ein Bekannter (Nordhesse) hat mal den Begriff Urzel oder Orzel (Orzel gesprochen, vermute aber eher mal Urzel), auf eine Rückfrage meinte er es würde ge/ver-trocknete Pflaume heißen.
Kennt den Begriff jemand und kann sagen ob das so stimmt?
Im Internet finde ich außer Nachnamen rein gar nichts dazu.
ob’s stimmt, weiß ich nicht, ich kenne aber Hutzelbrot, zu dem Dörrobst verarbeitet wird, und den Zwuzel - ein Kümmerling oder auch Magermilchkrüppel. Ein verhutzeltes Männchen kennt man sogar im Hochdeutschen.
Begriff Urzel oder Orzel […]
es würde ge/ver-trocknete Pflaume heißen.
Kennt den Begriff jemand und kann sagen ob das so stimmt?
Im GRIMM ist urzel verzeichnet als „überrest“.
Das würde zu deinem Zitat passen.
Im GRIMM ist dabei verwiesen auf URASZ („verschmähte überbleibsel von speise und futter“ …).
Der entsprechende Umgang mit „speise und futter“ heißt im Bairischen verúrassen.
Schönen Gruß!
H.
Lieber Ralf!
Ich darf Dir aber sagen, dass Hutzeln nicht - wie heute üblich - allgemein Dörrobst beschreiben, sondern ursprünglich nur und ausschließlich BIRNEN!
Gruß und Kuss, der musencus (Altbaier)
Grüß Gott (Altbayer)
da hast Du wohl Recht:
ich zitiere den Bayerischen Sprachatlas:
Hutzel als Bezeichnung für die „getrocknete Birne“ ist seit dem Mhd.(hützel,hutzel) belegt. Das Verb hützeln bedeutet „zusammenschrumpfend dörren“
Gruß Nastaly
den Asudruck „hutzelig“ kenne ich, er bedeutet hier soviel wie verschrumpelt/verunstaltet (z.B. zu einem Apfel mit vielen Narben sagt man auch er ist „hutzelig“).
Aber was bedeudet nun U/Orzel?
Hallo, von Altbaier zu Altbaier:
Wo im Bairischen sagt man zu den Kletzn Hutzel? Ich kenne das nur aus der Oberpfalz, als Huhzl.
Kannst du darüber was mitteilen?
Schönen Gruß!
H.
Wenn ich mir den Bayrischen Sprachatlas anschaue:
ningascht. (nirgends)
Wirklich? Nicht nin d ascht?
Das kennt ja nicht einmal der SCHMELLER!
Aus dem Chiemgau kenne zwar eine „Hutzelbriah“.Und diese
Hutzelbriah ist eine sehr wässrige Obsttunke.
Tunke? Odulíawagod!
Aus Kindheitserinnerungen an die Uawapfoalz kenne ich die von mir hartnäckig verschmähte süßsaure Huhzlbröü. Ich wüsste aber doch gern, was man dazu isst/aß. Vielleicht weiß das ja wer und sagt es uns.
Das niederbayrische Klähznkoh ist wieder was ganz anderes.
Schönen Gruß!
H.
Wenn ich mir den Bayrischen Sprachatlas anschaue:
ningascht. (nirgends)
Wirklich? Nicht nin d ascht?
Das kennt ja nicht einmal der SCHMELLER!
Ja klar, ningascht und wenn’s da Schmeller nicht kennt, dann is a zwenig weit ummanand kemma.
Aus dem Chiemgau kenne zwar eine „Hutzelbriah“.Und diese
Hutzelbriah ist eine sehr wässrige Obsttunke.
Tunke? Odulíawagod!
Jaduliawagod, Obsttunke, sollte Hochdeutsch sein, Dauch bzw. Hutzlbriahdauch sagen die Oidn noch im Oberen Achental. Das selbe bedeutend, jedoch noch ein ganz alter Ausdruck:„Zuaschloapf“.Dazu isst, aß man Dampfnudln oder Kiache.
Pfiat di
Nastaly
Aus Kindheitserinnerungen an die Uawapfoalz kenne ich die von
mir hartnäckig verschmähte süßsaure Huhzlbröü. Ich wüsste aber
doch gern, was man dazu isst/aß. Vielleicht weiß das ja wer
und sagt es uns.
Das niederbayrische Klähznkoh ist wieder was ganz anderes.
Schönen Gruß!
H.
Ja, bei uns heißen Schafe auch „Schoofe“, nur finde ich keine Gemeinsamkeit zwischen Hutzel und Urzel, allein die Endung „zel“ ist gleich, zumal hutzel(ig) ja bei uns bekannt ist und etwas anderes meint.
nur finde ich keine Gemeinsamkeit zwischen Hutzel und Urzel
ist auch nicht nötig, Ähnlichkeit würde schon genügen.
Alles zurück auf Anfang: Niemand weiß, ob Urzel überhaupt ein Dialektwort ist. Kann genauso gut eine Verballhornung von sonstwas sein oder schlicht auf einem, wenn nicht zwei Hörfehlern beruhen.