Unumkehrbarer Weg ins Chaos?

Hallo Torsten,

ok die wären von vornherein nicht in der Situation die Wohnung
gekauft zu haben. Fakt ist aber, daß
a) Wohnungen gekauft werden
b) die zu Grunde liegenden Preise richtig sind d.h auch von
der Zielgruppe die ANschaffung als solche tatsächlich
stattfindet.

Abwegig ist die Rechnung natürlich nicht, von ein paar Verschiebungen abgesehen beschreibst Du meine Situation. :wink: Ein wenig mehr bleibt mir schon zum Leben, ich habe verschiedene Fehler weg gelassen. :wink:

wer mehr hat, kauft ein Haus, wer weniger bleibt Mieter.

Oder kauft ein Haus, das weniger kostet. Gibt es, ich habe eins davon. :wink:

Die ersten 8 Jahre gibt es Eigenheimzulage die die Rechnung
„schöner“ darstellt.

Stimmt, die sind bei mir um. Mit der richtigen Bank sinkt genau zu dem Zeitpunkt die Monatliche Belastung. Gute Beratung ist kaum zu ersetzen.

Danach nimmt man sich vor, die Frau wieder erwerbstätig werden
zu lassen, falls es doch nicht reichen sollte.

Was dann plötzlich doch nicht geht. …

Sei es drum, ich wollte die wahren Kosten auflisten, und
hinterfragen, welchen Anteil HartzIV in der Lage ist zu
übernehmen!

So weit ich weiß, den Zinsanteil des Immobilienkredits. Der Bank wird das genügen und die Tilgung stunden, bis bessere Zeiten kommen.
Die Heiz- und Nebenkosten würden ebenfalls übernommen. Von den Wohnkosten bleibe also nichts übrig.

In der Kosten für das Auto hast Du ja scheinbar auch einen Kredit, meine Zahlen sehen identisch aus. :wink: Im Falle von Arbeitslosigkeit würde die Kreditversicherung diesen Kredit tilgen, eine weitere Belastung, die ich dann nicht hätte. Die Altersvorge würde dann auch wegfallen. … dann belibt kaum noch etwas übrig.

Gruß, Rainer

Hallo !

Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, dass ich mich hier noch einklinke…

(…)

Dabei kann man nicht auf BMW, VW
und Siemens hoffen.

(…)

Das kann man in zweierlei Hinsicht nicht, denn die Gründungen dieser Firmen im Osten haben die Arbeitnehmer im ganzen Land bezahlt. Ohne Subventionen hätten die Investitionen in CZ stattgefunden.

Die Masse der Arbeitsplätze kommt stets
von kleinen und mittleren Betrieben des Mittelstands. Inhaber
sind nicht anonyme Aktionäre oder große Gesellschaften,
sondern ortsansässige Menschen, die ihren Betrieb und seinen
langfristigen Bestand als Lebensaufgabe betrachten. (…) Ein Inhaber,
der seinen Betrieb am Ort eigenhändig aufgebaut hat, käme nie
auf die Idee, seine Siebensachen zu packen und mitsamt seiner
Familie nach Polen oder Weißrußland zu ziehen. Diese Betriebe
werden i. d. R. nicht von Angestellten geführt, sondern vom
Inhaber, der seine Position innerhalb der Familie vererbt.

Genau so ist es.
Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Momentan schlachtet man ihn, da hier noch etwas zu holen ist.
Wie Wolfgang ja schrieb, verlässt der Unternehmer seine Heimat nciht einfach, sondern bezahlt so lange, bis er es nciht mehr verantworten kann.
Wer heute als KMU mit seiner Produktion nach CZ & Co. geht, hat sich das lange und reiflich überlegt und sieht oft keine alternative mehr.
Schuld daran ist, wer rot-grün gewählt hat.

Nach 40 Jahren systematischer Zerstörung ist vom
mittelständischen Rückrat der Wirtschaft in Ostdeutschland so
gut wie nichts mehr übrig. Als schwer zu überwindende Folge
fehlt eine ganze Bevölkerungsschicht, worin ich das
Kernproblem des Ostens sehe.

Hier gehe ich mit.
Auch heute noch glorifiziert sich der Ossi als Arbeiter &/oder Bauer, Geld haben ist anrüchig.
Unternehmergeist wurde in Millionen von menschen abgetötet bzw. nicht entwickelt.

Meine Darstellung läßt wohl
erkennen, daß sich der fehlende Mittelstand nicht mal eben
ansiedeln oder einfliegen läßt. Die fehlenden Betriebe können
nur von den ortsansässigen Menschen gegründet werden und dann
wird es Jahrzehnte dauern, bis daraus eine auf festen Füßen
stehende Gewerbe- und Industrie-Infrastruktur gewachsen ist.

