Zuerst wird über das Verbot nachgedacht, dann begibt man sich in das Prozedere des Regelns und Regeln aufstellen, dann denkt man darüber nach, wie man es möglichst allen (ge)recht machen kann, und über Freiheit denkt niemand mehr nach.
Dieses Merkelsche vom-Ende-her gedacht, beispielsweise von Grünen, SPD oder Greta und Panikorchester … auch gemacht. Den ersten Schritt zumindest. Bedacht.
Ich denke das stets andersherum.
Genießen wir die Freiheit, respektieren wir die der anderen, seien wir gerecht zu allen (kein Welpenschutz, Privilegientum und Co.), dann überlegen wir, ob es zusätzlich doch gewisser einfacher Regeln bedarf (für alle gleichermaßen einschränkend und belastend), und zur allergrößten Not (Notstand) sprechen wir dann ein Verbot aus.
ich glaube du idealisierst und haust dann auf deine Lieblingsfeindbilder ein.
Wenn man über ein Verbot nachdenkt, ist etwas vorgefallen, auf das man reagieren muss. Beispiel: Würde ich dich hier übelst beleidigen, wäre es völlig in Ordnung, mich aus dem Forum auszuschliesen = Verbot. Das hat nix mit Merkel, den Grünen etc zu tun.
Wenn das olle FCKW die Ozonschicht kaputtmacht, ist es richtig, dieses zu verbieten.
Da verzichte ich gerne auf die Freiheit des FCKW-Herstellers.
Jawohl, ja. Da ist einer erschoßen worden, nicht ein Obdachloser von der Straße - das interessiert nicht mal die Wanderratte aus dem Kanal, nein, ein verdienter Politiker war es, Also - muss reagiert werden. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, werden Gesetze erlassen, das Waffengesetzt verschärft. Damit werden alle registrierte Waffenbesitzer betroffen u.s.w.
Die Politiker klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, " wir haben ein neues Gesetz, wir haben alles im Griff" - nur die Händler auf dem schwarzen Markt lachen sich schief. Es liegt offenbar in der deutschen Mentalität, alles, aber auch wirklich alles per Gesetze und Verordnungen zu Regeln. Ein gesunder, menschlicher Verstand wird ohnehin keinem zugetraut.
Und die Skepsis vom AWM ist berechtigt. Was die Greta-euphorie anbetrifft: was nutzt es der Umwelt, wenn die Junge Leute auf der Straße demonstrieren und verlangen „mach doch was!“. Wer? Wir Alten? Wir sollen doch nicht dazwischen quatschen, wir sind doch ohnehin bald nicht mehr da. Aber machen sollen wir was…
Mit Verlaub: das ist völliger Blödsinn. Die Änderung des Waffengesetzes geht auf die EU-Feuerwaffenrichtlinie zurück. Mit dem Mord an Lübcke hat das genau gar nichts zu tun.
Im übrigen ist jedem bei Verstand klar, daß es in Deutschland hunderttausende, wenn nicht Millionen unregistrierter Handfeuerwaffen gibt, weil das Waffengesetz erst seit 1972 den Besitz von Handfeuerwaffen ernsthaft reglementiert. Alles, was bis dahin in Umlauf war, ist heute auch noch im Umlauf und deswegen ist es für jeden, der es ernsthaft darauf anlegt, leicht, illegal in den Besitz einer Waffe zu gelangen.
Mit Verlaub, das stimmt nicht so ganz. Ich muss feststellen, daß die Argumentation lediglich die theoretische Überlegungen wiederspiegelt, die auch als politische Argumentation verwendet werden, ohne Bezug auf die Realität. Es wird nicht mit alten Waffenbeständen auf dem Schwarzmarkt gehandelt, da kommen die neusten Produkte zum Kauf. Außerdem sollte mir einer erklären, wie mit einem Erlass oder Gesetz etwas unterbunden werden soll, was sich der Registrierung vollkommen entzieht.
