Ver.di - Streik

Hallo,

Ähm, mal rausgepickt -Wirtschaftsfachfrau- hab ich das
irgendwo behauptet?

nein, aber Du schreibst Deine Artikel so, als wären sie eine
unumstößliche Wahrheit.

Nun als Tochter aus einem mittelständigen Betrieb sind es nur Erfahrungen die miterlebt wurden. An dem Punkt an dem die Unternehmerische Verantwortung zurückgestellt wurde, kam der Abstieg in eine tiefe Talsohle. Aus dieser herrauszukommen ist nur mit viel Arbeit des Unternehmers selbst zu bewältigen. Diese Leistung stelle ich aber bei den Vorstandsgremien besagter Firmen in Frage, denn es trifft nie sie selbst.

Und ach ja wie sind denn die Links für Electrolux und Telekom,
würd mich mal interressieren?
Wenn man mir schon vorwirft nicht richtig geschaut zu haben so
nenne man mir doch die betreffenden Links.

Ich würde es mal mit firma.de bzw. .com versuchen.

Jupp hatte ich.

Als Otto-Normal Verbraucher der sich eine Meinung bilden
möchte suche ich nunmal nicht in Wirtschaftszeitungen mit
betriebswirtschaftlichen Hochdeutsch. Ich bevorzuge das was
ich lesen kann und suche dies dort wo ich meine das es
leserlich zur Verfügung gestellt wird, ist meine Meinung
deshalb schlechter?

Nein, aber u.U. falsch.

Nun wie oben gesagt bisher bilde ich mir meine Meinung aus meinen erlebten Erfahrungen. Und ich glaube es gibt bei diesem Thema kein richtig oder falsch nur einen guten und einen schlechten Weg.
Damit sage ich nicht das der Weg der Gewerkschaften gut ist aber der Weg der Firmen ist auch nicht gut.
Der eine will zuviel Verantwortungbewußtsein zu Schau stellen und der andere ist sich seiner Verantwortung nur seinen Aktionären gegenüber bewußt aber nicht der seinen Mitarbeitern gegebüber. Da sollte man sich nicht von Einzel- oder Gruppenaktionen der Unternehmen in bestimmten Bereichen der Mitarbeiterschaft blenden lassen.

Aber versuch doch mal verständlich zu erklären warum sich nicht AG und AN an einen Tisch setzen können um z.B. die Politik dazu zu bringen die richtigen Reformen anzupacken. Wenn dies in allen Bereichen des Lebens funktioniern würde würden die Menschen Einschnitte auch akzeptieren können wenn das Endergebnis nachher für alle akzeptabel und lebbar ist.
Nur die Menschen haben keine Lobby in dieser Richtung, Firmen schon.

Grüße
Andrea

PS:
Im übrigen weiß ich das sich das sozialistisch anhört, wenn man aber ins Detail geht versteht man das ich nicht meine das es wieder einen Arbeiter und Bauernstaat geben soll. Nein vielmehr Menschen und Unternehmer die verstehen das sie voneinander abhängig sind und an einem Strang ziehen müssen, dann geht es nämlich beiden besser.

Hallo,

Hat
man schon mal einen der Gewerkschaftsbosse sagen hören: „Liebe
Bevölkerung, uns ist klar, daß dies eine erhebliche
Einschränkung für dich bedeutet, aber in diesem Fall müssen
wir solidarisch sein, damit unsere Beschäftigten ihr Recht
bekommen.“

kklar hat man das schon gehört und zwar jedes mal, wenn
gestreikt wurde, so auch dieses mal in diversen Interviews des
Herrn B.

Stimmt, hab ich auch schon gehört.

Nochmal zum Schluß, ich stehe völlig dazu, daß die Leute im öD
streiken, sie haben keine andere Möglichkeit, als eben nicht
zu arbeiten.

Ja, und das ziehen viele im öffentlichen Dienst ein
Berufsleben lang erfolgreich durch, wenn man nicht Arbeit mit
Anwesenheit verwechselt.

Das ist jetzt ein böses Vorurteil das ich zutiefst bestreite. Frag mal die Krankenschwester oder den Assistenzarzt oder den Müllwerker usw.
Da ist wohl kaum Zeit zum faulenzen, also ehrlich bleib sachlich und lass diese verstaubten Vorurteile da wo sie hingehören im Mülleimer.

Grüße
Andrea

Hallo Andrea,

Deshalb ist die Deutsche Bank verpflichtet, Angestellte zu
bezahlen, die sie gar nicht braucht? Würdest du eine zweite
Putzfrau bezahlen, obwohl eine auch schon die gesamte Arbeit
verrichten kann?

