Unter den gegebenen Umständen war die Entstehung von Leben
unausweichlich.
das ist eine unbewiesene Annahme -
Nein, ist es nicht. Es IST ja entstanden.
Hier liegt das Mißverständnis bei der Interpretation von „Wahrscheinlichkeit“ vor. Wahrscheinlichkeiten sagen uns etwas über die Anteile an Ereignissen, die auftreten würden, wenn man ein „Experiment“ unendlich oft wiederholen würde. Das ist ein abstraktes, statistisches Konzept.
Ich kann eine Münze werfen und mir Gedanken machen über die W’keit, mit der Kopf oder Zahl oben liegen wird.
Achtung: DIE EINE MÜNZE, die ich werfe, macht sich darüber aber keine Gedanken. Unter den Umständen, wie sie nun tatsächlich geworfen wird, hat sie KEINE WAHL. Sie wird genau auf die Seite fallen, auf die sie fallen MUSS.
Beobachte ich anschließend, dass die Münze „Kopf“ zeigt, dann ist es ein triviale aber korrekte Feststellung, dass diese Münze, so wie sie geworfen wurde, letzlich Kopf zeigen MUSSTE. Eine Identische Münze, unter identischen Bedingungen in identischer Weise geworfen, MUSS AUCH Kopf zeigen. Unser Wahrscheinlichkeitskonzept geht davon aus, dass die Anfangs- und Wurfbedingungen für jede Münze, die man so wirft, etwas anders ist. Man kann also den Ausgang des Experiments nicht genau wiederholen. Also kann man da nicht sagen, wie die Münze landen MUSS, sondern eben nur Wahrscheinlichkeiten angeben. Bei der Entstehung des Lebens auf der Erde habe wier es aber mit einem Einzelfall zu tun. Das ist passiert, also hat es passieren müssen. Das ist so banal wie richtig.
Abgesehen davon wissen wir noch nicht einmal annähernd, ob es
überhaupt erdähnliche Planeten gibt bzw. wieviele davon.
Das hat auch nichts damit zu tun, ob es auf anderen Planeten evtl. auch Leben gibt. Die Frage, wie häufig wir belebte Welten im Universum antreffen können, läßt sich allerdings wieder über Wahrscheinlichkeitsüberlegungen angehen. Das ist aber 'ne andere Story.
Wenn du übrigens damit meinst „von selbst“, dann ziehst du dir
auch noch den Hass aller religiösen Fundamentalisten zu.
Denen möchte ich sagen: „Habe den Mut, Dich Deines Verstandes zu bedienen“ (ist von Nietzsche, das gießt gleich nochmal Öl ins Feuer
).
VG
Jochen