Vegane Argumente - haarsträubend

Hallo ihrs,
ich bin auf der Suche nach Argumenten, die schlüssig das Veganertum untermauern.

Auf meiner Pirsch durch das Netz habe ich zweierlei gefunden.

  1. Die Informationen über ökologische Systeme tendieren gegen Null. Das Nachhaltigkeitsdreieck (Viereck) wird niemals erwähnt.

  2. Wissenschaftliche Quellen oder statistisch belastbare Zahlen werden quasi nie genannt (außer von Pollmer, aber den mögen Veganer nicht).

  3. Es ist der absurdeste Mindfuck (Petra Bock) im Umlauf

  • Hunde sind Allesfresser, da können sie genausogut gleich vegetarisch leben. Dann pupst er auch weniger.
  • Meine Kinder leben vegan und sind nie krank.
  • Das Pferd kriegt keinen Ledersattel mehr
  • Daunendecken und Wollmützen werden durch Synthetik ersetzt.
  • Honig wird nicht genutzt. Die Bestäuberleistung ist nicht bekannt. Die Probleme mit der Arroamilbe können andere lösen.
  • Das arme Kalb mit den feuchten runden Augen wird von der Mama getrennt.
  • Tiere leiden, Pflanzen haben kein ZNS.
  • Nutztiere leiden grundsätzlich. Alle. Ausnahmslos.
  • Die Alternative zu vegan und vegetarisch ist sinnloses tägliches Fressen von medikamentenverseuchtem Fleisch aus tierquälerischer Massenhaltung.
  • Ich pflücke keine Blumen, der welke Strauß tut mir so leid.
  • Ich habe Madenwürmer. Gibt es vegane Medikamente?
  • Für ein Kilo Käse werden 5000 Liter Wasser verbraucht. (Pflanzen wachsen alle gratis mit Regenwasser).
  • Insekten sind eklig.
  • Der Proteinhunger der Menschen ist Verblendung.
  • Wenn alle vegan essen würden, gäbe es keine Ernährungsprobleme auf der Welt.
  • Pflanzenkalorien sind Tierkalorien überlegen.-
    Pflanzenproteine sind Tierproteinen irgendwie total ähnlich.
  • Fleisch ist immer klimaschädlich (Extensivbeweidung auf Mooren kennt keiner).

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen lassen?

Tilli

Vegane Argumente
Servus,

ein paar Anstöße von einem, der ab und zu mit Vergnügen ein Poulet fermier, ein Stück in Rotwein geschmortes Fohlen, einen Haxen von einem hübschen Truthahn und dergleichen verzehrt:

  • Daunendecken und Wollmützen werden durch Synthetik ersetzt.

Kann man machen, wenn man mag - ist das schlimm? Es gibt wesentlich ärgere Dinge, für die fossile C-Quellen verheizt werden.

  • Die Bestäuberleistung ist nicht bekannt. Die Probleme mit der Arroamilbe können andere lösen.

Bisher gibt es keine Lösung für die Probleme mit der Varroamilbe, nur ein paar mehr oder weniger effiziente Bekämpfungsmöglichkeiten; die Bestäuberleistung von Bienen ist nur in ausgedehnten Flächen der selben Kultur schwer zu ersetzen, sonst gibt es keine Ertragssschmälerungen, wenn andere Insekten bestäuben.

  • Das arme Kalb mit den feuchten runden Augen wird von der
    Mama getrennt.

Wird es außerhalb der Mutter- und Ammenkuhhaltung je nach Haltungsform unmittelbar nach der Geburt, teils auch ein-zwei Tage später.

  • Pflanzen haben kein ZNS.

Haben sie denn eines? Wenn ab und zu eine so tut, z.B. Venusfliegenfalle, Gurke und Nachtkerze, handelt es sich dabei um chemisch-physikalische Tricks.

  • Für ein Kilo Käse werden 5000 Liter Wasser verbraucht.

Kommt für Hartkäse ungefähr hin. Das macht zwar nicht die Produktion von Appenzeller, aber die von z.B. Manchego und Pecorino zu einem bedenkenswerten Thema - Kichererbsen und Durumweizen schneiden in den betreffenden Gebieten wesentlich besser ab.

