Vasektomie und die Folgen

Hallo!
Das Thema Kind ist für mich durch. Definitiv. Hormonpräparate möchte ich nicht mehr nehmen, die sind mir nicht bekommen. Spirale kommt auch nicht in Frage.
Nun hat sich mein Mann bereit erklärt, sich sterilisieren zu lassen, schon vor Monaten hat er die Termine gemacht, Beratungsgespräch schon hinter sich.

Nun war das Schweigen im Walde und nun, kurz vor knapp scheinen ihn doch Zweifel zu plagen. Und ich bin völlig verunsichert, ob ich ihm nun zuraten soll (augen zu und durch) oder ob ich die Notbremse ziehen soll.

Die Situation ist leider verknüpft mit einigen anderen Randbedingungen, die ich mal versuche kurz zu umreißen.

Wir sind beide in den 40ern, ein älteres Kind ist schon vorhanden. Der Wunsch nach weiteren Kindern hat sich (als es „Zeit“ dafür war) nicht erfüllt, aus mehreren Gründen.

Ich persönlich habe damit schon abgeschlossen. Für mich ist (so traurig mich das auch macht) sonnenklar, dass ich kein Kind mehr bekommen werde. Eigentlich dachte ich, das wäre auch meinem Mann klar, er hat das öfter geäußert. Anscheinend ist ihm das nun erst deutlich geworden. Das ist das eine Problem.

Wir haben, als wir den Entschluß getroffen haben, natürlich über all das ausführlich gesprochen. Offensichtlich war das für meinen Mann so weit weg und sehr theoretisch. Jetzt wo es ernst wird, kommen anscheinend die echten Sorgen aufs Tapet. Noch dazu haben wir vor ein paar Tagen einen Freund in unserem Alter mit süßem Baby getroffen…

Das andere Problem ist unser unterschiedliches Sex-Bedürfnis. Er könnte und wollte täglich und habe da kaum Ambitionen. Die Gründe? Keine Ahnung. Wir dachten, die Pille wäre schuld (hat sich teilweise nach Absetzen bestätigt), oder ich fühle mich nicht sicher genug, nur mit Kondomen (ich denke schon häufig daran, was für eine Katastrophe eine Schwangerschaft für mich wäre und ob wohl alles „sitzt“ und passt". Das hat sich verstärkt, seit der Termin für die OP steht und ich immerzu denke: „Nicht jetzt auf den letzten Metern schwanger werden.“

Ansonsten ist unser Sex nicht schlecht, wir vertrauen uns zu 100% - nur bei mir hapert es eben…
Es geht mir psychisch schon länger nicht gut, da vermute ich den Hauptgrund für meine Unlust. Ja, daran sollte ich arbeiten - alles nicht so einfach.
Ein Ungleichgewicht an Lust gab es schon immer bei uns, aber so aus der Waage geraten ist das alles erst seit ein paar Jahren. Mit allen Begleiterscheinungen, wenn sich das so einspielt.

Natürlich hegen wir beide die Hoffnung, dass unser Sex-Leben aufblüht nach dem Eingriff, dass ein Stück Unbeschwertheit zurückkommt.
Nun habe ich Sorge, dass mein Mann das als Handel ansieht: Er legt sich unters Messer und bekommt dafür mehr Sex. Er äußerte neulich sowas wie „Lohnt sich das überhaupt“, nachdem er einen Korb von mir bekommen hatte.
Ich fühle mich sowieso schon massiv unter Druck gesetzt beim Thema Sex und befürchte, dass das noch schlimmer wird.

Mir ist klar, dass die Vasektomie nicht der Schlüssel zur Lösung aller Probleme sein wird. Aber so, wie es jetzt ist, wird sich überhaupt nichts ändern.
Ich habe aber eine Riesenangst, dass ich irgendwann Vorwürfe zu hören bekomme und unsere Ehe dadurch in die Brüche geht.

Meine Frage ist nun weniger, was grundsätzlich passieren müsste. Therapie für mich oder am besten gleich für uns beide. Das weiß ich schon länger, bekomme es aber einfach nicht auf die Reihe.

Kurzfristig bin ich einfach ratlos und völlig verängstigt, weil ich nicht weiß, was ich meinem Mann raten soll: Notbremse oder Durchziehen?
Ist das nur die Torschlußpanik oder sitzt das tiefer (er sagt, er wüsste es selber nicht und neigt eher dazu, das jetzt auch durchzuziehen)?

Ich schrieb extra nicht im Sexbrett, weil ich finde, das Thema gehört eher zur Partnerschaft.

ratlose Grüße
Mutschekiepsche

Hallo Mutschekiepsche,

Das Thema Kind ist für mich durch. Definitiv. Hormonpräparate
möchte ich nicht mehr nehmen, die sind mir nicht bekommen.

mehr muss ich nicht lesen!