Mit Verlaub: die EU-Richtlinie, auf der die Änderung des Waffengesetzes beruht, stammt aus dem Jahre 2017. Die EU kann vieles, aber nicht einen Mord zwei Jahre vorhersehen. Das konnten nicht einmal die Precogs.
Im übrigen ist es doch wohl so, daß einige, die die derzeit gesellschaftliche und politische Meinungsführerschaft inne haben, der Ansicht sind, daß das ausgiebige Ausnutzen von Freiheiten zu Problemen geführt hat, die nicht (mehr) durch ein paar Regeln gelöst werden können.
Wie bei praktisch allen Dingen des gesellschaftlichen Lebens gibt es aber auch hier eine Pendelbewegung. Von ganz rechts über konservativ über liberal bis nun ziemlich weit links - und dann halt wieder zurück. Zurück scheints aber schneller zu gehen - und am Ende schreien wieder alle Zeter und Mordio und keiner kann verstehen, wie es denn so weit kommen konnte.
Herzlichen Glückwunsch. Du hast die Erkenntnis gewonnen, dass Verbote stets mit einem Einschnitt in die Freiheit einher geht. Leider geht das manchmal in einer Gesellschaft nicht anders. Einige müssen in ihren Freiheiten eingeschränkt werden, zum Wohl der großen Mehrheit.
Hierauf würde ich gerne antworten, weiß aber nicht, was Du damit sagen willst, die Worte scheinen mir verwirrt. Dass es aber Verbote nicht erst seit Merkel gibt, sollte doch jedem klar sein.
Schön. Das Immanuel Kant bereits 1785 als kategorischen Imperativ formuliert:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. “
Ja, in der Tat. Wenn jeder Mensch nach diesem Ethischen Kodex handeln würde (und den weiteren Ausführungen, die Kant zu diesem Thema verfasst hat (wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich nur die Zusammenfassungen aus der Populärliteratur kenne)) bräuchte man keine Verbote. Niemand würde in der Öffentlichkeit rauchen, niemand würde seinen Kaugummi auf die Erde spucken, niemand würde die Hinterlassenschaften der Verdauung seines Hundes auf der Straße liegen lassen, niemand würde sich so fortbewegen, dass nur einen kleinen Vorteil daraus genießt …
Was war in Groß-Gerau? Und wann?
Achtung! Auf der A20 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen!
Einer?! Hunderte!
Wenn einem alles falsch herum erscheint, kann es manchmal recht hilfreich sein, den Standpunkt zu wechseln …
Ich fürchte allerdings, dass Du mit Deiner geäußerten Theorie eigentlich was ganz anderes sagen und eine völlig andere Diskussion los treten wolltest.
Aha, du sprichst dich dafür aus, dass es nur ganz wenige Verbote geben soll. Vielleicht das komplette Strafgesetzbuch außer Kraft setzen? Wenn nun jemand die Scheiben deines Hauses einschlägt, dir einen Computer teuer verkauft, der nach zwei Tagen kaputt geht, dich ins Gesicht schlägt, dich verletzt, deine Frau vergewaltigt, deinem Sohn Drogen in den Cocktail schüttet, dann ist wohl noch kein Verbot nötig, oder? Die Freiheit besonders aller Drogenhändler ist ein sehr hohes Gut…
So langsam glaube ich, Greta besitzt magische Kräfte und kann klares Denken vernebeln…
Kopfschüttelnde Grüße
Karl
Sehr gerne! Manche Menschen verbringen ihre Freiheit am liebsten damit, Frauen zu vergewaltigen und umzubringen. Da die Mehrheit der Gesellschaft dies aber als unangenehm empfindet, wurde das Frauen vergewaltigen und umbringen unter Strafe gestellt.
War das jetzt konkret genug?
Ich habe ja das Gefühl, dass es eine sehr große Schnittmenge bei den Leuten gibt, die einerseits Flüchtlingen jegliche Rechte absprechen wollen und sich andererseits von jedem Wort einer 16jährigen in ihren eigenen Rechten massiv eingeschränkt fühlen.