Nun das würde bedeuten das ja vorher bereits zwei Putzfrauen
beschäftigt wurden… oder? Warum gibt es denn auf einmal
nicht mehr genug Arbeit für beide?

Z.B. weil neue, effizientere Reinigungsgeräte erfunden wurden, deren Kauf viel weniger kostet und die die Arbeit viel schneller erledigen als eine zweite Putzfrau.

Und ja als Unternehmer wäre mir die Qualität langfristig mehr
wert als die Quantität. Es gibt genügend Beweise das dieses
System funktioniert. man muss deshalb nicht zwangsläufig auf
Gewinn verzichten.

Ich würde es mir nicht anmaßen, als Laie und dazu noch ohne die notwendigen internen Informationen zu behaupten, so ziemlich alle heutigen Konzernchefs in Deutschland würden nicht im Interesse des Unternehmens handeln.

Vielleicht auf steigenden Gewinn, dafür
aber stetig den gleichen.

Und wenn er dann mal fällt, weil die anderen Unternehmen einem mittlerweile weit voraus und sowohl beim Preis als auch bei der Qualität vorne sind, ist es zu spät.

Ich halte es für verlogen wenn man ein geringes Minus im
Gewinn als derben Verlust propagiert obwohl man immer noch
schwarze Zahlen schreibt.

Ach so, ja, klar, erst, wenn die Zahlen rot werden, hat ein Unternehmen das Recht, Mitarbeiter zu entlassen. Ebenso darfst du erst die zweite Putzfrau entlassen, wenn du dein Konto überzogen hast.

Die Unternehmen zahlen genügend Steuern und Sozialabgaben,
viel mehr als in vielen anderen Ländern. Christian hat da
schon konkrete Zahlen gebracht. Ich finde es sowieso
verwunderlich, dass diese Unternehmen überhaupt noch im
konkurrenzunfähigen Deutschland Leute beschäftigen. Dass sie
hier Geld für Steuern und Sozialabgaben verschwenden, ist
schon Verantwortung genug.

Und weil sie Steuern zahlen kann man sie aus ihrer Pflicht
entlassen?
Sry, das sind zwei paar Schuhe.

Eben nicht. Mit Steuern und Sozialabgaben finanzieren sie ein würdiges Leben der entlassenen Angestellten. Wenn sie hingegen ins Ausland gehen würden, wo weniger Steuern verlangt werden, würden sie nicht nur ausländische Arbeitslose finanzieren, sondern die hiesigen tatsächlich im Stich lassen.

Mit der Unternehmerischen
Verantwortung meine ich das man sich darüber Gedanken machen
muss wie man weiterhin genügend Arbeit für seine Mitarbeiter
hat

Also suche ich nun fieberhaft nach weiteren Beschäftigungsmöglichkeiten für die zweite Putzfrau, nur, um sie nicht zu entlassen.

und Strategien und Konzepte zum erreichen dieser
Vollauslastung entwickelt und umsetzt. Und zwar unabhängig
davon das eventuell für eine Übergangszeit mal der Gewinn
sinkt, aber immer noch im Plus ist.

Dass solche Konzepte existieren und das Risiko, dass die Gewinne nie mehr steigen, überschaubar bleibt, sind pure Behauptungen, an die ich nicht glaube. In Zeiten der Globalisierung müssen die Unternehmen schauen, dass sie möglichst viel Gewinn machen, um nicht unterzugehen. Für die Arbeitslosen ist der Sozialstaat verantwortlich, der zu einem großen Teil ja auch von den Unternehmen finanziert wird.

Also ganz einfach gesagt wenn ich 100 AN habe bin ich in der
Verantwortung für diese 100 auch Arbeit zu besorgen und sollte
mich nicht auf den Standpunkt stellen wenn die Arbeit nicht
mehr kommt egal dann wird gekündigt.

Doch. Was ich gebe, das kann ich auch nehmen. Solange es Arbeit gibt, die erledigt werden muss, beschäftige ich die Leute. Wenn es aber keine Arbeit mehr gibt, soll ich mir dann welche aus den Fingern saugen? Oder die Leute weiterhin durchfüttern, obwohl sie nichts mehr zu tun haben?

