Unverständlich

Hallo Iwan,
laß und den Thread wieder zusammenführen und unten weiter diskutieren.
Zu dem Vorschlag nur noch so viel, ganz zu Ende gedacht habe ich den auch noch nicht, da gibt es zu viele Details, an die ich sicher nicht gedacht habe. Aber darüber nachdenken kann man ja mal. :wink:
Gruß, Rainer

Hallo!

http://de.news.yahoo.com/040721/12/44kd9.html

Der Vorgang ist mehr als bedenklich. Man springt jetzt aber zu kurz, wenn z. B. von Arbeitslosen im Osten die Rede ist. Einen größeren Gefallen kann man der Beamten-Lobby kaum tun, weil damit vom grundsätzlichen Problem abgelenkt wird. Das Problem ist ein uraltes Beamtenrecht aus Kaisers Zeiten. Das Problem ist ein personell zu üppig ausgestatteter öffentlicher Dienst. Ein für eine bestimmte Aufgabe in einer bestimmten Behörde verbeamteter Mensch kann nach geltendem Recht durch nichts und niemanden gezwungen werden, eine neue Aufgabe zu übernehmen. Ein Lehrer für Schreibmaschine kann bei vollen Bezügen lebenslang Rosen züchten, wenn kein Schreibmaschinenunterricht mehr gegeben wird. Niemand kann den Beamten zwingen, z. B. Unterricht am PC zu erteilen. Dann müßte er vorher etwas dazu lernen und dafür muß man artig bitten und mit Zulagen winken, aber zwingen kann man niemanden.

Post und Bahn waren bis zur Privatisierung Behörden mit einem Haufen Beamten. Beamte verkauften Briefmarken und Fahrkarten, verpackten Wertpostsäcke und kurbelten Schranken hoch als „hoheitliche Aufgabe“. Dumm nur, wenn diese Aufgaben entfallen. Man kann die Herrschaften versetzen, aber andere Aufgaben - das geht nicht. Was würdest Du als betroffener Beamter machen? Vermutlich würdest Du genau so handeln, wie es tausende beamtete Staatsdiener machen: Du bietest selbstverständlich pflichtbewußt Deine Dienste für die nicht existente Aufgabe an und suchst Dir ansonsten ein möglichst ausfüllendes Hobby. Dann wartest Du ab, bis Dein Dienstherr untertänigst anfragt, gegen welchen Einmalbetrag und welche dauerhaften Zulagen Du eventuell bereit wärst, eine geringfügig modifizierte Aufgabe zu übernehmen.

Der Anlaß ist ganz und gar ungeeignet, Arbeitslose zu bemitleiden, sondern passend, Bund und Ländern Feuer unterm Hintern zu machen, damit sie sich ans Beamtenrecht heran trauen. Dummerweise sollen Beamte an ihren liebgewonnenen Sonderstatus die Hand anlegen. Das werden sie freiwillig kaum tun. Erst Auswüchse wie jetzt sind geeignet, diesen Leuten die Argumente zu nehmen.

Ich kann jedem nur raten, den Innenministern von Bund und Ländern und den Abgeordneten der Wahlkreise geharnischte, aber dennoch sachlich formulierte Proteste zukommen zu lassen, damit die ungeheure Verschwendung, die ihre Ursache im Beamtenrecht hat, aufhört.

Gruß
Wolfgang

Hallo Iwan,

Freiwillig oder eine Plichtversicherung ?
Bei geringen Arbeitseinkommen, wie soll man da
Beiträge für so eine Versicherung aufbringen ?

Also doch lieber das jetzige System? Wer so blöd ist für wenig Geld zu arbeiten, wird dafür bestraft. Hmmm gefällt mir noch weniger.

Welche Rente ?

Ich hatte nur davon gesprochen Die Leistungen des Sozialamtes und das Kindergeld abzuschaffen. Von Renten, Krankengeld … war nicht die Rede.

Den Hungerlohn, den ein heute 30zig jähriger, in 30
oder 35 Jahren bekommt plus Grundsicherung.

Du übersiehst, daß das die kleinen Einkommen stärken würde. Mehr Inlandsnachfrage, höhere Umsätze, neue Jobs, noch mehr Umsatz, noch mehr Jobs, Arbeitskräftemangel, steigende Löhne, noch mehr Umsatz. …
Das kann gehen.

Was ist mit denen, die ein Arbeitseinkommen von
monatlich 900 Euro oder weniger haben, die bekommen
doch keine 1000 Euro Rente, eine private Versicherung
haben die auch nicht, da helfen auch nicht die 200 Euro
Grundsicherung.

