Vergesslichkeit

Liebe Experten,

wie geht Ihr mit der zunehmenden Vergesslichkeit um?
Wie ertragt Ihr es, Euch nicht mehr auf Euren Kopf verlassen zu können?
Sind Euch so kleine Hoppalas, die durch die Vergesslichkeit entstehen, peinlich?
Wie kann man damit leben, zu wissen, nicht mehr 100% geistig fit zu sein?

Mir fiele es viel leichter, mich damit abzufinden, wär ich nicht erst 42 und hätte ich nicht noch einen Grundschüler.
So aber stehe ich noch voll im Leben - nur mein Kopf macht nicht mehr mit …

Hanna,
die an manchen Tagen ob ihrer Vergesslichkeit verzweifelt …

Hanna,
die an manchen Tagen ob ihrer Vergesslichkeit verzweifelt …

Hallo Hanna,
einen Expertenrat kann ich nicht geben, aber hilft Dir die Erfahrung, die ich gemacht habe.
Durch Krankheit, einer längeren Arbeitszwangspause mit einer daran anschließenden Beschäftigung die keine besonderen geistigen Aktivitäten erforderte, habe ich vieles vergessen,meine Sprachgewohnheiten und mein soziales Verhalten meiner Umgebung angepasst. Ich bin nur noch durchs Leben getrottelt. Mich um nichts gekümmert. Alles hingenommen, bis mich gute Bekannte sehr direkt auf diesen Verfall hingewiesen haben.
Nach einer längeren Phase des beleidigt seins, habe ich die Ermahnungen ernst genommen und mich gezwungen wieder aktiv zu werden.
Habe mich wieder aktiv in Vereinen und anderen Gruppen eingebracht, wieder mehr gelesen, nicht nur leichte Litaratur und vieles mehr.
Nach und nach verbesserte sich meine Gedächnisleistung wieder und heute kann ich sagen, es ist fast wie früher.
Das bei der heutigen Informationsflut auch mal was vergessen wird, ist normal und beunruhigt mich nicht.

Denk mal darüber nach, was Du vergisst. Schreibe es Dir auf und suche nach Wegen wie Du Dein Gedächnis trainieren kannst. Das geht zu Beispiel mit Aufschreiben von Aufgaben, Terminen usw., durch Gedächnistraining, Lesen, Gedicht auswendig lernen und vielen mehr.

Ich wünsche Dir alles Gute

Gruß Peter

Hallo Hanna !

Wie kann man damit leben, zu wissen, nicht mehr 100% geistig
fit zu sein?

Vergiß am besten das Wissen darum und schon machts Dir nichts mehr aus :smile:

Mir fiele es viel leichter, mich damit abzufinden, wär ich
nicht erst 42 und hätte ich nicht noch einen Grundschüler.
So aber stehe ich noch voll im Leben - nur mein Kopf macht
nicht mehr mit …

Duu, bei sechs Kindern und einem Mann wüßte ich auch nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Vielleicht brauchts Du einfach mal eine Auszeit.
Aber denk dir nichts, seit ein paar Jahren geht das Einkaufen ohne Zettelchen bei mir auch schon daneben.
Und ich habe schon sehr viele jüngere Menschen erlebt, die wesentlich vergesslicher waren.

Grüße
Sabine

Hallo Peter!

Nach einer längeren Phase des beleidigt seins, habe ich die
Ermahnungen ernst genommen und mich gezwungen wieder aktiv zu
werden.
Habe mich wieder aktiv in Vereinen und anderen Gruppen
eingebracht, wieder mehr gelesen, nicht nur leichte Litaratur
und vieles mehr.

Dazu kann ich mich im Moment nicht aufraffen. Mir wächst schon der Alltag über den Kopf. Und meine Ärztin sagt immer: „Ihre Vergesslichkeit ist psychisch“.

Denk mal darüber nach, was Du vergisst. Schreibe es Dir auf
und suche nach Wegen wie Du Dein Gedächnis trainieren kannst.
Das geht zu Beispiel mit Aufschreiben von Aufgaben, Terminen
usw., durch Gedächnistraining, Lesen, Gedicht auswendig lernen
und vielen mehr.