Gruß,
Anja

Hallöchen,

Das ist jetzt ein böses Vorurteil das ich zutiefst bestreite.
Frag mal die Krankenschwester oder den Assistenzarzt oder den
Müllwerker usw.

nein die frage ich nicht, weil diese wenigen Berufsgruppen ständig als Beweis dafür angeführt werden, daß der öffentliche Dienst arbeitet bis zum Umfallen. Dummerweise wird der öD nicht von diesen durchaus hart arbeitenden Berufsgruppen dominiert, sondern von den Leuten, die in ihren Büros dem Ruhestand entgegenschlafen und jede Unterbrechung des Schönheitsschlafs durch den Bittsteller als Zumutung auffassen. Natürlich gibt es auch dort Leute, die ihre Arbeit ernst nehmen und denen diese Spaß macht. Die Mehrheit aber sieht sich mit ihren 37,5 Stunden und mehr als 25 verschiedenen Formularen bis an die Grenze und darüber hinaus belastet.

Gruß,
Christian

Gut oder schlecht…
Hi!

Und ich glaube es gibt bei diesem
Thema kein richtig oder falsch nur einen guten und einen
schlechten Weg.

Ich glaube nicht, dass es einen guten und einen schlechten Weg gibt, denn das läge ausschließlich im Auge des Betrachters!

Es geht hier vermutlich um einen wirtschaftlichen (meinetwegen auch produktiven) und einen unwirtschaftlichen (meinetwegen auch unproduktiven) Weg.

Wenn ein Unternehmen unwirtschaftlich arbeiten will, in dem es überflüssige Kosten aufrecht erhält, bitte! So lange ich dort keine Anteile habe, soll mir das egal sein!
Wenn es aber der öffentliche Dienst macht, dann geht mir die Hutschnur hoch, da ich zwar keinen Gewinn aus selbigem ziehen kann, ihn aber durchaus mit finanzieren muss!

Du redest dauernd von Kündigungen! Ist das das einzige Personalmittel, dass Dir zur Beseitigung der derzeitigen Situation einfällt?

Schon mal daran gedacht, dass man durchaus auch Mitarbeiter versetzen kann? Gerade bei den von Dir geliebten Beamten wäre das ein Mittel der Wahl!
Ich weiß, dass unser örtliches Rathaus einen massiven Personalüberhang (fast nur Angestellte) im Sozialamt hat (dank Hartz IV). Dafür musst Du stundenlang warten, wenn Du etwas im Schulamt der Nachbarstadt erledigen willst.
Warum also nicht verschieben und die Ruhestandsleute nicht neu besetzen?

Mensch Leute, denkt doch nicht immer so eingleisig…

LG
Guido

Gewerkschaften mit Realitätsverlust
Hallo,

Und ach ja wie sind denn die Links für Electrolux und Telekom,
würd mich mal interressieren?
Wenn man mir schon vorwirft nicht richtig geschaut zu haben so
nenne man mir doch die betreffenden Links.

Ich würde es mal mit firma.de bzw. .com versuchen.

Jupp hatte ich.

und warum hast Du dann nicht die Geschäftsberichte gefunden sondern behauptet, die Unternehmen würden keinen veröffentlichen und hätten etwas zu verbergen? Ich habe dafür jedenfalls keine fünf Minuten gebraucht - inkl. Download und Suche nach den Segmentberichten.

Nun wie oben gesagt bisher bilde ich mir meine Meinung aus
meinen erlebten Erfahrungen. Und ich glaube es gibt bei diesem
Thema kein richtig oder falsch nur einen guten und einen
schlechten Weg.

Du stellst z.B. eine Zahl von 2,25 Mrd. Euro in den Raum und behauptest, daß sich über einen derartigen Gewinnausweis die Aktionäre freuen. Damit willst Du bestenfalls sagen, daß der Gewinn hoch genug ist und meinst vermutlich tatsächlich, daß ein solcher Gewinn unsittlich ist.

Aus dem genannten Überschuß ergibt sich eine Eigenkapitalrendite von rd. 8,3%. Das ist schlicht und ergreifend unzureichend. Darauf hat Siemens reagiert und die defizitäre Mobilfunksparte an BenQ verkauft. Die Eigenkapitalverzinsung steigt dadurch rein rechnerisch auf 11,3%, was zufriedenstellend ist.

Darüber, warum die Mobilfunksparte defizitär ist, läßt sich lange diskutieren. Die hohen Lohnstückkosten sind ein Grund dafür, so daß der neue Eigentümer der Werke darüber nachdenkt, auch die restlichen 30% der Produktion ins Ausland zu verlagern. Neben den direkt bei Siemens/BenQ beschäftigten Menschen werden in Deutschland durch die Verlagerung vermutlich weitere 500-1000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren (Zulieferindustrie).