  • Fleisch ist immer klimaschädlich (Extensivbeweidung auf
    Mooren kennt keiner).

Auch die schönsten Galloways und Angus machen haufenweise Methan. Das ist der Preis, den man für ihre eigentlich nette Eigenschaft bezahlt, dass sie Fett und Eiweiß aus Zellulose machen können. You can’t have the cake and eat it.

Moral: Pauschales Abkanzeln hilft auch hier nicht so viel weiter, und am Thema „angemessene Bevölkerung der Erde“ kommt man auch hier einmal wieder nicht vorbei.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
vielleicht weil es kaum welche gibt?

Ökonomie sollte außen vor bleiben, ist ja sowieso nur ein künstliches menschengemachtes Konstrukt.

Was Ökologie und Nachhaltigkeit betrifft, ist eine umfassende Analyse auch schwierig, da es so viele Aspekte zu beachten gäbe:
Biologischer Anbau - Anbauvoraussetzungen, Pflege, Ertrag, Transportwege, Lagerung
Gesundheit - Nährstoffe, Inhaltsstoffe

Was sollen die Eskimos machen - umsiedeln oder verhungern?

Für mich persönlich habe ich die Einstellung, meinen Konsum allgemein herunterzufahren, mehr darüber nachzudenken, was man wirklich braucht und möglichst frische lokal/regional erzeugte Produkte zu kaufen/verbrauchen. Das ist das Obst in meinem Garten, aber auch die Eier und Kaninchen vom Nachbarn und der Honig vom Imker aus unserer Stadt :wink:

Beatrix

Hallo,
vielleicht weil es kaum welche gibt?

Das war jetzt auch mein Verdacht. Ich denke, Veganer brauchen ein enges Moralkorsett, aus dem auszubrechen eine Sünde ist. Auch wenn es nur einmal weißer Kaffee ist. Ich war lange vegetarisch, aber ich habe den Sinn in dem Absoluten nicht gesehen.

Ökonomie sollte außen vor bleiben, ist ja sowieso nur ein
künstliches menschengemachtes Konstrukt.

Oh nein, die Menschen erkennen und beschreiben das nur. Insekten zu essen, wenn keine Megaherbivoren zur Hand sind, ist ein ökonomisches Vorgehen.

Was Ökologie und Nachhaltigkeit betrifft, ist eine umfassende
Analyse auch schwierig, da es so viele Aspekte zu beachten
gäbe:
Biologischer Anbau - Anbauvoraussetzungen, Pflege, Ertrag,
Transportwege, Lagerung
Gesundheit - Nährstoffe, Inhaltsstoffe

Eben…

Was sollen die Eskimos machen - umsiedeln oder verhungern?

Eben…

Für mich persönlich habe ich die Einstellung, meinen Konsum
allgemein herunterzufahren, mehr darüber nachzudenken, was man
wirklich braucht und möglichst frische lokal/regional erzeugte
Produkte zu kaufen/verbrauchen. Das ist das Obst in meinem
Garten, aber auch die Eier und Kaninchen vom Nachbarn und der
Honig vom Imker aus unserer Stadt :wink:

Genau so mache ich das auch. Alte Klamotten tragen. Ich mag sowieso immer noch, was ich vor 20 Jahren mochte. Und es paßt auch noch.

Tilli

Servus,

ein paar Anstöße von einem, der ab und zu mit Vergnügen ein
Poulet fermier, ein Stück in Rotwein geschmortes Fohlen, einen
Haxen von einem hübschen Truthahn und dergleichen verzehrt:

  • Daunendecken und Wollmützen werden durch Synthetik ersetzt.

Kann man machen, wenn man mag - ist das schlimm? Es gibt
wesentlich ärgere Dinge, für die fossile C-Quellen verheizt
werden.

Es kommt drauf an.

Wenn brauchbares dafür weggeworfen wird, finde ich das blöd. Und wenn Leute echt unglücklich sind, weil sie auf einmal keine Federn mehr um sich herum ertragen, finde ich das auch unschön.

Ähnliches gilt für die anderen Argumente.

Tilli

Servus,

Wenn brauchbares dafür weggeworfen wird, finde ich das blöd.

