Verhalten bei Kinderstreitigkeiten

Hallo,

ich habe da ein Problem, wo ich nicht genau weiß, wie ich mich verhalten soll.

Mein Sohn (6) ist oft nicht ganz ehrlich zu mir, wenn es um Streitigkeiten geht. So lügt er nicht, auch wenn er waskaputtmacht oder Ärger bekommt oder so. 
Aber sobald er sich mit anderen streitet, und wir dann fragen, was los war, beschönigt er seine Rolle dabei ganz oft. Sagt, er wurde geärgert, provoziert, der andere hätte angefangen,er hätte sich gewehrt. Manchmal stimmt das , manchmal halt nicht, Da hat dann er angefangen zu provozieren, und der andere hat sich gewehrt , oder er hat aus Wut weil der andere nicht so spielt wie er will, dann Streit angefangen. 

Problem ist, das bei einem anderen Jungen, mit dem wir aus familiären Gründen ständig im Kontakt stehen, ewig die Fetzen fliegen. Und beide Jungen mal mehr , mal weniger so sind. Dadurch das ich ihm aber nicht immer glauben kann, finde ich es schwer, da was zu zu sagen , bzw. ist es mir auch unangenehm, wenn rauskommt, das er gelogen hat und der Missetäter war. Die andere Mutter regt sich oft dann auf, gibt meinem immer die Schuld (wobei ich denke und auch oft sehe, das beide gleich oft  Streit anfangen ). 

Wie reagiert ihr in solchen Streitmomenten ? Glaubt ihr euren immer ? Was macht ihr, wenn ihr das Gefühl habt, die sagen nicht ganz die Wahrheit ?

Ich merke einfach, das ich mittlerweile fast immer nacfrage, was er denn gemacht hat, eben weil ich so unsicher bin. Ist natürlich auch doof, weil ihn das ja wahrscheinlich noch mehr animiert, sich selber besser darzustellen. Finde es aber genauso unangenehm, wenn ich ihn verteidige, und sich dann rausstellt, er hat gelogen, und er war der schuldige.

Mich stört natürlich auch, das er dann Streit sucht, bzw wie er ihn löst (manchmal sehr lautstark ), allerdings finde ich es schlimmer, das ich mich nicht auf ihn verlassen kann, so kann ich ihm ja auch gar nicht helfen bzw. verstehen, warum er das macht und drauf eingehen… 

Habt ihr tips für mich?

Hallo,

Oha, ich schilder mal wie das bei mir abläuft.

Also in allererster Linie vertraue ich meinen Kindern, stelle ich fest das da geflunkert wurde, dann konfrontiere ich sie damit, das erübrigt meistens irgendwelche Strafen da das schlechte Gewissen sich meist einstellt. Aber auch dann lass ich sie nicht alleine sondern tröste sie und frage nach dem Grund der Lüge.
Die Antwort ist meißt überflüssig, wer will sich selbst schon als Buh-Mann darstellen, aber ich denke, so refleketieren meine Kinder besser wie sie gerade gehandelt haben.

Bei Streitigkeiten ist das nicht so einfach. Bei uns gibt es eine oberste Regel, keine Gewalt, kein Schlagen, kratzen und beißen. Bitte auch nicht als Abwehrhandlung, wenn der Affekt zu vermeiden ist.
Das ist manchmal schwer zu vermitteln, wenn selbst im Kindergarten Konflikte unter den Kindern selbst so gelöst werden, was nicht heißen soll das sich die Kinder dort ständig gegenseitig verprügeln.
Wir haben einen ähnlichen Fall, jedoch zum Glück mit wenig Kontakt privater Natur, da spielt sich alles im Kindergarten ab, am Anfang haben wir unserem Kind geraten sich an die Erzieher zu wenden, wir haben selbst den Kontakt zu Erziehern und den Eltern des betreffenden Kindes gesucht, nun ja, auch die können nicht immer dabei sein und die Kinder runfd um die Uhr behüten.
Mittlerweile hat sich die Situation entspannt, wer bei den Streitigkeiten anfängt ist dabei für uns meißt zweitrangig, dazu gehören immer 2. Wir haben dann unserem Kind erklärt, das es dem „Streitpartner“ einfach aus dem Weg gehen soll, falls es wieder zu Streitsituation kommt.
Seitdem kommt es immer weniger zu zwischenfällen.

Wenn ihr privat halt viel Umgang pflegen müsst, stell ich mir das schwerer vor.

Auch wenn ich was dagegen habe, Kinder wie kleine Erwachsene zu behandeln, könnte ich mir aber vorstellen, das wenn ihr euch, die Eltern, ein Elternteil pro Kind, und eure Kinder mal hinsetzt und vielleicht doch mal drüber sprecht, was eben doof am zusammen spielen ist, oder warum es zu Streit kommt. Und wenn es nicht sein soll, dann kann man die Kinder nicht dazu „zwingen“ das sie sich miteinander beschäftigen.
Auch in so jungen Jahren wird aber eine Freundschaft noch „fast“ jeden Streit überstehen.

Kopf hoch.

MfG

Moin!

Grundsätzlich hat meine Mutter immer zu uns gehalten in solchen Situationen, und das war total gut!!!
Unter vier Augen mussten wir ihr allerdings erzählen, was wirklich war, aber weil wir wussten, dass sie ja immer hinter uns stand, hatten wir wohl das Gefühl, dass wir ihr dann auch die Wahrheit schuldig sind. (naja, bei ganz doofen Sachen doch nicht, aber so ist das als Kind manchmal).

