Hallo,
das ist ja hier alles schon ernüchternd.
Immer wieder lese ich hier seltsame Beiträge, gespickt mit vielen, teils dubiosen, Links.
Da geht es um tief gebeutelte Arbeiter die für praktisch nichts den bösen Unternehmern das Kapital beschaffen.
Da geht es um ausgeblutete östliche Landschaften deren Bevölkerung schon fast nicht mehr da ist.
Da geht es um 100% versagende Politik, um die falsche Staats- Wirtschafts- und Kulturform, die allem Bösen noch den Weg bereitet.
Nur! Mit der Realität hat das alles wenig zu tun.
Die Realität die ich hier in meinem Umfeld erlebe ist…
Es gibt sehr viele offene Stellen, sowohl für gut ausgebildete Menschen, als auch für weniger ausgebildete Menschen. Ich kenne persönlich verschiedene Unternehmer die vergeblich versuchen zB. PERL-Entwickler, Elektroniker, div. Ingeneure, Gipser-, Maurer-, Elektriker-, Maler- und Lackierergesellen, Gebäudereiniger, Fensterputzer, Vertriebsmitarbeiter zu besetzen. Das Problem: vom Arbeitsamt kommt nur Schrott, gute bzw. speziell ausgebildete Leute sind rar, weniger ausgebildete Menschen sind sich oft zu schade ihrer schlechten Ausbildung Rechnung zu tragen. Und leider sehr oft beobachte ich, sogar in meinem Freundeskreis, dass die sozialen Absicherungssysteme anscheinend eine gute Alternative für diese Menschen darstellt, geradezu eine blendende wenn man noch so ein paar Jobs nebenher macht.
Meiner Erfahrung nach gäbe es noch viel mehr offene Stellen als offiziell verkündet. Die offiziellen sind nur die, die wirklich benötigt werden. Wenn ich mich mit Unternehmern unterhalte, ist es oft die mangelhafte Einstellung zu Arbeit und Unternehmen von vielen potentiellen und aktiven Mitarbeitern, die Unternehmer davor zurückschrecken lässt, weitere Mitarbeiter einzustellen. Erst danach kommen strukturelle Probleme wie Kosten und unflexible Arbeitsvertragsmodalitäten als Grund.
Die Globalisierung steht nicht nur den Unternehmen offen. Wie die Unternehmen auch, kann sich jeder Arbeitnehmer über Weiterbildung in Sprache, Kultur, landestypischen Anforderungen einen Einstieg in seine persönliche Globalisierung schaffen. Dafür, wie für alles, muss man halt mal selbst was tun.
Jedes Unternehmen bei dem ich in meinem Leben beschäftigt war, hat mich in irgendeiner Form an seinem Erfolg, gut bis großzügig, beteiligt. Bei Misserfolg nicht. Aber es gab in diesem Fall immer Menschen die dann empört Forderungen stellten oder zumindest böse meckerten, was ich noch nie verstanden habe, wie man so unverschämt gierig sein kann.
Die Gründe für die Entvölkerung des Ostens sind völlig logisch. Es fehlen einfach langjährig verwurzelte Familienbetriebe und mittelständige Unternehmen die Arbeitsplätze bieten können. Genau deshalb ist das lokalpatriotischste was ein Ostdeutscher tun kann eben nicht im Osten rumzuhängen, zu jammern und langsam die Sozialkassen zu leeren, sondern in den Westen zu gehen, Euros zu verdienen und die wenn möglich im Osten auszugeben um damit keimende Wirtschaftsstrukturen zu unterstützen. Viele machen das ja und sind auch meist sehr hoch geschätzte Mitarbeiter in ihren Firmen.
Ich kann nur appellieren.
Bewegt euch.
Beklagt euch nicht andauernd und begründet euer Klagen mit allenmöglichen Zahlen- und Argumentationskonstruktionen, sondern steckt diese Energie in euer eigenes Fortkommen.
Übernehmt Verantwortung für euer Leben.
Verlasst euch nicht auf, und vor allem, sucht nicht immer die Schuld in der Staats-, Wirtschafts- und Kulturform sondern nutzt die Vorteile daraus um euer Leben in die Hand zu nehmen.
Gruss D.K.