Vereidigung

Hallo!

Gestern wurden ja 500 Soldaten vor dem Reichstag vereidigt. Vorher fand dies im Bendlerblock statt.
Woher kam der plötzliche Sinneswandel? Hat sich das jemand im Verteidigungsministerium ausgedacht? Gab es einen konkreten Anlass dafür?

für Informationen über das Zustandekommen der Änderung bin ich dankbar,
Gruß
Paul

Attentat vom 20. Juli 1944
Hallo Paul,

Gestern wurden ja 500 Soldaten vor dem Reichstag vereidigt.

Genau, denn gestern vor 64 Jahren geschah das:

http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944

Mehr zum Lesen:
http://www.google.de/search?client=opera&rls=de&q=At…

Gruß

Stefan

Gestern wurden ja 500 Soldaten vor dem Reichstag vereidigt.

Nein, 500 Wehrpflichtige hatten ihr Gelöbnis. Nur Soldaten auf Zeit/Berufssoldaten leisten wie beamte und Richter auch einen Eid.

Vorher fand dies im Bendlerblock statt.
Woher kam der plötzliche Sinneswandel?

Was für ein Sinneswandel?

Hat sich das jemand im Verteidigungsministerium ausgedacht?

Wenn 500 Soldaten des Wachbataillons beim Bundesministerium der verteidigung bei Anwesenheit des Verteidigungsministers ihr Gelöbnis vor dem Reichtsg haben könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, dass das Verteidigungsministerium damit etwas zu tun hat. Oder ist das jetzt schon zu viel Verschwörungstheorie? :wink:

Gab es einen konkreten Anlass dafür?

Zum einen hatte das Feierliche Gelöbnis des Wachbataillons am 20. Juli in Berlin sein zehnjähriges „Jubiläum“ und zum anderen wird gerade auf dem Antreteplatz am Bendlerblock, auf dem dieses Gelöbnis sonst stattfindet das Ehrenmal für die gefallenen deutschen Soldaten errichtet, so das das Gelöbnis dort zwar möglich gewesen wäre, aber nicht unter optimalen Bedingungen hätte stattfinden können.
Was liegt da also näher, als dorthin zu gehen, wo über das Schicksal deutscher Soldaten entscheiden wird.
Die Idee ist also wahrscheinlich aus viel banaleren Gründen geboren worden, als man so denkt. :wink:

Gruß Andreas

Dein Beitrag wirft eine Menge neuer Fragen auf :smile:

Nein, 500 Wehrpflichtige hatten ihr Gelöbnis. Nur Soldaten auf
Zeit/Berufssoldaten leisten wie beamte und Richter auch einen
Eid.

Achso, das waren die Wehrpflichtigen. aber nur die Wehrpflichtigen, die im „Wachbataillons beim Bundesministerium“ eingesetzt werden? Oder waren auch andere dabei?
Wo werden denn die richtigen Soldaten vereidigt? in den Kasernen, wo sie auch stationiert sind?

Was für ein Sinneswandel?

Na den Ort dieses Verfahrens nach 10 Jahren zu ändern.

Oder ist das jetzt schon zu viel
Verschwörungstheorie? :wink:

Es hätte sich ja auch die Legislative oder die sonstige Exekutive ausgedacht haben, dass man das Ganze etwas mit mehr Prestige abziehen kann.

Was liegt da also näher, als dorthin zu gehen, wo über das
Schicksal deutscher Soldaten entscheiden wird.

Eigentlich müsste man ja dann alle Soldaten zum Eid oder Gelöbnis zum Reichstag holen. Ich verstehe nicht so recht die Herausragende Bedeutung des Wachbataillons. Hebt es sich dadurch ab, dass es eine besondere Verantwortung trägt, weil es die Regierung etc. im Krisenfall beschützt?

Die Idee ist also wahrscheinlich aus viel banaleren Gründen
geboren worden, als man so denkt. :wink:

ja, vielleicht.
Ich habe die ganze Zeit nach einer offiziellen Stellungnahme, in der die Gründe für die Verlegung erklärt werden, gesucht. Ich fand jedoch immer nur welche ohne diese Gründe.

Achso, das waren die Wehrpflichtigen. aber nur die
Wehrpflichtigen, die im „Wachbataillons beim
Bundesministerium“ eingesetzt werden? Oder waren auch andere
dabei?

Bei der Fernsehübertragung wurde gesagt, dass wohl auch 10 Wehrpflichtige aus der Militärmusik dabei waren.