Ich habe mich im Alter von 30 Jahren sterilisieren lassen. Ich - als Frau, da für mich das Thema kein Thema war!

Ich hätte es nie von meinem Mann verlangt, der diesbezüglich nicht so eine konsequente Haltung hatte. Und schließlich hätte es sein können, dass er noch einmal eine Frau kennen lernt, mit der er sich ein Kind wünscht!

Natürlich ist der Eingriff bei einer Frau aufwändiger, teurer und risikobehafteter - aber es ist schließlich Deine Entscheidung, oder?

Viele Grüße

Kathleen

Hallo Mutschekiepsche,

vor ab: Ich habe vor vielen Jahren die Entscheidung positiv getroffen und seit dem NIE bereut; im Gegenteil stellte die Möglichkeit, auf jede Form von Verhütung verzichten zu müssen, für uns beide eine große Erleichterung dar.

Aber: Es ist natürlich eine (weitgehend) unumkehrbare Entscheidung, da die Wiederherstellung der durchtrennten Samenleiter eine schwierige Sache und wohl in vielen Fällen gar nicht mehr möglich ist (so war zumindest 1987 der Stand). Deswegen glaube ich, dass es eine Entscheidung ist, die einfach der Mann treffen muss. Wenn er sich nicht ganz sicher ist, dann sollte er es lassen oder verschieben.

Sicher bist Du von der Entscheidung massiv mitbetroffen, aber m.E. solltest Du gar keinen Einfluss auf ihn nehmen. Wenn er seine Entscheidung bereut, bist Du sicher in seinen Augen schuld. Und wenn Ihr eh schon Probleme in der Beziehung habt (und wer hat das nicht?), solltest Du Dich umso mehr zurückhalten.

Wenn Du keine Kinder mehr willst, dann versuche doch andere Verhütungsmethoden; es gibt ja nicht nur Pille und Kondom.

Viel Glück wünscht Euch
M_Erato

Hallo auch,

Vasektomie ist wenn kein Kinderwunsch mehr besteht eine perfekte Art der Verhütung.

Der Sex danach kann sehr entspannt und befreit sein, wenn ihr wirklich ganz unbefangen damit umgeht.

Aber: Es ist kei Mittel um eure unterschiedlichen Vorstellungen der Beischlafhäufigkeit zu regeln, das geht schief!
Wenn schon im Vorfeld Erwartungen gegeneinander aufgerechnet werden, oh je, dass führt dann eher zu einer Vertiefung der Probleme.

Ob er die Vasektomie möchte sollte Dein Mann für sich entscheiden, ohne das er dann von Dir „Gegenleistungen“ einfordert/erhofft.

Gruß elmore

gemeinsame Entscheidung
Hi!

Ich habe mich im Alter von 30 Jahren sterilisieren lassen. Ich

  • als Frau, da für mich das Thema kein Thema war!

Ohne mit Deinem Mann darüber zu sprechen?

  • aber es ist schließlich Deine
    Entscheidung, oder?

Ist es das?
Sie entscheidet, sie möchte keine Hormone/Spirale mehr nehmen.
Er entscheidet, er möchte keine Vasektomie machen lassen.
Und dann?

Ich meine ja, die beiden sollten möglichst eine gemeinsame Entscheidung treffen. (Natürlich hat jeweils das letzte Wort, dessen Körper es betrifft)

Aber vor allem zuerst die anderen Probleme angehen.

Grüße
kernig

Hallo kernig,

Ohne mit Deinem Mann darüber zu sprechen?

natürlich habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen! Er war auch einverstanden, aber es war eben primär meine Entscheidung!

Ist es das?
Sie entscheidet, sie möchte keine Hormone/Spirale mehr nehmen.
Er entscheidet, er möchte keine Vasektomie machen lassen.
Und dann?

Dann muss sie sich eben steriliesieren lassen! Ich verstehe Deinen Einwand jetzt nicht!?

Ich meine ja, die beiden sollten möglichst eine gemeinsame
Entscheidung treffen. (Natürlich hat jeweils das letzte Wort,
dessen Körper es betrifft)

Sie will keine Kinder (mehr?), sie will keine Hormone - da ist für mich klar, dass sie dann eben den Eingriff vornehmen lässt!

Aber vor allem zuerst die anderen Probleme angehen.

Ich meine schon, dass dieses Problem ein nicht ganz Unzentrales ist! :smile:

Viele Grüße

Kathleen

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Moin,

hier musst Du bzw. müsst ihr zwei Sachen sehr sauber voneinander trennen.
Die Vasketomie und den Sex.
Das hat erst mal nichts miteinander zu tun.