Der Gewinn eines Unternehmens ist also nicht schon dann zufrienstellend, wenn der Betrag einen vermeintlich hohen Betrag erreicht.

Zu niedrige Gewinne sind der größte Arbeitsplatzvernichter in Deutschland. Es gibt eine Welt um uns herum und sie konkurriert mit uns und zwar auch um Arbeitsplätze. Heute hat jedes Unternehmen die Wahl, in Deutschland, in West- oder Osteueropa oder gar in Asien produzieren zu lassen. Bei der Entscheidung darüber, spielen Gewinnüberlegungen, Qualitätsanforderungen, Logistikdinge und Absatzmärkte eine Rolle. Ein Unternehmen, daß vor Jahrzehnten in Deutschland investierte, hat heute eine fast unendliche Anzahl von Orten zur Auswahl, wo man das damals investierte Eigenkapital alternativ unterbringen könnte. Wenn deutsche Werke als Alleinstellungsmerkmal hohe Kosten haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis diese ins Ausland verlagert werden.

Jahrzehntelang haben wir uns über die Globalisierung, d.h. freie Geld- und Warenströme gefreut, weil sie uns einen unglaublichen Reichtum beschert haben. Nun stellt sich völlig überraschend heraus, daß die Welt da draußen auch Waren produzieren kann und wir müssen schauen, daß wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren. Diese wird nicht zuletzt durch die Lohnstückkosten bestimmt und das heißt wiederum, daß das lange Jahre gelebte Prinzip der Verkürzung von Lebens- und Jahresarbeitszeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Bezahlung nicht mehr auf Dauer funktioniert.

Von dieser Erkenntnis sind sie jedoch weit entfernt. Sie verfolgen weiter die alten Prinzipien, was zu weiteren Arbeitsplatzverlusten führen wird.

Gruß,
Christian

Nachtrag
Zwei Dinge noch:

In der Mitte ist ein Satz völlig verunglückt. Es soll natürlich heißen:
Der Gewinn eines Unternehmens ist also nicht schon dann zufriedenstellend, wenn er einen vermeintlich hohen Betrag erreicht.

Dann noch ein paar Worte zum öffentlichen Dienst: Sein einziger Auftrag ist, eine definierte Leistung zu erbringen. Er hat nicht den Auftrag, möglichst viele Menschen in Lohn und Brot zu halten, er hat nicht den Auftrag, den Gewerkschaften ein Betätigungsfeld bereitszustellen und er hat per definitionem auch nicht den Auftrag, Gewinne zu erzielen.

Damit bleibt als einzig mögliche Schlußfolgerung, daß er zur Erbringung der definierten Leistung möglichst geringe Kosten zu verursachen hat.

Niemand verlangt, daß die Mitarbeiter des öD dauerhaft 60 Stunden pro Woche arbeiten und mit 1000 Euro brutto zufrieden sind, aber es wäre schon schön, wenn man damit zufrieden wäre, genauso behandelt zu werden wie der Rest der arbeitenden Bevölkerung.

Wenn man dann noch mit einbezieht, daß ein Arbeitsplatzverlust mehr als unwahrscheinlich ist und man sich ansonsten nicht für irgendwelche Gewinn- oder Leistungsziele kaputtarbeiten muß, wäre es fast schon ein bißchen denkbar, mit einer etwas längeren Arbeitszeit und etwas weniger Geld zufrieden zu sein, als der Rest der bevölkerung - aber nur fast.

Gruß,
Christian

Hallo

Wenn ich Müllgebühren zahle, dann habe ich auch das Recht, daß
der Müll abgeholt wird. Die Müllabfuhr wird mir keine
Rückerstattung für die Zeit des Streiks machen, sie hat es
nicht zu verantworten, wenn die Leute streiken.

Doch, haben sie (meiner Meinung nach) wohl.

Wenn du z. B. dein Auto in Reparatur gibst, und alle Mechaniker sind krank oder streiken, dann musst du doch nicht trotzdem die nicht erfolgte Reparatur bezahlen, weil der Werkstattbesitzer die Krankheit oder den Streik seiner Mitarbeiter nicht zu verantworten hat. Die Leistung verlangst du vom Arbeitgeber (derjenige, der auch dein Geld kriegt), nicht von dessen Angestellten.

Ich glaube nicht, dass es da Sonderregelungen für den öffentlichen Dienst gibt. Wenn du keine Leistung kriegst, musst du wohl auch nicht bezahlen bzw. kannst die bereits erfolgte Zahlung zurückfordern.

