Verdi, Staatsverschuldungsthread, WM

hi,

soeben musste ich im Lauftext von Phoenix lesen, dass Verdi in drei Bundesländern gegen die Sonderladenöffnungszeiten während der WM Eilanträge beim Gericht eingereicht hat.
Setzen wir mal voraus, dass einzelhändler keine Raubtierkapitalisten sind, frage ich mich, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, dass den jeweiligen BR mit dem Unternehmen klären zu lassen. Wer am So oder bis 22.00 arbeiten will (gibt ja immerhin steuerfreie Zuschläge) soll dies tun und wer sich um Familie kümmern will kann dies auch tun. Warum soll das, was in anderen Branchen (Pflegedienst, Krankenhaus, Polizei, und auch Industrie) funktioniert plötzlich nicht im Einzelhandeln funktionieren?
Woher glauben Gewerkschaften eigentlich, so genau zu wissen, was gut für den Einzelnen ist?

gruß
Raoul

Hi!

Warum soll das, was in anderen Branchen
funktioniert
plötzlich nicht im Einzelhandeln funktionieren?

Das möchte ich auch gerne einmal wissen.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Staat Ladenöffnungszeiten festlegt. Das sollte Aufgabe der Inhaber und insbesondere der Kunden sein. Da werden die Interessen der Beschäftigten höher gestellt, als die der Kunden. In meinen Augen völlig verkehrt.

Woher glauben Gewerkschaften eigentlich, so genau zu wissen,
was gut für den Einzelnen ist?

Das weiß auch kein Mensch.

Gruß,
Stephan

Hallo,

Woher glauben Gewerkschaften eigentlich, so genau zu wissen,
was gut für den Einzelnen ist?

es sollte mal jemand prüfen, ob sich ver.di mittlerweile an Aral, Shell, Total oder dem ein oder anderen Fast-Food-Bringdienst beteiligt hat.

Gruß,
Christian

ganz einfach!
weil nachdem die Menschen durch Verdi als Müllgeiseln genommen wurden, soll nun ein multimediales Ereignis genutzt werden, weiterhin Menschen in Geiselhaft zu nehmen und so noch mehr aus maroden Kassen herauszupressen.
ausserdem hat man sich gerade (erfolgreich???) dagegen gewehrt, dass Menschen 16 Minuten mehr arbeiten sollen - da ist es doch wohl mehr als verständlich, dass man nun die geschundenen Körper einzelner Hilfspraktikantenstellvertreterassistenten im Einzelhandel schonen muss - klar, oder?

ich frag mich nur, wie Verdi ihren Krankenschwestern, Busfahrerinnen, Polzistinnen, etcetcetc (absichtlich Frauen wg. Einzelhandel = 85% Frauen) erklären will (und kann!), dass ihre „Gewerkschaftsgenossenschwestern“ sich GEGEN die Arbeit abends, am Wochenende und Sonntags wehren (wo sie doch genau DANN arbeiten…)

LG
Ralf

PS nehmt dem Bsirske seine WM-Tickets weg, schickt ihn um 8 Uhr nach Hause und lasst ihn und seinen Fahrer abends nicht mehr auf die Straße … tausende von Verdi-Mitglieder werden die Öffnungszeiten zum bummeln und shoppen nutzen - daher mein Rat an die Betreiber von Geschäften -> Einlasskontrollen - wer nen Verdi-Ausweis hat ->>RAUS!!!

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Hi!

soeben musste ich im Lauftext von Phoenix lesen, dass Verdi in
drei Bundesländern gegen die Sonderladenöffnungszeiten während
der WM Eilanträge beim Gericht eingereicht hat.
Setzen wir mal voraus, dass einzelhändler keine
Raubtierkapitalisten sind, frage ich mich, ob es nicht
sinnvoller gewesen wäre, dass den jeweiligen BR mit dem
Unternehmen klären zu lassen. Wer am So oder bis 22.00
arbeiten will (gibt ja immerhin steuerfreie Zuschläge) soll
dies tun und wer sich um Familie kümmern will kann dies auch
tun. Warum soll das, was in anderen Branchen (Pflegedienst,
Krankenhaus, Polizei, und auch Industrie) funktioniert
plötzlich nicht im Einzelhandeln funktionieren?

Diese Frage kann nicht beantwortet werden, da es keinen grund gibt.

Woher glauben Gewerkschaften eigentlich, so genau zu wissen,
was gut für den Einzelnen ist?