Wo werden denn die richtigen Soldaten vereidigt? in den
Kasernen, wo sie auch stationiert sind?

Also grundsätzlich findet die Vereidigung von Zeit- und Berufssoldaten innerhalb der ersten Diensttage statt. Das kann im Rahmen eines kleinen Antratens geschenen, muss aber nicht.
Während der Allgemeinen Grundausbildung (also innerhalb der ersten drei Dienstmonate) findet aber in aller Regel ein Feierliches Gelöbnis (in der Öffentlichkeit) statt an dem dann auch die Wehrpflichtigen geloben (wobei hier dann natürlich auch Zeit- Und Berufssoldaten mit auf dem Platz stehen, die ihren Eid gerne erneuern können). Zu dieser Veranstaltung werden dann normalerweise auch Familie und Partner der Rekruten eingeladen, denen dann auch oft ein wenig der Alltag bei der Bundeswehr in Form eines Tags der offenen Tür gezeigt wird.
So ein Gelöbnis kann in einer Kaserne sein, muss es aber nicht. Häufig ist man auf Marktplätzen o.Ä. in den entsprechenden Partnergemeinden, oder dem Ort in dem sich die Kaserne befindet. Das hat auch etwas mit der Verbundenheit zur Region zu tun.
Und da das Wachbataillon mit großen Teilen eben in Berlin stationiert ist, ist es nur normal, dass das Gelöbnis dort dann auch (öffentlich) stattfindet. Das Besondere ist dann halt die Örtlichkeit des Bendlerblocks bzw. in diesem Fall des Reichstages.

Es hätte sich ja auch die Legislative oder die sonstige
Exekutive ausgedacht haben, dass man das Ganze etwas mit mehr
Prestige abziehen kann.

Nun, bei der peinlichen Vorstellung, die die Legislative im Vorfeld des Gelöbnisses vor dem Reichtag abgeliefert hat (Diskussion um Rasen; erst kommt außer Jung niemand, dann fühlt man sich ertappt und die Kanzlerin und ein ganzer Rattenschwanz an Politikern ziehen nach) kann man das fast ausschließen.
Wünschenswert wäre das aber sicherlich allemal. Ich finde es immer wieder etwas irritierend, wenn man als Soldat mit seinem Leben Garant für alle Privilegien der Bürger dieses Staates ist und dann doch nur allerhöchstens mal in der Öffentlichkeit „geduldet“ wird.

Eigentlich müsste man ja dann alle Soldaten zum Eid oder
Gelöbnis zum Reichstag holen.

Dann würde da aber nichts anderes mehr stattfinden, :wink: die Kosten wären kaum zu beziffern und das ganz Besondere dieses einen Gelöbnisses im Jahr würde abhanden kommen. Es ist mehr eine repräsentative Anzahl von jungen Wehrpflichtigen, die an diesem Gelöbnis teilnehmen.

Ich verstehe nicht so recht die Herausragende Bedeutung des :Wachbataillons. Hebt es sich dadurch ab, dass es eine besondere :Verantwortung trägt, weil es die Regierung etc. im Krisenfall :beschützt?

Das Wachbataillon repräsentiert die Streitkräfte Deutschlands bei feierlichen Anlässen und bei Staatsbesuchen. Die Ehrenformationen, die man am Flughafen in der Tagesschau sieht, wenn Frau Merkel Präsident XY aus Z empfängt sind Kompanien des Wachbataillons. Auch hat das Wachbataillon besondere Tauglichkeitskriterien, kein Bart, eine bestimmte Mindestgröße, usw.
Von daher hat es schon eine herausragende Rolle in der Bundeswehr.
Die Soldaten des Wachbataillons üben von Anfang an in hohem Maße Formaldienst und sind so überhaupt erst in der Lage ein so professionelles Bild bei einem Gelöbnis innerhalb von 20 Tagen (die Rekruten sind ja alle erst am 01.07. zur Bundeswehr gekommen) abgeben zu können.
Die Schwerpunkte in einem Feld-, Wald- und Wiesenbataillon liegen da eher anders. :wink:

Ich habe die ganze Zeit nach einer offiziellen Stellungnahme,
in der die Gründe für die Verlegung erklärt werden, gesucht.
Ich fand jedoch immer nur welche ohne diese Gründe.

Wie bereits gesagt: 10jähriges Jubiläum und Baustelle auf dem Ex-Platz am Bendlerblock.