Hallo,
icjh denke, dem Fragesteller geht es nicht darum das Strafgesetzbuch in Frage zu stellen.
Es geht, wie auch die Reaktionen hier zeigen, um das „Verbot“.
Verboten kann nur das, was vorher erlaubt bzw. nicht verboten war, z.B. das Rauchen
in Lokalen, öffentlichen Gebäuden usw. - war früher erlaubt, jetzt verboten oder den Rasen zu giessen bei grosser Trockenheit oder Tempo 30 in bestimmten Strassenabschnitten. Die Beispiele könnte mann endlos fortführen.
Ich meine aus der Fragestellung bzw. dem begleitendem Text herauszulesen, dass dem Fragesteller die Zustimmung zu seiner These fehlt, die da sinngemäss lautet - „Die da oben verbieten uns all das, was uns bzw. mir bisher Spass gemacht hat und ich nicht auf diese Freiheiten verzichten möchte - wer denkt hier genau so - Mitklagende gesucht“.
Bisher gibt es keine und ich bin auch keiner.
Das Leben in einer Demokratie ähnelt dem Skispringen - alle springen von der gleichen Schanze, nicht gleichzeitig, aber ständig hintereinander, aber nicht alle haben wirklich die gleichen Bedingungen - wenn mal der Aufwind herrscht, dann geht es für die Springer weit hinunter, wenn es Rückwind gibt, ist vorzeitig Schluss mit dem Sprung. Um wirklich die gleichen Bedingungen, egal ob gut oder schlecht für alle zu schaffen, muesste man das Skispringen im Freien abschaffen
und genau so ist es auch mit der Demokratie.
Klingt vielleicht etwas schmalzig, aber das war die Frage auch.
Gruss
Czauderna
ich verstehe ja Deinen Punkt, aber man sollte auch bedenken, daß es früher erlaubt war, seinen Kühlschrank in den Bach zu werfen, jemanden ohne lang zu fackeln umzulegen, weil der Frau oder Kind beleidigt hat oder jemanden zu verbrennen, weil der eine schwarze Katze oder rote Haare hatte.
Natürlich war es für manche nett, in der Kneipe rauchen zu können, aber es hat sich herausgestellt, daß sich die Gesundheit der Mitarbeiter in Bars und Kneipen deutlich verbessert hat, seit dort nicht mehr geraucht werden darf. Es hat sich auch herausgestellt, daß es schon Vorteile hat, wenn man Altöl nicht in Gewässer kippt usw.
Ich gebe Dir insofern recht, als daß auch ich den Eindruck habe, daß heute bzw. derzeit schneller nach Verboten gerufen wird als früher und das vor allem, ohne den Sachverhalt zu durchdringen und die Sache zu durchdenken. Ein Böllerverbot ist z.B. vollkommen sinnlos, so lange es erlaubt ist, Holzöfen ohne hinreichende Filtertechnik zu betreiben. Die vergiften nämlich die Nachbarschaft das ganze Jahr lang (bzw. zumindest in drei Jahreszeiten über ein paar Stunden pro Tag hinweg), während der Spuk an Silvester nach ein, zwei Stunden vorbei ist.
Da wird über Dieselfahrverbote schwadroniert, während die Fracht- und Kreuzfahrtschiffe weiter durch die Stadt fahren dürfen und die Höchstwerte an Tagen gemessen werden, an denen die anliegende Straße gesperrt wird und der geltende Grenzwert sich an dem Stickoxidgehalt orientiert, der in einer Wohnung mit Gasherd gemessen und für noch akzeptabel befunden wurde.
Ich will insofern die Fragestellung etwas umformulieren: ich vermisse derzeit etwas das Augenmaß bzgl. der Beurteilung/Forderung von Verboten. Daß die Zahl der Verbote zunimmt, finde ich noch relativ normal, weil man über die Zeit einfach dazu gelernt hat, was die Schädlichkeit von Handeln und Unterlassen angeht, was die Moral und Ethik betrifft und den Wert des Lebens an sich.