Aber die meisten betroffenen Bürger werden vermutlich das Problem auf die eigene Kappe nehmen und auf die Gewerkschaften schimpfen, anstatt die Leistung einzufordern, die sie bezahlt haben.

Viele Grüße
Thea

Hallo Andrea,

Also wie soll der ÖD DP’s abbauen, er kann nur junge
Mitarbeiter, die noch nicht den Status der Unkündbarkeit
haben, kündigen oder versuchen eben jene Mitarbeiter die den
Status der Unkündbarkeit haben mit höheren Abfindungen dazu zu
bringen freiwillig zu gehen.

Und genau da liegt das Problem, die Jungen die ja angeblich für Kinder und Kaufkraft zu sorgen haben werden entlassen. Der Großteil jener die in der Gewerkschaft sind und für den Streik gestimmt haben sind sich Ihrer Sache sicher das man sie nicht entlässt.( Stichwort Sozialauswahl oder so ähnlich. )
Sollen nur so weiter machen dann werden auch noch die letzten Müllunternehmen privatisiert und dann heisst es willkommen in der freien Wirtschaft wo Überstunden normal sind. Bei mir war es im letzten Job normal (laut Arbeitsvertrag) eine 40 h Woche gearbeitet hab ich so um die 60. Nur mal so zum Nachdenken.
gruss
René

Gerade bei Banken ist die Antwort total einfach. In den letzten Jahren wurden viele Automaten für alle möglichen Bankgeschäfte aufgebaut. Außerdem gab’s dann das Telefonbanking oder BTX-Banking und jetzt das Online-Banking. Wer geht denn bitte schön noch in die Filiale zum Service-Menschen, um eine Überweisung zu tätigen? Ich weiß, es gibt noch ein paar, aber das ist inzwischen die Minderheit. Wozu also soll man die riesige Menge an Angestellten beschäftigen, die im Service in den 80er und Anfang 90er Jahren noch notwendig waren? Die haben leider wirklich nicht mehr viel zu tun.

Außerdem wird wieder mehr zentralisiert. D.h. in der Zentrale in Berlin oder Frankfurt berechnet ein Computer, wer kreditwürdig ist, welche Kredite genehmigt werden dürfen, etc. Der Angestellte in der Filiale hat immer weniger Entscheidungsspielraum und dadurch auch weniger zu tun. Antrag ausfüllen, an die Zentrale schicken, Ergebnis dem Kunden mitteilen.

Ergo: Filialen werden geschlossen und Mitarbeiter gekündigt. Die Alternative wäre: Die Angestellten arbeiten nur noch Halbzeit bei entsprechend weniger Gehalt. Das will auch niemand. Ich kann mir vorstellen, dass das auf viele andere Branchen übertragbar ist.

Die Deutsche Bank hat sehr viele Jahre lang rote Zahlen geschrieben. Von diesem Standpunkt aus ist es einfach, den Gewinn zu verdoppeln. Das haben sie aber nur geschafft, weil sie einen strengen Sparplan durchsetzten. Sonst würde es die deutsche Bank gar nicht mehr geben und keiner der Angestellten hätte noch einen Job. Es ist schade um die vielen Leute, die lange Jahre dort arbeiteten. Aber die Alternativen wären eben auch nicht berauschend.

Bis denne
Schnoof

  1. private Unternehmen:
    Siemens:
    eine seit Jahren kränkelnde Handysparte bei sinkenden
    Absatzmarkt. Soll Siemens jetzt aus Goodwill auf den Verkauf
    verzichten und lieber Verlust machen als die Sparte zu
    verkaufen, dabei auf tausend (für Siemens) überflüssige
    Arbeitsplätze verzichten, dadurch wieder Gewinn eintreiben,
    der in F&E investiert wird um dadurch mehr Arbeitsplätze zu
    schaffen? Warum sollte Siemens dieses nicht tun dürfen?

Gewinn nach Abzug der Steuern für 2005 2248 Mio. Euro siehe
hier
http://www.siemens.com/Daten/siecom/HQ/CC/Internet/A…
Da freuen sich die Aktionäre!!

Meinst du, es bringt etwas, den Gesamtbericht von Siemens zu veröffentlichen, wenn die Mobilfunksparte betroffen ist? Siemens hat den Gewinn nicht mit der Handysparte gemacht und wenn der Gewinn durch Abstoßung dieser verlustreichen Sparte noch gesteigert werden kann, so ist das eine Verpflichtuung des Unternehmens den Eigentümern gegenüber, dies zu tun.

