USA ohne Krieg?

ich habe vor kurzem das buch 1984 von george orwell gelesen. darin wird beschrieben, dass diverse (fictive) supermächte krieg führen müssen um die durch die industrialisierung enstandene überproduktion zu verbrauchen.
Meiner Meinung nach könnte man dieses szenario auf die sitation der usa übertragen, denn die waffenindustrie macht einen großen teil der us-amerikanischen wirtschaft aus. würde die nachfrage versiegen, hätte das wahrscheinlich fatale folgen für die us-amerikaner.

http://www.aufklaerungsarbeit.de/warumkontrolle/usak… : überblick über Kampfhandlungen der USA nach dem 2. WK

Hallo.

Sagen wir’s mal so: Waffengeschäfte versprechen immer eine gute Rendite für Kapitalanleger. Was man anderen Wirtschaftszweigen nicht immer behaupten kann :,-( Speziell dann, wenn Geld wegen der Kapitalkonzentration in zuwenigen Händen schlichtweg knapp wird. Und irgendwann entladen sich die Absatzschwierigkeiten der Volkswirtschaften der Länder in einem Krieg: http://www.samsiteboard.de/board/lhtopic,1345,0,0,as…

HTH
mfg M.L.

Kein logischer Zwang
Hi,

ich habe vor kurzem das buch 1984 von george orwell gelesen.
darin wird beschrieben, dass diverse (fictive) supermächte
krieg führen müssen um die durch die industrialisierung
enstandene überproduktion zu verbrauchen.

Nun, ganz so ist es nicht. Das Problem könnte auch durch zwei andere Wege bewältigt werden:
Reduktion der Produktion (und damit des BIP)
oder
Umlenkung des Verbrauchs

Wenden wir uns zunächst der Reduktion des BIP zu. Sagen wir doch einfach, dass alle statt 40 Wochenstunden nur noch 30 arbeiten würden. Unter entsprechender Reduktion der direkten wie indirekten Kriegsausgaben (aka Entwicklungshilfe) würde dies eventuell ausreichen, damit man dennoch den gewohnten Lebensstandard erhalten würde. Allerdings würde damit die Wachstumsrate bei ca. 0% liegen, da jeglicher Fortschritt nicht zur Steigerung des monetären Lebensstandards genutzt würde, sondern in geringere Arbeitszeiten umgesetzt werden würde.
Hier sich die Frage: Ist jeder tatsächlich mit seinem Lebensstandard zufrieden? Nein, wohl nicht, denn selbst extrem reiche Menschen versuchen immer noch noch mehr hinzuzuverdienen. Da bei einem Wirtschaftswachstum von 0% keine Zinsen zu erzielen sind, würde das Kapital nach und nach ins Ausland abwandern (sofern es dort nicht auch ein entsprechendes Wirtschaftswachstum von 0 gibt).

Die zweite Möglichkeit wäre die Umlenkung des Verbrauchs. Hierzu muss man sich fragen, warum überhaupt Kriegsgüter so attraktiv für die Industrie sind. Die Antwort ist einfach: Man kann nie genug Krieg führen! Ist ein Feind besiegt, zeichnet man einfach einen Neuen! Im Gegensatz zu Lebensmitteln (die man nur begrenzt konsumieren kann) oder Konsumgütern (niemand braucht einen 5. Fernseher oder ein 200. Paar Schuhe), ist die „Nachfrage“ nach Krieg praktisch unbegrenzt erneuerbar (sofern sich die Verluste in Grenzen halten).

Fazit: Beide Methoden würden unter geeigneten Umständen auch zum Erfolg führen… leider sind die Umstände meist nicht geeignet.

Grüße,

Anwar

Die Theorie währe ja eher Fatal für uns.

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Hi!

ich habe vor kurzem das buch 1984 von george orwell gelesen.
darin wird beschrieben, dass diverse (fictive) supermächte
krieg führen müssen um die durch die industrialisierung
enstandene überproduktion zu verbrauchen.
Meiner Meinung nach könnte man dieses szenario auf die
sitation der usa übertragen, denn die waffenindustrie macht
einen großen teil der us-amerikanischen wirtschaft aus. würde
die nachfrage versiegen, hätte das wahrscheinlich fatale
folgen für die us-amerikaner.