Die Vasektomie ist eine sehr sichere Variante der Verhütung, allerdings weitestgehend unumkehrbar, zumindestens was die Variante bei den Männern angeht.
Eine relativ kurze Zeit nach dem Eingriff stellt der Körper nach und nach die Spermienproduktion ein und zwar irreversibel. Selbst wenn dann mikrochirurgisch alles rein mechanisch wieder OK gemacht wäre, gäbs trotzdem keine Kinder mehr, weil es eben keine Spermien mehr gibt. Man spricht von Zeiten zwischen einem und drei Jahren.

Das andere ist die Libido.
Da wird die Vasektomie erst mal wenig bis nichts ändern, es sei denn, bei Dir würde etwas passieren, weil Du durch das Nichtzeugenkönnen mehr Lust entwickeln würdest.
Auf ein Junktim, ‚Ich lasse mich sterilisieren, dafür schläfst Du dann häufiger mit mir‘ solltest Du Dich nicht einlassen, das ist m.E. nicht anständig.

Wenn ihr also darüber sprecht, solltet ihr das sauber trennen, sonst wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit problematisch.

Gandalf

Verhütung Frauensache?
Hi nochmal.
Ich meine, beide gemeinsam müssen/wollen verhüten. Und in einer (offensichtlich schon länger bestehenden) Partnerschaft kann das doch nicht die Lösung sein: will Frau nicht schwanger werden, muss sie eben verhüten, ihr Problem. Fände ich nicht fair aufgeteilt, die Verantwortung.

Ich verstehe grundsätzlich schon, was Du meinst, finde aber, dass es noch mehr Argumente gibt als das eine und einzige, das Du anführst.

Wobei wir uns ja im Ergebnis wieder einig sind:smile:
Grüße
kernig

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Hallo,

ich habe im Alter von 30 Lenzen in Absprache mit meiner damaligen Frau eine Vasektomie durchführen lassen (gegen alle Bedenken des Urologen). Bereut habe ich den Schritt bisher noch NIE, weil mir nach 2 Kindern absolut klar war, dass ich keine weiteren (zeugen) wollte und will.

Obwohl es ein Thema innerhalb der Partnerschaft ist, sollte (nein: MUSS) letztlich derjenige das letzte Wort in der Frage haben, bei dem der Eingriff erfolgen würde: Wenn also Dein Mann sich nicht zu 100% sicher ist, dränge ihn nicht - und stelle auch keinen „beseren“ oder mehr Sex nach dem Eingriff in Aussicht. Wenn er sich nämlich nach der Sterilisation nicht mehr als vollwertiger Mann fühlt, kann das alles andere überschatten.

In meinem provaten Umfeld hat sich die Partnerin aus ähnlichen Gründen zur Sterilisation durchgerungen, weil der Mann vor der eigenen Sterilisation Angst hatte - die Beziehung ging dennoch in die Brüche, weil der Mann ja nicht mehr mit einer „richtigen“ Frau Sex hatte . . .

Desweiteren rate ich Dir, zunächst die anderen Baustellen fertig zu machen bevor Du Dich zu der Frage der Sterilisation weiter äußerst: Stell´ Dir vor, Dein Mann macht das trotz aller Bedenken und Euer Sex wird (aus ganz anderen Gründen) eher schlechter und seltener als häufiger und besser???

Hallo,

Das Thema Kind ist für mich durch. Definitiv.

Du hast darüber bestimmt schon mit deinem Mann gesprochen und das deutlich gemacht.
Was hat er denn dazu gesagt? Ist es für ihn auch 100% abgeschlossen?
Klingt eher nicht so…

Spirale kommt auch nicht in Frage

Warum nicht?
Die wäre mir jetzt als erstes eingefallen.
Damit wäre für euch beide der Druck erstmal aus der Sache draußen, sich endgültig zu entscheiden.
Je nachdem welche Spirale du nimmst, lässt du sie einfach drin bis du sowieso in die Wechseljahre kommst und das Thema Kind sich dann auf natürliche Weise erledigt hat.

frei geben!
Guten Abend Mutschekiepsche

vor über 30 Jahren hatten wir das Thema. Meine Frau entschied, dass sie sich unterbinden lassen wolle.

Je näher der Termin kam, desto klarer wurde es ihr, dass sie mit der Unterbindung ein Stück ihrer Identität als Frau verlieren würde.

Und so entschied ich mich zur Vasektomie. Ich habe es nie bereut, es hat mir nie Mühe bereitet. Und geändert hat sich in der Beziehung damit eigentlich nichts.