Quersubventionen werden nicht gerne gesehen.

Hallo,

Wenn ein Unternehmen unwirtschaftlich arbeiten will, in dem es
überflüssige Kosten aufrecht erhält, bitte! So lange ich dort
keine Anteile habe, soll mir das egal sein!

Und solange du dort nicht arbeitest auch, richtig? Aber wehe es ist die Firma in der du arbeitest…

Wenn es aber der öffentliche Dienst macht, dann geht mir die
Hutschnur hoch, da ich zwar keinen Gewinn aus selbigem ziehen
kann, ihn aber durchaus mit finanzieren muss!

Gewinn nicht aber du beziehst eine Leistung, wer berechnet zB deine Einkommensteurrückzahlung? Oder wer sorgt dafür das wenn du ins Krankenhaus musst auch jemand da ist der dich behandelt und gesundpflegt (soweit zeitlich möglich)?
Du willst genauso wie jeder andere vom Sozialsystem profitieren wenn du es benötigst(Arbeitslosengeld, Hartz IV, Grusi, Rente), all diese Dinge müssen aber verwaltet werden denn ohne ginge es nicht.
Also hast du doch einen Nutzen davon!!

Du redest dauernd von Kündigungen! Ist das das einzige
Personalmittel, dass Dir zur Beseitigung der derzeitigen
Situation einfällt?

Schon mal daran gedacht, dass man durchaus auch Mitarbeiter
versetzen kann? Gerade bei den von Dir geliebten Beamten wäre
das ein Mittel der Wahl!
Ich weiß, dass unser örtliches Rathaus einen massiven
Personalüberhang (fast nur Angestellte) im Sozialamt hat (dank
Hartz IV). Dafür musst Du stundenlang warten, wenn Du etwas im
Schulamt der Nachbarstadt erledigen willst.
Warum also nicht verschieben und die Ruhestandsleute nicht neu
besetzen?

Nun dies gilt für Bundesbeamte max. 3 mal während ihrer Laufbahn, bei Beamten in Lokalen Gemeindebereichen ist das was anderes. Die werden aus dem Topf der jeweiligen Gemeinde bezahlt, glaubst du das deine Stadt einen Mitarbeiter in der Nachbargemeinde finanzieren würde, nein natürlich nicht. Den müsste dann die Nachbargemeinde finanzieren, die will das aber nicht. Warum weil sie eh an ihren kargen Haushalt zu knappern hat und sich diesen zusätzlichen Beamten nicht leisten kann.
Ergo bleibt er da wo er ist. Und was die DP’s der Ruheständler angeht sind diese entweder gesperrt mit dem Vermerk nicht benötigt oder weil der Ruheständler im Vorruhestand ist und weiterhin bis zum erreichen des Pensionsalters diesen DP besetzt. Und dann gibt es da noch DP’s die finanziell schlecht bewertet sind und deshalb wie blei wiegen bei der Besetzung. Jeder Beamter darf einer Versetzung im übrigen auch widersprechen, hier auch 3 mal. Danach muss er dahin gehen wo man ihn hinschickt, aber man darf ihm nicht drei mal den selben DP anbieten und schon gar nicht einen schlechter bezahlten DP. Was im übrigen auch nicht gemacht wird da es einen Anspruch auf weiterhin das gleiche Geld gibt und man somit einen DP zusätzlich zur eigentlichen Einstufung belasten würde.
Es gibt zwar das Mittel der Zwangsversetzung aber es greift eben nur beschränkt. Und je höher die Dotierung des DP um so weniger freie DP’s gibt es davon, wenn überhaupt.

Mensch Leute, denkt doch nicht immer so eingleisig…

Wir denken nicht eingleisig, das siehst du verkehrt. Wenn es so einfach wäre das Beamtenrecht zu ändern wäre es längst geschehen.

Grüße
Andrea

Hallo Christian,

ok stellen wir die Frage mal anders.

Warum mus ein Unternehmen jedes Jahr aufs neue einen Gewinnzuwachs zum Vorjahr verzeichnen und dies trotz stagnierender Umsätze?

Schöne Grüße
Andrea

Hallo,

Warum mus ein Unternehmen jedes Jahr aufs neue einen
Gewinnzuwachs zum Vorjahr verzeichnen und dies trotz
stagnierender Umsätze?

auch hier wieder die Argumentation über die Eigenkapitalrendite:
Unternehmen A hat ein Eigenkapital von 1 Mio. und man erwartet eine Rendite von 10%
Im ersten Jahr wird diese erzielt und der Gewinn beträgt 100.000. Damit erhöht sich das Eigenkapital auf 1,1 Mio. Für das nächste Jahr ergibt sich darauf eine Ergebniserwartung von T€ 110. Bleibt es bei 100.000 ist die Rendite auf rd. 9% gesunken und schon sucht sich das Eigenkapital eine alternative Anlagemöglichkeit, die sich besser rentiert. S. Electrolux.

