Vegan bei fettleber

halloele miteinander,
kennt sich jemand mit ernaehrungsumstellung bei fettleber aus? 3 x die woche huhn bzw. ente, sonst vegan (z.b. veganen fleischersatz) und alles in kombi mit vollkornbrot und vollkornreis sowie abgerundet um aepfel empfehlenswert?

bei dem veganen fleischersatz, den ich mir angeguckt habe steht drauf: 2% zucker… ist das bedenklich? (zucker soll ja nicht so gut sein bei fettleber)

thx

Bei der klassischen NASH sind die Ursachen durchaus umstritten. Aber grundsätzlich scheint Zucker das Problem zu sein und dabei insbesondere Fructose und Verbindung mit Glucose.

Kurzgesagt: Mit Cola und Softdrinks kann man sich eine Prima Fettleber antrinken.

Eine Fettleber hats nicht notwendigerweise mit Übergewicht zu tun, sondern oft mit deinem Zuckerkonsum und da sollte man dann auch ansetzen. Allerdings: Was oft gilt, muss nicht bei dir gelten. Wenn du eine Fettleber hast aber sonst gar nicht viel Softdrinks und Fructose zu dir nimmst, könnten für dich andere Regeln gelten.

Davon mal abgesehen: Ich habe meine Fettleber mit Zuckerreduktion und viel schwarzem Kaffee auf null reduziert.

1 Like

Servus,

ja, das ist bedenklich - unnötiger Zucker ist das, was man am wenigsten braucht und am leichtesten weglassen kann. z.B. indem man keinen Ersatz isst, sondern Essen. Es gibt haufenweise industriell vorgefertigte Nahrungsmittel, in denen Zucker nur wegen des äußeren Aussehens drin ist - z.B. würden eingelegte Gurken ohne Zucker einen leicht grauen Farbton annehmen. Für die Aromen braucht man ihn bei diesen (wie auch bei sehr vielen anderen Dingen) überhaupt nicht.

Abgesehen von der Sache mit dem Zucker, die @Zerschmetterling bereits dargelegt hat, hast Du vermutlich auch sonst ein ziemlich grundsätzliches Ernährungsproblem, wenn Du 3*wöchentlich Fleisch bereits als eine Art Diät betrachtest und dabei noch in rauhen Mengen Kohlenhydrate einbaust, die nur etwas langsamer wirken als Zucker, aber in die selbe ungünstige Richtung.

Gemüse - sättigendes Eiweiß (Nüsse, Linsen, andere Hülsenfrüchte, Fisch (gerne auch solche Klöpse wie Makrelen), Calamari, Garnelen, Falafel natürlich, wohlschmeckende, wertvolle Öle (Raps- , Lein- , Olivenöl, Traubenkernöl, Walnussöl usw.) können, vor allem jetzt, wo man noch einige Wochen lang in Gemüse regelrecht baden kann, die Grundlage Deiner Ernährung bilden - da gibt es haufenweise zu entdecken. Dreh mal einen halben Blumenkohl durch die grobe oder mittlere Scheibe der Minna oder Moulinette, dünste ihn zuerst ziemlich brutal, dann einige Minuten sanfter mit Dill und etwas Salz in einem guten Öl an und wundere Dich, dass sich das Ergebnis auf dem Teller genau wie Reis verwenden lässt - gut auch verwendbar als Hintergrund in der jetzt losgehenden Pilzsaison, da kann man dann Bandnudeln, Kartoffeln usw. zum Pilzgericht grade weglassen.

Schneide eine etwas zu groß gewordene, dicke Zucchini mit einem Julienneschneider in die Struktur von Spaghetti (wenn Du innen an die Kerne kommst, den Schlonz mit einem Löffel rausholen), salze die Streifen ein und drücke sie nach vielleicht zwei Stunden gut aus. Lass eine Pfanne heiß werden, gib Öl rein und brate kleingeschnittene Schalotten kurz an, dann die Zucchinistreifen dazu, etwa vier Minuten dünsten. Die Optik und die Konsistenz machen, dass man diese gedünsteten Zucchinistreifen auf dem Teller grade so verwenden kann wie Spaghetti.