Allemal
ist den im Osten lebenden Menschen - Montagsdemonstranten
inbegriffen - mehrheitlich nicht bewußt, woher Arbeitsplätze
kommen können und daß sie selbst gefragt sind.

Genau das ist das große Deutsch-Deutsche Problem.

In Stralsund
oder Greifswald gründet kein Unternehmer aus Kaiserslautern
einen Betrieb. Das müssen die Menschen hier schon selbst
machen.

Das ist das Stichwort.
Nischen suchen und es selbst versuchen. Nicht immer nach dem Staat rufen und dem Westen unterstellen, er hätte 1990 die florierende ostdeutsche Industrie dem Ausverkauf preisgegeben.

Die Politik kann nur Rahmenbedingungen schaffen, z. B.
durch Bürgschaften und Kredite mit angepaßten Konditionen für
Gründer mit tragfähigen Konzepten.

…noch nicht einmal das wäre nötig, wenn wir auch in den Bankhäusern echte Unternehmer sitzen hätten.

Grüße,
Mathias

Hallo Max,

Damit wird die Rechnung:
Einkommen: 2500,-
Kindergeld 300,-
Kosten: Wohnung: 700,- (Zinsen, laufende Kosten,
Rückstellungen)
Unterhalt: 300,-
Versicherung: 50,-
Auto: 250,-
Bleiben 1500,- im Monat fürs Leben (inklusive Telefon, Zeitung
etc.)

Selbst wenn Du hier oder da noch um 100 oder meinetwegen 200€
feilschst.
Damit kommt doch eine 4köpfige Familie locker aus.

werd ich mal in Ruhe nachrechnen, (geht grad nicht)

nur mit Hartz geht die Rechnung sicher nicht mehr auf…

Liebe Grüße,

Max

dto Torsten

Hallo,

Ein
Untrenehmensgründer muß heute von Anfang an mit diesen
hochtechnisierten Unternehmen konkurrieren.

Das ist schlicht und ergreifend falsch. Die kleinen und
mittleren Betriebe in Westdeutschland haben nicht deshalb
überlebt, weil sie erfolgreich mit hochtechnisierten
Unternehmen in deren Markt kokurrieren konnten, sondern
weil sie sich Nischen gesucht haben, die für Großunternehmen
gar nicht profitabel oder interessant sind.

Die meisten Unternehmen wurden gegründet, als die Konkurrenz auch noch in den Kinderschuhen steckte. Später gegründete Unternehmen wurden mit reichlich Startkapital von Unternehmern gegründet. Es ist wahrscheinlicher, daß Du groß im Lotto geinnst, als daß Du ohne knowhow und ohne Kapital den Grundstein für ein mittelständisches Untrenehmen legst.

Insofern muss ich auch Wolfgang ein wenig widersprechen. Eine
große Anzahl kleiner und mittlerer Unternehmen in
Westdeutschland überlebt im Wesentlichen als Zulieferer für
die „Großen“. Geht ein Großer den Bach runter, hängen da
häufig viele Kleine mit dran.

Das hast du völlig Recht und Wolfgang wird Dir da auch nicht widersprechen.

Zudem sind bei Neugründungen nicht unbedingt kleine
Fertigungsbetriebe auf industrieller Basis gefragt, sondern
Handwerk und Dienstleister.

Auch einen Handwerksbetrieb kannst Du nicht als Ich-AG gründen. Auch da ist Startkapital erforderlich.
Nun noch zu den viel gepriesenen Dienstleistungsbetrieben.
Die Unternehmen, die fast ohne Startkapital gegründet werden können wurden doch längst gegründet und sind mangels Kunden längst pleite gegangen. Wo kein Geld im Volk ist, fragt auch niemand Dienstleistungen nach.

Allerdings hier hat Wolfgang wiederum völlig recht. Es gibt in
Ostdeutschland anscheinend keine Kultur der wirtschaftlichen
Selbständigkeit. In anderen Staaten des ehemaligen Ostblocks
scheinen sich jedoch hier weitaus mehr Initiativen zu bilden
als in Ostdeutschland. Vielleicht liegt es daran, dass Bürger
anderer Staaten mit Beendigung der Planwirtschaft nicht gleich
in die fette Hängematte des westdeutschen Sozialstaats
gefallen sind.

Wo hast Du diese Hetze abgeschrieben? Als Grundlage für eine Diskussion taugt das nicht.

Gruß, Rainer