Gruß Andreas

Lieber Andreas Wehnert
Du stelltst die Frage:

Was liegt da also näher, als dorthin zu gehen, wo über das
Schicksal deutscher Soldaten entschieden wird.

Sollen die jetzt in Afghanistan vereidigt werden?
Viele Grüße
Voltaire

Was liegt da also näher, als dorthin zu gehen, wo über das
Schicksal deutscher Soldaten entschieden wird.

Sollen die jetzt in Afghanistan vereidigt werden?

Wenn der Sitz des deutschen Bundestages, also Berlin, auf den dir zu Verfügung stehenden Karten in Afghanistan liegt, solltest du dir einfach besseres Kartenmaterial zulegen. :wink:

Gruß Andi

Hallo, Andreas

(…) Ich finde es
immer wieder etwas irritierend, wenn man als Soldat mit seinem
Leben Garant für alle Privilegien der Bürger dieses Staates
ist und dann doch nur allerhöchstens mal in der Öffentlichkeit
„geduldet“ wird.

Das sehe ich genauso!

Gruß
karin

die die Legislative im
Vorfeld des Gelöbnisses vor dem Reichtag abgeliefert hat
(Diskussion um Rasen; erst kommt außer Jung niemand, dann
fühlt man sich ertappt und die Kanzlerin und ein ganzer
Rattenschwanz an Politikern ziehen nach)

Ich wollte nur kurz anmerken, dass die Minister und die Kanzlerin zur Exekutive gehören und nur die Personen, die diese Posten inne haben, auch Bundestagsabgeordnete sein können. Vor dem Hintergrund der Gewaltenteilung finde ich dies immer wieder problematisch.

Ich finde es
immer wieder etwas irritierend, wenn man als Soldat mit seinem
Leben Garant für alle Privilegien der Bürger dieses Staates
ist und dann doch nur allerhöchstens mal in der Öffentlichkeit
„geduldet“ wird.

Ich sehe das anders. Die Bundeswehr wird nicht mehr zur Verteidigung Deutschlands eingesetzt. Ihre Einsätze in weit entfernten Ländern könnten vielleicht die Privilegien der Bürger anderer Staaten garantieren, doch unterstelle ich der Bundeswehr und auch dem Bundestag und der Bundesregierung nicht ganz so edlere Ziele wie zB geopolitische wirtschaftliche Ziele.
Wenn diese dann unter der Gefahr von Menschenleben durchgesetzt werden, finde ich dies sehr kritisch. Denn die Bundeswehr darf eben nicht nur zur Notwehr schießen. Deswegen lehne ich die Bundeswehr als solches ab, befürworte aber, wenn man sich für eine solche Organisation entscheiden sollte, deren Vereidigung vor dem Reichstag.

Dein Artikel hat mir über die Hintergründe der ganzen Sache weitergehofen; besonders die Bedeutung des Wachtbattalions kannte ich bis heute nicht.
Dafür verleihe ich dir den Stern des Tages :smile:

Gruß
Paul

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben!

Das sehe ich genauso!

ich nicht. Wenn (ich betone wenn) Deutschland irgendwann einmal angegriffen werden sollte, würde ich nicht wollen, dass für meine Privilegien feindliche Soldaten getötet werden. Denn dann würde der Zweck die Mittel heiligen.
Jeder Mensch hat das Recht auf Leben; auch ein möglicher feindlicher Soldat.
Eine Organisation, die im Auftrag des Staates töten soll, halte ich für Abgrundtief falsch!

Hallo, Paul

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben; auch ein möglicher
feindlicher Soldat.

Das sehe ich genauso.

Eine Organisation, die im Auftrag des Staates töten soll,
halte ich für Abgrundtief falsch!

Das sehe ich genauso.

Gruß
karin

Ich wollte nur kurz anmerken, dass die Minister und die
Kanzlerin zur Exekutive gehören und nur die Personen, die
diese Posten inne haben, auch Bundestagsabgeordnete sein
können. Vor dem Hintergrund der Gewaltenteilung finde ich dies
immer wieder problematisch.

Das mag sein, nur war die Teilnahme für diverse MdB (zumindest die paar die eingeladen waren) solange egal, bis in der Presse publik wurde, dass sich die Damen und Herren Politiker rar machen, worauf hin die Kanzlerin dann ihr Kommen angekündigt hat. Und das hat dann den entsprechenden „Rattenschwanzeffekt“. :wink:

Ich sehe das anders. Die Bundeswehr wird nicht mehr zur
Verteidigung Deutschlands eingesetzt. Ihre Einsätze in weit
entfernten Ländern könnten vielleicht die Privilegien der
Bürger anderer Staaten garantieren, doch unterstelle ich der
Bundeswehr und auch dem Bundestag und der Bundesregierung
nicht ganz so edlere Ziele wie zB geopolitische
wirtschaftliche Ziele.

