Vater verprügelt Tochter

Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin, aber ich probiers einfach mal…
Eine gute Freundin meiner besten Freundin, nennen wir sie einfach mal Sabrina, wird zu Hause von ihrem Vater geschlagen. Sie ist 16 oder 17, ich bin mir nicht sicher. Man merkt sofort, dass bei ihr was nicht stimmt. Sie fängt wegen jeder Kleinigkeit an zu heulen und ist auch so ziemlich schüchtern. Ihr Vater ist Alkoholiker. Bis vor kurzem hat er noch gearbeitet, aber jetzt ist er jeden Tag zu Hause, weil er einen Herzinfarkt hatte. Sabrina sagt immer, dass dies das schlimmste für sie ist und sie ihn hasst und sich wünscht, dass er stirbt. Die Mutter ist eigentlich ziemlich nett, aber mit ihr stimmt auch etwas nicht. Sabrina sagt auch, dass sie ihre Mutter hasst, weil sie ihr nicht hilft sondern immer nur zu schaut. Wenn Sabrina mal 5 minuten zu spät nach Hause kommt oder mal versucht sich zu wehren, heult ihre Mutter immer gleich. Sabrina hat es zwar noch nie zugegeben, aber für uns ist es offensichtlich, dass der Vater auch seine Frau schlägt. Darum hat auch die Mutter immer Angst. Ihr Vater hat auch eine neue Freundin, die Mutter weiß davon, aber lässt es sich gefallen. Einmal hab ich miterlebt, wie ihr Vater ausgerastet ist. Sabrina ist vor ihm weggerannt und wollte sich hinter uns verstecken, aber er hat sie einfach festgehoben und ins Auto „geworfen“ und hat unter anderem geschrien: du Schlampe, schau dich doch mal an! Du siehst gar nicht wie eine Frau aus!.. Daheim wird erst mal das ganze Haus geputzt!..
Letztes Wochenende haben ihre Eltern ihr erlaubt mit mir und meiner Freundin einkaufen zu gehen. Die Eltern haben auch keine Uhrzeit vorgegeben, wann sie wieder daheim sein soll. So gegen 19.00 Uhr haben wir sie nach Hause gebracht. Am nächsten Tag hat meine Freundin ihr angerufen und Sabrina hat gleich losgeheult, dass sie nicht mehr kann. Ihr Vater ist wieder durchgedreht, weil sie „so spät“ heim gekommen ist. Sie wollte etwas essen und er hat ihr den Teller weggenommen und auf den Boden geworfen und gesagt sie kriegt nichts mehr zu essen. Dann musste sie die Sauerei aufputzen und hat die nächsten zwei Tage nichts zu essen gekriegt. Ihr Vater hat auch ihr Zimmer abgeschlossen und sie musste auf dem Flur schlafen. Ihr Bruder wird nicht geschlagen, er ist der Liebling. Einmal war meine Freundin bei Sabrina daheim und ihr Bruder ist auf Sabrina mit einem Messer losgegangen und hat sie damit bedroht. Die Eltern haben es gesehen, aber nichts gesagt. Später hat dann Sabrina Ärger bekommen, weil es angeblich ihre Schuld war. Die Eltern waren mal mit ihm bei einem Arzt. Er stellt sich das Leben vor, als wäre es ein PC-Spiel und er könnte machen was er will, weil es ja nur ein Spiel ist; sagen die Ärzte.
Das waren jetzt bloß wenige Auszüge, was Sabrina alles ertragen muss. So kann das arme Mädchen doch nicht aufwachsen! Wir haben zu ihr gesagt, dass sie zur Polizei gehen soll, aber sie sagt, dass das auch nichts bringt, danach ist sie weider zu Hause mit ihm und dann kriegt sie noch mehr Prügel. Ich kann da nicht einfach zu schauen, ich will Sabrina (und der Mutter) helfen. Aber was kann ich tun? Kann ich zur Polizei gehen? Und wenn ja, was unternehmen die dann? Wenn sie nur mal bei ihnen zu Hause durchschauen und dann wieder gehen hat Sabrina noch mehr Ärger. Das will ich ja auch nicht. Welche Möglichkeiten gibt es da?
Wenn ihr noch Fragen dazu habt, werde ich antworten!
Schon mal vielen Dank für eure Tipps!
Liebe Grüße, Anna

Hi,

Sabrina noch mehr Ärger. Das will ich ja auch nicht. Welche
Möglichkeiten gibt es da?
Wenn ihr noch Fragen dazu habt, werde ich antworten!

