US-Militär erschießt Verletzte im Irak

Hallo User!

Endlich mal ein Beitrag, der mir voll aus dem Herzen spricht:

Bist du sicher, dass das so auch dort verankert ist?
Wenn dem so ist, dann zeigt dies nur wie absurd derartige noch
bestehende Konventionen sind!

Es hängt einfach damit zusammen, dass die Regeln des Völkerrechts, der Menschenrechte, die die UNO initiiert hat

http://www.uno.de/recht/index.cfm

hier einfach unter den Teppich gekehrt werden. Ebenso verkennt man sattsam den allgemeinen Rechtsgrundsatz der Verhältnismäßgigkeit, den Du richtig einforderst.

Wobei für mich allein schon der begriff „Kriegsverbrecher“
absurd anmutet!
Ich meine „Kriegsverbrecher“ beinhaltet ja, dass Krieg als
solches legitim und erstmal nicht zwingend ein Verbrechen
ist.

Ich toleriere bestenfalls einen Verteidigungskrieg, wenn ein Volk angegriffen wird, und dann noch unbegründet ohne Gefahr für den Angreifer: und exakt das trifft auf den Irak zu. Ihm stünde es zu, sich mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Und wenn eine Armee ob der gewaltigen Übermacht aufgibt und dann im Untergrund mit Nadelstichten weitermacht, um nicht völlig zerrieben zu werden und dennoch sein Ziel zu erreichen, ist das nicht nur logisch, sondern auch notwendig.

Für mich stellt Krieg immer ein Verbrechen gegen die Menscheit
da, ausgeübt von denen, die ihn beginnen.

Sehr wahr: Begonnen haben ihn die Amerikaner mit den Briten, obwohl fast die gesamte UNO dagegen gestimmt hat.

In diesem sinne, stellt ein Regelwerk für rechte
Kriegsführung, nur ein Regelwerk von Mördern für Mörder da.
Es gilt wohl auch zu beachten, wessen geistig Kind HLKO und
Genfer Konventionen sind!

Das kommt mir so vor, als wolle man nach dem Abschlachten den Agehörigen der Ermordeten die Wahl über Holz- oder Zinnsärge zuzugestehen. Nach dem Mörder fragt niemand, der ist halt der Stärkere.

Regeln die aber vor allem von Stärkeren entworfen wurden!

Doch nehmen wir einfach mal diese Absurdität an:

Entscheidend ist allein, wie sie dem Feind gegenübertreten. Tragen die :Freiheitskämpfer Zivilkleidung, verstecken sie ihre Schusswaffen oder Bomben unter :Umhängen oder in Aktentaschen, so begehen sie bei einem Angriff auf reguläre
Truppen der Besatzungsmacht ein Kriegsverbrechen.

Sowas Lächerliches, nur dem zu Unrecht Angegriffenen würde ich zugestehen, dass der Zweck die Mittel heiligt, niemals dem Angreifer.

Demnach war bereits das Troijanische Pferd ein
„kriegsverbrechen“.
Demnach wäre eigentlich jeder Hinterhalt ein
„Kriegsverbrechen“.
Demnach wären die französischen Nationalhelden der Resistance
„Kriegsverbrecher“!

Jede List wäre ein Verbrechen. Nicht aber die nächtlichen Bombenteppiche auf unschuldige Zivilisten, von der Verseuchung der Umwelt, dem Tod von Tausenden von Tieren (Nutztiere eingeschlossen) spricht freilich keiner. Amis trampeln nun mal mit Cowboystiefeln über die Welt.

Wer unter uns, würde ernsthaft behaupten wollen, dass zb die
Kämpfer der Resistance Terroristen und Kriegsverbrecher
gewesen sein sollen?
Ich glaube nicht, dass man Franzose sein muß, um diese Frage
mit einem klaren nein zu beantworten!

