Unterschiedliche Zvilisten?

Hallo
Die Bombenanschläge in London sind schrecklich.
In einem Afghanischen Dorf sind Zivilisten getötet worden, nachdem ein Hubschrauber der US-Armee abgeschossen worden ist.
Aber man kann ja irgendwie einem Afghanischen Dorf nicht den gleichen Wert geben, wie London.
Gruss
http://www.dradio.de/nachrichten/200507042000/6
http://news.google.de/news?hl=de&ned=de&q=afghanisch…

http://news.google.de/news?hl=de&ned=de&ie=UTF-8&q=T…

aufrechnung, agitation, null diskussion /owt/

.

Was ist agitatorisch an der Feststellung, dass der gewaltsame Tod von Menschen erheblich weniger Beachtung findet, wenn diese nicht der westlichen Zivilisation angehören?

Messalina

Was ist agitatorisch an der Feststellung, dass der gewaltsame
Tod von Menschen erheblich weniger Beachtung findet, wenn
diese nicht der westlichen Zivilisation angehören?

Es ist agitatorisch zu behaupten daß der Tod der Menschen dort weniger Beachtung findet weil es keine westlichen Menschen sind. Es findet deswegen weniger Beachtung weil’s erstens schlichtweg sehr weit weg passiert. Nachrichten sind um so interessanter je näher sie der eigenen Umwelt sind oder im eigenen Umfeld spielen.

Und dazu kommt daß der gewaltsame Tod in einem kriegerischen Umfeld wahrscheinlicher und häufiger ist als hier. Wenn dort, wie jeden Tag, dutzende Menschen sterben ist das eben keine besondere Nachricht mehr, es ist „alltäglich“.

Das sind ganz banale Effekte und es ist Schwachsinn wenn unterstellt wird daß es bei uns deswegen relativ wenig Beachtung findet weil es keine westlichen Ausländer sind.

Hallo,

hier dürfte es eine einfache Erklärung geben. Afghanistan ist weit weg. Zum Anderen ist in Afghanistan immer noch in einer Form ein Kriegszustand.

Dass eine europäische Hauptstadt von den Feinden der Demokratie angegriffen wird, dass hier jemand unsere Freiheit und vor allem das Leben von Menschen zerstören will und zerstört, mit denen er sich nicht im Krieg befindet und gegen die er sich auch nicht wegen Unterdrückung verteidigen muss, hat schon eine andere Qualität. Unsere Nachrichten leben nun mal nicht von den Menschenleben, sondern von der Nähe und der Qualität ( und oft hat man den Eindruck von der Höhe der Getöteten ). Im Übrigen hören wir täglich auch von den Opfern im Irak. Auch von Afghanistan.

Jedoch wird nicht jedes Todeskommando mit Analysen und Kommentaren versehen wie bei diesen Attentaten. Dabei habe ich meine Zweifel an diesen Herren und dieser Dame, die sich als Terror-Spezialisten ausgeben und in den Fernsehsender ihren Mist zur Diskussion stellen.
Dabei muss man sich sicher auch die Frage stellen, ob unsere Sender verantwortlich handeln, wenn sie stundenlang diskutieren, wo und wann und wie in DE ein Attentat geschehen kann. Teilweise hatte man - so wie hier im Brett „Allgemeine Nachrichten“ zu diesem Thema - das Gefühl, dass einige hoffen, dass es auch in DE mal kracht. Es scheint Menschen zu geben, die lecken nach Blut nur damit ihre Theorie stimmig ist.

Grüsse Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

.
Dabei muss man sich sicher auch die Frage stellen, ob unsere
Sender verantwortlich handeln, wenn sie stundenlang
diskutieren, wo und wann und wie in DE ein Attentat geschehen
kann.

Ja und dabei machen Sie evtl. Terroristen noch auf unsere
schlecht bewachten Ziele aufmerksam… und erklären noch was sie machen könnten.

aus der Sicht unserer manipulatiosMassenMedien ja!
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

In der DDR konnte man noch umschalten, heute geht das leider nicht mehr.

Wir haben heute eine globale DDR ohne Westfernsehen!

Gruß
elite

(@mc fleigh, weiter weg?
worüber hat man in Australien berichtet (Afghanistan auf der halben Strecke), über das Dorf oder über London?)

hallo Günter,
o, ersten Augenblick habe ich nach der Urreaktion des menschen reagiert: zurückschlagen! Möglichst noch härter!
Doch was bringt das? Wir sehen das Ergebnis doch in Palästina. Da jubeln sie sich gegenseitig hoch. Einer will den anderen mit noch größerer Härte „bestrafen“.
Es muss gänzlich andere Wege geben.Friedliche.Solche, die den Nutznießern des Terrors den Teppich unter den Füßen wegzieht.
Dafür wurden ja die ganzen Intitute für Konflicktforschung gegründet und teilweise für viel Geld am Leben erhalten.
Doch wenn man die Militäraktionen weltweit sich ansieht, fragt man sich, ob das Geld nicht umsonst ausgegeben wurde.
Grüße
Babalou

Ich glaub die Menschen
in unseren Breiten sind tatsächlich
weniger betroffen über die Opfer
des Hubschrauberabschusses.
Zum einen resultierten die
die aus einer nicht direkt auf
Zivilisten gerichteten Handlung,
zum anderen finden die Menschen
hier es doch sehr unwahrscheinlich
von einem von Rest-Talibanmilizen
abgeschossenen Hubschrauber getroffen
zu werden.