Das ist beim veganen „Standpunkt“ nicht impliziert - dieser kann sich nur auf Neubeschaffungen beziehen, da Federbetten, Schuhe, Lederjacken usw, die es bereits gibt, auf kein Tier noch irgendwelche Auswirkungen haben.

Die eigenartige Handhabung des Themas ist bei Moden und Mödelchen übrigens normal. Ich erinnere mich, als es die allerersten phosphatfreien Waschmittel (damals aus der Schweiz importiert) gab und in meiner WG diskutiert wurde, was man mit dem Rest des „bösen“ Waschmittels tun sollte. Es gab den ernst gemeinten Vorschlag, man sollte damit auf keinen Fall mehr waschen, sondern es ins Klo kippen…

Und wenn Leute echt unglücklich sind, weil sie auf einmal
keine Federn mehr um sich herum ertragen, finde ich das auch
unschön.

Nunja, da ist jeder seines Unglückes Schmied. Für und gegen Glück und Unglück gibt es keine Argumente, und die von Dir zitierten Argumente werden dadurch sachlich nicht besser oder schlechter fundiert.

Schöne Grüße

MM

Servus,

Wenn brauchbares dafür weggeworfen wird, finde ich das blöd.

Das ist beim veganen „Standpunkt“ nicht impliziert - dieser
kann sich nur auf Neubeschaffungen beziehen, da Federbetten,
Schuhe, Lederjacken usw, die es bereits gibt, auf kein Tier
noch irgendwelche Auswirkungen haben.

Trotzdem habe ich gelesen, dass sowas dann halt entsorgt wird.
Eben das finde ich ja dann absurd.

gemeinten Vorschlag, man sollte damit auf keinen Fall mehr
waschen, sondern es ins Klo kippen…

Jou. WG ist lustig! Wir hatten sowas auch.

Schöne Grüße

Tilli

Hallo ihrs,

Hallo dus,

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die
sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen
lassen?

weil du dein Wissen über Ökologie und Ökonomie noch zu wenig veröffentlicht hast.

Tilli

Tankred

Hallo ihrs,

Hallo dus,

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die
sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen
lassen?

weil du dein Wissen über Ökologie und Ökonomie noch zu wenig
veröffentlicht hast.

Das habe ich hundertfach an anderen Stellen und es wird auch keinen Veganer überzeugen.

Nehmen wir zum Beispiel Deiche, Niedermoore oder Marschland.
Was würde ohne Beweidung geschehen und falls (!) die Kulturlandschaft für Veganer von Belang ist: Wie soll eine Beweidung funktionieren können?

Zweites Beispiel: Bienen und ihre weltweite Bestäubungsleistung. Wild oder domestiziert.

Drittes Beispiel: Du nimmst einfach meine angeschnittenen Themen und schaust mal rasch im Netz. Da wirst Du einiges finden, was die Sache deutlich weniger einfach macht als „einfach kein Tier und der Rest ist euer Bier.“

Tilli

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die
sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen
lassen?

Weil es keine belastbaren allgemeingültigen ökonomischen, ökotrophologischen oder ökologischen Argumente für Veganismus gibt. Was auch nicht erforderlich ist, da Veganismus eine ethische Haltung ist. Argumentierte ich z. B. gegen die Todesstrafe, verlangtest du von mir wohl auch keine ökonomische oder ökologische Argumentation. Insofern ist deine Forderung bezügl. des Veganismus höchst zweifelhaft.

Höchst zweifelhaft aber genauso die Veganer, die derartige Argumente herbeizuschwindeln und an geschundenen Haaren herbeizuzerren versuchen und so doch nur deutlich machen, dass ihr Veganismus tatsächlich nicht auf ethischen Grundlagen basiert, sondern auf dem Wunsch, sich als besserer, über Andere erhabener Mensch darzustellen.

Gruß

Sehr gut.

Bedenkenswert.

Danke.

Vegane Argumente - haarsträubend: Nicht nur! (OT)
Hallo,

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen :lassen?

Weil es keine belastbaren allgemeingültigen ökonomischen, ökotrophologischen oder ökologischen Argumente für Veganismus gibt.

Kennst du irgendwelche anderen Überzeugungen, die allgemein gültig und belastbar hinsichtlich ö… oder sonstwie sind?