Ist eben alles Definitionssache: Aus Sicht der Angreifer sind das Partisanen, Terroristen und Verbrecher. Aus Sicht der Angegriffenen sind es Freiheits- bzw. Widerstandskämpfer. So versucht eben der Angreifer sein Unrecht wenigstens verbal zu legitimieren. Jeder denkende Mensch sollte auf solche Unverschämtheiten nicht reinfallen.

Allerdings habe ich vor vielen Jahren einen ehemaligen
Deutschen Wehrmachtsoffizier getroffen der dieser Ansicht auch
tatsächlich war!
Für ihn war die Resistance ein Haufen von Mördern und
Terroristen, wie alle Partisanen überhaupt!

Klar: wie ich oben ausführte. Die Angreifer versuchen das Unrecht zu legitimieren.

Wie blind muß ein Geist sein, der ernsthaft im Töten/Morden
eine Fairniß erwartet!
Eine Fairniß auch noch, die ich bei meinen eigenen
Töten/Morden dem anderen gegenüber nie zubilligen würde!

Wie Du siehst, gibt es selbst hier einige Blinde. Am Beispiel von Datafox siehst Du ganz deutlich, dass sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum „anderen Lager“ exakt so argumentiert. Aber ich will nicht ausschließen, dass sie noch dazulernt.

Doch nehmen wir mal weiter diese völlige Absurdität
militärischer Spielregeln auf:

Entscheidend ist allein, wie sie dem Feind gegenübertreten. Tragen die :Freiheitskämpfer Zivilkleidung, verstecken sie ihre Schusswaffen oder Bomben unter :Umhängen oder in Aktentaschen, so begehen sie bei einem Angriff auf reguläre :Truppen der Besatzungsmacht ein Kriegsverbrechen.

Das hieße, dass ich mich doch bitte schön auch mit Pfeil und
Bogen einem Hightech-Soldaten zu stellen habe.
Das ich mich auch mit einem Vorderlader einem M1 Kampfpanzer
zu stellen habe.
Das ich mich klar erkenntlich auch mit einer Schrotflinte
einem AH 64 Apache Kampfhubschrauber mit 30mm Bordkanone, PNVS
und TADS Sicht-und Zielsystem, bestückt mit Hellfire II
Raketen und einer Panzerung die auch noch 23mm Geschossen
standhält, zu stellen habe- wenn ich kein „Kriegsverbrechen“
begehen will!

Genau: Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit der Mittel wird unter den Teppich gekehrt. Im Sport, jaaa, da muss man fair sein, wehe einer dopt. Aber im Nachkriegsirak, da ist das Tontaubenschießen auf Verwundete offenbar erlaubt: Sie klatschen auch noch Beifall (wieso Fairplay? gilt doch nicht im Irak.)… und wundern sich, wenn sie mit solchen Taten erst die richtigen „Terroristen“ sich heranziehen. Wenn so ein böser „Terrorist“ die gesamte Familie im Bombenhagel verloren hat, und dann die Möglichkeit hat, durch ein Selbstmordattentat seine Familie zu rächen, dann tut er das. Logisch, dass sie in den Augen des eigenen Volkes Helden sind. Ich kann das durchaus verstehen.

Und wie gesagt! Es gibt für mich keine „kriegsverbrechen“, es
gibt für mich nur Verbrechen wider der Menschheit…

Jeder Aggressor sollte für seine Taten büßen bzw. Wiedergutmachung leisten. Man darf gespannt sein, ob eines Tages die Amerikaner und Briten Wiedergutmachung am irakischen Volk leisten, so wie wir das am jüdischen Volk getan haben.

Mit traurigen Grüßen ob des Themas

Es macht keinen Sinn, nur traurig zu sein, man sollte was tun, und sei es nur die Agitation, um den Menschen die Augen zu öffnen.

Herzliche Grüße
Richard

Hallo Richard

Schön das wir in einigen Belangen einer Meinung sind!

Doch sag, was müssten die Amerikaner im Falle des Iraks denn jetzt tun deiner Meinung nach?

Das dieser Krieg kein rechtmäßiger war/ist, dürfte allen mit einigermaßenem Verstand wohl klar sein (und ich werde einer Merkel und vor allem einem Westerwelle- mit seiner Agitation von irakischen Raketen auf München-ihre Kriegspropaganda, in meinem leben nicht mehr vergessen)!