Die Vertreter des öffentlichen Wesens
sind natürlich mehr gefragt, inwieweit sie
uns vor eher wahrscheinlichen Bombenanschägen an
öffentlichen Plätzen schützen wollen, ohne das
öffentlichen Leben still zu legen.
Das interessiert dann auch Journalisten mehr,
je mehr Zugucker, umsomehr Werbeeinahmen,
und auch Politiker, umso mehr Zuhörer,
um so mehr Stimmen.

Aber ich glaub nicht, das die Afghanenopfer
in den Augen der westlichen Mitmenschen weniger
wert sind oder als Opfer als unterschiedlich angesehen
werden. Die Trauer, wenn man dvaon erfährt, ist wohl die
gleiche.

Am Vormittag des London Anschlags kam ich auf keine Börsenseite,
die Nachrischtenseiten funktionieretn einwandfrei,
die Menschen sorgten sich scheinbar mehr um ihre aktien,
oder wollten billig welche kaufen.
Auf Grund der Kürze des Kurseinbruchs glaube ich
nicht nicht, dass die Bin Laden Gang viel verdient
hat, dabei, wahrscheinlich hat sie verloren, das
wird ihr wohl eher den Garaus machen.

Hi,

(@mc fleigh, weiter weg?
worüber hat man in Australien berichtet (Afghanistan auf der
halben Strecke), über das Dorf oder über London?)

Man muß es nicht unbedingt räumlich verstehen. Kulturell ist uns Australien sehr viel näher als Afghanistan…

Außerdem hat Australien beim Irak-Krieg auch die Finger im Spiel gehabt und achtet wohl auch deswegen sehr intensiv auf das, was in Madrid und London passiert ist - es ist umständehalber „nah“.

Gruß,

MecFleih

Was ist agitatorisch an der Feststellung, dass der gewaltsame
Tod von Menschen erheblich weniger Beachtung findet, wenn
diese nicht der westlichen Zivilisation angehören?

Es ist agitatorisch zu behaupten daß der Tod der Menschen dort
weniger Beachtung findet weil es keine westlichen Menschen
sind. Es findet deswegen weniger Beachtung weil’s erstens
schlichtweg sehr weit weg passiert.
Nachrichten sind um so
interessanter je näher sie der eigenen Umwelt sind oder im
eigenen Umfeld spielen.
Und dazu kommt daß der gewaltsame Tod in einem kriegerischen
Umfeld wahrscheinlicher und häufiger ist als hier. Wenn dort,
wie jeden Tag, dutzende Menschen sterben ist das eben keine
besondere Nachricht mehr, es ist „alltäglich“.
Das sind ganz banale Effekte
(…)

Es liegt an der räumlichen Distanz und am „kriegerischen Umfeld“?
Nun, wenn ich bei Spiegel-Online „Kunar“ eingebe, finde ich drei Verweise auf den abgeschossenen Hubschrauber, in dem vor zwei Wochen 16 US-Soldaten gestorben sind, jedoch keinen auf jene 17 afghanischen Zivilisten.

Messalina

Es liegt an der räumlichen Distanz und am „kriegerischen
Umfeld“?

Nicht nur räumlich, Distanz kann auch kulturell vorherrschen. Und die Amis sind uns kulturell eben näher als die Afghanen. Aber davon abgesehen…

Nun, wenn ich bei Spiegel-Online „Kunar“ eingebe, finde ich
drei Verweise auf den abgeschossenen Hubschrauber, in dem vor
zwei Wochen 16 US-Soldaten gestorben sind, jedoch keinen auf
jene 17 afghanischen Zivilisten.

… stellen die Ami-Militärs vermutlich entsprechende Infos in größerem Ausmaß den Nachrichtenagenturen zur Verfügung als aghanische Zivilisten. Die Amis selber interessiert wieviele GIs ums Leben kamen und wenn es über die amerikanischen Nachrichtensender und -agenturen läuft wird es hier auch als Nachricht wahrgenommen.

Aber davon abgesehen: auch der abgeschossene Hubschrauber war für die Medien nicht halb so interessant wie die Bomben in London. Schließt Du daraus daß uns die Londoner Bevölkerung mehr wert ist als amerikanische Soldaten, und die aber noch mehr als die Afghanen?

Es ist einfach Schwachsinn zu unterstellen daß die Anzahl der Toten oder die Medienpräsenz einer Nachricht als einziges und entscheidendes Kriterium für die Wertigkeit der betroffenen Menschen steht.

Ich streite ja nicht ab daß in den Medien immer nur eine Auswahl dessen präsentiert wird, was alles in der großen weiten Welt passiert. Es ist auch objektiv sicher so daß manche Ereignisse ausgiebiger verbreitet werden und andere wenig Beachtung finden, obwohl es je nach Blickwinkel vielleicht sogar wichtigere Nachrichten waren.