Dein PC kommt aus Taiwan, dein T-Shirt aus China, deine Jeans aus Spanien, dein Waschmittel von den Phillipinen, dein Handy aus Malaysia, dein Gas aus Russland und der freundlich grinsende Kofferbomber aus dem nahen Osten. Und du glaubst wirklich die Verteidigung Deutschlands und seiner Interessen würde nicht mehr stattfinden bzw. an den Grenzen der Bundesrepublik enden?

Wenn diese dann unter der Gefahr von Menschenleben
durchgesetzt werden, finde ich dies sehr kritisch. Denn die
Bundeswehr darf eben nicht nur zur Notwehr schießen. Deswegen
lehne ich die Bundeswehr als solches ab,

Nun, wenn du in letzter Konsequenz bereit bist in vormittelalterlicher Art und Weise zu leben, dann respektiere ich diesen Wunsch. Nur hat der nichts mit der Realität zu tun und er lässt sich auch nicht umsetzen. Nur damals war es durchaus usus, dass die Schwächsten (mitunter also eben die, die nicht bereit waren für ihre Interessen zu kämpfen) unter die Räder kamen - das sollte man immer bedenken. Aber das ist eher etwas für eine Endlosdiskussion bei einer guten Flasche Wein. :wink:

befürworte aber, wenn man sich für eine solche Organisation :entscheiden sollte, deren Vereidigung vor dem Reichstag.

Dafür meinen ernst gemeinten Respekt.

Gruß Andreas

Das sehe ich genauso!

ich nicht. Wenn (ich betone wenn) Deutschland irgendwann
einmal angegriffen werden sollte,

Vorsicht mit dem „werden sollte“. Deutschland besteht nicht nur aus einem Staatsgebiet, da gibt es nämlich noch eine Bevölkerung und eine Staatsgewalt. Und zumindest die Bevölkerung ist relativ flexibel, was ihren Aufenthaltsort angeht. :wink:

würde ich nicht wollen, dass für meine Privilegien feindliche Soldaten :getötet werden.

Das siehst du spätestens dann anders, wenn du mal Vater bist und Frau und Kinder hast und du dir über Jahrzehnte eine eigene Existenz aufgebaut hast und all das bedroht wird. Dann mag dir dein eigenes Leben noch so egal sein - das Leben deiner Familie sicherlich nicht…

Von jemandem, der in einem behüteten Land wie Deutschland in Sicherheit und ohne jemals Not gelitten zu haben aufgewachsen ist kann man allerdings nicht erwarten, dass er weiß, was es bedeutet jeden Tag um sein Leben und seine Existenz kämpfen zu müssen. Die größten Gefahr für eine Demokratie sind diejenigen, die die Privilegien, die sie haben nicht zu schätzen wissen, weil sie nie erlebt haben, wie es ohne sie ist, denn diese Leute setzen diese Privilegien, weil sie es nicht besser wissen schnell leichtfertig aufs Spiel. Und ich rede hier nicht von der Playstation, ich rede hier von Werten, wie dem Recht auf Leben, dem Recht auf freie Meinungsäußerung, dem Recht auf körperliche Unversehrtheit oder der Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Denn dann würde der Zweck die Mittel heiligen.

Also ich halte mal kurz fest: Du lehnst es ab dich gegen einen Angreifer, der dir alles was du hast - im schlimmsten Fall dein Leben - nehmen will, weil sonst der Zweck (Bewahrung deines Lebens und deines Lebensstandarts) die Mittel (Gegenwehr auf gleichem Niveau wie der Angriff) heiligen würde?
Nimm es mir nicht übel, aber das klingt nach jemandem, der noch nie Todesangst hatte.

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben; auch ein möglicher
feindlicher Soldat.

Absolut richtig. Aber weil ER ein Recht auf Leben hat, soll ICH mich von ihm töten lassen? Da komme ich jetzt gerade nicht mehr ganz mit. :wink: Da nehme ich doch lieber für DEIN Recht auf Leben, was er dir streitig machen will die Gefahr in Kauf getötet zu werden.
Versuch Agression - und damit auch Krieg - nicht rational durchsteigen zu wollen. Das funktioniert nicht. Krieg, Gewalt und Unterdrückung wird es immer geben, ob du willst oder nicht - das ist leider menschlich.