Was auch nicht erforderlich ist, da Veganismus eine ethische Haltung ist.

Kennst du eine andere Argumentation als ethische Haltung für Überzeugungen?

Argumentierte ich z. B.

Höchst zweifelhaft aber genauso die Veganer, die derartige Argumente herbeizuschwindeln und an geschundenen Haaren herbeizuzerren versuchen und so doch nur deutlich machen, dass ihr Veganismus tatsächlich nicht auf ethischen Grundlagen basiert, sondern auf dem Wunsch, sich als besserer, über Andere erhabener Mensch darzustellen.

Dann wundere ich mich. Grundsätzlich verhält es sich doch so, dass die eigene ethische Haltung oder Überzeugung das höchste Gut und schlicht RICHTIG ist.

Mir fehlt jetzt schon ein wenig das grundlegende Verständnis und Argument für diese deine Überlegenheit und über Andere Erhabenheit :smile:

Gruß
nasziv

Argumente - haarsträubend: Nicht nur! (Religion)

Mir fehlt jetzt schon ein wenig das grundlegende Verständnis
und Argument für diese deine Überlegenheit und über Andere
Erhabenheit :smile:

Erhabenheit?

Es gibt natürlich belastbare Daten. Auslegung ist manchmal kontrovers. Aber Du willst nicht bestreiten, dass es einigermaßen vernünftige Fakten gibt, auf die wir uns beziehen können?

Methanausstoß der Rinder? Natürlich nicht aller in genauer Summe aber näherungsweise.

Anzahl der Blätter an einem Baum? Werden nicht gezählt, sondern hochgerechnet und die Fläche mit Leaf Areameter bestimmt.

Mindestmenge an biologisch verwertbarem Protein pro Kopf und Mensch? Läßt sich abschätzen.

Was kaufen Arme, wenn sie mehr Geld haben als erwartet? Ein TV, Hefepaste oder ein Stück Fleisch? Kann man erfragen, erfassen.

etc.

Was sich diesen ziemlich gut erkennbaren Zahlen entzieht, sind die Argumente der Veganer. In meinen Augen.

Wir wollen Pflanzen? Warum fördern wir dann nicht die Bienen?

Wir wollen Leben retten? Warum sammeln wir Schnecken und setzen sie in anderen Habitaten aus?

Wir lieben Tiere? Warum verwehren wir Pferden passende Sättel?

Wir wollen die Welt ernähren? Warum tun wir so, als seien alle Proteinformen identisch?

Undsofort.

Daher schließe ich mich der Ansicht an, Veganismus sei eine Religion. Die muß nämlich nicht beweisen, warum für manche Leute Schwein ekelhaft ist und für andere Rind. Warum Frauen ohne Männer Kinder bekommen. Warum manche Männer im Himmel Jungfrauen kriegen und andere nur Oblaten.

Tilli

1 Like

Hallo,

du findest zu allen themen an den Haaren herbeigezogene Argumente, siehe Impfen und die Impfmafia, stillen und hochintelligente Kinder etc.

Warum ? Überspitzt: Weil die Menschen, die dieses vertreten, kein anderen Inhalt in ihrem Leben kennen wollen, und sich nicht kritisch auseinandersetzen . Und zudem auch noch anderen missionieren wollen - das kann man mit "ich mache das, weil es meine persönliche Überzeugung ist " oft nicht. Ich meine damit die Menschen , die ihre Position mit solchen Totschlagargumenten vertreten.

Ich respektiere Veganer, finde die ehtische Position auch verständlich, aber die Argumente oft auch fragwürdig. Viele Vegetarier und Veganer die ich kenne, machen dies aus rein moralischer Überlegung, und wissen durchaus das vegane Lebensweise nicht alle Probleme dieser Welt löst.

lg

brenna

Erhabenheit! (OT)
Huhu!

Weiter oben kam die Nachfrage, welche von welcher Erhabenheit die Rede ist. Mir war, noch bevor ich den obigen Beitrag las, etwas ähnliches schon hier (und eigentlich schon sehr oft in deinen Posts) aufgefallen:

Ich denke, Veganer brauchen ein enges Moralkorsett, aus dem auszubrechen eine Sünde ist.