Darum geht es den heutigen gewerkschaftsfunktionären nicht.
Vielmehr geht es darum, die eigene Organisation und somit den eigenen Job noch solange zu rechtfertigen, wie irgend möglich.
Sinnvolle regelungen für Arbeitnehmer strebt in D keine gewerkschaft mehr an, sonst würden sich sich nicht an der massiven Arbeitsplatzvernichtung beteiligen bzw. einen großen Teil der Ursachen dafür aktiv schaffen.
Bsirske lebt rein vom Klassenkampf. In ein paar Jahren ist der Spuk vorbei und beamte und Gewerkschafter werden dafür durch die Straßen geprügelt, dass sie die wirtschaftliche Grundlage des Landes massiv beschädigt haben.
Aktuell haben sie noch das Glück, dass der Deutsche zu Faul und/oder zu blöd ist, das zu verstehen.
Wenn es aber dem breiten Mittelstand an den Kragen geht, wird es spannend…

Grüße,

Mathias

Hi!

Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Staat
Ladenöffnungszeiten festlegt.

Was ist eigentlich der Grund für das Ladenschlussgesetz?

Die Dauer der Arbeitszeit kann es ja wohl nicht sein, weil die über Tarifverträge geregelt wird. Gleiches gilt für die Verteilung der Arbeitszeit über den Tag.

Worin liegt also der Grund für die gesetzliche Regelung, wann ein Geschäft aufmachen darf und wann es schließen muss? Oder ist das Ladenschlussgesetz nichts weiter als eine staatlich verordnete Konsumbremse?

Grüße
Heinrich

Worin liegt also der Grund für die gesetzliche Regelung, wann
ein Geschäft aufmachen darf und wann es schließen muss? Oder
ist das Ladenschlussgesetz nichts weiter als eine staatlich
verordnete Konsumbremse?

Hallo Heinrich,

die Regelung 1891!! besagte „sonntags nur! noch 5 Std“, dann kam 1900! nur noch Werktags von 5 bis 21 Uhr - erst 1919 wurde das gemütliche Einkaufen nach Feierabend bis 2003 staatlich verboten

http://de.wikipedia.org/wiki/Ladenschlussgesetz#Gesc…

LG
Ralf

Hallo,

wo kämen wir denn da hin, wenn hier plötzlich alles 24 Std. geöffnet hätte, dann hätten die Mitarbeiter ja am Wochenende nicht frei. Aber sie benötigen doch das Wochenende, um mit Ihrer Familie was zu unternehmen, z.B. in ein Café oder Restaurant zu gehen. Aber Moment mal! In dem Restaurant arbeitet man ja sonntags!!! Und in dem Hotel dort drüben sogar 24/7 … *headspinning*

Mal im Ernst: mit diesen schrittweisen Verlägnerungen der Öffnungszeiten wurde meiner Ansicht nach nur die Schaffung neuer Arbeitsplätze verhindert, denn so konnten die längeren Öffnungszeiten mit dem vorhandenen Personal durch Schichten und Überstunden abgedeckt werden. Und dann wurde genölt, dass man trotz längerer Öffnungszeiten nicht mehr Umsatz gemacht hatte. Hallo??? Ich esse immer die gleiche Menge Brot pro Woche, egal wie lange der Bäcker auf hat. Aber wenn ein Bäcker zu mir genehmen Zeiten aufhätte, dann würde ich den bevorzugen. Und wenn ein anderer Bäcker etwas anbietet, was andere nicht haben, und ich will das, dann bevorzuge ich den auch.

Und wer jetzt rumheult, dass bei 24/7 Supermärkten die kleinen Läden keine Chance mehr haben: dann müssen sich die kleinen Läden eben etwas einfallen lassen, z.B. offen sein wenn es kein anderer ist, etwas anbieten, was kein anderer hat, usw.

Gruß,

Myriam

Öffnungszeiten
Hallo Myriam,

Mal im Ernst: mit diesen schrittweisen Verlägnerungen der
Öffnungszeiten wurde meiner Ansicht nach nur die Schaffung
neuer Arbeitsplätze verhindert, denn so konnten die längeren
Öffnungszeiten mit dem vorhandenen Personal durch Schichten
und Überstunden abgedeckt werden. Und dann wurde genölt, dass
man trotz längerer Öffnungszeiten nicht mehr Umsatz gemacht
hatte. Hallo??? Ich esse immer die gleiche Menge Brot pro
Woche, egal wie lange der Bäcker auf hat. Aber wenn ein Bäcker
zu mir genehmen Zeiten aufhätte, dann würde ich den
bevorzugen. Und wenn ein anderer Bäcker etwas anbietet, was
andere nicht haben, und ich will das, dann bevorzuge ich den
auch.

grundsätzlich ist die Aussage, daß die Menge des zum Ausgeben verfügbaren Geldes langfristig konstant ist, absolut richtig. Die Frage ist nur, wo bzw. für was und wann es ausgegeben wird.