Jetzt grade gibt es überall guten Knoblauch. Schlag Dir mal eine Aioli mit dem Mörser auf - die Aioli ist übrigens nicht nur eine Sauce, sondern auch ein ganzes Gericht: Das bildet sie zusammen mit in Salzwasser mit einem ordentlichen Bukett glatter Petersilie gegarten Karotten, dito Blumenkohl und Bacalau. Keine Angst vor dem hohen Öl- und Eigehalt dieser Sauce - anders als viele Ersatzstoffe macht sie pappsatt, man kann nicht zu viel davon essen.

Für ein richtig wuchtiges Essen mach Dir mal Lasagne, pack aber bloß unten in die Form eine Schicht Lasagneblätter und ersetze die übrigen durch in Dampf vorgegarte Weißkohlblätter. Die flachen Köpfe mit fleischigen Blättern, die es jetzt grade beim Türken gibt, sind prima dafür geeignet. Eine einzige Schicht Lasagneblätter unten drin reicht aus, um das Lasagne-Mundgefühl zu erzeugen, für den Rest tut es der Kohl genauso gut (oder besser, wenn Du demnächst an Gemüseschwerpunkt gewöhnt bist).

Wenn Du Dir einmal die Woche ein Loué-Hähnchen gönnst, lässt Du die anderen beiden Tage, für die Du Dir Geflügelfleisch vorgenommen hattest, dieses gerne weg, um Dir die Erinnerung an den Gickel nicht zu verderben…

Wenn Du Dich ein wenig mit Gemüse beschäftigt hast, freust Du Dich regelmäßig über das, was der Wechsel der Jahreszeiten neu auf den Tisch bringt: Obwohl wir uns noch mitten in der Ratatouille-Saison befinden, haben wir letzten Samstag den Beginn des Mangolds mit Pfannkuchen von Kichererbsenmehl mit Mangoldfüllung gebührend begangen (es gab dazu einen hübschen Auxerrois aus Cleebourg, aber das hat die Fettleber jetzt nicht gehört…). Fenchel, Sellerie, Karotten, Lauch werden nach und nach erwachsen und kündigen Herbststimmungen an. Der Feldsalat keimt grade eben und freut sich auf Grenobler Walnüsse. Die Muskatkürbisse haben wenig und spät angesetzt, aber jetzt schaut es aus, als könnte man sie doch vor dem Frost ernten und im Regal noch vollends reifen lassen - Kürbisgemüse mit Ingwer und ein paar Krabben: das steht für einen wohlgelungenen Herrbscht.

Der Salat der Woche ist seit Monaten gleich und jedesmal anders: Grundlage ist immer Romana - Paprika - Frühlingszwiebel - schwarze Oliven - Kapern - Sardellen - Bohnen - Gurken - Tomaten - hartes Ei. Die Gewichtung der Zutaten wechselt mit der Saison, ebenso das Grünzeug: Rauke - glatte Petersilie - Basilikum - Dill - Nanaminze. Wischdisch für die Vinaigrette: Schwerter Senf aus der letzten historischen Senfmühle Westfalens. Nix scharf bis zum Umfallen, ein herrlich gemüsiges Senfaroma, man kann ihn regelrecht pur löffeln. Außerdem (hat Adelheid aus einer Kunst- und Historienreise zu Ehren von Nikolaus von Smyrna aus Anatolien mitgebracht) Nar Ekşisi - ich mache kaum mehr Salatsoßen ohne dieses Elixier.

Ich glaub, ich sollte jetze aufhören zu schwärmen - keine Ahnung, ob Du überhaupt Lust auf diesen Dampfer hast… Aber Du glaubst (noch) nicht, wie schön es sein kann, „Diät“ zu essen und dabei keine Einschränkungen, sondern immer nur Bereicherungen zu erleben.

Abschließend noch ein bissel Reklame in Sachen sättigende Nüsse: Richtige spanische Mandeln (nicht den geschmacksneutralen Ersatz aus Kalifornien) und ohne Öl und Salz behutsam auf den Punkt geröstete Cashewnüsse und noch viele andere schönen Dinge aus dieser Kante bekommst Du bei einem Versandhändler namens „Berliner Nuss“.

In diesem Sinne

MM

6 Like

Was für eine Mega-Antwort!!!