Eine Organisation, die im Auftrag des Staates töten soll,
halte ich für Abgrundtief falsch!

Ein Staat, eine Gesellschaft hat als höchstes Ziel den Selbsterhalt - wäre es nicht so und wären wir einzeln überlebensfähiger hätten sich die heutigen Staatsgebilde (und auch die internationalen Bündnisse) so nie entwickelt. Und diesen Selbsterhalt muss man im Zweifelsfall auch mit Waffengewalt sicherstellen - das ist das Ziel von Streitkräften wie der Bundeswehr und das ist die Pflicht einer jeden politischen Führung gegenüber der Bevölkerung.
Aber du darfst deine Fantasie ruhig mal arbeiten lassen und dir vorstellen, was aus Europa geworden wäre, wenn Staaten wie USA, Großbritannien und Russland im zweiten Weltkrieg keine Streitkräfte gehabt hätten. Was du da möchtest ist das Unterwerfen vor allen Hitlers und Bin Ladens dieser Welt - da spiele ich nicht mit.

Gruß Andreas

um wirklich wissen zu können, in welchem Umfang unsere Freiheit noch bis Ende der 80er Jahre bedroht war.
Und du bist vor idealistischem Eifer zu blind, um zu erkennen, wo die heutige Bedrohung herkommt.
Übrigens war es die BW bzw. Nato, die dir deine heutigen Grundrechte, so z.B. auf freie Meinug(säußerung) gegen die Diktatur an der Ostgrenze verteidigt hat.

Ich muß bei Leuten wie dir ikmmer an einenn Film denken, ich glaube er hieß „Presidio“.
Darin sagt Sean Connery als US-Offizier sinngemäß, daß die USA wie ein stolzer Hausbesitzer seien, der Angst habe vor bösen Einbrechern. Daher hat er sich einen großen häßlichen Hund angeschafft, der alles Gesindel fernhält, so daß der Hausherr und seine Familie nachts ruhig schlafen können. Aber wenn Besuch kommt, dann schämt man sich des großen Hunds und sperrt ihn außer Sicht weg. Wehe es wird dunkel, dann ist man wieder froh, daß der Hund da ist und wacht.

Was ich damit sagen will: Wenn wir Soldaten der Bundeswehr als Staatsbürger in Uniform sehen wollen, und genau das sehen GG und die Bundeswehr so vor, dann müssen und sollen wir auch akzeptieren, daß Soldaten in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Öffentliche Gelöbnisse sind eben KEIN martialisch-militärischer Auftritt sondern das offene und vor dem Volk abgegebene Versprechen auf das Grundgesetz. Eine Armee, deren Angehörige sich nur auf diese Armee verpflichten, statt auf den Staat, dem sie dienen soll, das wäre ein echter Grund zur Sorge.

Gruß
BeLa

Dein PC kommt aus Taiwan, dein T-Shirt aus China, deine Jeans
aus Spanien, dein Waschmittel von den Phillipinen, dein Handy
aus Malaysia, dein Gas aus Russland und der freundlich
grinsende Kofferbomber aus dem nahen Osten. Und du glaubst
wirklich die Verteidigung Deutschlands und seiner Interessen
würde nicht mehr stattfinden bzw. an den Grenzen der
Bundesrepublik enden?

Allein dafür: http://www.ferienwohnung-schleifmuehle.de/assets/ima…
BeLa

Das ist theoretisches Geschwafel, begründet in mangelnder Lebenserfahrung.

WoDi

Eid bindend??
Als ich meinen GruWehDie ableistete musste ich auch den Eid ablegen. (technically, hab ich Obszonitaten geflucht, als den Eid zu sprechen)

Nur, wenn man so einen Eid ablegt, ist er rechtlich bindend, und wie lange halt er an? Die 10 Monate die man beim Bund Kosten fuer den Steuerzahler verursachen konnte, oder lebenslanglich?

Als ich meinen GruWehDie ableistete musste ich auch den Eid
ablegen. (technically, hab ich Obszonitaten geflucht, als den
Eid zu sprechen)

Keine Ahnung in welchen Streitkräften du als Grundwehrdienstleistender einen Eid abgelegt hast, aber in der Bundeswehr war es nicht. Grundwehrdienstleistende in der Bundeswehr geloben - geben also eine feierliche Willensbekundung ab, nicht mehr, nicht weniger. Dazu gezwungen wird übrigens niemand - wer das Gelöbnis verweigert wird halt nicht befördert und tut damit also dem Steuerzahler einen direkten Gefallen. Hättest du das doch damals blos gewusst, nicht wahr? :wink:

Nur, wenn man so einen Eid ablegt, ist er rechtlich bindend,
und wie lange halt er an?