Danke für Deinen Rat. Meine ärgsten Defizite verzeichne ich im sprachlichen Ausdruck. Plötzlich fallen mir die Begriffe nicht mehr ein, von Redewendungen weiß ich auf einmal nur noch einen Teil und ergänze den Rest (was zu durchaus erheiternden Kreationen geführt hat!), und die Grammatik lässt mich zeitweise gänzlich im Stich. Dass mir die Rechtschreibung abhanden kommt, ist nur ein weiterer Nebeneffekt.
Aktueller Anlass für dieses Posting ist aber, dass ich gestern die Einladungen zu meiner Silberhochzeit verschickt habe und überall das falsche Jahr drin steht. Was müssen sich die Leute denken!!!

Peter, ich glaube nicht, dass ich zur Zeit die Kraft habe, jetzt wirklich etwas anzupacken. Ich sehne mich nur noch nach Ruhe, Ruhe, Ruhe.

Ich wünsche Dir alles Gute

Danke.
Allein, dass man mir hier zuhört, tut schon gut. Und die Bereitwilligkeit zum Helfen auch.

Erschöpfte Grüße

Hanna

Hallo Sabine!

Vielleicht brauchts Du einfach
mal eine Auszeit.

Ja, von einem Urlaub ohne Kinder träume ich schon seit Jahren!
Dieses Jahr werden wir aber insgesamt drei Wochen wegfahren ohne Kinder. Vielleicht bringt mich ja das wieder auf die Beine, obwohl ich denke, dass (s)ich irgendwo grundlegend etwas ändern muss, nur: wo? Und woher nehme ich die Kraft, etwas zu ändern?

Altersschwache Grüße

Hanna

Liebe Hanna,

es gibt inzwischen nur eine Möglichkeit für mich, etwas nicht ganz Wichtiges nicht zu vergessen, also alles außer Essen und Trinken, Atmen geht ja von allein - und das ist Zettelchen schreiben.

So habe ich z. B. keinen Zettel mit dem Vermerk: „Hanna danken für ihren Text und die Einstellung der Bilder!“ geschrieben.
Das muss ich irgendwann in der nächsten Zeit nachholen.

Das Schlimmste ist, wenn ich sehr sorgfältig einen Einkaufszettel geschrieben habe, und dann im Geschäft merke, dass er zu Hause auf dem Kühlschrank liegen blieb.

Schönen Tag noch!
Fritz

Liebe Experten,

Hallo Hanna !

das ist in unserem (meinem) alter doch kein problem.
Äh, wie war noch mal deine frage ?
mfg
t.

PS aber ich finds gut das wir drüber gesprochen haben.

wie geht Ihr mit der zunehmenden Vergesslichkeit um?
Wie ertragt Ihr es, Euch nicht mehr auf Euren Kopf verlassen
zu können?
Sind Euch so kleine Hoppalas, die durch die Vergesslichkeit
entstehen, peinlich?
Wie kann man damit leben, zu wissen, nicht mehr 100% geistig
fit zu sein?

Mir fiele es viel leichter, mich damit abzufinden, wär ich
nicht erst 42 und hätte ich nicht noch einen Grundschüler.
So aber stehe ich noch voll im Leben - nur mein Kopf macht
nicht mehr mit …

Hanna,
die an manchen Tagen ob ihrer Vergesslichkeit verzweifelt …

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist von deinen 6 Kindern nur noch eins da, um das Du Dich ein wenig mehr kümmern mußt. Die anderen scheinen ja aus dem Gröbsten raus zu sein und können im Haushalt auch etwas mehr übernehmen.
Dann wäre es an der Zeit, Dir Zeit für Dich zu nehmen. Gönne Dir ein paar Stunden, in denen Du das machst, was Dir gefällt. Eine Prise gesunder Egoismus.
Hast Du mal daran gedacht, wieder halbtags in deinen alten Beruf einzusteigen? Auch dies könnte die grauen Gehirnzellen wieder mehr in Schwung bringen.
Und körperlich wirkt sich das dann auch positiv aus (Vorwechseljahre

-).