Ich halte die These von ‚durch Industrialisierung entstandene Überproduktion‘ für nicht haltbar. Diese Aussage bezieht sich wohl mehr auf den sinnlosen Verbrauch von Ressourcen für Waffen.

Wenn in einer Volkswirtschaft Geld, Material und Arbeitskraft in Maschinen investiert werden, dann mit dem Ziel, mit diesen Maschinen etwas zu produzieren. Ein Traktor für 50.000 Euro kann in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um eine bessere Produktivität zu erreichen. Ein Kampfpanzer von 5 Millionen Euro hingegen produziert nichts (von dem ideellen und nicht messbaren Wert des „Friedens“ vielleicht mal abgesehen - das Endprodukt „Waffensystem“ steigert jedenfalls nicht das Bruttosozialprodukt, es ist kein Produktionsmittel). Ein „Verbrauch durch Krieg“ bietet sich daher allenfalls für veraltende Waffensysteme an. Viele Länder verkaufen daher alte Panzer und Flugzeuge in Länder der Dritten Welt, um bei sich selbst Platz zu schaffen für neue Waffensysteme.

Wenn die These „industrielle Überproduktion führt zu Krieg“ stimmen würde, müßten wir in Europa seit Jahrzehnten im Krieg liegen. Immerhin produzieren wir Massen an Obst, Gemüse und Milch, die per Subvention vernichtet werden müssen.

Die USA führen aus ganz anderen Gründen Krieg, u.a. wegen einer in Regierungskreisen stark verbreiteten Paranoia, die entsprechend dem US-amerikanischen Volk untergejubelt wird (schau dir den Film „Bowling For Columbine“ an, insbesondere den Vergleich zwischen den USA und Kanada, was Gewaltstraftaten angeht).

Grüße
Heinrich

Hallo.

Sagen wir’s mal so: Waffengeschäfte versprechen immer eine
gute Rendite für Kapitalanleger. Was man anderen
Wirtschaftszweigen nicht immer behaupten kann :,-( Speziell
dann, wenn Geld wegen der Kapitalkonzentration in zuwenigen
Händen schlichtweg knapp wird. Und irgendwann entladen sich
die Absatzschwierigkeiten der Volkswirtschaften der Länder in
einem Krieg:
http://www.samsiteboard.de/board/lhtopic,1345,0,0,as…

Aber nur, qwenn dieser auch ökonomisch sinnvoll zu sein scheint. IMMER steht hinter einem Krieg ein ökonomischer Zwang.
Gegen wen, ausser Iran, sollten die Amis jetzt noch Krieg führen wollen?

Gruß
Frank

Hi,

Aber nur, wenn dieser auch ökonomisch sinnvoll zu sein
scheint. IMMER steht hinter einem Krieg ein ökonomischer
Zwang.
Gegen wen, ausser Iran, sollten die Amis jetzt noch Krieg
führen wollen?

IIRC gab es da doch mal diese Liste:
Afghanistan, Irak, Iran, Syrien und noch ein paar andere. Wenn’s hart auf hart kommt, trauen sie sich ja vielleicht auch an Nordkorea ran.
Und wenn gat nichts anderes mehr geht: Es gibt ja noch den eigenen „Hinterhof“ (US Formulierung - nicht von mir!) Südamerika, den man seit über 100 Jahren absichtlich in Unordnung hält…

Grüße,

Anwar

Der Krieg ist der Vater aller Dinge
Hallo,

gemeint ist mit dem obigen Satz, dass in Kriegszeiten Dinge geschaffen werden, die in Friedenszeiten sehr viel länger gebraucht hätten:
Radar, Luftfahrt, Raumfahrt, Computertechnik, Hi-Tech Materialien sind nur einige Beispiele, die direkt oder indirekt aus dem 2. WK und dem Kalten Krieg entstanden sind.

Ein
„Verbrauch durch Krieg“ bietet sich daher allenfalls für
veraltende Waffensysteme an. Viele Länder verkaufen daher alte
Panzer und Flugzeuge in Länder der Dritten Welt, um bei sich
selbst Platz zu schaffen für neue Waffensysteme.