Grundsätzlich sollte man einem Kind immer sagen, dass Streit keinen Sinn macht, und Provokation gibt es auch nur, wenn man sich provozieren lässt.

Mit gutem Beispiel vorangehen ist sicherlich die beste Methode, ich weiß aber nicht, wie es sich in dieser Situation damit verhält.

Aber im Gespräch mit anderen solltest du dich deinem Kind gegenüber solidarisch verhalten. Das ist in diesem Falle wichtiger, als die nackte Wahrheit rauszuschälen.

just my 2 cents

Gruß, Fo

Hallo,

Du stehst als Erwachsene mit dem Problem nicht alleine da - es ist ganz normal, dass Kinder in dem Alter noch ihre eigene Wahrnehmung der Gerechtigkeit haben ( = vorwiegend aus ihrer eigenen Perspektive).

Mit den Kindern in Streitsituationen umzugehen finde ich da noch recht einfach: beide Seiten anhören - am besten muss der jeweils andere dabei zuhören. Meistens regelt es sich dann von alleine. Ruhig bleiben und alles nochmal wiederholen und danach versöhnen. Wenn einer provoziert und der andere dann beim ausrasten „erwischt“ wird, dann kann man bei dieser Methode keinen Schuldigen an die Wand stellen - beide haben Mist gebaut.

Je öfter die Kinder es so erleben, desto eher werden sie in der Lage sein sich auch ohne erwachsene Hilfe zu versöhnen.

Wenn sich die Streitigkeiten aber unter den beiden häufen (und mit anderen Kindern eher nicht - dann verstehen sie sich vielleicht einfach nicht. Man muss sich ja nicht super leiden können nur weil die Eltern familiär verpflichtet sind.

Schwieriger wird es, wenn die Situation auf die Erwachsenen überschwappt (so wie Du beschreibst) und dann einer nicht mehr obektiv ist. Dann liegt die Schwierigkeit eher unter den Erwachsenen als bei den Kindern.

Viele Grüße

Hallo

Grundsätzlich hat meine Mutter immer zu uns gehalten in solchen Situationen, und das war total gut!!!

Das ist auch eine Möglichkeit. Allerdings kann es dabei natürlich passieren, dass die Mutter sich dann mit anderen Müttern verkracht. Aber das ist bestimmt besser, als sein eigenes Kind u.U. für den Schuldigen zu erklären.

Viele Grüße

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Hallo Brenna

Bei deiner Schilderungen kommen mir Erinnerungen hoch an Kinderstreitigkeiten, bei denen die Erwachsenen die Richter gespielt haben. Es war schrecklich. Irgendeiner musste immer der Böse sein. -

Ich denke, entweder man erlässt Gesetze und macht dann ggf. ein korrektes Gerichtsverfahren vor allem mit richtiger und professioneller Beweisaufnahme, oder man fällt eben kein Urteil.

Wieso muss es denn bei Kinderstreitigkeiten einen Schuldigen geben? Was hat man davon? Streiten die sich dann weniger? Nein, das Gegenteil ist der Fall! Urteilt doch einfach nicht und versucht zu helfen, wie man die Streitigkeiten vermeiden kann.

Man kann sich doch erzählen lassen, was los war, und man gibt demjenigen, der gerade erzählt, recht. Er hat nämlich recht. Er hat irgendwelche Vorstellungen und Wünsche, und die wurden nicht erfüllt, und er hat versucht sie durchzusetzen. Was ist falsch daran, Vorstellungen und Wünsche zu haben und sie zu verwirklichen?

  • So, und wenn alle beide erzählt haben, und man erstmal festgestellt hat, dass beide Beteiligten in Ordnung sind (und nicht einer nicht so richtig Ok ist, und der andere darf sich moralisch überlegen fühlen), dann kann man sich fragen, was nun zu tun ist, wenn nicht die Vorstellungen und Wünsche beider Beteiligter gleichzeitig erfüllt werden können. - Ich könnte das noch weiter ausschmücken, da müsste ich aber mal ein Bespiel dafür haben, worüber die sich vielleicht streiten könnten.

Viele Grüße

Zuhören, Emotionen trösten - nicht immer die Wahrheit suchen wollen
Hallo brenna,

ich gehe überwiegend mit Simsy konform.

Ich habe es anfangs genauso gemacht wie du, gefragt, was los was, und was er denn gemacht hat, also versucht, seinen Anteil des Streites heraus zu finden. Ziel war, ihm zu zeigen, dass die anderen nicht immer die Bösen sind. Der Schuss ging ziemlich nach hinten los.

Mein Sohn ist nicht von der „ach ich bereue meine Lüge so sehr“-Fraktion, wie scheinbar einige Kinder hier in anderen Artikeln. Er versucht sich auch immer bestmöglich darzustellen, auch wenn er bockmist gebaut hat.

Irgendwann mit 5 Jahren, als ich mich über jemanden aufregte und vor mich hin schimpfte und richtig ärgerlich war, erzählte ich es ihm. In der Hoffnung, Verständnis für meine Situation zu bekommen (kindgerecht, also kein Familiendrama oder so).
Seine Reaktion war bilderbuchmäßig: „Und was hast DU dabei gemacht? Wo liegt denn DEIN Anteil daran?“ hm, das nahm mir erstmal allen Wind von den Segeln.