Jugendamt! Anrufen, die Situation genau so schildern und am besten auch gleich fragen, wie es denn jetzt weitergeht, damit du nicht so hilflos da stehst.

Gruß
Cess

Am Besten wär natürlich, wenn die Sabrina selbst zum Jugendamt geht, dort bis ins kleinste Detail darlegt was zu Hause abgeht und darauf besteht, dass sie nicht zurück möchte.
Klar, sie wird dann erstmal ins Heim kommen - aber in diesem Fall bestimmt das kleinere Übel.
Und die Eltern werden nicht erfahren wo sie untergebracht ist.

Das ist für einen jungen Menschen natürlich ein sehr großer Schritt.

Eine Anzeige bei der Polizei wäre auch eine Alternative, würde aber in deinem speziell geschilderten Fall nur zu einer Eskalation führen.
Ich weiß von Polizeistationen, dort gibt es speziell geschulte Polizisten/innen, die sich um solche Fälle kümmern. Also ohne das gleich eine Anzeige gemacht wird.

Aber was kann ich tun? Kann ich zur Polizei
gehen?

Klar kannst DU das.

Und wenn ja, was unternehmen die dann?

Sie werden eine Strafanzeige aufnehmen, gemaess der Strafbaren Handlungen die Du anzeigst.
Das Problem ist, dass Sabrina und ihre Mutter alles abstreiten werden um den Vater zu schuetzen, wenn sie während der Ermittlungen gefragt werden.

Wenn sie nur mal
bei ihnen zu Hause durchschauen und dann wieder gehen hat
Sabrina noch mehr Ärger.

Das würde die Polizei auch nicht machen, denn wenn die Schlägerei nicht gerade eben stattfindet, stellt sie nur die Personalien fest die Du ihr gibst und startet ihre ermittlungen in Form von Vernehmungen etc.
Anders saehe es aus, wenn die Polizei konkret von Sabrina oder ihrer Mutter aus aktuellem Anlass zu Tatort gerufen wird. Dann kann sie den Vater aus der Wohnung weisen. Meist fuer 24 std. Weiterhin würde sie die Mutter und Sabrina mit anlaufadressen versorgen, die ihnen weiterhelfen, sie müssen dann näümlich einstweilige verfügungen etc. besorgen mit denen dem Vater verboten wird das Haus zu betreten. Die Hilfeinrichtungen an die sie verwiesen werden helfen ihnen dabei sehr weitern. Ggf. können sie auch in ein Frauenhaus ausziehen.

Das will ich ja auch nicht. Welche
Möglichkeiten gibt es da?

Also an Deiner Stelle würde ich mir die Kontakt adresse einer solchen anlaufstelle besorgen, dort anrufen und fragen wie Du als Aussenstehende am besten vorgehen kannst und solltest um deiner freundin zu helfen. Nun weiss ich leider nicht wo sich die ganze sache abspielt, daher mal eine Berliner Anlaufstelle:

http://www.big-hotline.de/

Auch dort kannst DU anrufen, diese Leute sind absolut professionel und helfen Dir ganz bestimmt konkret weiter.

Viel Erfolg,

DM

Ich kenne da auch einen Fall. Dort wurde dem Vater von Freunden der Tochter aufgelauert und halb tot geprügelt. Der hat sie nie wieder angerührt.

Ich kenne da auch einen Fall. Dort wurde dem Vater von
Freunden der Tochter aufgelauert und halb tot geprügelt. Der
hat sie nie wieder angerührt.

Hallo sacht man ersmal,

Das klingt irgendwie nach einer „Aufforderung zu einer Straftat!“ und wäre ganz sicher der schlechteste aller Wege. Wo kämen wir denn dahin, wenn alle so denken würden?

Der vllt. einzige wirksame Weg ist wie Hatch und Cess schon geschrieben haben, der Weg übers Jugendamt.

Gruss
Carsten

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Hi,

Klar, sie wird dann erstmal ins Heim kommen

Wie kommst Du zu einer solchen Aussage? In ihrem Alter ist betreutes Wohnen möglich…

Gruß
Anja

Das klingt irgendwie nach einer „Aufforderung zu einer
Straftat!“ und wäre ganz sicher der schlechteste aller Wege.
Wo kämen wir denn dahin, wenn alle so denken würden?

War doch keine Aufforderung sondern eine Idee.

Der vllt. einzige wirksame Weg ist wie Hatch und Cess schon
geschrieben haben, der Weg übers Jugendamt.