Du hast oft so eine Tendenz, Dinge, die du nicht verstehst bzw anderer/gegensätzlicher Meinung bist, sehr von oben herab zu betrachten; zumindest wirkt deine Schreibformulierung oft so auf mich. Vielleicht wäre es mit dem Veganismus einfacher zu verstehen, wenn du versuchen könntest, Veganerie als gleichwertige Lebensweise zu der deinen zu verstehen? Warum ist es dir überhaupt wichtig, ob Veganer gute/vernünftige/logische Argumente haben bzw. eher dass sie sie nicht haben? In deinen Posts schwingt so oft so viel (negative) Wertung mit - ich glaube, du meinst das gar nicht so oder machst das nicht absichtlich&bewusst.

Beispiel: Wenn ich lieber anonymes Fleisch esse, über dessen Haltung ich nichts weiß, als ein Tier, das es bei uns auf der Weide immer gut gehabt hat und ein tolles Leben hatte, dem ich das aber nicht „antun“ kann (obwohl es dennoch geschlachtet wird und vom Rest der Familie gegessen) - dann ist das natürlich rational gesehen unvernünftig, vielleicht sogar dumm, und sicher nicht verantwortungsbewusst den Tieren gegenüber.
Aber es ist für mich als Person und Individuum eine Entscheidung, die mir halt irgendwie „was bedeutet“. Das muss man nicht gut finden, aber man kann versuchen, davor Respekt zu haben.

Und so ist es auch bei den ganzen „albernen“ Begründungen, die du im Ursprungspost angegeben hast. Zählt es nicht, dass das für den Menschen jeweils ein wichtiger Grund ist? Selbst wenn man drüber schmunzeln kann :smile:

Liebe Grüße
Lockenlicht
(eben noch vom Schaf gebissen worden, aber nicht zurückbeißend *g)

5 Like

Huhu!

Weiter oben kam die Nachfrage, welche von welcher Erhabenheit
die Rede ist. Mir war, noch bevor ich den obigen Beitrag las,
etwas ähnliches schon hier (und eigentlich schon sehr oft in
deinen Posts) aufgefallen:

Ich denke, Veganer brauchen ein enges Moralkorsett, aus dem auszubrechen eine Sünde ist.

Du hast oft so eine Tendenz, Dinge, die du nicht verstehst bzw
anderer/gegensätzlicher Meinung bist, sehr von oben herab zu
betrachten;

Ach, soviel anderer Meinung bin ich gar nicht. Ich finde Vegetarismus schlau und habe es ja lange selbst gemacht.

Wahrscheinlich mache ich mir nur Sorgen, welche Ausmaße der Veganismus in meinem Haus noch annehmen könnte. Ich bin durch Eßstörungen meiner Liebsten in der Vergangenheit da sensibel.
Wo fängt die Orthorexie an und vor allem: Wie kommt sie zustande?
In meinen Augen nicht durch eine Kopfentscheidung, sondern irgendwie durch Dissonanzen in Appetit und Hunger.

Ich habe daher mal recherchiert und dann eben gemerkt, wie absurd die Agrumente für mich klingen.
Ich finde das nicht OT.

Sich Struktur zu wünschen ist menschlich. Ich brauche sie in finanzieller Hinsicht. Da sehen andere die Welt lockerer als ich.

Tilli

Hallo,

du findest zu allen themen an den Haaren herbeigezogene
Argumente, siehe Impfen und die Impfmafia, stillen und
hochintelligente Kinder etc.

Ja, ist wahr.

Warum ? Überspitzt: Weil die Menschen, die dieses vertreten,
kein anderen Inhalt in ihrem Leben kennen wollen, und sich
nicht kritisch auseinandersetzen . Und zudem auch noch anderen
missionieren wollen - das kann man mit "ich mache das, weil es
meine persönliche Überzeugung ist " oft nicht. Ich meine
damit die Menschen , die ihre Position mit solchen
Totschlagargumenten vertreten.

Und die Nichtgeimpften profitieren von den Geimpften.
Da finde ich Statistik immer sehr interessant. Sie kann dann Dinge aufdecken, die sonst im persönlichen unsichtbar sind.