Aaaah Schwerter Senf :heart_eyes:

Deine Rezepte sind super :grinning: habe ich mir gerade rauskopiert :sunglasses:

DANKE!!

erstmal vielen dank fuer diese differenzierte antwort… das prob ist nur: ich mag weder fisch noch die meisten gemuesearten… daher bin ich auf die vegane ernaehrung gekommen, da die ja wie fleisch schmeckt… nach dem was ich gelesen hab, empfiehlt die who 25 g zucker pro tag… bei 1 kg veganer kost mit 2% zucker waeren das 20 g… teilt man das auf 2 tage waeren das 10 g/tag… nur weiss ich halt nicht, ob die who empfehlung auch fuer fettleber gilt… weisst du da evtl. naeheres? thx

hab einen bmi von 26 - also eigentlich (knapp) normales gewicht bzw. nicht wirklich uebergewichtig… trinke kaum cola etc., nur 2 x im monat (ordentlich :wink: ) alk mit kumpel und hab mir nur alle 10 tage ne kleine packung kippen gegoennt… naschzeux esse ich so gut wie garnicht… fettleber entstand wohl eher wie aprilfisch schon vermutet hat durch fleischkonsum - aber wohl eher nichtmal deswegen, sondern wegen pommes, hamburgern, pizzen und generell frittiertem fleisch (yammi)… werd daher jetzt pommes etc. als beilage weglassen und auf vollkornreis, -brot etc. umsteigen, alk und kippen ganz weglassen nix mehr frittieren, fleisch nur noch 3 x die woche und sonst halt vegan (seufz)… aber togal… was mich wirklich interessiert: hast du dann nur den zucker weggelassen und viel kaffee getrunken? falls ja: wie lange hat das bei dir gedauert bis die leber wieder voellig oki war?

Servus,

für diese gilt, dass so wenig wie irgendwie möglich an Kohlenhydraten auf dem normalen Weg (auch nur kurzfristig) gespeichert werden sollten - der normale Weg der Speicherung geht eben über Fett.

Besonders ausgeprägt sind die Anforderungen an diese Speicherfunktion, wenn in kurzer Zeit enorme Mengen an Zucker im Blut anfluten, so wie das z.B. bei mit Glukosesirup stark gesüßten Getränken wie Cola usw. abläuft.

Vollkornprodukte werden etwas langsamer verstoffwechselt, aber auch bei diesen läuft das auf die selbe Geschichte hinaus: Der Zucker (Endprodukt der Verdauung von jedem Kohlenhydrat), der im Blut dahergeschwommen kommt, wird entweder sofort verbrannt oder in Fett umgebaut und beiseite gelegt, bis man ihn braucht.

Daher die dringende Empfehlung, bei Fettleber nicht nur die leicht verfügbaren Zucker (ganz, nicht mit irgendwelchen Zielgrößen, sondern wirklich alles, was sich vermeiden lässt) zu vermeiden, sondern insgesamt den Kohlenhydratanteil an der Ernährung sehr weit zurückzunehmen und den Schwerpunkt auf Eiweiß (Protein) in Formulierungen zu legen, die sättigend wirken (also nicht irgendwelchen „Fitness“-Schlabber, sondern eben Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Gemüse aller Art; Fisch, Meeresfrüchte, auch Geflügel, Wild, Kaninchen).

Vegane Fleischersatzprodukte sind dabei gerade wegen des mühelos vermeidbaren Gehalts an leicht verfügbarem Zucker nicht sinnvoll einzusetzen; auch vegane Milchersatzprodukte enthalten gerne mal mehr Zucker als die Originale - bei Milch und Milchprodukten lieber die Originale nehmen als die veganen Nachahmungen.

Wenn Du eine ordentliche Scheibe Schwertfisch oder Thunfisch in die Pfanne haust und nach dem Braten mit ein wenig gutem Olivenöl und dem Saft einer halben Amalfi-Zitrone behandelst, wirst Du enttäuscht sein, wenn Du dabei daran denkst, dass das jetzt ein Steak ersetzen soll. Wenn Du sie aber mit Neugier auf was Neues probierst (hast Du denn schon mal Schwertfisch gegessen?), kann das gleich ganz anders sein.

Ebenso übrigens bei dem sehr, sehr breiten Spektrum an Zubereitungsmöglichkeiten für Gemüse - ich will Dich jetzt um Himmels willen nicht irgendwie missionieren, aber ich denke bei „Gemüse mag ich nicht“ gerne ein bisschen an „Wat de Buur ni kennt, dat fret he nich“ - kann es sein, dass Du Dich einfach noch nicht so darum gekümmert hast, was es alles an Gemüse gibt und wie man es zubereiten kann?