Von den aktuellen Öffnungszeiten profitieren Onlinehändler, die Gastronomie (inkl. Lieferdienste), der Einzelhandel an Bahnhöfen, Flughäfen etc., Tankstellen und die Kleinbetriebe, die sich schon jetzt um die Öffnungszeiten nicht kümmern.

Ob man es lieber hätte, daß der stationäre Einzelhandel von den Umsätzen profitiert, die derzeit bei den o.g. Marktteilnehmern landen, ist wohl Geschmackssache. Ich für meinen Teil würde lieber sonntags in Ruhe durch den Buchladen schlendern, als mich bei Amazon durch das Programm zu klicken und ich würde auch gerne mal sonntags abends bei meinem kleinen Metzger in Ruhe für die Woche einkaufen, als mich samstags durch Karstadt, Kaufhof und/oder real zu kämpfen.

Hinzu kommt, daß es eben nicht möglich ist, durch einfaches Umverteilen des vorhandenen Personals die neuen Öffnungszeiten zu „besetzen“. Es ist durchaus Stellen geschaffen worden, die gerade den Leuten zugute gekommen sind, die sonst aufgrund ihrer „seltsamen“ Vorstellungen von Arbeitszeiten durchs Rost gefallen sind, d.h. Menschen, die nur vormittags, nur nachmittags oder freitags morgens und samstags abends arbeiten können oder wollen. Die Kosten für die Mehrbeschäftigung sind natürlich dem jeweiligen Händler zur Last gefallen, der sie sich irgendwo wiederholt.

Aber wie gesagt: Alles nur Geschmackssache. Ich für meinen Teil halte es falsch, daß Unternehmertum in dieser Hinsicht einzuschränken, weil es durchaus Marktlücken gibt, die bei Liberalisierung der Öffnungszeiten gefüllt werden könnten. Andererseits kann ich es nachvollziehen, daß die Bewohner der Innenstädte wenigstens sonntags mal ihre Ruhe haben wollen.

Daß überwiegende Teile des Personals ein Problem damit haben (im konkreten Fall sowieso nur befristet), auch sonntags oder nachts zu arbeiten, glaube ich eigentlich aus eigener Erfahrung und Berichten Dritter nicht. Es sollten natürlich Lösungen gefunden werden, die den Lebensrhythmus der Mitarbeiter nicht über Gebühr belasten.

Gruß,
Christian

hallo,

Mal im Ernst: mit diesen schrittweisen Verlägnerungen der
Öffnungszeiten wurde meiner Ansicht nach nur die Schaffung
neuer Arbeitsplätze verhindert, denn so konnten die längeren
Öffnungszeiten mit dem vorhandenen Personal durch Schichten
und Überstunden abgedeckt werden. Und dann wurde genölt, dass

Ein Widerspruch. Entweder war das vorhandene Personal nicht ausgelastet oder man stellte neue ein.

man trotz längerer Öffnungszeiten nicht mehr Umsatz gemacht
hatte. Hallo??? Ich esse immer die gleiche Menge Brot pro
Woche, egal wie lange der Bäcker auf hat. Aber wenn ein Bäcker
zu mir genehmen Zeiten aufhätte, dann würde ich den
bevorzugen. Und wenn ein anderer Bäcker etwas anbietet, was
andere nicht haben, und ich will das, dann bevorzuge ich den
auch.

Schon mal bei Aldi Mo und Do gewesen? Schau mal hin, wenn du Urlaub hast. Und dan vergleiche mal mit dem Angebot am Abend, was dir die nette nicht arbeitende Bevölkerung übriggelassen hat. Warum soll sich Kunde König auf die Läden einstellenund nicht die Läden auf den Kunden? Niemand verlangt, ein Laden habe bestimmte Zeit offenzubleiben aber genügend unvernünftige Stimmen schreiben vor, wie lange ein Laden offenbleiben darf. Warum überlässt man es nicht den Besitzern?