Grüßlis

Sabine

vergesslichkeit heißt mangelnde durchblutung der so wichtigen grauen zellen. (Darum ist auch der Begriff aus Volkesmund nicht falsch: der/die ist total eingerostet)
Die durchblutung kannst du, messbar, verbessern.
a.) durch GEHIRNJOGGING, d.h. du mußt die kleinen zellen beschäftigen und damit trainieren. (Dazu gibts auch geeignete übungen)
b.) medikamentös. Hierzu gehört nootrop, helfergin (uralt)
die gingko präparate u.a.
frag mal deinen doktor.
beides zusammen müßte wieder schwung in die gedächtnislücken bringen.
mfg
und viel erfolg
t.

Hallo Fritz!

es gibt inzwischen nur eine Möglichkeit für mich, etwas nicht
ganz Wichtiges nicht zu vergessen, also alles außer Essen und
Trinken, Atmen geht ja von allein - und das ist Zettelchen
schreiben.

Ja, das kenn ich! Blumen gießen und andere Alltäglichkeiten stehen aufgeschrieben. Vorher habe ich alle Pflanzen verdursten lassen.

So habe ich z. B. keinen Zettel mit dem Vermerk: "Hanna
danken für ihren Text und die Einstellung der Bilder!"

geschrieben.
Das muss ich irgendwann in der nächsten Zeit nachholen.

Oh ja! Die wird sich sicher freuen! :wink:))

Das Schlimmste ist, wenn ich sehr sorgfältig einen
Einkaufszettel geschrieben habe, und dann im Geschäft merke,
dass er zu Hause auf dem Kühlschrank liegen blieb.

Wenn DAS das Schlimmste ist, hast Du die Vergesslichkeit noch nicht kennengelernt!
WIRKLICH schlimm ist,
wenn Du Wörter auf einmal falsch anwendest,
wenn Dir die Rechtschreibung, Grammatik und Phrasen abhanden kommen,
wenn Du an der roten Ampel nicht mehr weißt, wo und wie man den ersten Gang einlegt (ich hab’s mit Blinker, Türgriff und Zündschlüssel versucht, dann hab ich in Erwägung gezogen, auszusteigen und den Fahrer hinter mir zu fragen!!!),
wenn Du wo zu Besuch bist und nach dem Toilettengang vergisst, die Spülung zu ziehen *peinlichpeinlich*

DAS, Fritz, ist schlimm.
Ein zu Hause liegengelassener Einkaufszettel regt mich da nicht auf, wirklich nicht.

Vergessliche Grüße

Hanna

das ist in unserem (meinem) alter doch kein
problem.
Äh, wie war noch mal deine frage ?
mfg
t.

PS aber ich finds gut das wir drüber gesprochen haben.

*lach*
Danke für die Aufheiterung, die habe ich jetzt gut gebrauchen können! :smile:))
Hanna

Hallo Tamansari!

Das gibt mir den ersten Hoffnungsschimmer des Tages!
Ich werde mich mal bei meinem Arzt kundig machen, was er so empfiehlt.
Danke und Sternchen!

Hanna

Hallo Sabine!

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist von deinen 6 Kindern nur
noch eins da, um das Du Dich ein wenig mehr kümmern mußt. Die
anderen scheinen ja aus dem Gröbsten raus zu sein und können
im Haushalt auch etwas mehr übernehmen.

Naja, ich hab noch vier Kinder zu Hause, davon sind zwei in der Pubertät, was das Leben auch nicht einfacher macht :wink:
Im Haushalt können sie, je größer sie sind, desto weniger Pflichten übernehmen. Die Schule nimmt sie voll in Beschlag. 33 Wochenstunden Unterricht, 10 Stunden Fahrzeit pro Woche, Lernen, Hausübungen, und dann hat die 16jährige einen Freund …
Da bleibt keine Zeit übrig.

Dann wäre es an der Zeit, Dir Zeit für Dich zu nehmen. Gönne
Dir ein paar Stunden, in denen Du das machst, was Dir gefällt.
Eine Prise gesunder Egoismus.

Das versuche ich vormittags ein wenig. Ich genieße es, wenn alle außer Haus sind. Dennoch komme ich nicht zu der Entspannung, die ich mir wünsche.

Hast Du mal daran gedacht, wieder halbtags in deinen alten
Beruf einzusteigen? Auch dies könnte die grauen Gehirnzellen
wieder mehr in Schwung bringen.
Und körperlich wirkt sich das dann auch positiv aus
(Vorwechseljahre

-).