  • Nochmal zurück zum Anfang: Die Anforderungen an die Speicherfunktion lassen sich auch etwas reduzieren, wenn man zusieht, dass man den bei der Verdauung von Kohlenhydraten anfallenden Zucker dann verbrennt, wenn er anflutet - das gibt eben nur einen ziemlich ungewöhnlichen Tagesrhythmus, der u.a. mit einem üblichen Arbeitstag nicht zusammenpasst.

Schöne Grüße

MM

2 Like

Hi Puppeteer

du verwechselst vegan mit vegetarisch und unterschlägst dir gegenüber die Tatsache, dass eine vegetarische Ernährung nun mal überwiegend aus Gemüse besteht … vegan ist vegetarisch nur eben in Extrem :wink:

Wenn du schon die WHO zitierst, solltest du sie auch richtig zitieren :wink:

Fleisch nur 1x die Woche (wobei Wurst und Schinken wie Fleisch zählen!)
und
max 1x die Woche Fisch (wegen der Überfischung)

Der von der WHO genannte Wert für den Zucker von 25g / Tag ist der Maximalwert und zwar aus allen lang- und kurzkettigen Zuckern, die du zu dir nimmst zusammen. Also auch der Zucker, der in Joghurt, Gemüse und jeglichem Getreide (also auch Reis) enthalten ist. Die ganzen Fleischersatzprodukte enthalten extrem viel Zucker …

Sprich ich rate dir dringend eine echte Ernährungsberatung zu machen und dich kundig zu machen, was in welchen Nahrungsmitteln enthalten ist (die FDDB hilft dir dabei) - das was du jetzt vorhast, ist zum Scheitern verurteilt, weil du dich zu Dingen zwingst, die du nicht magst und die noch dazu nicht sinnvoll sind - du kommst damit schnell in eine Mangelernährung in Sachen Vitamine und Spurenelemente

Gruß H.

1 Like

„Besonders ausgeprägt sind die Anforderungen an diese Speicherfunktion, wenn in kurzer Zeit enorme Mengen an Zucker im Blut anfluten, so wie das z.B. bei mit Glukosesirup stark gesüßten Getränken wie Cola usw. abläuft.“

bedeutet dass, das 0 g zucker pro tag angesagt sind oder das 10 g pro tag (z.b. bei vegetarisch/veganem essen) oki sind?

Das kann es überhaupt nicht bedeuten, weil wie gesagt die Verdauung und Verstoffwechselung aller Kohlenhydrate auf Zucker hinausläuft und eine kohlenhydratfreie Ernährung ein völlig unsinniges Konstrukt wäre. Gegen 0 g Zucker pro Tag würde z.B. bereits eine Tasse Milch oder eine rohe Karotte als Pausensnack verstoßen.

Es bedeutet, dass jede vermeidbare Zufuhr von Zucker vermieden werden sollte und die Ernährung insgesamt auf die Verringerung der Kohlenhydratzufuhr eingestellt werden sollte - also nicht bloß auf Glukose starren, sondern auch das Thema Reis, Pasta, Pommes usw. angehen.

Wir leben heute vollkommen anders als Bauern 1820, aber wir essen noch weitgehend so wie diese (nur viel besser). Das gibt keinen Sinn, und da ist die Stellschraube, wo man ansetzen muss, wenn man mit der Ernährung ein bissle Obacht geben sollte.

Schöne Grüße

MM

ich habe die who in zusammenhang mit fleisch und fisch ueberhaupt nicht zitiert… :wink: aber stimmt: die 25 g sind der maximalwert… wenn ich dich richtig verstehe, dann addieren sich die beilagen (z.b. reis) auf 15 g pro tag? ich mein, wenn 500 g vegetarisch/vegan (oder was auch immer fuer pflanzliches zeux, dass nach fleisch schmeckt) 10 g zucker entahlten, dann waeren ja noch 15 g offen… aber werd das auch mal im fddb checken…

wenns wie fleisch schmeckt ists mir ehrlich gesagt wurscht, woraus es besteht… wie meinte helmut schmidt noch gleich: „unterm strich zaehlt was bei rauskommt“ - und das gilt halt auch fuer geschmacksfragen… :wink:

… und… der Geschmack kann sich ändern :wink:

Das weiß ich natürlich nur völlig zufällig :sunglasses:deswegen weil ich in einer sechswöchigen Reha war (weil mein Stoffwechsel völlig entgleist war)

In der Zeit wurde ich auf tatsächlich echte Vollwert Ernährung umgestellt (incl Ernährungsberatung / Sportprogramm etc) - danach war ich gar nicht mehr in der Lage irgendwelchen Ernährungsquatsch zu essen, weil sich mir sofort die Nackenhaare aufstellten - weil mein Körper plötzlich wieder erkannte, was gut für ihn ist und was nicht …

Wenn du weißt dass du statt 100 g Spaghetti auch 200 g Reis oder eben 500 g Kartoffeln oder 1 kg Gemüse (!) essen kannst, ist schon klar, was bei mir in den Topf kommt :wink: und ich bin kein Vegetarier geworden

Gruß h

1 Like

nun, das will ich garnicht in abrede stellen… aber mom ists bei mir wies nunmal ist… und ich hab auch koinen boeck mir auf dauer was reinzuzwaengen, was ich (zumindest vorerst) nicht mag… oder um dich selbst zu zitieren:

also zurueck zum thema: weisst du wieviel g zucker man mit fettleber pro tag aufnehmen kann? falls ja: sind das die max 25 g wies die who empfiehlt oder weniger?

Servus,

es war nicht Schmidt, sondern der dicke Helmut - und der formulierte etwas deutlicher. Es war auf einer Pressekonferenz am 31.08.1984, wo er zu seinem (damals ungewohnten) Regierungsstil meinte: „Entscheidend ist, was hinten herauskommt.

Und das ist ein Kriterium, was (unabhängig vom Stuhlgang als einem Anhaltspunkt zur Beurteilung der Qualität der eigenen Ernährung) auch sonst bei Fragen der Ernährung gilt: Die hübschen Listen auf den Lebensmittelpackungen sind Anhaltspunkte, mehr nicht, und man kann auf der Basis dieser Werte keinen Ernährungsplan bei gesundheitlichen Einschränkungen zusammenstellen. Ein Beispiel am Rande - die von @Hexerl gegebene „Priorisierung“ von verschiedenen Quellen von Kohlenhydraten ist grundsätzlich richtig, aber sie sieht bei Leuten, die den glykämischen Index der Nahrungsmittel beachten müssen, anders aus.

Dass diese Werte nur grobe Anhaltspunkte sein können, kommt unter anderem daher, dass das angegebene Fett ganz unterschiedlich aussehen kann, dass verschiedene Zucker unterschiedlich wirken, und dass unterm Strich der Unterschied zwischen Zucker und anderen Kohlenhydraten zum großen Teil in der Wirkung im Stoffwechsel nicht besonders groß ist - von Ausnahmen abgesehen: Es gibt einzelne Kohlenhydrate, die vom menschlichen Stoffwechsel überhaupt nicht verwertet werden können und in der Ernährung als Ballaststoffe positiv wirken, aber das gehört woanders hin.

Wenn Du ein Problem mit der Überlastung der Speicherfunktion für Energie aus Kohlenhydraten hast, die eben für alles, was als Glukose oder Fruktose oder Saccharose oder Stärke in den Magen reinkommt, ganz genau gleich funktioniert, geht es nur in allererster Linie darum, die Zufuhr schnell verfügbarer Glukose, Saccharose und Fruktose möglichst weitgehend (Null geht wie gesagt ohne unsinnige Akrobatik nicht) zu reduzieren - vor allem aber darum, nicht bloß die Fette mit ungünstigen Strukturen, sondern auch die Berge von Kohlenhydraten in Deiner Ernährung, die in der Tendenz alle den gleichen Schaden anrichten, auf ein Maß zu reduzieren, das zu Deinem Leben (= zu dem, was Du brauchst, ohne die Speicherfunktion zu sehr zu belasten) passt.