Es ist wirtschaftlich unsinnig, dass die Läden an den Tagen geschlossen haben, wo die meisten frei haben, also Sa und So. Warum schaffen sich diese Läden nicht selber ihrer Schlusszeiten. Zum Beispiel haben in Japan viele Kaufhäuser Mi oder Do geschlossen, dafür aber So auf.

Und wer jetzt rumheult, dass bei 24/7 Supermärkten die kleinen
Läden keine Chance mehr haben: dann müssen sich die kleinen
Läden eben etwas einfallen lassen, z.B. offen sein wenn es
kein anderer ist, etwas anbieten, was kein anderer hat, usw.

Durch die Ladenschlusszeiten bekommen ja ausgerechnet Tankstellen guten Besuch, denn die schaffen es, dieses unsinnige Gesetz zu umgehen.
Die kleinen Läden schaffen es, sich mit ihrem miesen Service und unfreundlichen Verkäufern auf dem Rücken des Gesetzes auszuruhen. Mehr Wettbewerb würde hier einige faule Früchte abwerfen.

Hi

weil nachdem die Menschen durch Verdi als Müllgeiseln genommen
wurden, soll nun ein multimediales Ereignis genutzt werden,
weiterhin Menschen in Geiselhaft zu nehmen und so noch mehr
aus maroden Kassen herauszupressen.
ausserdem hat man sich gerade (erfolgreich???) dagegen
gewehrt, dass Menschen 16 Minuten mehr arbeiten sollen - da
ist es doch wohl mehr als verständlich, dass man nun die
geschundenen Körper einzelner
Hilfspraktikantenstellvertreterassistenten im Einzelhandel
schonen muss - klar, oder?

a propos janusköpfigkeit: in einem Leserbrief der Süddeutschen vom 1.06. unter der Überschrift „Janusköpfigkeit im Gewerkschaftsbund“ bin ich auf folgende Fakten (?) gestoßen:

  1. DGB fordert Tarifautonomie und Tarifverträge, dulden nach innen (immerhin 11.000 Angestellte) keine Tarifverträge ( http://www.dervgb.de/pdf/medien/FOCUS%2014-2006%20zu… )

  2. Nach außen fordert der DGB Arbeitnehmer auf sich gewerkschaftlich zu organisieren, duldet allerdings nicht, wenn sich Gewerkschaftsbeschäftigte im unabhängigen VGB ( http://www.dervgb.de ) organisieren. „Es musste bis zum Bundesarbeitsgericht gekämpft werden, um Abmahnungen zu verhindern“
    „Verdi bestimmt sogar in ihrer Satzung, gewerkschaftliche Heimat der Verdi-Beschäftigten sei ihr Arbeitgeber Verdi“

  3. Der DGB fordert seit langem die Einführung einer gesetzlichen Betriebsrente, seit „1996 ist die Untersützungskasse für neu eingetretene Arbeitnehmer jedoch geschlossen, sie erhalten keine Betriebsrente“

  4. DGB legt öffentlichen Dienst lahm, schlägt für die eigenen Beschäftigten allerdings eine Nullrunde vor. ( http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/allg… )

Da fragt man sich doch wirklich, wenn nur ein Teil stimmen sollte, ob man den Gewerkschaften die Daseinsberechtigung nicht besser absprechen sollte.

gruß
Raoul

Mal im Ernst: mit diesen schrittweisen Verlägnerungen der
Öffnungszeiten wurde meiner Ansicht nach nur die Schaffung
neuer Arbeitsplätze verhindert, denn so konnten die längeren
Öffnungszeiten mit dem vorhandenen Personal durch Schichten
und Überstunden abgedeckt werden. Und dann wurde genölt, dass

Ein Widerspruch. Entweder war das vorhandene Personal nicht
ausgelastet oder man stellte neue ein.

Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Öffnungszeiten wurden von zuerst 18.30 Uhr bis auf 20.00 Uhr verlängert. Dazu braucht man niemanden einzustellen, man verlegt einfach die bestehenden Schichten.

Anderes Thema: die absolute Krönung finde ich dann die Absprachen in Innenstädten, die Öffnungszeiten nicht auszunutzen. So kommt es dann, dass die Neusser Innenstadt mich seit Jahren nicht gesehen hat (nicht dass es dort etwas sehenswertes gäbe), denn dort hat kaum ein Laden länger als 18.30/19.00 Uhr auf, weil die sich untereinander so abgesprochen haben. Da ist der Kunde wirklich König *spuck*.

