Der Großteil der Zinszahlungen geht an die großen Vermögen.
Das schrieb auch schon vor über 10 Jahren die Bundesbank und
nannte es „Selbstalimentierung des Kapitals“.
Komisch, daß das Originalzitat verschollen scheint.
Stand Anfang der 1990er Jahre in einem Bundesbankbericht. Ich versuche, eine Kopie zu bekommen.
Bis dahin erstmal ein paar andere Quellen zu dem Thema:
„Nach den Ergebnissen des Sozio-oekonomischen Panels empfingen 1993 zwar fast neun Zehntel der in die Befragung einbezogenen Haushalte Zinsen und Dividenden, doch entfielen auf 61 vH der Haushalte mit solchen Einkuenften nur 12 vH der erfassten Vermoegenseinkommen; …
Demgegenueber konzentrierten sich auf 5 vH der Haushalte (mit weit
ueberdurchschnittlich hohen Vermoegenseinkuenften) 36 vH der Zinsen und
Dividenden. Weil mit wachsendem Vermoegen der Anteil hochverzinster
Anlageformen steigt, ist die Disparitaet in der Verteilung der
Vermoegenseinkommen sogar noch groesser als die „Ungleichheit“ in der
Verteilung des Geldvermoegens.“
Quelle:
http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/woc…
„… ergeben sich mehr als 40 vH aller Haushalte, für die Vermögenserträge so gut wie keine Bedeu- tung haben. Bei den Haushalten mit mittleren Vermögenserträgen (50 vH Perzentilgrenze bzw. Median) bleiben die absoluten Zuwächse der Einnahmen im Zeitverlauf vergleichsweise gering. … Hinsichtlich der absoluten Steigerung der Vermögenserträge im Zeitverlauf stellen sich die vermögendsten 10 vH der Haushalte am besten.“
Quelle:
http://www.iksf.uni-bremen.de/publikationen/discussi…
Seite 18 (siehe auch Grafik seite 19)
Weitere:
http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/professoren/hauser/…
Was für ein Unsinn. Derzeit wird eher mit leichtfertiger
Kreditvergabe die Wirtschaft gefährdet als daß sie an
Kapitalmangel krankt.
Ich habe aber gar NICHT behauptet, es gäbe zu wenig Kapital (wobei wir hier von Geldkapital reden). Im Gegenteil. Das Problem ist eben nur, dass es dafür nicht genug _rentable_ Anlagemöglichkeiten gibt. Jede Kreditvergabe hat nunmal zwei Seiten - bzw. sogar vier: Nämlich mit dne zwei Seiten der mit der Banken als Kreditvermittler - und genau da kommt Basel II ins Spiel. Wobei ich gar nicht gewertet habe, ob Basel II gut oder schlecht ist, nur welche Folgen es hat: Weniger potentielle Kreditnehmer.
Der Markt ist so voll mit Liquidität,
daß es schon schwierig wird, einen Abnehmer zu finden, wenn
man es praktisch verschenken will.
Eben, genau das habe ich geschrieben.
Das Problem besteht natürlich weltweit.
Auch Unfug.
Tolles Argument.
Nebenbei bemerkt: Deutschland könnte seinen Exportüberschuss laufend erhöhen (wofür sich natürlich auch wieder jemand verschulden muss), die EU auch. Sogar Japan, China und die EU. Aber nicht die ganze Welt! Außer, ja außer man glaubt an Außerirdische. Ich finde es aber etwas gewagt, von der Existenz von Außerirdischen auszugehen, die sich zudem noch bei uns laufend verschulden wollen (damit wir unsere Welt-Export-ÜBERSCHÜSSE laufend erhöhen können).
Oder anders gefragt: Wenn der Staat seien Schulden abbaut: Wer
soll sie dann übernehmen?
Warum sollte sie jemand übernehmen? Dann sind sie schlicht und
ergreifend weg und das Geld bzw. dessen Eigentümer sucht sich
eine neue Anlagemöglichkeit.
Unser Geld selbst ist aber schon ein Gläubigerpapier, also ein Schuldverhältnis. Denn wir haben ei Kreditgeldsystem, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Der Schuldner ist in diesem Fall die Zentralbank.
Falls sich also keine rentable Anlage findet, dann bleibt das Geld liquide. D.h. entweder landet es im Safe oder es wird möglichst kurzfristig „angelegt“ (Giro, Tagegeld etc.). Genau das ist auch zu beobachten, wenn man mal die Entwicklung der Fristigkeiten betrachtet.
Auf den Extremfall Bargeld bezogen: Wenn das durch Zinszahlungen aus laufenden Krediten und Tilgungen erhaltende Bargeld nicht verkonsumiert wird, und die Realwirtschaft im Schnitt (es geht schließlich um ALLE solchen nicht verkonsumierten Zahlungen) keine ausreichende Rendite erwirtschaftet, dann wird die nächste Tilgungsrate mangels Geldrückfluss nur durch Neuverschuldung (nicht unbedingt desselben Wirtschaftsobjektes) bezahlbar sein. Woher sonst sollte das Geld kommen?
Bitte denke in Kreisläufen und bleibe auf der Sachebene.