Unterschied zwischen Religion und Aberglaube

mythisch, mystisch, religiös?
[…]

der Glaube an personale Übermächte

zB an einen Gott’?

ist mythisch.
Mythos ist die Projektion des Magischen auf fantasierte höhere
Mächte.

‚Gott‘?

Wie trennst Du dann ‚‚Religion‘‘ von dem, was Du ‚‚Mythos‘‘ nennst?
Ich zB habe durchaus eine ‚Religion‘ - wenn man so will - in der ‚‚Natur‘‘ die Rolle von herkömmlichen Gott, Göttern, Teufeln, usw spielt.
‚‚Mythisch‘‘ oder ‚‚mystisch‘‘ würde ich das niemals nennen.
‚‚mythisch‘‘ sind überlieferte Mythen, Sagen, Legenden, Geschichten i.w.S. (Seemannsgarn /Phantastereien /Ausgedachtes /Zurechtgesponnenes gar)
‚‚mystisch‘‘ hat 'was von ‚‚unerklärlich /geheimnisvoll‘‘.
‚‚Natur‘‘ ist für mich weder ‚zusammenphantasiert oder überliefert‘, noch mystisch-unerklärlich (im letzten Grunde dann doch … ok, aber nicht wirklich ‚‚mystisch‘‘).
Aber auch nicht ‚religiös‘ im Sinne irgendwelcher Götter oder sowas.
‚‚Natur‘‘ ist überall, allmächtig, allwissend, gar und bestimmt alles und ist immer da undundund. (Und ich meine nicht die ‚Natur‘, wenn man ‚ins Grüne fährt am Wochenende‘ oder den Park ein Block weiter, sondern ausnahmslos Alles ist Natur (auch Technik, Marssonde, usw.).
Aberglaube ist eine ‚‚7‘‘ im Lotto … reine Einbildung /willentlich /willkürlich projiziert.

Philosophie versucht zum Glauben?

Du stellst hier zwei (einhalb) Fragen die nicht
zusammenghören.
Eine in der Überschrift - diese ist hier völlig falsch, weil
es sich dabei offensichtlich um keine philososphische handelt.

Viele Philosophen ahben in letzter Konsequenz die Zuflucht im Glauben gesucht, wenn es ihnen nicht gelang, die Welt, das Universum, den ersten Grund zu erklären.

So obliegt es der Philosophie durchaus, sich bei der Suche nach dem Urgrund der Welt und des Universums von dieser Zuflucht zu irgendwelchen Göttern abzugrenzen und stattdessen zB auf Unzureichende Sprache, Begriffe und dergleichen einzugehen, um unsere menschliche Unfähigkeit, den letzten Grund zu erkennen und zu erklären, einzugehen.

Auch die Hinterfragung der wissenschaftlichen Methode, die parallel zur Philosophie und im Einklang mit ihr (an ihren, der Naturwissenschaft Grenzen), den Urgrund des Seins zu erklären sucht, ist Philosophie jenseits messender und beobachtender ‚reiner‘ Wissenschaft. (Da ist von ‚‚Unschärfe, Verschmierung, Welle-Teilchen-Dualismus, dunkler Materie und Energie, virtuellen Teilchen, Antimaterie‘‘ die Rede … Wissenschaft gelangt an solchen Begriffen an ihre ‚vernünftigen /einsichtigen‘ Grenzen.
Aufgabe der Philosophie war es seit jeher solche Begriffsverwirrung (auch in der Disziplin der Sprachphilosophie) zu ‚kanalisieren‘, überhaupt wieder einen Umgang mit solchen Begriffen zu ermöglichen, der der Welterkenntnis dient.
Da hinkt sie nun seit Einstein und Heisenberg weit hinterher.