Nichtsdestotrotz, dürfte es vor allem für die Irakies ein Segen sein, dass es den Diktator Hussein nicht mehr gibt!

Auch bin ich froh, dass dieser Krieg nicht die immensen Opfer des ersten Irakkriegs gefordert hat.

Doch wie gesagt, die Milch ist verschüttet, dass Kind in den Brunnen gefallen! Was ist nun das Beste, was zu tun ist?

Ich selbst halte einen Abzug der Amerikaner von heut auf morgen, für nicht unbedingt das Beste, bzw. sehe darin auch eine Menge Risiken für das irakische Volk selber!

Was glaubst du, könnte das Beste sein, was das chaos und das Leid dort nicht noch vergrößern täte?

MfG

User

Hallo User,

da der Durchschnittsamerikaner in politischer Hinsicht allenfalls mäßige Hirnleistung entwickelt, sind ihm ein oder mehrere demokratiezuträgliche Aha-Erlebnisse zu gönnen. Er muss lernen, dass nicht jede Werbung das verspricht, was die Verpackung besagt, so auch bei der Wahl der Parteien. Insofern zählen bis zum Wahltag im Herbst eher Misserfolgserlebnisse wie „Bin Laden nicht gefunden“ oder „noch mehr Gefallene im bereits beendeten Krieg“ oder „Araber boykottieren amerikanische Produkte“ etc. als Erfolgserlebnisse wie „Saddam im Erdloch gefangen“. Mich freut z.B., dass die Werbespots mit 9-11 voll in die Hosen gingen und immerhin viele Amerikaner diese Art Werbung als instinktlos empfinden.- Aber unabhängig von der Schadenfreude, die einem überkommen kann, empfehle ich den Amerikanern etwas mehr welpolitische Bildung. Abgesehen von ihrer Sprachfaulheit kann es nicht angehen, dass sie sich als ein von Gott auserwähltes Volk betrachten, das den übrigen Völkern unbedingt ihr Weltbild aufzwängen muß, was freilich bequem ist, weil man sich dann keine Gedanken um andere Kulturen machen muss. Solche Zuständen sind schon fast dem rassistischen Gedankengut eines Adolf Hitler zuzordnen, und eigentlich hatte Frau Deubler-Gmelin durchaus Recht, wenn sie Bush mit Hitler verglich. Wenn sich dessen wirres Gedankengut noch mit religiösem Eifer paart und die morgendlichen Gebete im Regierungsstab der Republikaner mit dem Oberprediger JWB zur Pflicht werden, bekommt manch ein friedliebender Mensch ein mulmiges Gefühl im Bauch: Im Namen Gottes kann man allen Unfug verzapfen, wenn man doch den Auftrag dazu von oben erhalten hat, auch Präventivkriege, die keine sind.

Doch sag, was müssten die Amerikaner im Falle des Iraks denn
jetzt tun deiner Meinung nach?

  1. Raus aus dem Irak, jeder Tag Besatzung ist nicht legitimiert und völkerrechtlich ein Verbrechen.

  2. Wiedergutmachung leisten: Wiederaufbau des Landes zu vollen Lasten der USA, Entschädigungszahlungen an Kriegsopfer, Wiedereinsetzung der früheren Regierung (darüber kann man streiten wie man will, der Status-quo ist durch den Krieg und die Besatzung erzwungen worden und deshalb illegal)

  3. Verfolgung und Verurteilung der Drahtzieher des Krieges vor dem Staatsgerichtshof in den Haag.

Nichtsdestotrotz, dürfte es vor allem für die Irakies ein
Segen sein, dass es den Diktator Hussein nicht mehr gibt!

Saddam mag ein Diktator und Despot gewesen sein, immerhin hat er es über Jahre hinweg zuwege gebracht, drei verfeindeten Volksgruppen im Schach zu halten. Zumindest müsste in einer demokratischen Wahl auch Saddams Bath-Partei zur Wahl stehen. Wen die Partei dann als ihren Führer bestellt, ist ihre Sache, wie in allen demokratischen Parteien auch.

