Wer geht heute noch schwofen oder trägt einen Tornister? Auch einen Walkman habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Niemand wird mehr wegen Notzucht verurteilt, ist auf Schusters Rappen unterwegs oder ergreift das Hasenpanier. Und die Reiseschreibmaschine ist genauso ausgestorben wie der Herr Generaldirektor.
kommt mir mehrmals im Monat beim Proofreading von Übersetzungen aus dem Französischen in die Finger, und ich schlage höchst selten einen anderen Begriff dafür vor: Es gibt keine genauere Übersetzung für den in F allgegenwärtigen PDG. Vorstandsvorsitzender ist der PDG durchaus nicht immer, und es gibt viele Texte, in denen ‚CEO‘ vom Stil her sehr unangenehm auffiele.
Die verlinkte Glosse ist im ersten Abschnitt indiskutabel, im zweiten interessant, und die darunter stehenden „Kommentare“ und „Beiträge“ leiden sehr darunter, dass sie nicht redigiert sind - wenigstens zum gröbsten Unfug sollte der Autor der Glosse Stellung nehmen, weil sie dadurch sonst insgesamt abgewertet wird.
Auch diese Sammlung (wie übrigens auch die hier im Brett) illustriert, welches Maß an Disziplin und Aufwand Lexikographie erfordert - die hier gefragte „negative Lexikographie“ umso mehr, scheint mir.
Tchibo verkauft witzigerweise noch Leibchen, und tatsächlich pinseln manche im Büro noch mit Tipp-Ex rum. Aber kaum eine Frau würde noch sagen, dass sie sich ein Leibchen kauft. Und Tipp-ex führt ein tristes Nischendasein. Um die Lochkarte tut´s mir leid; ich habe sie als Kind kennen gelernt, und zwar an den Preisschildern von C&A . Kaum zu glauben, dass das mal der Inbegriff von Innovation war!
Hallo nochmal,
das macht ja einen Riesenspaß! Habt ihr vielleicht noch ein paar Wörter, die NICHT zu aussterbenden Dingen gehören? ---- Ich hab hier noch ein Zwischending, denn es gibt sie ja nicht wirklich:
Eumel .
Da gab es mal die Gardinen-Eumel in der Werbung für ein Waschmittel. Danach war eine Zeit lang jeder, den man nicht gleich „Idiot“ nennen wollte, ein Eumel.
du weisst also, das Tram ein englisches Wort ist? Einig ist man sich nicht, aber es gibt wohl eine Mehrheit für diese Erklärung:
Tram ist ein deutsches Wort = mittelhochdeutsch für Balken (noch heute regional in der Zimmermannsprache verwendet). Und Tram hiessen bereits die Holzschwellen für die Bergbautransportwagen (Hunte, Loren und deren Vorläufer).
Der Weg vom Bergbau zu den verlegten Gleisen ist da nicht weit.
Wenn das stimmt, ist „Tram“ ein echtes deutsches Wort und „Strassenbahn“ ein modischer Schnickschnack, den es auszumerzen gilt…
Herrje! Muß denn für alles und jedes das greuliche Schwammwort System herhalten? Sogar für das jedem Kind bekannte Wort Straßenbahnnetz muss ein System her. Sonst klingt es anscheinend nicht gebildet genug.
In der Tat. Ich fürchte, daß das aus dem Englischen übernommene Tram noch lange sein Unwesen in der deutschen Sprache treiben wird.
Das ist mir wohl bekannt. Das geschmacklose Fremdwort Tram leitet sich meines Wissens ab von dem englischen Eigennamen Outram, dessen Abkürzung es ist.
Das Wort geht zurück auf Benjamin Outram (1. April 1764 bis 22. Mai 1805), einem englischen Baumeister und Vermesser. Er war zu Lebzeiten wegweisend beim Bau von Kanälen und Straßenbahnen.
der Unterschied zwischen einem Straßenbahnnetz und einem Straßenbahnsystem ist, dass das Netz für sich allein noch nicht viel taugt, wenn auf jeder Linie fünf Zugpaare täglich verkehren, die dazu noch unabhängig von der Tageszeit immer die gleiche Kapazität (jetzt grad mit Fleiß!) haben und immer dann am zentralen (Ätschegäbele!) Umsteiger ankommen, wenn grade eben alle Busse, die dort halten, abgefahren sind.
die volksethymologische Ableitung von dem Eigennamen „Outram“ bleibt allerdings die Erklärung schuldig, woher das „-way“ in diesem Zusammenhang kommen soll.
Das ist bei der von Sama gegebenen Erklärung vollkommen plausibel. (Ach ja - dass ich auf meine alten Tage nochmal so viel Ausländisch verwenden würde, hätte ich noch vor zehn Tagen nicht geglaubt!)
Au ja! Das klang besonders expressiv, wenn es von einer Bauerntochter aus Ingoldingen oder so in die Broide gedoodschd wurde: „Ha woisch, deeschd fei Schbiidse!“ - darauf dann unter Umständen die ungläubige Nachfrage des Gegenübers: „Ehrlich?“ - Das betonende „ehrlich“ fand ich, solange es Mode war, immer blöd, weil es ja eigentlich impliziert, dass man normalerweise lügt, wenn man was sagt, und es extra betonen muss, wenn man mal etwa „ehrlich“ auch so meint.
Dank Dir für den Hinweis auf Hans Rosenthal, den ich (da aus fernsehlosem Haushalt) noch von vorher, als Radiomoderator der Sendung „Allein gegen alle“ in freundlicher Erinnerung habe.
Aha, hatte nicht gewusst, dass der Begriff auch im Westen bekannt war, wenn auch vielleicht unter einer leicht anderen Bedeutung. Gerade die älteren hier im Osten sagen immer noch „Nicki“ zum T-Shirt.
Und ob es nun Englisch ist oder nicht (was ich bezweifle) - Engländer ohne ausländische Sprachkenntnisse können mit dem Wort überhaupt nichts anfangen.