Wenn man ihm mit dem Hammer die Hände zertrümmert schlägt er niemand mehr. Falls das nötige Personal fehlt kann man sich an die örtlichen Spätaussiedler wenden. Die erledigen sowas für wenig Geld.

3 Like

Tach auch,

War doch keine Aufforderung sondern eine Idee.

Ideen bringen aber evtl. andere Menschen dazu, so einen Mist zu tun und sich selber damit ins Unglück zu stürzen.

Wenn man ihm mit dem Hammer die Hände zertrümmert schlägt er
niemand mehr. Falls das nötige Personal fehlt kann man sich an
die örtlichen Spätaussiedler wenden. Die erledigen sowas für
wenig Geld.

Bist Du krank? So etwas zu schreiben gehört garantiert nicht hier hin. Auch wenn es „in deinen Augen“ nur eine Idee ist, ruft es j doch zur Gewalt auf. Ich finde Deine Postings sollten gelöscht werden…
…wir leben hier nicht in einer Anarchie!

Carsten

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Hallo Anja,

natürlich ist in diesem Alter betreutes Wohnen möglich aber es wurde ja geschrieben: „erstmal“.
Soviele Plätze betreutes Wohnen gibt es nicht auf Anhieb und als Sofortmassnahme haben die Jugendämter i. d. R. eine Auffangstelle und das sind meistens Heime mit entsprechender 24-h- Betreuung.

Danach wird dann erst in Zusammenarbeit mit dem Jugendlichen die passende Unterbringung gesucht.

grüsse
dragonkidd

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Guten Tag Tobi,

scheinbar ist für dich auch alles wie ein Computerspiel, wie für den Vater. Mit dieser „Idee“ stellst du dich auf seine Stufe.
Pfui!

Gruß,
Sabine F.

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Hi,

nein, er ist nicht krank, aber der Vater

nicki

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Hi,

Das klingt irgendwie nach einer „Aufforderung zu einer
Straftat!“ und wäre ganz sicher der schlechteste aller Wege.
Wo kämen wir denn dahin, wenn alle so denken würden?

Das klingt erstmal nach gar nichts, nicht mal nach einer Kartoffelsackaktion.

Der vllt. einzige wirksame Weg ist wie Hatch und Cess schon
geschrieben haben, der Weg übers Jugendamt.

Was Jugendämter leisten wissen wir aus der Vergangenheit
(siehe Fall Kevin in Bremen)

nicki

Hallo!

Ich weiß von Polizeistationen, dort gibt es speziell geschulte
Polizisten/innen, die sich um solche Fälle kümmern. Also ohne
das gleich eine Anzeige gemacht wird.

Das ist ein Widerspruch in sich.

Gruß
Tom

Okay, ich hab mich da etwas unklar ausgedrückt.
„Heim“ meinte ich als Überbegriff.
Sorry

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Zur Erklärung:
Wenn der „einfache“ Streifenpolizist kommt, dann macht der eine Anzeige wegen Körperverletzung. So wie es seine Pflicht ist. Und dies würde für das Mädchen hier in diesem Fall wohl nur negative (private) Konsequenzen nach sich ziehen.

Die genannten Beamten sind hauptsächlich für Prävention, häusliche Gewalt, etc ausgebildet. Klar, auch sie sind Polizeibeamte und müssen bei Kenntnis einer Straftat tätig werden. Aber die Verfolgung der Straftat ist hier nur sekundär. In erster Linie handeln sie zum Wohl des Schwächeren. Und sie arbeiten eng mit Jugend-, Sozial- und all den anderen Ämtern zusammen. Also Dinge, für die ein Streifenpolizist keine Zeit hat (und teilweise auch nicht die ausreichende Kenntnis).

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich kenne da auch einen Fall. Dort wurde dem Vater von
Freunden der Tochter aufgelauert und halb tot geprügelt. Der
hat sie nie wieder angerührt.

Hallo!

Wenn ich für 5 Minuten glauben könnte, dass dies eine zielführende Maßnahme wäre (nämlich dass das Mädchen in Sicherheit aufwachsen kann), dann würde ich von ganzem Herzen zustimmen.

Auch ich sehe die Ohnmacht und die Hilflosigkeit angesichts der teilweise nur sehr schwer nachzuvollziehenden Handlungsohnmacht staatlicher Stellen in solchen Fällen.

Aber es birgt nur weitere Unsicherheit.

Denn man weiß nicht, wie es im Täter aussieht. Damit ich nicht mißverstanden werde: der Täter ist mir in so einem Fall egal, und ich meine das relativ bzw. möglichst emotionslos. Aber es kann sein, dass durch eine solche Aktion die Frustration, die ohnehin schon sehr groß sein dürfte, ein kritischeres Maß erreicht.