Deine Angst vor dem Probieren von Arten und Zubereitungsformen von Gemüse, die Du noch nicht kennst, ist in der gegebenen Situation kontraproduktiv, weil sie bei der dringend nötigen Reduzierung der Kohlenhydratzufuhr und sonst gleichem Ernährungsschema in der Konsequenz zu einer gefährlichen Fleischlast anstelle des jetzt schon nicht besonders günstigen Fleischorientierung führen würde. Nichts gegen Loué - Hähnchen oder Putenfleisch und -wurst vom Weilerhof, ab und zu ein Kaninchen oder eine Rehkeule, aber das sind keine Grundnahrungsmittel.

Als einen Übergang auf dem Weg zum Gemüse kannst Du zusehen, Rohfaser in einer Form zu Dir zu nehmen, die einen „fleischfreundlichen“ Eigengeschmack hat und die Überlast von Fett in ungünstiger Struktur und von Kohlenhydraten ein wenig ausgleichen kann: Mach Dir Buletten mit so viel Dinkelkleie (statt Brot oder Brösel), wie der Teig aushält, ohne auseinanderzufallen, und erhöhe den Zwiebelanteil (wenn es um viel Zwiebel geht, bereits für den Teig vorher scharf andünsten). Funktioniert bei vielen Fleischteigen (außer Terrinen), auch Kohlrouladen/Krautwickel und so. Auch beim Ragú Bolognese und bei Pörkölt/Gulasch kann man den Fleischanteil sehr, sehr weit zurücknehmen, ohne auf den Fleischgeschmack zu verzichten - muss dann natürlich wie immer beim „besseren“ Kochen ziemlich aufmerksam auf die Qualität der übrigen Zutaten achten, damit das im Ergebnis nicht fade wird. Wenn es fade wird, ist daran jedenfalls nicht das zu wenige Fleisch schuld, sondern der schlampige Einkäufer.

Schöne Grüße

MM

2 Like

danke fuer all die anregungen… aber um nochmal eine zentrale frage fuer mich in den mittelpunkt der betrachtung zu stellen:

wuerd mir fuer den einstieg echt helfen, wenn ich ne konkrete antwort darauf kriegen wuerde…

zudem eine ergaenzungsfrage: spaghetti basierend auf vollkornnudeln 1 x pro woche oki? falls ja: auch wenn sich dir bei der frage vermujtlich die fussnaegel hochklappen :wink: : welche von den fertigsossen koenntest du noch am ehesten empfehlen?

thx

Servus,

allaguud, Du hast es so gewollt:

Zucker lt. Angaben der Inhaltsstoffe auf Verpackungen: Null.

Der Maximalwert, den die WHO angibt, gilt für Gesunde ohne körperliche Einschränkungen.

Und: Spaghetti im deutschen Stil, ohne Salat vorweg und in der Menge als ganze Mahlzeit ausgelegt, bitte ab sofort knicken, daran ist bei Fettleber nichts ok. „Vollkorn“ bedeutet dabei bloß, dass der Zucker-Peak, der davon unweigerlich anrollt, ein ganz klein bisselchen später anrollt und ein ganz klein bisselchen schwächer ansteigt. Die Speicherfunktion und damit die gestresste Leber wird dabei nur unwesentlich weniger belastet.

Schöne Grüße

MM

1 Like

nicht können sondern dürfen, wenn man gesund ist (!) und sich nicht schaden will - ICH darf maximal 25g lieber weniger … du eher keinen … und wenn schon dann bitte alle Zuckersorten mit rein rechnen

Getränke enthalten auch gern mal viel Zucker, auch die von denen man es nicht erwartet.

das hängt von der Menge ab … 100g gekochte (!) VKS haben ca. 2g Zucker

  • wenn du die als Beilage nimmst ist das hin und wieder o.k.

Bertolli Basilico Tomatensauce (4,6g Zucker/100g)

ansonsten schlicht und schnell 2 Eßl. gutes Olivenöl anwärmen - bissel Salz und frischen Basilikum dazu - evtl. frischen Knoblauch dazu - fertig (0 Zucker ;))

Gruß h.

2 Like

klare frage - klare antwort… merci…

alter schwede - das werden kulinarisch wirklich keine herrenjahre, die vor mir liegen… seufz aber so oder so: thx 4 reply - ist in der konkreten form wie von dir vorgebracht wirklich sehr hilfreich…

nochmal ne andere frage: taugen ernaehrungsberater mit nem issa-zertifikat was?