hiho lehi,
hältst du deutschland in seiner heutigen lage tatsächlich
nicht für in der lage/verfassung, über den konflikt
israel/palästina zu urteilen? wenn ja, warum?deutschland schreibt hier ja keine postings, sondern menschen.
na, klar. meinte ja auch stellvertretend für alle deutschen
aber bei vielen hier (und anderen deutschsprachigen foren)
stelle ich eine unheimliche inbrunst und begeisterung fest,
mit der das thema israel diskutiert wird.
jo, das ist, wenigstens für deutsche ganz leicht nachzuvollziehen, oder? ein paar ansätze zur erklärung hast du ja selber schon vorgetragen. hier ein paar von mir:
unsereins bekommt von der 7. klasse an bis zur 13. vom geschichtslehrer (und von allen anderen lehreren die sich als moralapostel verstehen) um die ohren gehauen was für schreckliche taten wir damals begangen haben und und und …
du sitzt da also als kleiner pimpf und fragst dich, wovon redet der da eigentlich. manch erwachsener mensch kommt doch mit dem thema nicht klar, bei den jungen leuten versucht man noch „rechtzeitig“ den pfad der tugend vorzuschreiben. wenn man aber 3-6 jahre diesen Mist (entschuldige den ausdruck, aber irgendwann interessierts dich eigentlich überhaupt nicht mehr) anhören muß, stumpfst du 1.entweder ab, 2.kriegst du die wut und wirst selber jude, oder kriegst die wut und rastest aus wenn dir irgendwann mal wieder im leben einer was davon erzählt, wie böse doch die deutschen waren und schlägst (verbal) auf die juden ein.
zu dieser schulischen qual kommt dann noch die permanente berieselung aus fernseh, zeitung, radio, internet, kirche, zentralrat der juden, weltjudentum, wenn du dann an eine uni gehst kommen da noch mehr moralapostel und wollen dich
„aufklären“ und „drüber reden“ etc etc. dann muß man sich mindestens in zwei klassenfahrten konzentrationlager anschauen und mit betroffener miene durch die lager ziehn. wehe man macht irgenwdann mal einen witz oder lächelt…man bedenke, ich rede hier von 14-16jährigen blagen, denen setzt man da ganz schöne brocken zum verdauen vor, oder? ich spreche da aus eigener erfahrung, hab ich alles selber mitgemacht. ein gewisses trauma bleibt doch bei dieser dauertortur über jahre bis jahrzehnte nicht aus, eine „normale“ entwicklung ist doch völlig ausgeschlossen, oder?
westentlich ärgere dinge
als palästinenser und israelis jemals getan haben, hat
milosevic,dieser nazi, und seine bagage, angestellt. doch da ist :kein feuer in den beiträgen zu sehen. das betrifft :komischerweise beide seiten. einige sind feuer und flamme für :israel (ist auch
nicht objektiv, es gab menschenrechtsverletzungen) und andere -
mehrere - setzen sich voll glut für die palästinensische sache :ein, als ob sie selbst palästinenser, araber oder moslem wären. :das ist schon eigenartig. ich nehme mal an, daß das sehr wohl :was mit der deutschen geschichte zu tun hat. irgendwie wissen :wir alle, daß hier etwas unvergleichbares geschehen ist, etwas, :das man gar nicht begreifen kann, weil es jenseits aller :kriegsüblichen (furchtbar - ist aber so) greueltaten und :völkermorden steht. ich glaube, einige fühlen sich diffus :schuldig
zu dem obigen geb ich dir voll recht, aber bei milosevic, china, südafrika und anderen hat man selber halt nicht soviel bezug zu dem thema…äh, ich persönlich fühl micht nicht mal ansatzweise diffus schuldig, und ich hab auch kein problem damit zu sagen, daß der ein oder andere israeli/jude ein ausgemachtes ar… ist.
so wie bei den türken, amis, franzosen, deutschen, etc etc
und trauen sich nicht,
was richtig ekliges über juden zu sagen. da gibts eine menge
kotzbrocken, ja. (so jetzt hab *ich* es gesagt… als
erleichterung für jene… *g*).
hehehe
andere glaube ich, fühlen sich
immer noch zu unrecht beschuldigt, weil sie deutsche sind,
aber nachgeboren, weil auch andere völker unglaubliches an
widerlichkeiten geleistet haben usw. usf. dazu kommt, daß sie
vielleicht glauben, israel instrumentalisiert den holocaust zu
seinem nutzen.
also ich war mehrmals in einer synagoge hier in aachen und hab mit einigen jungen (so 20-25jahre)jüdischen studenten diskussionsabende erlebt. daß ich die überlebt habe, grenzte manchmal an ein wunder. am liebsten hätten die mich aufgeknüpft, einfach nur weil ich behauptet habe, ich habe persönlich keine schuld an dem ganzen vorfall, deutschland trägt höchstens als rechtsnachfolger des 3.reiches die rechtliche und moralische verantwortung. denen war gar nicht daran gelegen, eine ehrliche aufbereitung des themas zu bereiten, die waren so emotional, daß ich den eindruck hatt die müßten persönlich dabei gewsesen sein. und bei diesen gesprächen, der rabbi der gemeinde war auch dabei und machte auch nicht die größten ansätze die gespräche etwas zu mäßigen, hat sich mir der eindruck eingeprägt, daß das ganze weltbild dieser jungen juden darin besteht, opfer zu sein und die deutschen bis ans ende ihrer tage zu „terrorisieren“.
die einstellung dieser jüd. studenten war derart eingebildet, selbstverliebt und arrogant, daß mein bild von den juden sicherlich einseitig (negativ) belastet ist. und mittlerweile hab ich’s aufgegeben mit „richtigen“ juden zu reden, weil die mehr oder weniger alle so reagieren.
und ich vermute, diese tendenzielle arrogante art des judentums (so ist jedenfalls meine bisherige erfahrung) ist der grund dafür warum die juden nicht nur bei uns im deutschsprachigen raum so unbeliebt waren/sind.
ein kleiner teil der leute sind wirklich ideologische
antisemiten. im forum fällt mir da nur 1 name ein. dazu kann
und will ich nichts sagen. diskutieren geht da sowieso nicht.
soweit zu meinen gedanken. sagt was dazu.
jo, dito…
wünsche dir einen schönen sonntag,
grüße rené