Ich habe gemerkt wie doof es ist, wenn ich einfach nur etwas erzählen möchte, was mich ärgert, und der andere scheint meinen Frust gerade nicht ernst zu nehmen, bzw. versucht ihn zu schmälern, indem er (was ja aber doch irgendwo richtig ist, aber gefühlsmäßig halt doof) die Ursache bei beiden Beteiligten sucht - so wie ich bei ihm ja immer…

Seitdem, wenn er sich über andere Kinder bei mir auslässt, sage ich „aha, oh, wenn das so ist, ist das aber echt gemein… DAS hat er gemacht? Und die Anderen?“ Es geht wie Simsy sagt, nicht primär darum einen „Schuldigen“ zu suchen und Sanktionen auszuüben. Manchmal ist es sinnvoll Situationen mit den beteiligten Kindern durchzugehen, aber in der Regel sind das normale kleine Frustereien, die einfach mal nur raus müssen. So wie man sich die Zimtzicke von Sekretärin am anderen Ende der Leitung einfach nur mal ärgern möchte. Man möchte nicht mit ihr ein klärendes Gespräch über das affektierte Telefonat, man möchte sich manchmal einfach nur „auskotzen“ und verstanden werden. Und so ist das bei Kindern auch. Sie möchten einfach nur mal Frust raus lassen über ihre Gefühle.

Ob ich jetzt am Telefon ziemlich aufdringlich war, möchte ich selbst nicht hören (das Telefonat ist ja eh Geschichte) ich möchte einfach nur hören, dass die Sekretärin doof ist und ich mich nicht weiter ärgern soll…

Ich versuche nun einfach, den Erzählungen meines Sohnes zuzuhören, ich denke mir meinen Teil, indem ich den Wahrheitsgehalt irgendwo in der Mitte ansetze, tröste ihn in seinen Emotionen. Ich versuche zwar immer noch herauszufinden, was wirklich war, aber nicht mehr, indem ich ihn konfrontiere mit eventueller Unwahrheiten, sondern dass er mir die Situation vorher noch schildern kann, was davor gewesen ist, ob diese „Gemeinheit“ denn einer seiner Freunde mitbekommen hätte und ihm geholfen hätte. Da kommt manchmal doch dann ehrlicher heraus „na, ich hab seinen Stift weggenommen“… „aha, hat er sich darum geärgert und dich geschubst?“ „Ja, aber ich hab den ja nur weggenommen, weil er ihn dem Felix nicht geben wollte und der brauchte den grad, nur um eine Sache zu malen.“ oh, warum wollte er ihn ihm denn nicht geben??" „na, weil Felix ihn ausgelacht hat, als er auf dem Schulhof gestolpert ist“… Kinder erkennen die Reaktionsketten nicht unbedingt als Ursachen, aber als Mutter muss man da auch nicht mit wehenden Fahnen sein Kind verteidigen wie ein Löwe.

Kinder kennen die Regeln des Miteinanderns schon recht gut in dem Alter und können manchmal schon sehr reflektiert erzählen „und dann habe ich gesagt, dass er das nicht tun soll, weil mich das stört“ kommt dann als seine Reaktion, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wenn er geärgert wurde :wink:

Aber inzwischen lasse ich es so stehen, oder ich sage „aha - ja, die Antwort war sicher klug, ich wäre vermutlich doch auch etwas ärgerlich deswegen gewesen…“ Den tatsächlichen Situationsablauf wird man bei Kindern vermutlich eh nie richtig abrufen können, die emotionale Wahrnehmung übermalt bei jedem Kind oft einen Teil der Realität, dass man von 5 Kindern 5 verschiedenen Hergänge bekommt, bei dem jedes Kind nach seiner Schilderung sicher richtig gehandelt hätte :wink:

Wenn nun Situationen sind, wo mich andere Mütter ansprechen, stelle ich mich nicht auf eine Seite (warum auch, ich war doch nicht dabei), sondern sage, dass ich mit Julian mal reden werde um ihn zu fragen, wie es gewesen sei. Aber das kam Gott sei Dank nicht wirklich oft vor, weil die Familien, mit denen wir öfter Kontakt haben genau wie ich der Meinung sind, dass die Kinder ihr Untereinander selbst klären müssen.
Wir können nur Anstöße geben, aber nicht die Situation für die Kinder klären. Wenn es etwas wirklich Wichtiges ist, sollte man die Kinder gemeinsam fragen, dann können sie sich gegenseitig die Situationen nochmal ins Gedächtnis rufen und gegenseitig korrigieren.

Versuch mal, deinem Sohn relativ „Schuldsuchend“-frei zuzuhören. Möchte er sich einfach nur den Frust von der Seele reden? Da ist zuhören und trösten manchmal einfach nur das Beste. Er muss nicht immer einsehen, dass er da besser hätte handeln können. Er ist ein Kind, er reagiert wie ein Kind, emotional, impulsiv, situativ nicht unbedingt erwachsen wünschenswert, aber hallo… er ist ein Kind! Er darf das, und er darf von Mama einfach nur Verständnis für seine Emotionen bekommen. Warte nicht, bis er dich mal fragt, wo dein Anteil an einem Streit liegt :wink: Das kommt ganz schön blöde *g*

lg, Dany

Danke!
Liebe Simsy,

dafür würd ich dir gerne viel mehr als nur ein Sternchen geben!

Viele Grüße
M.

Hallo,

Wieso muss es denn bei Kinderstreitigkeiten einen Schuldigen
geben? Was hat man davon? Streiten die sich dann weniger?
Nein, das Gegenteil ist der Fall! Urteilt doch einfach nicht
und versucht zu helfen, wie man die Streitigkeiten vermeiden
kann.