So etwas nennt man auch Stellvertreterkriegsführung. Ist aber volkswirtschaftlich gesehen das selbe, wenn man „hintenrum“ die Bezahlung über Entwicklungshilfe wieder zurückgibt, nur eben ein „Bilanztrick“. Als Wirtschaftler ist Dir das bestimmt klar.

Die USA führen aus ganz anderen Gründen Krieg, u.a. wegen
einer in Regierungskreisen stark verbreiteten Paranoia, die
entsprechend dem US-amerikanischen Volk untergejubelt wird
(schau dir den Film „Bowling For Columbine“ an, insbesondere
den Vergleich zwischen den USA und Kanada, was
Gewaltstraftaten angeht).

Ich denke (aber darüber kann man streiten), dass Du hier die Ursache nicht beim Namen nennst. Die Paranoia kann auch verbreitet werden, um eben ein Argument für immer neue Kriege zu haben (vgl. auch mein Beitrag weiter unten).

Grüße,

Anwar

Hallo Frank!

Aber nur, qwenn dieser auch ökonomisch sinnvoll zu sein
scheint. IMMER steht hinter einem Krieg ein ökonomischer
Zwang.

Für diese Behauptung hätt ich jetzt bitte gerne eine Auflistung ALLER kriegerischen Auseinandersetzungen mit der jeweiligen ökonomischen Begründung! Du bist am Zug!

Gruß

den Gruß retour

Frank

Wolkenstein

Hallo,

Hi Anwar,

gemeint ist mit dem obigen Satz, dass in Kriegszeiten Dinge
geschaffen werden, die in Friedenszeiten sehr viel länger
gebraucht hätten:
Radar, Luftfahrt, Raumfahrt, Computertechnik, Hi-Tech
Materialien sind nur einige Beispiele, die direkt oder
indirekt aus dem 2. WK und dem Kalten Krieg entstanden sind.

aber Kunst ist das keine, einen Satz wie „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“ in die Welt zu setzen. Schließlich gabs die letzten Jahrhunderte in Europa alle Daumen lang mal eine kriegerische Auseinandersetzung.

Grüße,

auch Grüße

Anwar

Wolkenstein

Hallo Frank!

Aber nur, qwenn dieser auch ökonomisch sinnvoll zu sein
scheint. IMMER steht hinter einem Krieg ein ökonomischer
Zwang.

Für diese Behauptung hätt ich jetzt bitte gerne eine
Auflistung ALLER kriegerischen Auseinandersetzungen mit der
jeweiligen ökonomischen Begründung! Du bist am Zug!

Mach es dir einfacher und suche einen x-beliebigen heraus, dessen Hintergründe sich via net gut nachvollziehen lassen.

Gruß
Frank

Lieber WS,

aber Kunst ist das keine, einen Satz wie „Der Krieg ist der
Vater aller Dinge“ in die Welt zu setzen. Schließlich gabs die
letzten Jahrhunderte in Europa alle Daumen lang mal eine
kriegerische Auseinandersetzung.

Allerdings ist dieser Satz ja um einiges älter als ein paar Jahrhunderte. Und das dieser Satz über die Jahrtausende seine Gültigkeit behalten hat, sagt ja doch recht viel über die menschliche Entwicklung aus.

Grüße,

Anwar

und leider hat er Recht…
Hallo Anwar,
…der Spruch.
Die technische Entwicklung während des WK II in D (aber auch in anderen Staaten) war extrem.
Die Entwicklung der Raumfahrt als die Sowjets den ersten Sateliten hochschickten war ebenfalls unnatürlich schnell.
allerdings in den „schönen Künsten“ ließ die Entwicklung zu wünschen übrig.
Der Vater heißt immer: Technik.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

Der Vater heißt immer: Technik.

Nein, der Vater ist der Krieg, die Technik ist die Mutter. Das sieht man schon am Geschlecht (der Krieg, die Technik)!
Ernsthaft: Technik kann auch ohne Krieg Dinge „gebären“ (sozusagen von einem anderen Vater).