Der Diensteid für Zeit- und Berufssoldaten, als auch Beamte und Richter hat an sich keine rechtliche Relevanz, da aus ihm selbst keine Rechtsfolgen resultieren. Wer Beamter, Richter, Zeit- und berufssoldat werden will, aber den Diensteid nicht ablegt, der muss sich allerdings einen anderen Beruf suchen.

Gruß Andreas

Hi

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben; auch ein möglicher
feindlicher Soldat.

Im Fall der Fälle wäre mir MEIN (und das meiner Familie) Recht auf Leben wichtiger als das Recht auf Leben eines feindlichen Soldaten

Gruß
Edith

Das sehe ich genauso!

ich nicht. Wenn (ich betone wenn) Deutschland irgendwann
einmal angegriffen werden sollte, würde ich nicht wollen, dass
für meine Privilegien feindliche Soldaten getötet werden. Denn
dann würde der Zweck die Mittel heiligen.
Jeder Mensch hat das Recht auf Leben; auch ein möglicher
feindlicher Soldat.

Wenn (ich betone:WENN) Deutschland einmal angegriffen wird, möchte ich, dass feindliche Soldaten gar nicht erst in die Lage versetzt werden, mein Lebensrecht oder das meiner Freunde, Verwandten, Mitmenschen in Frage stellen zu können. Wenn es also einen äusseren Aggressor gäbe, der unsere Rechtsordnung mit Gewalt abschaffen wollte,
-ich adaptiere hier Art. 20 GG- bestünde also das Recht auf gewaltsamen und (in letzter Konsequenz) eben auch tödlichen Widerstand, „wenn andere Abhilfe nicht möglich ist“.
Ich wage zu behaupten, dass (im Falle „feindlicher Soldaten“) verbale Überzeugungsarbeit nicht funktioniert. Wer gewillt ist, Lebensrecht zu ignorieren, soll gefälligst begründete Furcht verspüren, sein eigenes Leben zu verlieren. So funktioniert Abschreckung leider nun mal.

Eine Organisation, die im Auftrag des Staates töten soll,
halte ich für Abgrundtief falsch!

Diese Organisation soll in erster Linie das Überleben des Staates sichern, damit dieser weiterhin handlungsfähig bleibt, auch DEIN „Recht auf Leben“ durchsetzen zu können. Es reicht nicht, Rechte zu haben: Es muss jemanden geben der sie schützt. Im Zweifelsfall traue ich das -unter derzeitigen Umständen- eher meinen Landsleuten zu, als…„feindlichen Soldaten“.

Rechte bringen Pflichten.

Während meiner Bundeswehrzeit sagte meine Mutter, es wäre ihr eine Alptraumvorstellung, ich könnte auf „den Familienvater aus Russland schiessen“. Der kalte Krieg war zwar schon vorbei, aber „der Russe“ eignete sich wohl immer noch recht gut ;o)
Meine Bemerkung, dass ich (mehr oder weniger) erst gewaltsam gegen ihn vorgehen würde, wenn er die Oder überschreitet, überhörte sie wohl.
Und meine Frage, warum „der russische Familienvater“ mit der Armee käme, und seine Kalaschnikow in Brandenburg dabei hätte - statt mit dem Linienflieger und 'ner Pulle Wodka zu kommen und mit mir gemeinsam diese Pulle „Auf den Frieden“ zu leeren, wurde zunächst nicht beantwortet.
Dann kam ein zögerliches: „Vielleicht weil er gezwungen wird“, worauf ich entgegnete: „Dann möchte ich erst Recht nicht, dass er hilft hier ein System zu installieren, dass zum Krieg gegen andere Länder zwingt, und werde alles tun, ihm dieses zu Erschweren.“
Wir haben niemals wieder darüber gesprochen und ich habe auch keine Antwort mehr bekommen.

War es nicht v. Clausewitz der sinngemäss sagte: „Zu den Gräueln des Kriegs kommt es erst, wenn sich der Angegriffene wehrt“?
Ich weigere mich, so zu denken und erwidere: „Wer angreift und annimmt der Angegriffene wehrte sich nicht, trägt durch seine Arroganz die Alleinschuld an allen folgenden Opfern.“

Viele Grüsse!

Denis