Gruß,

Myriam

Ein Widerspruch. Entweder war das vorhandene Personal nicht
ausgelastet oder man stellte neue ein.

Ich sehe da keinen Widerspruch. Die Öffnungszeiten wurden von
zuerst 18.30 Uhr bis auf 20.00 Uhr verlängert. Dazu braucht
man niemanden einzustellen, man verlegt einfach die
bestehenden Schichten.

Entweder arbeitet dann jemand 1.5h mehr oder es wurden zuvor freie Kapazitäten besser ausgenutzt. Im ersten Fall stellt manneue Kräfte ein. Im zweiten Fall war man vorher unproduktiv.

Anderes Thema: die absolute Krönung finde ich dann die
Absprachen in Innenstädten, die Öffnungszeiten nicht
auszunutzen. So kommt es dann, dass die Neusser Innenstadt
mich seit Jahren nicht gesehen hat (nicht dass es dort etwas
sehenswertes gäbe), denn dort hat kaum ein Laden länger als
18.30/19.00 Uhr auf, weil die sich untereinander so
abgesprochen haben. Da ist der Kunde wirklich König *spuck*.

Ich weiß nicht, ob das Absprache ist. Ich vermute hier vielmals, dass die Läden sich gegenseitig verklagen würden, da durch längere Öffnungszeiten Wettbewerbsvorteile entstehen können.

Wenn der Laden nun 1,5 Stunden länger aufhat, und man die Leute einfach umverteilt hat, dann liegt das nicht unbedingt an vorher fehlender Produktivität. Letztendlich darf es der Kunde ausbaden, dem eben zu bestimmten Zeiten jetzt weniger Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

Ich weiß nicht, ob das Absprache ist. Ich vermute hier
vielmals, dass die Läden sich gegenseitig verklagen würden, da
durch längere Öffnungszeiten Wettbewerbsvorteile entstehen
können.

Mit welcher Begründung könnte ich denn einen Mitbewerber verklagen, nur weil der bis 20.00 Uhr auf hat, was ja den derzeitig erlaubten Zeiten entspricht?

Gruß,

Myriam

Ich weiß nicht, ob das Absprache ist. Ich vermute hier
vielmals, dass die Läden sich gegenseitig verklagen würden, da
durch längere Öffnungszeiten Wettbewerbsvorteile entstehen
können.

Jeder kann bis 20:00 Uhr seinen Schuppen öffnen. Da kommt man auch gerichtlich nicht im Einzelfall gegen an. In der miefigen Provinstadt Bremerhaven ist es so, dass inklusive Karstadt alle Läden spätestens um 19 Uhr dicht machen (die meisten schon um 18:30 Uhr). Lediglich der Satan schmeißt der geilen, geizigen Kundschaft seinen Elektroschrott noch bis 20 Uhr um die Ohren. Dass dagegen jemand was unternommen hat, war nicht zu vernehmen. Dass es erst Recht keinen Erfolg gegeben hat, kann jeder sehen.

Aber wie gesagt: Alles nur Geschmackssache. Ich für meinen
Teil halte es falsch, daß Unternehmertum in dieser Hinsicht
einzuschränken, weil es durchaus Marktlücken gibt, die bei
Liberalisierung der Öffnungszeiten gefüllt werden könnten.
Andererseits kann ich es nachvollziehen, daß die Bewohner der
Innenstädte wenigstens sonntags mal ihre Ruhe haben wollen.

Dem Rest des Posting stimme ich zu, nur dieser Punkt provoziert Widerspruch, da ja keiner unter Waffengewalt gezwungen wird, die Innenstadt zu besiedeln. Dass man dort kein Naherholungsgebiet vorfindet, dürfte ja klar sein.

Nette Geschichte aus den 90ern: Damals war es in Berlin unheimlich schick, in Prenzlauer Berg zu wohnen. Ein Hauptgewinn war ne Bude am Kollwitzplatz, wegen seiner tollen Kneipen und des grandiosen Freizeitangebots. Ausgerechnet die neuen Anwohner, die aus diesen Motiven dort hinzogen, verfügten gerichtlich, dass das Nachtleben ab 22 Uhr nicht mehr vor den Kneipen auf den Biertgartenbänken stattzufinden habe, sondern drin. Dass damit dem Platz ein wesentlicher Teil seines Charmes geraubt wurde, begriff man erst später.