Kompensatorisch könnte der Täter die so erhöhte Frustration an seinen üblichen Opfern verstärkt auslassen.

Also ein sehr pragmatischer Grund, derlei Überlegungen gleich zu verwerfen, damit man das wesentliche nicht aus den Augen verliert: den Schutz der Opfer.

Lieben Gruß
Patrick

Hallo Anna,

ein solcher Fall ist immer sehr schwer gelagert.

Leider ist den entsprechenden Behörden oft der Handlungsspielraum erheblich eingeschränkt. Auch fehlen die Ressourcen, einen solchen Fall gründlich genug zu bearbeiten.

Ich möchte damit nicht die betreffenden Behörden kritisieren, sondern vielmehr die gesellschaftliche Relevanz betonen, dass dieser Zustand meiner Meinung nach geändert werden müsste (Gesetzgebung, Ressourcenmanagement).

Solange es aber so ist, wie es ist, kann man in einem solchen Fall immer nur empfehlen, auch selber aktiv zu werden.

Überlegungen wären z.B., ob man das Mädchen bei den Behördengängen unterstützt. Darüber hinaus wäre z.B. auch zu überlegen, ob eine Unterbringung im Bekanntenkreis möglich wäre.

Der Vorteil ist, dass hier relativ kurzfristig das Mädchen erst einmal zur Ruhe kommen kann und alles weitere geplant werden könnte.

Psychotherapeutische Hilfe sollte auf jeden Fall angedacht werde - je eher, desto besser. Auf der einen Seite der Wunsch nach der Liebe der Eltern, auf der anderen Seite der verzweifelte Haß & Schmerz & die Angst - nicht selten ist das der Nährboden einer Persönlichkeitsstörung.

Ein erster Schritt also könnte es sein, sich über die nächsten Möglichkeiten zu informieren:

ist überhaupt die Bereitschaft da, zu Hause auszuziehen? (Mädchen)

Wenn ja, welche konkreten Möglichkeiten gibt es da? (Jugendamt, Soziale Beratungsstellen der Stadt).

Vielleicht wären auch Eure Eltern bereit, bei den entsprechenden Behördengängen unterstützend mitzuwirken; fragen könnte man Sie allemal.

Ich wünsche Euch viel Glück und Erfolg!
Lieben Gruß
Patrick

Hi,

nein, er ist nicht krank, aber der Vater

nicki

Hallo,

ist schon klar das der „Vater“ krank im Kopp ist, aber hier gilt nicht das Recht des Stärkeren. Diese „Idee“ die Tobi laut gedacht(geäussert) hat, kann im Nachhinein andere wiederum auch auf die Idee kommen lassen, soetwas auch auszuführen.

Ich habe auch so meine Gedanken was man mit so „Menschen“ anstellen könnte, aber die behalte ich besser für mich.

In erster linie geht es hier darum, dem Mädchen auf legaler Weise zu helfen und nicht um irgendwelche Gewaltfantasien und Rachefeldzüge.

Sie muss schleunigst wech von dem Verbrecher und zwar schnell, bevor noch irgendetwas schlimmeres passiert. Da ist das Jugendamt die erste Adresse für sie. Vorrausgesetzt, sie sie geht selber hin!
Den „Fall Kevin in Bremen“ damit in verbindung zu setzten ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Carsten

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Jugendämter
Tach,

Was Jugendämter leisten wissen wir aus der Vergangenheit
(siehe Fall Kevin in Bremen)

diese Dinge sind ohne Zweifel tragisch, machen wütend und ratlos, aber es sind nach wie vor Einzelfälle. Die Leistung der Mitarbeiter deutschlandweit an dem Versagen Einzelner festzumachen entbehrt allerdings jeglicher Grundlagen.
Es interessiert sich keiner für erfolgreich abgewickelte Fälle, genauso wenig wie für fliegende Flugzeuge, stabile Dächer, richtige Gutachten oder nicht-schießende Polizeibeamte.
Gemessen werden ganze Berufsstämme jedoch nach wie vor am (Fehl-)Verhalten einzelner, dass auch immer von allen schon(Jahre)im Vorfeld bereits als ein solches zu erkennen gewesen wäre. Da fragt man sich doch, warum wir ständig Bildungsdebatten führen, wenn den Leuten die Intelligenz und ihr vorausschauendes Wesen doch nur so aus den Schuhen tropft.

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