Ich möchte Dir eine Antwort auf die aus meiner Sicht zentrale Frage geben

Kurzfristig bin ich einfach ratlos und völlig verängstigt,
weil ich nicht weiß, was ich meinem Mann raten soll: Notbremse
oder Durchziehen?

Weder das Eine noch das Andere! Gib Deinem Mann den Entscheid frei - rate ihm nicht zum einen oder anderen. Vielleicht braucht er diese Freiheit um sich dafür zu entscheiden.

Und wenn er es nicht über sich bringt: Warum nicht Du?

Alles Gute - so oder so!

Urs Peter

Hi,

mal ganz dumm in die Runde gefragt:
Wäre es nicht möglich, vorab ein paar „Proben“ bei einer Samenbank zu hinterlegen?
So wird die Möglichkeit, ggf. (wer weiß, was noch wird) weitere eigene Kinder zu zeugen, wenn auch über nen kleinen Umweg, erhalten.

Grüße,
Grünblatt

Du verlagerst (d)ein Problem
um nicht zu sagen, es ist keine Frage zur Vasektomie.

Hallo,

Das Thema Kind ist für mich durch. Definitiv. Hormonpräparate möchte ich nicht mehr nehmen, die sind mir nicht bekommen. Spirale kommt auch nicht in Frage.

Du wolltest nie Kinder bekommen, du willst zukünftig keine haben.

ABER: Das ist nun mal nicht so.

Nun hat sich mein Mann bereit erklärt
Nun war das Schweigen im Walde
und nun

Tja, du wartest darauf, dass ein anderer dein Problem löst.

Der Wunsch nach weiteren Kindern hat sich (als es „Zeit“ dafür war) nicht erfüllt, aus mehreren Gründen.

Welche denn nun? Weil du nicht wolltest? Oder welche andere Rechtfertigung hast du?

Ich persönlich habe damit schon abgeschlossen.

Schon wieder…

Für mich ist (so traurig mich das auch macht) sonnenklar, dass ich kein Kind mehr bekommen werde.

Weshalb eigentlich?

Wir haben, als wir den Entschluß getroffen haben

Wir?

Noch dazu haben wir vor ein paar Tagen einen Freund in unserem Alter mit süßem Baby getroffen…

Oha.

Das andere Problem ist unser unterschiedliches Sex-Bedürfnis.

Hat mit Vasektomie was zu tun?

Er könnte und wollte täglich und habe da kaum Ambitionen. Die Gründe? Keine Ahnung.

Das wäre erstmals ein Problem, das euch beide betrifft.

Wir dachten

wir…

die Pille wäre schuld (hat sich teilweise nach Absetzen bestätigt), oder ich fühle mich nicht sicher genug, nur mit Kondomen (ich denke schon häufig daran, was für eine Katastrophe eine Schwangerschaft für mich wäre

Wo liegt dein Problem???

Natürlich hegen wir beide die Hoffnung, dass unser Sex-Leben aufblüht nach dem Eingriff, dass ein Stück Unbeschwertheit zurückkommt.
Ich fühle mich sowieso schon massiv unter Druck gesetzt beim Thema Sex und befürchte, dass das noch schlimmer wird.

Partnerberatung? Wäre dies vielleicht ein Thema für euch?

Meine Frage ist nun weniger, was grundsätzlich passieren müsste.

Es muss etwas grundsätzliches passieren…

Therapie für mich oder am besten gleich für uns beide.

Yep. Erst einmal gemeinsam.

Das weiß ich schon länger, bekomme es aber einfach nicht auf die Reihe.

Dann lass dir von deinem Mann oder einem Unbekannten wie mir zuraten.

Kurzfristig bin ich einfach ratlos und völlig verängstigt, weil ich nicht weiß, was ich meinem Mann raten soll: Notbremse oder Durchziehen?

Du bist auf einem völlig falschen Weg. Du kannst ihm nichts raten!

Franz

Allen voran die Folgen!
Hi,

habe mir nicht alle Antworten durchgelesen, aber das mit der Problemverlagerung kommt dem schon nahe.

Du schriebst, du seist über 40. Ich will dir da nicht zu nahe treten, aber da klopft schon die Menopause an der Tür. Danach wirst du eh nicht mehr in der Lage sein Kinder zu kriegen und die Sache mit der Verhütung wird sich selber lösen.

Du schriebst, das euer Sexualleben aufgrund deiner psychischen Belastung nicht mehr so häufig sei und ich meine herrausgehört zu haben, das du deinem Mann wohl desöfteren zurückweist. Du sprachst von einem Korb. Ob es bei dem einen geblieben ist ist unklar, zumindestens hat das bei ihm Zweifel ausgelöst (ob sich das überhaupt lohnt).