Das ist ja das Problem, die Streitigkeiten lassen sich nicht vermeiden. Die Jungen treffen regelmäßig aufeinander was sich einfach nicht vermeiden läßt, es sei denn einer von uns zieht an den Nordpol. :wink: Ich versuche nicht zu urteilen, beteiligt sind beide, weil einer provoziert, der andere sich provozieren läßt, durchaus wechselseitig . Grund ist ein ausgeprägter Konkurrenzkampf zwischen beiden um die Zuneigung einer Bezugsperson, um den ersten Platz überhaupt etc.

Man kann sich doch erzählen lassen, was los war, und man gibt
demjenigen, der gerade erzählt, recht. Er hat nämlich recht.
Er hat irgendwelche Vorstellungen und Wünsche, und die wurden
nicht erfüllt, und er hat versucht sie durchzusetzen. Was ist
falsch daran, Vorstellungen und Wünsche zu haben und sie zu
verwirklichen?

Weil die so gegensäztlich sind. Klar kann man seine Wünsche durchsetzten, aber die beiden suchen ständig, permanent streit. Die andere Mutter sieht das meist auch recht entspannt, ihr Sohn ist aber oft so, auch im Umgang mit anderen und sie versucht dann einfach auch, einen „Schuldigen“ zu finden, gerne auf unserer Seite.

  • So, und wenn alle beide erzählt haben, und man erstmal
    festgestellt hat, dass beide Beteiligten in Ordnung sind (und
    nicht einer nicht so richtig Ok ist, und der andere darf sich
    moralisch überlegen fühlen), dann kann man sich fragen, was
    nun zu tun ist, wenn nicht die Vorstellungen und Wünsche
    beider Beteiligter gleichzeitig erfüllt werden können. - Ich
    könnte das noch weiter ausschmücken, da müsste ich aber mal
    ein Bespiel dafür haben, worüber die sich vielleicht streiten
    könnten.

Schwierig, es ist so, das zb der andere unserem erzählt, die Tante hätte ihm ja Eis gekauft und meinem Sohn nicht. Meiner sagt dann, ja aber mein papa kauft mir nachher ein Eis. Der andere geht dann zu meinem Mann, „darf euer sohn ein Eis? „, mein mann sagt nein, weil es nunmal dort kein Eis gibt. Dann sagt der andere“ siehst du, ichkriege doch mehr Eis als Du“. Meiner „dafür bin ich aber schneller“ „Bist du gar nciht“ etc.
Es geht eigentlich darum, wer die Oberhand behält. Ich verstehe das, finde das aber sehr ermüdend, weil ich weiß, das mein Sohn da oft besser fahren würde, wenn er das ignoriert. Das er das natürlich noch nicht kann, ist mir klar.

Und irgendwann eskaliert das dann. Leider ist es so, das man halt den Kontakt nicht vermeiden kann, und die beiden den Streit auch immer wieder suchen, selsbt wenn man sie räumlich trennt (was schon manchmal schwierig ist), wird immer noch weiter provoziert und geärgert.

Lg Brenna

Hallo

Grundsätzlich hat meine Mutter immer zu uns gehalten in solchen Situationen, und das war total gut!!!

Das ist auch eine Möglichkeit. Allerdings kann es dabei
natürlich passieren, dass die Mutter sich dann mit anderen
Müttern verkracht. Aber das ist bestimmt besser, als sein
eigenes Kind u.U. für den Schuldigen zu erklären.

Prinzipiell halte ich das auch so, ist nur doof, wenn man mit der anderen Mutter die nächsten 30 jahre noch Kontakt haben muss, und den einigermassen normal.

Viele Grüße

Hallo,

erstmal finde ich, das ist ein guter Denkanstoss, werde das mal ausprobieren. :smile:

Aber: was macht manmit den anderen Eltern, die dann auf einen schimpfen (Dein Sohn hat aber, wie kann er denn nur, und mein Sohn hat jetzt Angst/Schmerzen/weint … ) ? Was sagt man denen ? Ich weiß, aber mein Sohn ist nunmal grad sauer?
Schlussendlich ist es mir ja auch unangenehm, wenn mein Sohn ein anderes Kind so ärgert oder gar verletzt. Und die andere Mutter ist ja auch verständlich sauer.

Lg

Brenna

huhu,

wenn dein Sohn ein anderes Kind verletzt oder es einschüchtert, das ist ja eine andere Grundlage, die hatten wir aber auch schon einmal.

Da hilft erstmal, den Eltern Verständnis für ihre Angst entgegen bringen, denn die ist ja realistisch, ihr Kind wurde ja nunmal bedroht, wie schlimm oder weniger schlimm sei nunmal dahin gestellt. Versichere, dass du mit deinem Sohn darüber reden würdest, um heraus zu finden, wie es dazu kam (dann sehen diese Eltern, dass du dein Kind nicht von vorne herein verurteilst).

Dann wäre es ideal, mit dem anderen Kind und den anderen Eltern ein Gespräch gemeinsam zu suchen, aber möglichst die Kinder reden lassen und als Eltern nur leiten. Gut wäre, vorher telefonisch darüber zu reden. Es gibt allerdings Eltern, die das nicht möchten, um ihr verängstigtes Kind nicht dem „Übeltäter“ zu präsentieren. Aber die Kinder werden ja eh in Schule/Kindergarten über kurz oder lang eh wieder miteinander konfrontiert.