Gruß,
Christian

Das ist jetzt ein böses Vorurteil das ich zutiefst bestreite.
Frag mal die Krankenschwester oder den Assistenzarzt oder den
Müllwerker usw.

nein die frage ich nicht, weil diese wenigen Berufsgruppen
ständig als Beweis dafür angeführt werden, daß der öffentliche
Dienst arbeitet bis zum Umfallen. Dummerweise wird der öD
nicht von diesen durchaus hart arbeitenden Berufsgruppen
dominiert, sondern von den Leuten, die in ihren Büros dem
Ruhestand entgegenschlafen und jede Unterbrechung des
Schönheitsschlafs durch den Bittsteller als Zumutung
auffassen. Natürlich gibt es auch dort Leute, die ihre Arbeit
ernst nehmen und denen diese Spaß macht. Die Mehrheit aber
sieht sich mit ihren 37,5 Stunden und mehr als 25
verschiedenen Formularen bis an die Grenze und darüber hinaus
belastet.

Wohl ein bisschen viel Baumann und Claussen gehört :wink:

Und wer bitte hat im ÖD 37,5 Stunden - keiner nicht mal die die jetzt streiken.
Bund und Länder haben für Arbeitnehmer seit TVöD 39 Stunden von vorher 38,5 und Bundesbeamte seit 1.10.05 erst 40 Stunden und seit Gestern 41 Stunden.

Ach ja und noch etwas der TVöD enthielt für die Kommunen die Möglichkeit die Abeitszeit auf 40 Stunden zu erhöhen hätten sie unterschrieben hätten wir das ganze jetzt nicht. Und nun nach dem Abschluß von HH sagen eben diese AG die ja den TVöD nicht unterzeichnen wollten weil ihnen 40 Stunden zu wenig waren, das sie einen solchen Abschluß nicht machen würden. Sie bestehen auf 40 Stunden Wochenarbeitszeit, hä bitte hab ich mich verhört. Nein, bei den nächsten Nachrichten wieder die selbe Aussage. Na dann können sie ja gleich den TVöD unterzeichnen und wir hätten weiterhin einheitliches Tarifrecht bis auf HH, die haben es besser bzw schlechter je nachdem von welcher Seite man es betrachtet.

Also ehrlich was soll man denn da noch denken?

Schöne Grüße
Andrea

auch hier wieder die Argumentation über die
Eigenkapitalrendite:
Unternehmen A hat ein Eigenkapital von 1 Mio. und man erwartet
eine Rendite von 10%
Im ersten Jahr wird diese erzielt und der Gewinn beträgt
100.000. Damit erhöht sich das Eigenkapital auf 1,1 Mio. Für
das nächste Jahr ergibt sich darauf eine Ergebniserwartung von
T€ 110. Bleibt es bei 100.000 ist die Rendite auf rd. 9%
gesunken und schon sucht sich das Eigenkapital eine
alternative Anlagemöglichkeit, die sich besser rentiert. S.
Electrolux.

Und wem nützt die Eigenkapitalrendite? Wer zieht aus eben jener den finaziellen Vorteil?

Schönen Gruß
Andrea

Hi!

Und solange du dort nicht arbeitest auch, richtig? Aber wehe
es ist die Firma in der du arbeitest…

  1. Bleib doch mal sachlich!
  2. Das habe ich zwei mal hinter mich gebracht - und arbeite trotzdem…

Gewinn nicht aber du beziehst eine Leistung, wer berechnet zB
deine Einkommensteurrückzahlung?

Ich!
Bzw. Das Computersystem der Finanzverwaltung NW!

Oder wer sorgt dafür das wenn
du ins Krankenhaus musst auch jemand da ist der dich behandelt
und gesundpflegt (soweit zeitlich möglich)?
Du willst genauso wie jeder andere vom Sozialsystem
profitieren wenn du es benötigst(Arbeitslosengeld, Hartz IV,
Grusi, Rente), all diese Dinge müssen aber verwaltet werden
denn ohne ginge es nicht.
Also hast du doch einen Nutzen davon!!

