was das Präfix „ge“ mit den Verben „denken“ und „gedenken“ macht, ist mir klar, oder zumindest klar. Es gibt einen Bedeutungsunterschied
Aber wie sieht es mit den Verben, die keinerlei Bedeutungsunterschiede haben, zum Beispiel „trösten“ und „getrösten“. Kennt ihr andere Verben dieser Kategorie? Kann man das irgendwie sprachlich erklären? Was macht dieses „ge“ mit dem Verb?
Nichts. Wenn es beide Formen gibt, dann sind sie je eigenständig - loben und geloben, fallen und gefallen, stehen und gestehen. Mehr Beispiele fallen mir gerade nicht ein.
Edit: Laut Duden gibt es getrösten doch, ist als veraltet markiert. Ich kenne es jedenfalls nicht und bin schon viele hundert Jahre alt. Einzige Quelle, die ich finde: (Goethe](http://universal_lexikon.de-academic.com/244356/Goethe), Reineke Fuchs I, 93.
Dem kann ich auch jetzt kaum etwas hinzufügen. Das Präfix „ge-“ ist unter den 6 Haupt-Präfixen be-, ent-. er-, ge-, ver-, zer- gerade das, welches am wenigsten eine spezifizierbare Modifikation am Verb bewirkt. Und es gibt eben gerade bei „ge-“ sehr viele Falle, bei denen sich zwischen Verb und Präfixverb kaum noch noch eine semantische Verwandtschaft erkennen lässt. Oder gar keine mehr wie bei raten ↔ geraten.
Ableitungen von Wörtern aus anderen Wortarten desselben Stammes können sehr unterschiedlich ausfallen. Sie erklären sich aus der Geschichte der jeweiligen Wortgebräuche, die oft bis ins Althochdeutsche zurückgehen.
Wie → hier mal an Beispielen von Substantiv-Ableitungen aus Verben erklärt, verhält es sich auch bei anderen Wortarten. Insbesondere, was Vokalveränderungen betrifft. In diesem Fall liegt wahrscheinlich „getrost“ näher am Wortstamm des Substantivs „Trost“ als am Verb.