Tilli

Ich respektiere Veganer, finde die ehtische Position auch
verständlich, aber die Argumente oft auch fragwürdig. Viele
Vegetarier und Veganer die ich kenne, machen dies aus rein
moralischer Überlegung, und wissen durchaus das vegane
Lebensweise nicht alle Probleme dieser Welt löst.

lg

brenna

Jetzt übertreib mal nicht

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen lassen?

Tilli

Hi Tilli,

es ist nicht alles absurd. Fakt ist, dass die Verfütterung von Lebensmitteln an Schlachttiere eine irrsinnige Ressourcenverschwendung ist. Der Faktor der Vernichtung dürfte ungefähr bei 10 liegen. Also mit dem Futtermittel bekäme man 10 mal so viele Menschen satt, wie mit dem Fleisch, das daraus entsteht.
In der Natur ist es so, dass die extrem großen Tiere möglichst weit unten wie möglich an der Nahrungspyramide ansetzen, so z.B. Elefanten und Blauwale. (Nein, Blauwale sind keine Vegetarier, aber fressen Kleinstlebewesen).
Der Mensch mit seiner hohen biologischen Masse täte auch gut daran, auch so weit unten wie möglich in der Nahrungspyramide anzusetzen.
Fleisch macht nicht krank, nur jeden Tag Fleisch in großen Mengen macht einen bewegungsarmen Bürostuhlhocker mit hoher Sicherheit krank.

Lässt sich das mit Deinem Wissen vereinen?

Wenn Tiere Gras fressen, sich frei bewegen dürfen und irgendwann einmal geschlachtet werden, finde ich das in Ordnung. Auch ist es noch in Ordnung, Lebensmittelabfälle in Schweinefleisch umzuwandeln.
Nur ist es total daneben wenn Mais, Weizen und Soja verfüttert werden, während anderswo Menschen hungern müssen.

Wieso finde ich soviel absurdes Zeug und keine Argumente, die sich mit meinem Wissen über Ökologie und Ökonomie vereinen lassen?

Tilli

Hi Tilli,

es ist nicht alles absurd. Fakt ist, dass die Verfütterung von
Lebensmitteln an Schlachttiere eine irrsinnige
Ressourcenverschwendung ist.

Das ist einer meiner Einwände: Fußt die Logik des Veganismus nur auf den Auswüchsen der industriellen Landwirtschaft?

Außerdem ist es so nicht richtig. Das Schwein ist in der Lage, unsere Reste wiederum in Fleisch umzuwandeln. Diese Reste würde keiner essen wollen.

Der Faktor der Vernichtung dürfte
ungefähr bei 10 liegen. Also mit dem Futtermittel bekäme man
10 mal so viele Menschen satt, wie mit dem Fleisch, das daraus
entsteht.

Du rechnest so, als sei der Mensch ein Brennofen, der die verfütterten Kalorien in Gänze verwerten kann und will.

So einfach ist es nicht.

In der Natur ist es so, dass die extrem großen Tiere möglichst
weit unten wie möglich an der Nahrungspyramide ansetzen, so
z.B. Elefanten und Blauwale. (Nein, Blauwale sind keine
Vegetarier, aber fressen Kleinstlebewesen).

Und warum fressen sie Plankton? Weil dieses Protein (!) in größter Menge vorhanden ist und leicht erbeutet werden kann.
Der Mensch ißt Insekten, wo sie zahlreich vorkommen und Wirbeltiere, wo Megaherbivoren leben.

Der Mensch mit seiner hohen biologischen Masse täte auch gut
daran, auch so weit unten wie möglich in der Nahrungspyramide
anzusetzen.

Nicht zwangsläufig. Man darf nicht Kalorienmenge mit biologischer Wertigkeit der Nahrung verwechseln.

Das Rind macht Gras für uns verwertbar, zu dem Preis eines Kalorienverlustes. Die Alternative wäre ungenutztes Land, nicht mehr Graskalorien auf dem Teller.

Fleisch macht nicht krank, nur jeden Tag Fleisch in großen
Mengen macht einen bewegungsarmen Bürostuhlhocker mit hoher
Sicherheit krank.

Du kennst Puddingvegetarier? Man kann sich auch fleischlos krank essen.

Lässt sich das mit Deinem Wissen vereinen?

Sicher,

Tilli