Die haben heute noch weniger. Da wäre das schon eine Hilfe. Je weniger die Leute haben, um so mehr können 200 Euro helfen.

Aber ich merke schon, ich kann Dich nicht für den Gedanken begeistern. Dir gefallen Arbeitslager und arme Arbeiter besser. ;-(

Gruß, Rainer

Hallo Rainer

Auf ein letztes zu diesem Thema !
Wir sind und bleiben da nun einmal unterschiedlicher
Meinung. :smile:

Freiwillig oder eine Plichtversicherung ?
Bei geringen Arbeitseinkommen, wie soll man da
Beiträge für so eine Versicherung aufbringen ?

Also doch lieber das jetzige System?

Ja und Nein !
Das Hauptproblem besteht doch darin, das immer mehr,
sich aus dem Arbeitsleben zurückziehen und sich sagen
wozu soll ich arbeiten.
Das Sozialamt macht das schon für mich.
Die einfache Lösung ware bei Arbeitsverweigerung, wie
schon von mir erwähnt, das besagte Arbeitslager, ist
aber nicht machbar, leider.
Deshalb wäre es gut, bei Arbeitsunwilligen, nicht
nur die Sozialleistungen, für einen kurzen Zeitraum zu
reduzieren, sondern ganz einzustellen.

Aber ich merke schon, ich kann Dich nicht für den
Gedanken
begeistern. Dir gefallen Arbeitslager und arme Arbeiter
besser. ;-(

Was haben Arbeitslager und arme Arbeiter miteinander
zu tun ?
Ein Arbeiter kommt ja auch nicht in ein Arbeitslager,
sondern die, die sich weigern zu arbeiten.
Wenn Dir das Wort „Arbeitslager“ zu sehr an Stalin oder
Hitler erinnert, wie wäre es mit „Umerziehungseinrichtung“ oder „pädagogische Arbeitserziehungsanstalt“.
Es finden sich dafür bestimmt noch bessere Namen, aber
es läuft auf das selbe hinaus.

Hiermit möchte ich das, von meiner Seite beenden.
Hat Spass gemacht, dann bis zum nächsten Mal. :wink:

Gruß Iwan

Hallo Wolfgang

http://de.news.yahoo.com/040721/12/44kd9.html

Der Vorgang ist mehr als bedenklich.

Das ist auch das einzige, wo wir einer Meinung sind.

Das Problem ist ein personell zu üppig ausgestatter
öffentlicher Dienst.

Dieser befindet sich seit Jahren im Abbau von Stellen
und Personal.

Ein für eine bestimmte Aufgabe in einer bestimmten Behörde
verbeamteter Mensch kann nach geltendem Recht durch nichts und
niemanden gezwungen werden, eine neue Aufgabe zu übernehmen.

Wo hast Du denn diesen Quatsch her ?
Es ist schon möglich einen Beamten, bisher zuständig
für Wohngeldzahlungen, in ein Sozialamt zu versetzen.
Desweiteren sind nicht alle im öffentlichen Dienst
verbeamtet, der größte Teil sind Arbeiter oder
Angestellte.

Ein Lehrer für Schreibmaschine kann bei vollen Bezügen
lebenslang Rosen züchten, wenn kein Schreibmaschinenunterricht
mehr gegeben wird. Niemand kann den Beamten zwingen, z. B.
Unterricht am PC zu erteilen. Dann müßte er vorher etwas dazu
lernen und dafür muß man artig bitten und mit Zulagen winken,
aber zwingen kann man niemanden.

So kann man auch Stimmung gegen Beamte machen, mit
Märchen aus tausend und einer Nacht.
Wo kommen diese Vorurteile her ?

Gruß Iwan

Nochwas Günter,

Ich freue mich, dass der Osten Schröder gewählt hat. Unter
Merkel wäre dieser Einschnitt nicht erfolgt.

völlig richtig. Unter Merkel würden die Rechte der derzeit
Betroffenen radikal gestrichen. Kennst du das seit kurzem
veröffentlichte Papier von Laurenz Meyer, welches als
Strategievorlage für den Parteitag im Herbst erstellt wurde?
Dagegen ist Hartz IV noch richtig nett…
Ich persönlich freue mich schon auf den Herbst 2006, wenn die
CDU alleinherrschend von denen gewählt wurde, denen sie dann
mörderisch in den Hintern tritt.

