Hi Anja,
jaja, früher war alles besser, da haben wir die Kinder in der Ackerfurche zwischen Ochse und Pflug bekommen, und aus denen ist auch etwas geworden… ;o)
Aber jetzt einmal ehrlich: Ist es nicht erschütternd, wie selbstverständlich es offenkundig ist, dass sich ein Großteil der Väter nach einer Trennung (mit Glück) aufs Bezahlen des Unterhaltes und ein paar Sonnenscheinbesuche beschränkt? Dass es selbstverständlich ist, dass diese Besuche die Väter nicht in ihrem Berufs- und Privatleben einschränken dürfen? Dass für die Väter Kinder so etwas wie ein Wohnaccessoire sind, das sie gegebenfalls im Regal liegen lassen können? Dass sich die Väter im Zweifelsfall ganz aus dem Leben ihrer Kinder verabschieden können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen?
Während ganz selbstverständlich von den Müttern dieser Kinder erwartet wird, dass sie nach einer Trennung ohne zu klagen alles von jetzt auf gleich ganz alleine wuppen und den Beruf irgendwie um die Kinder drumherum arrangieren - und wenn sie das nicht schaffen, sich stets unterstellen lassen zu müssen, dass sie sich ja nur in der sozialen Hängematte ausruhen wollen. Dass sie so etwas wie Privatleben als überflüssigen Luxus erachten sollen. Dass sie froh und dankbar auf Knien rutschen sollen, wenn der Vater gnädigerweise die Kinder doch hin und wieder zu sich nimmt. Aber ja nicht aufmucken, wenn es kurzfristig nicht mehr in seinen Terminkalender passt! Und wehe, sie deutet gar an, dass der Vater sich an den Kinderbetreuungskosten o.ä. beteiligen oder mehr Unterhalt zahlen soll - gleich steht ein aufgebrochener Vater auf der Matte und schreit ‚Ausbeutung!‘
Seltsamerweise werden die wenigen alleinerziehenden Väter, die auch nichts anderes machen als die alleinerziehenden Mütter, von allen Seiten mit Lob und Preis überschüttet…
Natürlich wird sich auch diese junge, frisch getrennte Mutter mit dem neuen Leben arrangieren müssen, und wahrscheinlich wird auch sie alles in den kommenden Jahren ganz wunderbar wuppen. Trotzdem ist es doch völlig in Ordnung, wenn sie gerade jetzt in der Trennungsphase quasi einmal mit der Faust auf den Tisch haut und darauf hinweist, wie ungerecht nach einer Trennung die Verantwortung für das gemeinsame Kind verteilt ist.
Beste Grüße
=^…^=