Das mit der Berufstätigkeit geistert schon seit Jahren in meinem Kopf herum …
In dem erlernten Beruf kann ich nicht arbeiten (da fehlen mir aktuelle Qualifikationen, die ich in sündteuren Kursen nachholen müsste).

Ganz vielen Dank für Deine Bemühungen, sie sind Labsal für meine Seele!

Hanna

es gibt inzwischen nur eine Möglichkeit für mich, etwas nicht
ganz Wichtiges nicht zu vergessen, also alles außer Essen und
Trinken, Atmen geht ja von allein - und das ist Zettelchen
schreiben.

Genau das , liebe Hanna,
habe ich auch gemacht - da lagen dann tausend Zettelchen auf dem Tisch und sonstwo in der Wohnung herum. Leider hab ich auch oft vergessen, wo ich das Zettelchen hingelegt habe. Dass ich eins geschrieben hatte weiß ich noch, aber was da drauf stand, weiß ich nicht mehr, nur, das es WICHTIG war.
Zum Verzwei- bis -dreifeln!

Aber seit Anfang des Jahres habe ich mir vorgenommen: Schluß mit der Zettelwirtschaft! und mir eine Kladde (ein Notizheft) zugelegt, wo alles Wichtige reinkommt. Seither verbringe ich meine Zeit alternativ mit der Suche nach diesem Ding bzw. wenn ich es habe, nach einem Bleistift.
Also, glücklich ist, wer vergißt, was nicht zu ändern ist :smile:

Heute abend schreib ich Dir noch ein passendes Gedicht vom Eugen Roth über dieses Thema, leider kann ich’s noch nicht auswendig.

Lieben Gruß
Eckard.

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Liebe Hanna,
früher hat sich meine Mutter über die Vergesslichkeit ihrer Mutter aufgeregt (vor allem, wenn sie alles doppelt und dreifach erzählt hat…), dann habe ich mich über die Vergesslichkeit meiner Mutter aufgeregt (aus dem selben Grund) und jetzt regen sich meine Söhne über meine Vergesslichkeit auf…
Du siehst, wir sind in bester Gesellschaft…
Deine Frage hat mich daran erinnert, einmal gelesen zu haben, dass das regelmäßige Lösen von Kreuzworträtseln ein gutes Gedächtnistraining ist. Danach habe ich jetzt gegoogled und folgende Seite gefunden:
http://www.lifeline.de/cda/ci/text/show_print/0,1922…
Halte das für gar keine so schlechte Idee, außerdem entspannt das auch nach einem stressigen Tag…
Falls ich’s nicht vergesse:
ich denk’ an Dich *lächel
Anja

Hallo Anja!

Danach habe ich jetzt gegoogled

Wie Du „gegoogled“ schreibst, gefällt mir!

und
folgende Seite gefunden:
http://www.lifeline.de/cda/ci/text/show_print/0,1922…

Danke und Sternchen für den Link!

Schon etwas getröstete Grüße

Hanna

WIRKLICH schlimm ist,
wenn Du Wörter auf einmal falsch anwendest,
wenn Dir die Rechtschreibung, Grammatik und Phrasen abhanden
kommen,
wenn Du an der roten Ampel nicht mehr weißt, wo und wie man
den ersten Gang einlegt (ich hab’s mit Blinker, Türgriff und
Zündschlüssel versucht, dann hab ich in Erwägung gezogen,
auszusteigen und den Fahrer hinter mir zu fragen!!!),
wenn Du wo zu Besuch bist und nach dem Toilettengang vergisst,
die Spülung zu ziehen *peinlichpeinlich*

Hallo, Hanna,

das klingt für mich weniger nach „eingerosteten grauen Zellen“, sondern vielmehr nach einem Streik von Geist und Seele. Und dieser Stress, den du durch deine Vergesslichkeit erlebst, macht es dir natürlich noch schwerer, dich zu konzentrieren.