Hallo Frank

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die CDU die nächste Bundestagswahl mit Merkel gewinnt. Ich jedenfalls nicht.

Gruss Günter

Guten Abend!

Wo hast Du denn diesen :Quatsch her ?
Es ist schon möglich einen :Beamten, bisher zuständig
für Wohngeldzahlungen, in ein :Sozialamt zu versetzen.

Innerhalb einer Behörde ist das alles kein Problem. Ein Verwaltungssachbearbeiter bleibt Verwaltungssachbearbeiter. Am von mir gebrachten Beispiel mit dem Lehrer für Schreibmaschine gibts nichts zu rütteln. Der ist und (wenn er will) bleibt lebenslang Fachlehrer für Schreibmaschine, ganz egal, ob es für die Tätigkeit Bedarf gibt oder nicht. Man kann diesen Beamten nicht zwingen, Fachlehrer für irgendetwas anderes zu werden. Schon ein Kursus, um einen Verwaltungsmenschen einer beliebigen Behörde für eine andere Behörde fit zu machen, ist gegen den Willen des Beamten nicht möglich. Das träume ich doch nicht alles! Die tausenden Beamten von Bahn und Post hat man der Backe. Wenn die nicht mehr arbeiten wollen, lassen sie es bleiben. Dann muß man schon mit Zulagen locken, aber es bleibt ins Belieben des Beamten gestellt, ob er mitspielt.

Desweiteren sind nicht alle :im öffentlichen Dienst
verbeamtet, der größte Teil :sind Arbeiter oder
Angestellte.

Das ist richtig, aber hier nicht das Thema. Das Problem sind die Beamten, deren Standpunkt, Postler oder Bahner zu sein und nichts anderes machen zu wollen, vom Beamtenrecht gedeckt wird. Es gibt mehr solcher Fälle. Geöffnete Grenzen und weniger Leute für den Zoll, da ergeben sich ähnliche Probleme, soweit die Damen und Herren verbeamtet sind. Die züchten Rosen oder gehen in den Ruhestand.

So kann man auch Stimmung :gegen Beamte machen, mit
Märchen aus tausend und einer :Nacht. Wo kommen diese :Vorurteile her ?

Es geht mir nicht um Stimmung gegen Beamte. Was ist das überhaupt für eine unsinnige Vorstellung? Wir brauchen Beamte. Leider gab und gibt es bis heute verquere Vorstellungen über hoheitliche Aufgaben. Briefmarken- und Postkartenverkauf ist so ein (zugegeben Extrem-)Beispiel. Den gleichen Job macht heute jede Postagentur, die der Bäcker nebenbei betreibt. Immer noch werden Leute ohne sachliche Notwendigkeit verbeamtet, weil sie dann angeblich billiger sind (weil man die später fälligen Pensionslasten erst einmal vergißt).

Ich richte mich nicht gegen Beamte, sondern gegen Auswüchse des Beamtenrechts. Diese Auswüchse sind Ursache für tausende ehemaliger Bahn- und Postbeamter, die auf Kosten des Steuerzahlers ohne die geringste Gegenleistung lebenslang ausgesorgt haben. Es wäre idiotisch, aus diesem Sachverhalt eine Kampagne gegen Beamte zu drechseln. Aber ich halte es für vernünftig und überfällig, Maßnahmen gegen das nicht mehr zeitgemäße Beamtenrecht und die Praxis der Verbeamtung zu starten. Es handelt sich nicht um ein paar Einzelfälle und nicht um wenige Millionen Euro. Es sind Milliarden Euro, die so verblasen werden!

Gruß
Wolfgang

Hallo Iwan,

Was haben Arbeitslager und arme Arbeiter miteinander
zu tun ?
Ein Arbeiter kommt ja auch nicht in ein Arbeitslager,
sondern die, die sich weigern zu arbeiten.

Mir ging es um den Weg. Statt die Leute mit gewalt zum richtigenm Verhalten zu bewegen kann man sie auch ‚überreden‘.

Wenn Dir das Wort „Arbeitslager“ zu sehr an Stalin oder
Hitler erinnert, wie wäre es mit „Umerziehungseinrichtung“
oder „pädagogische Arbeitserziehungsanstalt“.

Es geht nicht um den Namen, sondern um den Gedanken.
Du willst Gewalt anwenden, das ist das, was ich ablehne.

Hiermit möchte ich das, von meiner Seite beenden.
Hat Spass gemacht, dann bis zum nächsten Mal. :wink:

Ja, meine Meinung. ,-)
Bis zum nächsten mal.

Gruß, Rainer