Mit der Vasektomie hast du ihn schon angespitzt, das es dann wieder vermehrt zum Sex kommt. Was nun aber, wenn sich von deiner Seite aus nichts ändert (sex. Unlust)? Was, wenn sich deine psychische Belastung nicht legt und der Status Quo bleibt? Dann wird er sich betrogen und hintergangen fühlen, es als einen „Vertragsbruch“ ansehen.
Ich glaube nämlich kaum, das sich deine Libido schlagartig um das 20fache potenziert, sobald er vasektomiert ist.

Deswegen würde ich dir raten, ihn das alleine entscheiden zu lassen. Mach ihm aber bitte VORHER klar, das du ihm nicht garantieren kannst, das es dann im Bett wieder heiss hochgeht. Erzähl ihm von deinem Problem und stell ihm in Aussicht, das du dich drum kümmern möchtest, vielleicht mag er dich dabei ja sogar unterstützen.

Sexzurückweisungen nagen gehörig am Ego des Mannes, auch wenn sie nicht immer was dazu sagen.

Sprich es offen an, so wie du es hier getan hast.
Viel Glück.

GDA

Moin!

Das Thema Kind ist für mich durch. Definitiv. Hormonpräparate
möchte ich nicht mehr nehmen, die sind mir nicht bekommen.
Spirale kommt auch nicht in Frage.
Nun hat sich mein Mann bereit erklärt, sich sterilisieren zu
lassen, schon vor Monaten hat er die Termine gemacht,
Beratungsgespräch schon hinter sich.

Nun war das Schweigen im Walde und nun, kurz vor knapp
scheinen ihn doch Zweifel zu plagen. Und ich bin völlig
verunsichert, ob ich ihm nun zuraten soll (augen zu und durch)
oder ob ich die Notbremse ziehen soll.

Die Situation ist leider verknüpft mit einigen anderen
Randbedingungen, die ich mal versuche kurz zu umreißen.

Wir sind beide in den 40ern, ein älteres Kind ist schon
vorhanden. Der Wunsch nach weiteren Kindern hat sich (als es
„Zeit“ dafür war) nicht erfüllt, aus mehreren Gründen.

Ich persönlich habe damit schon abgeschlossen. Für mich ist
(so traurig mich das auch macht) sonnenklar, dass ich kein
Kind mehr bekommen werde.

Damit ist doch alles klar. Eigentlich…

Eigentlich dachte ich, das wäre auch
meinem Mann klar, er hat das öfter geäußert. Anscheinend ist
ihm das nun erst deutlich geworden. Das ist das eine Problem.

Ganz ehrlich: ich verstehe nicht, wie es in einer Paarbeziehung zu solchen Diskussionen über derartige Unklarheiten kommen kann.

Meine Frau und ich wollten 4 Kinder. Irgendwie waren wir dann zu spät dran und während der 2. Schwangerschaft haben wir viel darüber gesprochen.
Eine Einigung, es bei 2 Kindern zu belassen war schnell getroffen.

Auf dieser Vereinbarung fußend war es auch kein Problem, über die weitere Verhütung zu sprechen und das Thema Vasektomie mit einzubeziehen.

Wir haben, als wir den Entschluß getroffen haben, natürlich
über all das ausführlich gesprochen. Offensichtlich war das
für meinen Mann so weit weg und sehr theoretisch. Jetzt wo es
ernst wird, kommen anscheinend die echten Sorgen aufs Tapet.
Noch dazu haben wir vor ein paar Tagen einen Freund in unserem
Alter mit süßem Baby getroffen…

Was hat er denn vor?
Du hast, wie Du oben beschrieben hast, mit dem Thema abgeschlossen.
Er sollte nun ebenso ehrlich sein und Dir seine Pläne mitteilen.

Wenn er noch ein Kind möchte, wird er das mit einer anderen Frau machen und Dir reinen Wein einschenken müssen.

Wenn er bei Dir bleiben möchte, kann er sich auch unters Messer legen. Das schmerzt eine Woche und fertig, während Verhütung für Dich mit zunehmendem Alter unangenehmer wird und ja auch Deine Libido negativ beeinflusst, was ja wiederum ihn stört.

Der Schlüssel ist Offenheit und Ehrlichkeit. Auch wenn´s vielleicht schmerzt. Wenigstens muss man sich dann nicht ein Leben lang hassen, weil man nciht rechtzeitig geredet hat.