Dein Sohn muss verstehen, dass egal welche Ausgangssituation herrscht, ob nun aus seiner Sicht berechtigt oder unberechtigt, jemand Anderes bedrohen oder verletzen in keinem Fall tolerierbar ist. Ich war auch einmal in der Situation und war furchtbar wütend auf meinen Sohn, dass er sowas machen kann (hatte damals auch hier gepostet). Ich habe ihn auch nicht mit Ausreden „ich weiß nicht mehr“ davon kommen lassen. In so einer Situation ist wichtig, dass er den Schweregrad seiner welch-auch-immer-Aktion versteht!

Wenn er allgemein Gewaltaffin ist (ohne das nun böse zu meinen, ich meine, wenn er öfter in Handgreiflichkeiten gerät) wäre eine Sportart, in der Respekt vermittelt wird geeignet, wir haben dazu Aikido gewählt, weil das zusätzlich nur ein Defensivsport ist und die Partner sich nach einem Zweikampf bedanken, dass der andere mit einem trainiert hat.

Ansonsten, er ist ein Junge, er ist ein Kind, er wird körperliche Auseinandersetzungen haben. Auch er wird mal einstecken müssen - wie würdest du reagieren?

Aber: was macht manmit den anderen Eltern, die dann auf einen
schimpfen (Dein Sohn hat aber, wie kann er denn nur, und mein
Sohn hat jetzt Angst/Schmerzen/weint … ) ? Was sagt man denen
? Ich weiß, aber mein Sohn ist nunmal grad sauer?

Nunja, irgendwie kam es zu der Situation, dein Sohn macht das ja nicht unbegründet… Das erstmal zur Rückenstärkung, er muss halt nur einen Weg finden, die Wut anders zu verarbeiten. Sag den Eltern, dass es dir leid täte, und erkundige dich regelmäßig nach der Angst, obs dem Kind inzwischen besser geht, und vermittele ihnen auch, dass ihr daran arbeitet (wenn es Bedürfnis dafür gibt!)

Schlussendlich ist es mir ja auch unangenehm, wenn mein Sohn
ein anderes Kind so ärgert oder gar verletzt. Und die andere
Mutter ist ja auch verständlich sauer.

ja, beide Seiten verständlich. Er muss einen anderen Weg finden, seine Wut zu kanalisieren. Aber: sei beruhigt, viele Kinder klären ihren Frust auch mal handgreiflich. Bei sowas mit ihm im Gespräch bleiben, wie er es fände, wenn ihm das jemand antut, ob er das gut fände… etc.

lg und starke Nerven, da muss man manchmal durch, auch wenns nicht schön ist,

Dany

Die Wahrheit
Hi!

Ich war/bin auch immer ziemlich überfordert, wenn ich Streitigkeiten bei Kindern schlichten soll. Ich denke immer, es müsste gerecht zugehen…
Wenn man sich Streitigkeiten bei Erwachsenen mal von beiden Seiten schildern lässt, sieht man, dass es auch da die „eine und einzige wahre Wahrheit“ nicht gibt. Warum sollte das also bei Kindern anders sein?

Meine Erfahrung inzwischen: meist reicht es schon, sich die Sache vom eigenen Kind einfach schildern zu lassen, die hochgekochten Emotionen wahrzunehmen und zu würdigen. Die Kinder müssen das oft einfach nur loswerden, mal in den Arm genommen und getröstet und dann ists auch schon wieder gut. Ein Urteil oder eine Schuldzuweisung ist in den allermeisten Fällen für die Kinder (für die Eltern sieht das leider oft anders aus) gar nicht nötig.

Hinterher gebe ich allgemeine Verhaltensregeln:

  • Es wird niemand angeschrien, geschlagen, beleidigt
  • Wenn du mit jemandem nicht klar kommst, geh ihm aus dem Weg
  • Lass Dir aber auch nichts gefallen

So lügt er nicht, auch wenn er
waskaputtmacht oder Ärger bekommt oder so. 

Das denkst Du :wink:

Aber sobald er sich mit anderen streitet, und wir dann fragen,
was los war, beschönigt er seine Rolle dabei ganz oft. Sagt,
er wurde geärgert, provoziert, der andere hätte angefangen,er
hätte sich gewehrt.

Mal aus seiner Sicht: das ist doch verständlich, oder? Er hat ganz sicher die Erfahrung gemacht, dass er damit ganz gut fährt.

Manchmal stimmt das , manchmal halt nicht,

Woher weißt Du das, wenn Du nicht dabei warst?

Ich gehöre zu den Eltern, die ihr Kind nicht für ein Engelchen halten, das „sowas nie macht“ aber auch nicht für grundschlecht. Ich gehe in der Summe der Streitigkeiten davon aus, dass unterm Strich die „Schuld“ 50/50 verteilt ist.

Problem ist, das bei einem anderen Jungen, mit dem wir aus
familiären Gründen ständig im Kontakt stehen, ewig die Fetzen
fliegen.

Das ist ein echtes Problem. Wenn das überhaupt nicht geht, würde ich den Kontakt einfach einschränken - muss das Kind immer mit? Wenn es nicht anders geht, kann man auch versuchen für Einzelbeschäftigung zu sorgen. Im Prinzip bin ich aber der Meinung, das gehört zum Leben dazu: Lernen, damit klar zu kommen, auch wenn man jemandem nicht so grün ist.