Hi!

erst 1919 wurde
das gemütliche Einkaufen nach Feierabend bis 2003 staatlich
verboten

Also staatliche Konsumbremse als Folge des Ersten Weltkriegs?

Grüße
Heinrich

Hallöchen,

Dem Rest des Posting stimme ich zu, nur dieser Punkt
provoziert Widerspruch, da ja keiner unter Waffengewalt
gezwungen wird, die Innenstadt zu besiedeln. Dass man dort
kein Naherholungsgebiet vorfindet, dürfte ja klar sein.

grundsätzlich sehe ich es auch so, daß niemand neben einen Flughafen oder eine Krachfabrik ziehen sollte, um sich dann anschließend über den Lärm zu beklagen.

In den Innenstädten ist die Ausgangssituation aber eine andere. Dort herrscht normalerweise wochentags ab 20 Uhr und sonntags ganztätig Ruhe. Wer rhythmuskonform arbeitet und einkauft, bekommt von dem Lärm bisher nicht allzu viel mit. Das würde sich ändern, wären die Läden auch sonntags geöffnet.

Aber wie ich schrieb: Mir wäre es egal, aber ich hätte Verständnis für Proteste.

Gruß,
Christian

hi,

soeben musste ich im Lauftext von Phoenix lesen, dass Verdi in
drei Bundesländern gegen die Sonderladenöffnungszeiten während
der WM Eilanträge beim Gericht eingereicht hat.
Setzen wir mal voraus, dass einzelhändler keine
Raubtierkapitalisten sind,

Das kann man eben pauschal nicht vorraussetzen, lese z. B. mal „Schwarzbuch Lidl“ oder denk’ mal drüber nach, wie man einen Elektrogroßhändler bezeichnen soll, der seinen Angestellten das Monatsgehalt um 600 - 1300 EUR kürzen will.

frage ich mich, ob es nicht
sinnvoller gewesen wäre, dass den jeweiligen BR mit dem
Unternehmen klären zu lassen.

In den allermeisten Einzelhandelsunternehmen gibt es keinen BR, da dies mit allen möglichen schmutzigen Tricks verhindert wird.

Wer am So oder bis 22.00
arbeiten will (gibt ja immerhin steuerfreie Zuschläge)

Gibt es für die meisten nicht, da die Vorraussetzung ein gültiger Tarifvertrag wäre, den ihr Arbeitgeber aber nicht hat.

soll
dies tun und wer sich um Familie kümmern will kann dies auch
tun.

In den meisten Unternehmen wird das einfach angeordnet, Basta!

Warum soll das, was in anderen Branchen (Pflegedienst,
Krankenhaus, Polizei, und auch Industrie) funktioniert
plötzlich nicht im Einzelhandeln funktionieren?

Da gibts ja auch Unterschiede zwischen den Branchen und der Notwendigkeit der Arbeit. Aber seit wann gibt es ein Grundrecht auf 24 Stunden Konsum ???
Woher glauben Gewerkschaften eigentlich, so genau zu wissen,
was gut für den Einzelnen ist?

Einerseits von ihren Mitgliedern und andererseits aus den Auseinandersetzungen mit Unternehmen, die mit allen Tricks (legalen und oft illegalen) versuchen, ihre Beschäftigten auszubeuten.

gruß
Raoul

Man kann ja im Einzelfall sicherlich über Gewerkschaftspolitik sachlich streiten, aber bitte nicht aufgrund hanebüchener Vorurteile oder erschreckender Ignoranz.
Ich wünsche allen, die immer in diesem Posting und in vielen anderen über gewerkschaften herziehen, daß ihre Arbeit nicht derart oberflächlich beurteilt wird.

&Tschüß

Wolfgang

Mit welcher Begründung könnte ich denn einen Mitbewerber
verklagen, nur weil der bis 20.00 Uhr auf hat, was ja den
derzeitig erlaubten Zeiten entspricht?

Die Ladenschlusszeiten sind nicht überall gleich. Man darf nicht Innenstadt mit den Außenbezirken vergleichen und wenn die Stadt meint, sie dürfen nur bis 18.00 offen sein, dann ist das auch rechtens. Urteile gibt es dazu. Für eine Absprache müsste man sich organisieren, was aber angesichts der Masse unvorstellbar ist.

Wo liegt denn der Vorteil von niedrigeren Öffnungszeiten?