Das andere Problem ist unser unterschiedliches Sex-Bedürfnis.
Er könnte und wollte täglich und habe da kaum Ambitionen. Die
Gründe? Keine Ahnung. Wir dachten, die Pille wäre schuld (hat
sich teilweise nach Absetzen bestätigt), oder ich fühle mich
nicht sicher genug, nur mit Kondomen (ich denke schon häufig
daran, was für eine Katastrophe eine Schwangerschaft für mich
wäre und ob wohl alles „sitzt“ und passt". Das hat sich
verstärkt, seit der Termin für die OP steht und ich immerzu
denke: „Nicht jetzt auf den letzten Metern schwanger werden.“

Das kenne ich.
Daher ist die Vasektomie ja auch so befreiend, sofern auch der Mann weiß, was er will (s.o.).

Ansonsten ist unser Sex nicht schlecht, wir vertrauen uns zu
100% - nur bei mir hapert es eben…
Es geht mir psychisch schon länger nicht gut, da vermute ich
den Hauptgrund für meine Unlust. Ja, daran sollte ich arbeiten

  • alles nicht so einfach.
    Ein Ungleichgewicht an Lust gab es schon immer bei uns, aber
    so aus der Waage geraten ist das alles erst seit ein paar
    Jahren. Mit allen Begleiterscheinungen, wenn sich das so
    einspielt.

Das kann ein Ehekiller sein, da muss man sich nichts vormachen.

Natürlich hegen wir beide die Hoffnung, dass unser Sex-Leben
aufblüht nach dem Eingriff, dass ein Stück Unbeschwertheit
zurückkommt.

Davon kann man auch mit großer Wahrscheinlichkeit ausgehen.
Falls nicht, wird es aber irgendwann ernsthafte Probleme geben. Ein Mann in den 40ern wird sich möglicherweise nicht dauerhaft zurückweisen lassen und dabei brav bleiben. So realistisch sollte man sein.

Nun habe ich Sorge, dass mein Mann das als Handel ansieht: Er
legt sich unters Messer und bekommt dafür mehr Sex. Er äußerte
neulich sowas wie „Lohnt sich das überhaupt“, nachdem er einen
Korb von mir bekommen hatte.
Ich fühle mich sowieso schon massiv unter Druck gesetzt beim
Thema Sex und befürchte, dass das noch schlimmer wird.

Ich weiß auch nicht, wie Frauen das lösen sollen.
Männer wollen Sex. So ist das meistens. Man hat ja auch nicht einen Kumpel geheiratet, sondern eine Frau.

Bei Frauen ändert sich mit den Jahren und den Kindern da meist so einiges. Irgendwann kommt dann die Menopause dazu.

So gemein das klingt: die meisten von uns Männern haben dafür ein gewisses Maß an Verständnis, wollen aber auch nicht ab 40 wie die Mönche leben.
Es ist da schon auch an den Frauen, ihre Themen in den Griff zu kriegen und gemeinsam mit dem Mann ständig an einem befriedigenden Sexleben (für beide natürlich) zu arbeiten.

Aus dem Bekanntenkreis kenne ich das Thema, denn wir sind alle in den 40ern, meist mit 2 kleinen Kindern.
Oft hilft den Frauen Sport, um nach den Schwangerschaften wieder eine gute Figur und damit verbunden ein besseres Körpergefühl zu bekommen.
Auch Wertschätzung durch den Mann und das Umfeld ist da oft ein Thema. Nicht mehr das schicke Business-Weibchen zu sein, auf das das ganze Gebäude scharf ist, sondern Mutter mit Schwangerschaftsspeck, ist schwierig.
Es sind also auch die Männer gefragt.

Sprecht darüber, was er UND Du sich wünschen.

Außerdem müssen, wie oben erwähnt, die Themen weitere Familienplanung und Verhütung für beide Seiten vernünftig geklärt sein. Spreche das Thema nun an und bitte ihn für sich zu klären, was er bzgl. des Kinderthemas noch vom Leben will.

Mir ist klar, dass die Vasektomie nicht der Schlüssel zur
Lösung aller Probleme sein wird. Aber so, wie es jetzt ist,
wird sich überhaupt nichts ändern.
Ich habe aber eine Riesenangst, dass ich irgendwann Vorwürfe
zu hören bekomme und unsere Ehe dadurch in die Brüche geht.

Dann tut etwas.
Eine Vasektomie kann noch ca. 5 Jahre lang rückgängig gemacht werden.
Wenn er also wirklich in 2-3 Jahren merkt, dass er die Ehe mit Dir nicht mehr möchte, kann er dann auch noch ein Baby mit der Assistentin haben.

