Da hätte man wohl bei der entsprechenden Hauptversammlung
dabei sein müssen. Die Begründung wurde dort genannt und auch
die Auswirkungen des Imhoff´schen Eingreifens.
Die öffentliche Version davon, nehm ich an.
Naja, die öffentliche Version ist mit der tatsächlichen Version identisch, soviel ist sicher. Weiter ins Detail gehen kann/darf ich nicht.
Ich könnte dem noch eher zustimmen, wenn es in Deutschland
passiert wäre. Aber das sich die Deutschen auch um ihre in Not
geratenen Brüder in Russland sorgen erscheint mir doch
unrealistisch. Aber das ist alles spekulativ, lassen wir´s
also dabei bleiben.
Das ist nicht spekulativ. Die Initiative Imhoffs hat für eine unglaubliche Loyalität unter der Belegschaft in Rußland geführt. Ein Unternehmer, der in einer tiefen Wirtschaftskrise aus seiner Tasche die Löhne bezahlt, erhält dies mehrfach zurück, was sich letztlich auch in dem genannten Verkaufspreis niederschlug.
Ich habe a) nie behauptet, daß jeder Unternehmer das macht und
b) steht da nicht, daß jeder mittelständische Unternehmer
Personal entläßt. Ich habe zwar nicht alles gelesen, aber fand
den Hinweis, daß vor allem Kleinbetriebe mit rückläufigen
Mitarbeiterzahlen rechnen. Kurzfristige Umsatzdellen lassen
sich in Kleinunternehmen weit schlechter abfedern als in
größeren Unternehmen mit den enstsprechenden Reserven.
http://www.bpb.de/publikationen/Z0DIE2,0,0,B_2930_22…
Die Frage ist, was da Huhn oder Ei ist. Das ganze geht zurück auf die 68er, seit denen Besitz, Erfolg usw. verteufelt wird. Das Resultat ist die heutige Neiddabette.
Der Hirnriß bei den Entlassungswellen in den Großunternehmen
ist ja, daß mit den entfernten Mitarbeitern auch ein
Wissenabfluß stattfindet. In gesichtslosen Großunternehmen mag
das der Geschäftsleitung nicht auffallen bzw. ihr egal sein,
denn schließlich werden ja später die Abteilungsleiter
gerüffelt, wenn die Leistung nicht stimmt.
Hattest du nicht angedeute, dass es diese Entlassungswellen
nur vereinzelt gibt?
Ich habe auch hier nicht das Gegenteil gesagt. Was in diesen Debatten eben immer untergeht, ist die Differenzierung zwischen familiengeführtem Mittelstand und den Großunternehmen. Generell gilt anscheinend Unternehmen=böse, was zu Debatten wie diesen führt.
Meiner Meinung ist der größte Hirnriss der, dass der
Unternehmer seine Kunden auf die Strasse setzt. Direkt oder
indirekt ist jeder Arbeitnehmer auch Kunde. Der hat aufgrund
der Arbeitslosigkeit ein geringeres Einkommen und muss daher
jeden Cent zweimal umdrehen.
Jaja, der alte Ford. Dies stimmt in dem Maße schlicht und ergreifend nicht mehr. Die Kunden der deutschen Unternehmen sind nicht zwangsläufig die Deutschen.
Eine Analyse, wieviel der deutschen Industrieproduktion überhaupt für Deutschland gedacht ist, wäre sicher interessant.
bzw. der Handel aber mit immer billigeren Produkten, die sie
nur durch Rationalisierungen ökonomisch herstellen können.
Eine Katze die sich in den Schwanz beisst.
Auch hier wieder die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Die deutsche Gesellschaft ist m.E. wie keine andere darauf fixiert, günstig einzukaufen, egal ob es zu Lasten der Qualität geht. Ein Beispiel:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Wie Tim Allen schon schrieb: Kein Mensch käme auf den Gedanken, in den Tank seines Autos Zahnpasta zu kippen. Für sich selbst hingegen ist er nicht bereit, etwas vernünftiges zu tun (in ernährungstechnischer Hinsicht).
Wegen
eines vorübergehenden niedrigen Auftragsbestandes wird kein
Unternehmer bei klarem Verstand und mit entsprechendem
Vermögen einen Know-How-Verlust in Kauf nehmen, nur um die
diesjährige Bilanz aufzupäppeln (die ich im übrigen zu Gesicht
bekomme um sie dann anschließend mit dem Unternehmer zu
diskutieren).
Schon deshalb nicht, weil es ihm im Endeffekt teurer kommt.
Keine soziale sondern ökonomische Überlegung.
Auch hier kann ich aus Erfahrung nur sagen, daß beides eine Rolle spielt. Sicherlich könnte man ungelernte Kräfte auch ohne Know-Hwo-Verlust entlassen. Daß man es dennoch nicht macht, liegt nur wenig an ökonomischen Überlegungen.
verfügen also a) über entsprechendes Vermögen und beziehen b)
meist Geschäftsführergehälter, so daß sie auf Ausschüttungen
auch mal verzichten können (wie das übrigens auch Imhoff
jahrelang gemacht hat).
Ja, die sind wirklich sozial.
Zumindest für einen Großteil
der Familie, da tauchen dann Frauen und Kinder in
irgendwelchen Pseudojobs mit Geschäftsführergehältern auf.
Auch das ist eigentlich eher selten. Im Mittelstand wird sehr oft darauf geachtet, daß die Nachfolger qualifiziert sind. Das Unternehmen ist für viele Kindersatz und es wird nur selten einem Kind überlassen, nur weil es ein Kind ist.
Aus genau diesem Grunde gehen Übernahmen auch so oft schief,
weil seitens der Finanzinvestoren meist kein Kapital
nachgeschossen wird/werden kann.
Würde irgendeine Bank der Welt Privatkredite so vergeben?
Risikokredite, wie Fremdwährungskredite ohne 120%ige
Absicherung?
Ja, das wird gemacht. Man soll es kaum glauben, aber so ist es. Natürlich nicht für den Auto-, wohl aber für den Unternehmenskauf. Natürlich werden dann die Anteile am Unternehmen als Sicherheit hereingenommen, aber was sind die wohl wert, wenn das Unternehmen den Bach runtergeht?
Für mich ist der Aktionär eigentlich das grösste Übel. Durch
die zunehmende Globalisierung nimmt diese Form des
Unternehmertums absurde Grössen an. Ich nenn jetzt mal als
Beispiel: Daimler Chrysler. Kerkorian, oder wie hiess der
Knabe?
So hieß er, aber ist eine Ausnahmeerscheinung. Schließlich hat nicht jeder Aktionär derart große Aktienpakete wie der Spezi. Es sind weniger die „normalen“ Aktionäre, als vielmehr die Banken und Fondsgesellschaften, die für gewisse Unsitten gesorgt haben. Ein Grund dafür ist das Depotstimmrecht, das dafür sorgt, daß die Banken die Stimmen der bei ihnen verwahrten Aktien vertreten können, wenn der Aktionär das nicht selber machen will bzw. eine entsprechende Depotvollmacht erteilt, was die meisten dummerweise tun (bzw. im Fall der Selbstvertretung nicht machen).
Sagt dir der Name Karl Zinn etwas?
Nicht aus dem Stegreif, nein.
Gruß,
Christian