Die andere Mutter regt sich oft dann auf, gibt
meinem immer die Schuld (wobei ich denke und auch oft sehe,

Ich denke, die Suche nach einem Schuldigen ist das Problem.
Ich empfehle ein klärendes und offenes Gespräch mit der Mutter. Die Abmachung, dass man nicht nach einem Schuldigen sucht, sondern solche Streitigkeiten „einfach so“ beendet.

Du schilderst unten ein Beispiel eines Streits. Diese Vergleicherei und Angeberei ist in meinen Augen etwas völlig normales. Und ich weiß, wie einem das auf die Nerven gehen kann, dieses Hickhack und hin und her. Aber so lange daraus keine Schlägerei oder Beleidigungen sich entwickeln, ist doch objektiv betrachtet nichts Schlimmes dabei?
Ich denke, da muss man gar nicht einschreiten. Man kann hinterher (wenn der Sohn drüber sprechen will, weil ihn das noch beschäftigt) erklären, wie sinnlos solche Streitereien sind, ihn fragen, was er sich daraus erhofft.
Wenn ich im Raum bin und sich sowas entwickelt, versuche ich eine Beschäftigung für die Kinder zu finden und wenn es ganz schlimm wird, erkläre ich, dass mich das nervt und dass sie bitte woanders weitermachen möchten… Ob das sinnvoll ist, ich bin nicht sicher, aber es bewahrt mich vor dem Gefühl, ständig schlichten zu müssen. Und die aufgeregten Schilderungen von beiden Parteien kann man sich ja anhören und dann nur sagen: So, und jetzt hört ihr bitte auf mit der Zankerei.

Mich stört natürlich auch, das er dann Streit sucht, bzw wie
er ihn löst (manchmal sehr lautstark ),

Das „lautstark“ würde ich unterbinden. „Wer schreit ist schon im Unrecht“ und bei meinem (der ist älter) hilft: „Wer schreit, hört auf zu denken“. Sollen sie streiten, aber mit fairen Mitteln - vielleicht kannst Du es ja sogar als Übung ansehen?

:allerdings finde ich

es schlimmer, das ich mich nicht auf ihn verlassen kann, so
kann ich ihm ja auch gar nicht helfen bzw. verstehen, warum er
das macht und drauf eingehen… 
Habt ihr tips für mich?

Ja, auch ich habe hohe moralische Ansprüche an mich und eben auch an mein Kind. Das ist sicher auch nicht verwerflich. Man darf aber nicht vergessen, dass die Welt insgesamt diesem Anspruch nicht gerecht werden kann. Und ein Mensch ist ein Mensch und gerade ein Kind „funktioniert“ da alles andere als perfekt.
Ich rate zu etwas sehr Schwerem: nämlich Gelassenheit :smile:

Und: Streu Dir nicht zu viel Asche aufs Haupt gegenüber der anderen Mutter (die ja offensichtlich Anhängerin der „mein Sohn macht so etwas nicht“ - Fraktion ist). Den Fehler habe ich leider häufig gemacht: Das wird als Schuldeingeständnis gewertet und Dein Kind bekommt den schwarzen Peter dann ständig zugeschoben. Da ein Mittel zu finden, ist nicht leicht.

Grüße
kernig

Hi Fo,

kurz vorweg: Bitte versteh mein Posting nicht als Kritik an deinem Rat oder gar an der Vorgehensweise deiner Mutter. Ich antworte auf dein Posting, weil mir dabei Gedanken und Fragen durch den Kopf gegangen sind, über deren Antwort ich mir selber noch nicht im Klaren bin (was aber vielleicht während des Schreibens meiner Antwort noch passieren kann), sodass ich dazu gern noch andere Meinung hören würde.

Grundsätzlich hat meine Mutter immer zu uns gehalten in
solchen Situationen, und das war total gut!!!
Unter vier Augen mussten wir ihr allerdings erzählen, was
wirklich war, aber weil wir wussten, dass sie ja immer hinter
uns stand, hatten wir wohl das Gefühl, dass wir ihr dann auch
die Wahrheit schuldig sind.

[…]

Aber im Gespräch mit anderen solltest du dich deinem Kind
gegenüber solidarisch verhalten. Das ist in diesem Falle
wichtiger, als die nackte Wahrheit rauszuschälen.

Ich glaube auch, dass es total wichtig ist, dass ein Kind erlebt: „Meine Eltern stehen immer zu mir!“ Aber wenn Eltern diesen Rat, immer zu ihrem Kind zu stehen, und ihm vor anderen niemals in den Rücken zu fallen, sondern das eben notfalls später allein zu Hause zu klären, allzu wörtlich befolgen, besteht in meinen Augen eine Gefahr, die ich mit folgendem Szenario deutlich machen möchte:

Angenommen eine Mutter hat ganz genau mitbekommen, was passiert ist und dass ihr Kind am Streit definitiv nicht unschuldig ist. Das andere Kind und dessen Mutter, werfen ihr und ihrem Kind das vor. Ihr Kind streitet alles ab, und sie meint nun, unter allen Umständen zu ihm halten zu müssen und gibt nicht zu, was ihr Kind gemacht hat.

Auch wenn sie ihrem Kind in einem anschließenden Gespräch klar macht, dass er das nicht hätte tun sollen etc. fände ich dieses Vorgehen nicht ganz richtig. Ich hätte die Befürchtung, dass die Gefahr besteht, dass das Kind daraus lernt, dass man vor „Fremden“ nicht zugeben muss, was man gemacht hat. Oder noch schlimmer, beim Kind könnte das Gegenteil von „Ich stehe immer zu dir!“ ankommen. Nämlich dass es der Mutter unangenehm ist, was ihr Kind getan hat und sie (vor anderen) nicht zu den Fehlern ihres Kindes steht.

