Hi!
Du hast keine Ahnung.
Da magst du durchaus recht haben.
Aber meine Erinnerung sagt mir, dass wir bei den Arbeitslosen seit 30 Jahren stetig wachsende Zahlen haben - und sich dieses Bild in Zukunft nicht ändern wird.
Und mein Bauch sagt mir, dass etwas Grundsätzliches nicht in der Wirtschaft stimmt - und dieses Gefühl hatte ich erstmals in den 80ern, als alle die Ellenbogen ausgefahren haben und jeder schrie: „Das Geld zu mir“. Auch hier wird sich in Zukunft nichts ändern.
Unternehmen,
in denen Arbeitsplätze schon mit fast irrationaler
Hartnäckigkeit gehalten werden, auch wenn der Unternehmer Jahr
für Jahr u.U. Millionen zubuttert. Davon liest man dann nichts
in der Zeitung, weil diese Unternehmen keine externen
Eigenkapitalgeber haben, die sie bei Laune halten müssen.
Doch. Man liest von diesen Unternehmen, wenn sie dichtmachen und die Leute auf die Straße setzen. Und all jene, die den gleichen Stiefel fahren, werden sich denken: Das passiert mir nicht! Und sorgen gleich dafür, dass das Personal runtergefahren wird, um „wenigstens einen Teil der Arbeitsplätze zu retten“.
Ich fühle mich zwar schon wie eine Gebetsmühle, aber ich
wiederhole mich noch ein letztes mal: Nur bei solchen
Unterschieden wandert Kapital ab und nicht schon bei lumpigen
5 oder 10%-Punkten. Eine Investition im Ausland stellt ein
enormes Risiko dar, eine erstmalige noch ein viel höheres.
Das Risiko wird doch weitestgehend durch EU-Zuschüsse und staatliche Förderprogramme abgedeckt. Wie viele West-Firmen haben sich in den 90ern gesund gestoßen, weil sie die Kohle über die ostdeutschen Subventionen eingestrichen haben!
Jetzt läuft das gleiche Spiel mit Polen, dem Baltikum und den anderen Beitrittsländern. Blöd der Unternehmer, der sich jetzt nicht an die Fleischtöpfe drängt.
Wir brauchen hier keine Halbierung der Gehälter oder was auch
immer, sondern nur soviel Verbesserung im Wirtschaftklima, daß
der Renditeunterschied nicht mehr so groß und damit so
verlockend ist. Eigentlich keine große Sache sber in diesem
Land mit diesen Politikern und diesen Bürgern anscheinend
völlig unmöglich.
Wir brauchen die drastische Lohnabsenkung, denn so lange es den „billigen Jakob“ aus Polen oder der Slowakei gibt, so lange wird der „teure Michel“ ein Problem haben, seinen Arbeitsplatz zu halten - sei es durch Verlagerung des Betriebes ins Ausland, sei es durch wochenweise anreisende Arbeitnehmer aus den Ländern jenseits der Oder.
Freier Wettbewerb heißt, dass bei gleicher Leistung der preisgünstigere gewinnt - und das sind nicht die deutschen Arbeitnehmer.
Grüße
Heinrich
Überangebot auch noch sehr preisgünstig - zu bekommen. Nicht
umsonst ist es Spargelbauern oder Winzern möglich, für 4,50
Euro und weniger Erntehelfer zu bekommen.
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Versuche hier mal Spargel
für 20 Euro das Kilo zu verkaufen. Keine Chance. Das aber
würde der Spargel kosten, wenn er von Deutschen zu den
üblichen Mindestlöhnen gestochen werden würde. 4,50 sind das
höchste der Gefühle, um die heutigen Preise halten zu können
und solange es jemanden gibt, der statt Arbeitslosigkeit
lieber auf dem Acker ackert, läuft der Laden so wie er läuft.
Gruß,
Christian