Bis dahin könnt Ihr es aber probieren.
Das wierd aber nur funktionieren, wenn auch Du Dich bewegst.
Und bitte frage mich nun nicht, wie das aussehen soll. EInfach mitmachen ohne Lust zu haben ist sicherlich kein guter Weg.
Ich weiß nicht, wie das bei Euch Mädels emotional abläuft. Hiole Dir ein paar Tips von guten Freundinnen. Denke an Brad Pitt. keine Ahnung. Aber mache etwas.

Eine Vasektomie ist für eine intakte Beziehung nach Abschluss der Familienplanung m.E. der Königsweg.
Ohne Ängste vor geplatzten Kondomen, irgendwelchen Kram, der in die Frau gesteckt wird oder störende Hormone kann man endlich wieder entspannt Sex haben.
M.E. so entspannt wie nie zuvor, denn erst wird irgendwie verhütet, dann plötzlich nicht mehr und es müssen sofort die Kinder her. Das ist immer eine Belastung.
Nun ist das Thema Familienplanung durch, man macht einen ambulanten Eingriff und kann dann immer und überall unbeschwert miteinander vögeln. Coole Sache, würde ich sagen… :wink:

Meine Frage ist nun weniger, was grundsätzlich passieren
müsste. Therapie für mich oder am besten gleich für uns beide.
Das weiß ich schon länger, bekomme es aber einfach nicht auf
die Reihe.

Was gibt es daran „auf die Reihe zu bekommen“?
Krankenkasse anrufen, Termin beim Psychotherapeuten und auf geht´s.

Kurzfristig bin ich einfach ratlos und völlig verängstigt,
weil ich nicht weiß, was ich meinem Mann raten soll: Notbremse
oder Durchziehen?
Ist das nur die Torschlußpanik oder sitzt das tiefer (er sagt,
er wüsste es selber nicht und neigt eher dazu, das jetzt auch
durchzuziehen)?

Du kannst ihm versichern, dass sich im daily business nichts ändert. Keiner schneidet ihm die Eier ab…

Er sollte aber für sich klar haben, dass er mit dem Thema Kinder wirklich durch ist. Und dabei kann ihm das eine oder andere Gespräch mit Dir helfen.

Zeige ihm auch den Alltag auf.
Ich wollte jetzt mit 40 keine weitere Schwangerschaft und Geburt mitmachen. Aktuell habe ich die Perspektive, dass unsere Kinder um 20 und 22 sind, wenn ich 60 sein werde. Das passt gerade noch, denn spätestens dann möchte ich aufhören zu arbeiten, das Haus verkaufen und mit meiner Frau ein Appartement am Meer beziehen, ein Segelboot kaufen und damit monatelang losschippern.
Mit einem Teenager-Schüler daheim könnte man das schlicht vergessen. Und mit 70 zieht man dann nicht mehr los.

Wenn Ihr solche Pläne habt, besprecht sie und diskutiert, wie ein spätes Kind da hineinpasst.
Wollt Ihr mit 65 auf den Abiball gehen?
Wollt Ihr ein Kind, das sich möglicherweise in Schule und Ausbildung etwas schwerer tut, bis über 70 daheim hocken haben?

Klärt das. Dann ist die Vasektomie selbst kein Thema mehr.

Noch ein Nebensatz zum Abschluß meines Sermons hier:
„anything goes“ ist ein Märchen, das man unserer Generation unfairerweise eingepflanzt hat.
Irgendwann ist es für gewisse DInge zu spät. Mit 45 sollte man m.E. (!) keine Babies mehr bekommen, keine Verkehrspilotenkarriere mehr anstreben und kein Studium mehr aufnehmen.
Man sollte bis zu diesem Scheidepunkt, der Lebensmitte, die man um 45 erreicht, einige Dinge für sich geklärt und erledigt haben. Dann kann man auch besser planen, was noch kommen soll.
Just my 2 cents.

Gruß und viel Erfolg!

M.

daneben

Du wolltest nie Kinder bekommen, du willst zukünftig keine haben.

Zitat UP:

Wir sind beide in den 40ern, ein älteres Kind ist schon vorhanden.

~//~

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Hallo,

Mit der Vasektomie hast du ihn schon angespitzt, das es dann
wieder vermehrt zum Sex kommt. Was nun aber, wenn sich von
deiner Seite aus nichts ändert (sex. Unlust)? Was, wenn sich
deine psychische Belastung nicht legt und der Status Quo
bleibt?
Ich glaube nämlich kaum, das sich deine Libido schlagartig um
das 20fache potenziert, sobald er vasektomiert ist.