Auch bin ich froh, dass dieser Krieg nicht die immensen Opfer
des ersten Irakkriegs gefordert hat.

Damit relativierst Du aber das grundsätzliche Verbrechen der Aggressoren. Im übrigen glaube ich, dass die tatsächlichen Opfer in der Zivilbevölerung noch gar nicht bekannt sind. Solange Amerikaner und Briten das Land besetzt halten, werden solche Zahlen auch nicht zur Verfügung stehen, allenfalls geschönte.

Doch wie gesagt, die Milch ist verschüttet, dass Kind in den
Brunnen gefallen! Was ist nun das Beste, was zu tun ist?
Ich selbst halte einen Abzug der Amerikaner von heut auf
morgen, für nicht unbedingt das Beste, bzw. sehe darin auch
eine Menge Risiken für das irakische Volk selber!

Die Okkupationsmächte müssen raus. Ggf müssten die vereinten Nationen eine Übergangsregierung organisieren, die durch schnellstmögliche freie Wahlen bestätigt oder abgewählt werden könnte. Dennoch glaube ich, dass wir unsere europäischen Maßstäbe nicht auf islamische Staaten arbischer Völker übertragen können. Die Besonderheit einer Staatsform ist auch durch ihre Kultur geprägt.

Was glaubst du, könnte das Beste sein, was das chaos und das
Leid dort nicht noch vergrößern täte?

Chaos und Leid müssten von objektiven Berichterstattern ermittelt und beziffert werden, um die Rechnung den Verursachern in den Haag stellen zu können. Eine vorübergehende Staatsteilung, um vefeindete Volksgruppen auseinander zu halten, sollte möglich sein, also die Form eines Staatenbundes, nicht Bundesstaates. Aber die Option des Zusammenschlusses sollte bei der Teilung gleich festgeschrieben und von der UNO überwacht werden.

Wirtschaftlich: Alle Öl-Lieferverträge sind zu überprüfen, notfalls zu annulieren. Freie Marktwirtschaft sollte auch beim Öl möglich sein. Noch bestehende Wirtschaftssanktionen müssten sofort gestoppt werden.

So viel vorab. Aber was nützen unsere Gedanken, wenn die Stärke der Waffen über die Moral siegt?

Gruß Richard

Hallo Richard,

ich kann mich Deinem Artikel weitestgehend anschließen und es beruhigt mich ein wenig, dass es auch eine handvoll Leute gibt, die die Sache genau so klar sehen wie ich.
Allerdings erscheint mir Dein Vorschlag im Irak nun schnellstmöglich die Demkokratie einzuführen als, gelinde gesagt, utopisch. Zunächst einmal muss man Wissen, das der Irak ein völliges Kunstgebilde ist, das IMO schnellstmöglich in seine Bestandteile zerlegt werden muss. Eine europäische Analogie zur Bevölkerungssituation im Irak wäre folgende:
Man nehme die Hälfte Polens, Tschechiens und einen Großteil Deutschlands (allerdings ohne Häfen und das Ruhrgebiet) und füge noch einen kleinen Teil Frankreichs hinzu.
Niemand würde vermuten, dass dieser Staat (ohne extreme Repressionen seitens der Regierung) lange bestehen könnte. So ist aber die Situation im Irak!
Leider muss man sagen, dass die gesamte Region noch lange nicht so weit ist, dass dort die Demokratie eingeführt werden kann.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar,

Man nehme die Hälfte Polens, Tschechiens und einen Großteil
Deutschlands (allerdings ohne Häfen und das Ruhrgebiet) und
füge noch einen kleinen Teil Frankreichs hinzu.

Das ist nicht so einfach zu sehen. Sachsen hat mit Tschechien und Polen historisch sicher mehr gemeinsam als mit Bayern. Die Französinnen sind auch willkommen :smile:

Gruß
Frank