Grüße,

Anwar

hallo Anwar,
richtig, es geht auch ohne Krieg.
Nur dass das Tempo in Kriesenzeiten höher ist, als in Friedenszeiten.
Grüße
Raimund

hallo,

ich denke die theorie greift zu kurz, um behauptbar zu sein.
zum einen gibt es (wie hier schon mehrfach ausgeführt wurde), andere marktmechanismen, um eine überproduktion auszubalancieren und zum zweiten bedeutete dies im umkehrschluss, dass jeder industrialisierte staat zwangsläufig krieg führen müsste (und zwar mit maximalem güterverbrauch, wie im 1. und 2. weltkrieg). dem ist aber nicht so und auch in stellvertreterkriegen sind immer nur einige dominante nationen verwickelt. selbst deutschland, welches eines der führendsten rüstungsexportländer ist (z.B. jede zweite mine der welt mit deutschem zünder…), engagiert sich zwar mittlerweile auch in militärischen einsätzen, aber von materialschlachten kann man dort nicht sprechen.

orwells idee resultierte wahrscheinlich aus den noch sehr frischen erfahrungen einer gesamten welt in einem gigantischen gütervernichtungskrieg. und soweit ich mich erinnere, dienen die superkriege in 1984 vorallem der ideologischen einschwörung der bevölkerung auf den gemeinsamen feind. und dieser aspekt ist heute genauso aktuell wie 1948…

grüße
phil

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Hallo, Ihr Beiden!

richtig, es geht auch ohne Krieg.

Stimmt, es ginge auch ohne Krieg.

Nur dass das Tempo in Kriesenzeiten höher ist, als in
Friedenszeiten.

Wenn mich nicht alles täuscht, ist der Spruch etwa zweieinhalb tausend Jahre alt, … Heraklit, ja? Stammt also aus dem Griechenland des 5 vorchristlichen Jahrhunderts.

In der Zwischenzeit haben wir, also die Menschheit, ziemlich häufig und ausgiebig Krieg geführt; längere Friedenszeiten … unbekannt.

Krisen hätts abseits vom Krieg auch ausreichend gegeben. Nur: anscheinend gehts uns Menschen so gut, dass wir uns immer noch die zusätzliche Krise „Krieg“ schaffen müssen. Oder sind wir nur schlechterdings geistig zu beschränkt, um den Irrsinn zu durchschauen?

desillusionierte (bezüglich der Menschheit und das schon lange) Grüße
Wolkenstein

Hi Frank!

Aber nur, qwenn dieser auch ökonomisch sinnvoll zu sein
scheint. IMMER steht hinter einem Krieg ein ökonomischer
Zwang.

Für diese Behauptung hätt ich jetzt bitte gerne eine
Auflistung ALLER kriegerischen Auseinandersetzungen mit der
jeweiligen ökonomischen Begründung! Du bist am Zug!

Mach es dir einfacher und suche einen x-beliebigen heraus,
dessen Hintergründe sich via net gut nachvollziehen lassen.

Nein, geschätzter Frank, so einfach mache ich es Dir nicht. Du hast Dich in einen Schlamassel (Ich habs oben herausgehoben) hineingeschrieben und jetzt schreib Dich auch wieder raus. Du hast geschrieben, dass … ich zitiere " IMMER" … hinter jedem Krieg ein ökonomischer Zwang stünde. Du bist dran!!! Jeder Krieg und die jeweilige ökonomische Begründung. Ich bitte darum! *fg*

Gruß

vergnügte Grüße

Frank

Wolkenstein

hallo Wolkenstein,
stimmt: der mensch lernt nicht aus der Geschichte. Und die jungen meinen immer, ihnen passiert nichts. Das sind immer nur díe Gegener, die getötet oder zum krüppel gemacht werden.
Drum zieht man ja auch keine 30-Jährigen ein, sondern 18-jährige. Die schreien noch „hurrah“ und haben Tränen der Rührung in den Augen bei der Vereidigung.
Grüße
Raimund

in einem ziemlich bescheuerten film habe ich kürzlich das geniale zitat gefunden:

„Ja, Du bist jung, aber die Welt ist alt…“