Könnte es nicht auch sein, das der Gedankengang grad „andersrum“ gedacht wurde? Daß sie glaubt, sein sexuelles Verlangen würde danach abnehmen? Daß er so werden könnte, wie man sich landläufig die Eunuchen vorstellt? Auch das wäre eine mögliche Lösung des „Problems“.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Gandalf,

Dein Info

Eine relativ kurze Zeit nach dem Eingriff stellt der Körper
nach und nach die Spermienproduktion ein und zwar
irreversibel. Selbst wenn dann mikrochirurgisch alles rein
mechanisch wieder OK gemacht wäre, gäbs trotzdem keine Kinder
mehr, weil es eben keine Spermien mehr gibt. Man spricht von
Zeiten zwischen einem und drei Jahren.

deckt sich nicht mit der gängigen Meinung (Wikipedia):

„Die Hormonproduktion in den Hoden bleibt erhalten und auch die Erektionsfähigkeit des Penis wird nicht beeinflusst. Da die weiterhin in den Hoden produzierten Spermien nach der Durchtrennung der Samenleiter nicht mehr abgeführt werden können, werden sie vom Körper resorbiert.“
„Für eine Rückoperation (Refertilisierungsoperation), die 5 bis 7 % der Patienten anstreben, wird die anschließende Durchgängigkeitsrate mit bis zu 80 % angegeben. Auch 10 Jahre nach der Erstoperation bestehen Chancen auf Erfolg.“

So habe ich das vor 25 Jahren auch gehört.

Grüße
M_Erato

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Moin,

deckt sich nicht mit der gängigen Meinung (Wikipedia):

dann hat mich mein Urologe belogen, denn das hat er mir so im Vorgespräch erklärt.

Gandalf

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Noch mal gestöbert
Moin,

deckt sich nicht mit der gängigen Meinung (Wikipedia):

hab mal im Netz geschaut.

http://www.novafeel.de/sexualitaet/verhuetung/steril…
Auch nach der Sterilisation werden im Hoden Samen produziert. Dieser Samen wird von Körper wieder abgebaut. Die Spermienproduktion sinkt darüber hinaus mit der Zeit stark.

http://www.medizinfo.de/annasusanna/verhuetung/vasek…
Man weiß, dass auch nach einer Vasektomie die Produktion der Samenzellen weiter läuft, wenn auch nicht mehr so stark.

http://www.mvz-medicenter.de/urologie/sterilisation.php
Durch die Durchtrennung und Unterbindung der Samenleiter können sie nicht mehr nach außen gelangen und werden vom Körper abgebaut. Längerfristig reduziert der Hoden die Spermienproduktion, so dass es zu keinem „Spermienstau“ kommt.

http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Verhuetung/Verh…
Bei mehr als 60 Prozent der operierten Männer können wieder einige Spermien im Ejakulat nachgewiesen werden, wenn die Sterilisation rückgängig gemacht wird. Allerdings ist die Fruchtbarkeit dennoch stark eingeschränkt. Machen Sie sich also bewusst, dass Sie nach einer Vasektomie vermutlich keine eigenen Kinder mehr zeugen können.

http://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungs…
Mikrochirurgische Verfahren machen es in den meisten Fällen möglich, durchtrennte Samenleiter wieder miteinander zu verbinden. Das bedeutet jedoch nicht in jedem Fall, dass der Mann dann wieder fruchtbar ist. Oft haben sich in der Zwischenzeit aus verschiedenen Gründen die körperlichen Bedingungen der Spermienproduktion verschlechtert.

http://intimchirurgie-stuttgart.de/genitalchirurgie-…
Rekanalisationsmaßnahmen bzw. Operationen zur Wiederherstellung der Integrität der Samenleiter sind möglich. Im Hinblick auf eine mögliche Antikörperbildung gegen eigene Spermien sind solche operative Rekonstruktionen zum Wiedererlangen der Zeugungsfähigkeit (Fertilität) nur mit einer geringen Erfolgsquote verbunden.

http://www.vasektomie-experten.de/fragen-antworten/
_Was passiert mit der Spermienproduktion nach der Vasektomie?

Die Samenzellen, welche im Hoden gebildet werden, werden vom Körper automatisch wieder abgebaut. Zusätzlich wird die Spermienproduktion auf Dauer gesehen reduziert._

http://www.romed-kliniken.de/de/main/operationen_an_…
In den meisten Fällen kann eine Durchgängigkeit der Samenleiter erreicht werden, allerdings führt der Eingriff nur in den seltensten Fällen zu erneuter Zeugungsfähigkeit. Ein Grund hierfür kann die Bildung von Antikörpern gegen die körpereigenen Spermien sein, auch eine Verklebung der Samenleiterenden ist möglich.

Die Wahrheit liegt also wohl irgendwo dazwischen.

Gandalf