Was meint ihr dazu?

Gruß
M.

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Hallo

… und versucht zu helfen, wie man die Streitigkeiten vermeiden kann.

Das ist ja das Problem, die Streitigkeiten lassen sich nicht vermeiden. Die Jungen treffen regelmäßig aufeinander was sich einfach nicht vermeiden läßt, …

Ich meinte auch nicht Streitvermeidung durch Kontaktvermeidung, sondern versuchen den Kindern zu helfen, wie sie Streit miteinander vermeiden können. - Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie - oder zumindestens einer von ihnen - sich streiten wollen. Es kann ja auch Spaß machen, sich zu streiten. Es scheint ja ein Kräftemessen zu sein, wer besser angeben kann. - Da würde ich übrigens dem eigenen Sohn unter Umständen auch genau dabei helfen, indem man später zusammen überlegt, was man beim nächsten Mal auf diese oder jene Provokation erwidern könnte.

Grund ist ein ausgeprägter Konkurrenzkampf zwischen beiden um die Zuneigung einer Bezugsperson, um den ersten Platz überhaupt etc.

Wenn es um die Zuneigung einer Bezugsperson geht, da hilft es immer ganz viel, beiden Kindern ganz viel Aufmerksamkeit zu schenken. -

Weil die so gegensäztlich sind. Klar kann man seine Wünsche durchsetzten, aber die beiden suchen ständig, permanent streit. Die andere Mutter sieht das meist auch recht entspannt, ihr Sohn ist aber oft so, auch im Umgang mit anderen und sie versucht dann einfach auch, einen „Schuldigen“ zu finden, gerne auf unserer Seite.

Könnte da nicht ein Gespräch mit der Mutter unter 4 Augen helfen? Also, ein Gespräch des Inhalts, dass man keinen Schuldigen finden möchte, und dass beide grundsätzlich unschuldige Kinder sind, und dass man in Zukunft solche Schuldzuweisungen auch in Gegenwart der Kinder zurückweisen wird?

… es ist so, das zb der andere unserem erzählt, die Tante hätte ihm ja Eis gekauft und meinem Sohn nicht. Meiner sagt dann, ja aber mein papa kauft mir nachher ein Eis. Der andere geht dann zu meinem Mann, „darf euer sohn ein Eis? „, mein mann sagt nein, weil es nunmal dort kein Eis gibt. Dann sagt der andere“ siehst du, ichkriege doch mehr Eis als Du“. Meiner „dafür bin ich aber schneller“ „Bist du gar nciht“ etc. Es geht eigentlich darum, wer die Oberhand behält. Ich verstehe das, finde das aber sehr ermüdend, weil ich weiß, das mein Sohn da oft besser fahren würde, wenn er das ignoriert.

Wieso würde er da besser fahren? Ist nicht Konkurrenzkampf eine wichtige Betätigung von Kindern, in der man sich auch üben muss? - Was ist denn z. B. Fußball oder anderes als Konkurrenzkampf? Und der hat ja nun einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft. In sehr vielen Berufen muss man den Konkurrenzkampf mittels Sprüchen beherrschen. Sowas kann man schwer ‚später irgendwann‘ lernen.

Das er das natürlich noch nicht kann, ist mir klar.

Vor allem will er es wohl auch nicht. Oder?

Und mal ehrlich, was ist schlimmer: Zwei Kinder die sich zanken, oder zwei Kinder, die sich gegenseitig ignorieren?

Wie gesagt, ich würde versuchen, ihm eine Angeber-Schulung zukommen zu lassen. Ich würde ihm zu dem konkreten Beispiel aufzeigen, dass der andere leichtes Spiel hatte, weil deiner Behauptungen aufgestellt hatte, die wohl beide nicht stimmten. Sowas bringt nichts. Wenn zum Beispiel einer sagt: Ich krieg viel mehr Eis als du! könnte man einfach behaupten, dass man gar nicht so viel Eis will, dass so viel Eis ungesund wäre, oder sowas. (Das soll jetzt nur eine Entgegnung sein. Es geht dabei nicht darum, ob dein Sohn davon überzeugt ist oder nicht)

Und es wäre sicher gut, ihm immer wieder (unter 4 Augen) sagen, was gar nicht geht, nämlich den anderen hauen, wenn der bessere Sprüche drauf hat. Und dass man sich auch mal geschlagen geben muss, und dann daran arbeiten kann, dass man das nächste Mal gewinnt, oder wenigstens besser verliert. Es gibt ja immer wieder ein nächstes Mal. - Und übrigens auch immer wieder sagen, dass auch der andere, auch wenn man sich jedes Mal zankt, in Ordnung ist, so wie er ist. Oder empfindest du das nicht so? Wenn nicht, hätte es auch keinen Sinn, es dem eigenen Kind einzureden.

Sowas in der Richtung müsste er wohl lernen, ansonsten sehe ich das Problem bei der Mutter, die immer einen Schuldigen sucht. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Vielleicht schreibst du mal ein bisschen mehr über die Mutter, oder wäre es kein Problem für dich, ihr Einhalt zu gebieten?

Viele Grüße

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Hey!

Deinen Einwand finde ich gut und berechtigt!