Aber es ist unsinnig so zu tun als wären diese Aspekte ein bewußter Ausdruck für den Wert, den man betroffenen Menschen beimißt.

Gruß,

MecFleih

Es ist einfach Schwachsinn zu unterstellen daß die Anzahl der
Toten oder die Medienpräsenz einer Nachricht als einziges und
entscheidendes Kriterium für die Wertigkeit der betroffenen
Menschen steht.

Das wäre tatsächlich Schwachsinn. Weshalb ich dergleichen auch gar nicht unterstellt habe.
Ebenso schwachsinnig wäre es allerdings zu glauben, man könne aus der Tatsache, dass die Medienpräsenz durch mehr als nur einen Faktor bestimmt wird, schließen, es gäbe keine unterschiedliche Wertigkeit.

Nicht nur räumlich, Distanz kann auch kulturell vorherrschen.
Und die Amis sind uns kulturell eben näher als die Afghanen.
Aber davon abgesehen…(…)

Es ist auch objektiv sicher so daß
manche Ereignisse ausgiebiger verbreitet werden und andere
wenig Beachtung finden, obwohl es je nach Blickwinkel
vielleicht sogar wichtigere Nachrichten waren.
#

Nichts anderes habe ich gesagt. Und ich stelle eine gewisse Korrelation zu dem fest, was Sie ‚kulturelle Nähe‘ nennen - nicht nur bezüglich der medialen Beachtung, sondern auch hinsichtlich der politischen Reaktionen. Eben darauf basiert ja auch die Idee der menschlichen Schutzschilde, beispielsweise.

Messalina

Hi,

Wir haben heute eine globale DDR ohne Westfernsehen!

Ganz im Gegentume!!!
Wir haben heute globale USA ohne Meinungsvielfalt.
Und wer dagegen ist, ist ein Terrorist.

Gruß
Barney

Nun, wenn ich bei Spiegel-Online „Kunar“ eingebe, finde ich
drei Verweise auf den abgeschossenen Hubschrauber, in dem vor
zwei Wochen 16 US-Soldaten gestorben sind, jedoch keinen auf
jene 17 afghanischen Zivilisten.

im selben zeitpunkt sind ein paar leute in deutschland überfahren worden. also sind deutsche road kills noch weniger wert als afghanische kollaterialschäden :smile:

gruß
dataf0x

im selben zeitpunkt sind ein paar leute in deutschland
überfahren worden. also sind deutsche road kills noch weniger
wert als afghanische kollaterialschäden :smile:

Sein Argument war, dass Distanz, Umgebung und Umstände eine Rolle spielen.
Distanz, Umgebung und Umstände jedoch sind, bezogen auf die beiden Vorfälle in Kunar, gleich - oder mindestens vergleichbar.

Messalina

Genau! Unterschiedliche Zvilisten!

Hallo
Die Bombenanschläge in London sind schrecklich.
In einem Afghanischen Dorf sind Zivilisten getötet worden,
nachdem ein Hubschrauber der US-Armee abgeschossen worden ist.
Aber man kann ja irgendwie einem Afghanischen Dorf nicht den
gleichen Wert geben, wie London.

Für mich als einer von den westlichen Zivilisten
ist es unangenehmer, wenn westliche Zivilisten
explodiert werden.

Kürzer: Mein Leben ist mir mehr Wert als die
Leben von ziemlich vielen irakischen oder
sonst welchen weit-weg-Zivilisten.

Nick

Hallo

Die Bombenanschläge in London sind schrecklich.
In einem Afghanischen Dorf sind Zivilisten getötet worden,
nachdem ein Hubschrauber der US-Armee abgeschossen worden ist.
Aber man kann ja irgendwie einem Afghanischen Dorf nicht den
gleichen Wert geben, wie London.

Alle 31 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria.
(http://www.news-medical.net/?id=6086)

Wen kümmert das.

In London gab es mysteriöse Anschläge durch
mysteriöse Leute an mysteriösen Orten.
(http://www.propagandamatrix.com/articles/july2005/09…)

Möglicherweise hat das in dieser Woche dazu
geführt, dass in London insgesamt weniger
Menschen umkamen (Verkehrstote, Verbrechen)
als in anderen Wochen. Wer weiss.

Grüße

CMБ

Für mich als einer von den westlichen Zivilisten
ist es unangenehmer, wenn westliche Zivilisten
explodiert werden.
Kürzer: Mein Leben ist mir mehr Wert als die
Leben von ziemlich vielen irakischen oder
sonst welchen weit-weg-Zivilisten.

Könnte sein, dass jene rucksacktragenden Bus- und Bahnfahrer, denen ihr eigenes Leben offenbar nicht ganz so viel wert ist, so was ahnen.

Messalina

Könnte sein, dass jene rucksacktragenden Bus- und Bahnfahrer,
denen ihr eigenes Leben offenbar nicht ganz so viel wert ist,
so was ahnen.

Eigenschutz rechtfertigt Terrorismus???

Du bist gefährlich nahe am Terror-Symphatisanten!

Nick