Ja klar! Ich zahl ja auch genug dafür!
Und wenn ich weniger zahlen muss, weil endlich mal vernünftig gewirtschaftet wird, bin ich ganz sicher nicht böse. Böse werde ich aber, wenn ich sehe, dass Menschen nur deshalb beazahlt werden, weil es halt immer schon so gewesen ist.

Es gibt zwar das Mittel der Zwangsversetzung aber es greift
eben nur beschränkt. Und je höher die Dotierung des DP um so
weniger freie DP’s gibt es davon, wenn überhaupt.

Ich habe mal das meiste gelöscht, weil es relativ unerheblich ist. Ich sage doch nicht, dass es in der jetzigen Form ok ist! Es muss ein gewaltiger Änderungsapperat her, was ich aber schon an anderer Stelle schrieb. Und ein Teil dieses Apperats ist der Personalabbau (etwas globaler betrachtet, als Du es machst!).

Wir denken nicht eingleisig, das siehst du verkehrt. Wenn es
so einfach wäre das Beamtenrecht zu ändern wäre es längst
geschehen.

Es IST einfach! Die Tatsache, dass es noch nicht geschehen ist, spricht nur für die Starre in der Personalpolitik des ÖDs.

LG
Guido

auch hier wieder die Argumentation über die
Eigenkapitalrendite:
Unternehmen A hat ein Eigenkapital von 1 Mio. und man erwartet
eine Rendite von 10%
Im ersten Jahr wird diese erzielt und der Gewinn beträgt
100.000. Damit erhöht sich das Eigenkapital auf 1,1 Mio. Für
das nächste Jahr ergibt sich darauf eine Ergebniserwartung von
T€ 110. Bleibt es bei 100.000 ist die Rendite auf rd. 9%
gesunken und schon sucht sich das Eigenkapital eine
alternative Anlagemöglichkeit, die sich besser rentiert. S.
Electrolux.

Und wem nützt die Eigenkapitalrendite? Wer zieht aus eben
jener den finaziellen Vorteil?

Diejenigen, die dem Unternehmen das Eigenkapital zur Verfügung gestellt haben. Das sind bei börsennotierten Unternehmen die bösen Aktionäre und bei nichtbörsennotierten Unternehmen bspw. mittelständische Unternehmer. Gerade in letztgenanntem Segment ist in den vergangenen Jahren die Erkenntnis gereift, daß sich das Eigenkapital bei einer risikolosen Anlage auf einem Tagesgeldkonto besser verzinst, als im eigenen Unternehmen, was wiederum die Ursache dafür ist, daß immer mehr mittelständische Unternehmen von den Familien verkauft werden.

Gruß,
Christian

Hallo,

Gerade in letztgenanntem Segment
ist in den vergangenen Jahren die Erkenntnis gereift, daß sich
das Eigenkapital bei einer risikolosen Anlage auf einem
Tagesgeldkonto besser verzinst, als im eigenen Unternehmen,
was wiederum die Ursache dafür ist, daß immer mehr
mittelständische Unternehmen von den Familien verkauft werden.

Was mal wieder meine These bestätigt, dass es tatsächliche Idioten gibt, die meinen, Geld könne arbeiten. Und nebenbei werden mir, der ich ja Deiner Theorie nach demnächst Netto-Zinsempfänger werde, von den Banken immer Geldanlageempfehlungen geboten, bei denen mir 2,5% Zinsen als superdolle tip top Rendite angepriesen werden. Von 8% kann ich nicht mal zu träumen wagen!

Warum darf man für 100 MIO EUR automatisch einen höheren Zinssatz erwarten, als für 1000 EUR?

Fragt sich

Fritze

Hallo,

Siemens:
In Deutschland erzieltes Ergebnis: 521 Mio.
Im Ausland erzieltes Ergebnis: 3,6 Mrd.
Steuern in Deutschland: 178 Mio.
Steuern im Ausland: 931 Mio.

Hmm … irgendwie fehlt mir bei der Aufstellung noch, wieviel von dem Ergebnis aus Investitionen der öffentlichen Hand stammen und wieviel Subventionen Siemens in dem Jahr eingestrichen hat. Vielleicht stellt sich dann die Zahl „178 MIO“ etwas anders dar.

Ach und noch watt … das im Ausland erzielte Ergebnis ist durchaus in erheblichem Maße auf die Arbeit von deutschen Ingenieuren zurückzuführen. Es soll durchaus Geschäftsbereiche geben, die von Deutschland aus ein globales Geschäft betreiben.

Was mich aber mal interessiert: Was hat das mit dem Streik im öffentlichen Dienst zu tun?

Gruß

Fritze