Ist denn keine „Auszeit“ für dich drin, z. B. in Form einer Kur oder eines Urlaubs (allein)? So schwer es deinen Lieben anfangs fallen wird, ohne dich zurechtzukommen, sie werden es besser verkraften als eine unglückliche, verzweifelte Hanna, die womöglich irgendwann völlig zusammenbricht.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du einen Weg findest aus diesem Teufelskreis

Kreszenz

1 Like

Ende der Zettelwirtschaft
Hallo Eckard,

mich erinnert ein Computerprogramm an die wichtigsten Stationen meines Alltags. Da poppt dann geräuschvoll ein Fenster auf und heißt mich Wäsche waschen oder Blumen gießen. Jetzt im Moment brutzeln Haralds Toasts im Kontaktgrill, doch in etwa zwei Minuten wird der Alarm auf dem Computer die knusprigen Weißbrote vor dem Verbrennen retten.
Ah! Samuels Schultasche ist jetzt zu kontrollieren, erinnert mich gerade das Programm.

Viele zettelfreie Grüße

Hanna
P.S. Und die Toasts sind nun auch fertig! Jetzt aber schnell!

So, liebe Hanna,
endlich zuhause angekommen wollte ich Dir wie auch etliche der anderen Mitposter versichern, dass diese von Dir geschilderten Gedächtnislücken sehr deutlich auf Überlastung schließen lassen. Ich hoffe, der Harald liest mit und zieht die notwendigen Schlüsse.

Du solltest Dich in der Tat mal ein wenig zurücknehmen und wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist, mit Dir allein, wo keiner von Dir etwas wollen darf und wo auch Du den Haushalt und Deine Verantwortlichkeiten bei einem schönen Kaffee, mit einem leichten Buch einfach vergisst und Luft holst.

Ob jetzt die Wäsche noch einen Tag liegenbleibt - soll doch die Nachkommenschaft sie in die Maschine räumen, wenns gar so pressiert. Ob jetzt das Wohnzimmer für diese Woche einmal ungesaugt bleibt - wenn Du ganz umkippst, dann bleibt es länger ungesaugt!

Also setze Dich nicht selbst so unter Druck und lasse Dich auch von der Familie nicht über jede Gebühr in Anspruch nehmen. Irgendwo zwischendrin hast Du noch einen Menschen, dem Du Aufmerksamkeit schuldig bist, für den Du verantwortlich bist: Dich!

Ach, jetzt hätte ich beinahe das versprochene Gedicht vergessen. Hier ist es:

Zu spät
Ein Mensch, dass er sie nicht vergesse,
Hat aufgeschrieben die Adresse
Auf eine alte Streichholzschachtel:
Da steht nun deutlich: Erna Spachtel,
Theresienstraße Numero sieben -
Doch, wozu hat ers aufgeschrieben?
Wer ist das Weib? Was sollte sein?
Er grübelt lang - nichts fällt ihm ein.
Dient sie verruchter Liebeslust?
Er ist sich keiner Schuld bewusst.
Ist heil- sie oder sternenkundig?
Schwarzhandelt sie am Ende pfundig?
Wenn schon nicht niedre Erdenwonne -
Verabreicht sie wohl Höhensonne?
Doch er kann bohren, wie er mag,
Er bringt es nicht mehr an den Tag.
Er wirft daher, weil ohne Zweck,
Die Schachtel samt Adresse weg.
Das hätt er besser nicht getan;
Er zieht sein frisches Nachthemd an
Und schon fällts ein ihm mit Entsetzen,
Dass seine Wäsche ganz in Fetzen.
Nicht Wunschmaid oder Seherin -
Das Weib war einfach Näherin,
Und hätt ihm Hemden flicken sollen.
Zu spät - ihr Name bleibt verschollen.
(Eugen Roth)

Lieben Gruß
Eckard.

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dass diese von Dir geschilderten
Gedächtnislücken sehr deutlich auf Überlastung schließen
lassen.

Wieso denn das ? davon hat sie nichts geschrieben. und wenn einer sich das bein gebrochen hat ist es ziehmlich gleichgültig ob er die treppe runtergefallen ist, oder beim aussteigen aus seinem so geliebten pickup gestürzt ist.

Ich hoffe, der Harald liest mit und zieht die
notwendigen Schlüsse.

vielleicht will sie ja gar nicht "das der harald " das liest.
wie kommst du darauf ?
die frage begann mit " ich habe …

ICH denke mal, da schließt der ecckard von sich auf andere.
aber, muß ja nicht passen.
t.