Angenommen eine Mutter hat ganz genau mitbekommen, was
passiert ist und dass ihr Kind am Streit definitiv nicht
unschuldig ist. Das andere Kind und dessen Mutter, werfen ihr
und ihrem Kind das vor. Ihr Kind streitet alles ab, und sie
meint nun, unter allen Umständen zu ihm halten zu müssen und
gibt nicht zu, was ihr Kind gemacht hat.

Dises Szenario hatte ich nicht im Kopf. Auch ist mir eine solche Situation nicht in Erinnerung aus meiner Kindheit.

Auch wenn sie ihrem Kind in einem anschließenden Gespräch klar
macht, dass er das nicht hätte tun sollen etc. fände ich
dieses Vorgehen nicht ganz richtig. Ich hätte die Befürchtung,
dass die Gefahr besteht, dass das Kind daraus lernt, dass man
vor „Fremden“ nicht zugeben muss, was man gemacht hat. Oder
noch schlimmer, beim Kind könnte das Gegenteil von „Ich stehe
immer zu dir!“ ankommen. Nämlich dass es der Mutter unangenehm
ist, was ihr Kind getan hat und sie (vor anderen) nicht zu den
Fehlern ihres Kindes steht.

Was meint ihr dazu?

Wenn das Kind weiß, dass ich weiß, dass es nicht unschuldig war, dann fände ich es genauso wie du nicht richtig, so zu tun, als ob mein Kind unschuldig ist - und zwar aus genau dem Grund, den du genannt hast.

Ich denke, ich würde mich dann sachlich neutral verhalten und eher in die Richtung tendieren, dass beide für den Streit verantwortlich sind und deshalb auch beide den Streit zu klären haben.

Gruß, Fo

Hallo,

Könnte da nicht ein Gespräch mit der Mutter unter 4 Augen
helfen? Also, ein Gespräch des Inhalts, dass man keinen
Schuldigen finden möchte, und dass beide grundsätzlich
unschuldige Kinder sind, und dass man in Zukunft solche
Schuldzuweisungen auch in Gegenwart der Kinder zurückweisen
wird?

Hm, wäre zumindest einen Versuch wert. :smile:

Und mal ehrlich, was ist schlimmer: Zwei Kinder die sich
zanken, oder zwei Kinder, die sich gegenseitig ignorieren?

Huh, du, wenn das auf Familienfeiern ständig passiert, und alles, wirklich alles so endet und sich um den Dreck auf dem Boden gestritten wird, ist das schon nervig. Wobei MICH das nicht stört, sondern eher die anderen Familienmitglieder, die dann streckenweise da auch noch mitmischen.

gibt ja immer wieder ein nächstes Mal. - Und übrigens auch
immer wieder sagen, dass auch der andere, auch wenn man sich
jedes Mal zankt, in Ordnung ist, so wie er ist. Oder
empfindest du das nicht so? Wenn nicht, hätte es auch keinen
Sinn, es dem eigenen Kind einzureden.

Das andere Kind ist einfach anstrengend, aber hat wohl einfach ein sehr geringes Selbstbewusstsein, das ihn so sein läßt.

Sowas in der Richtung müsste er wohl lernen, ansonsten sehe
ich das Problem bei der Mutter, die immer einen Schuldigen
sucht. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Vielleicht schreibst du mal ein bisschen mehr über die Mutter,
oder wäre es kein Problem für dich, ihr Einhalt zu gebieten?

Das ist eine sehr vertrackte Situation. Leider ist es so, das da noch viele andere Dinge mit reinspielen, und ihr Sohn der „auffälligere“ ist, im Sinne von, das er von einem teil der Familie halt eher Ärger bekommt. Was die Mutter sehr empfindlich macht. Und sie dann einfach auch eher drauf achtet, wann welches Kind die Situation verursacht hat, und wenn sie sieht, das meiner das verursacht hat, das auch betont , damit jeder auch registriert, das ihr Sohn unschuldig ist und bitte jetzt mal keinen Ärger bekommt.
Sonst - in einem anderen Rahmen - wissen wir beide, das die Kinder halt so sind.
Ich würde die einfach sich streiten lassen , und darauf vertrauen, das irgendwann irgendeiner nachgibt oder geht, das läßt aber das Umfeld nicht zu. Die steigen dann ein, wollen ihre Ruhe haben, und wenn dann eines der Kinder weint, mischen sie sich ein ( jetzt hat aber , und muss das sein, und überhaupt). Ich sitze sowas im Normalfall aus bei anderen Kindern , halt nur hier ist es schwierig.

lg

Brenna

Hi Brenna,

ich hatte das Glück bei meiner Tochter immer zu sehen ,wenn/wann sie log,dann wurden ihre Augen dick und unstet.

Aber so viele Sachen lösen sich manchmal von allein.
Sicher kennst Du diesen Film,der das wunderbar zeigt

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gott_des_Gemetzels

http://www.constantin-film.de/kino/der-gott-des-geme…

LG von Oscara

Nachfrage
Hallo,

Wenn das Kind weiß, dass ich weiß, dass es nicht unschuldig
war, dann fände ich es genauso wie du nicht richtig, so zu
tun, als ob mein Kind unschuldig ist - und zwar aus genau dem
Grund, den du genannt hast.

Ich denke, ich würde mich dann sachlich neutral verhalten und
eher in die Richtung tendieren, dass beide für den Streit
verantwortlich sind

Moment, du weißt, dass dein Sprössling falsch gehandelt hat und deine Lösung ist, dass beide verantwortlich sind? Fühlst du dich damit wirklich gut?

LG Dany

Hallo

eine Lösung habe ich nicht - aber mir stellt sich eine grundsätzliche Frage: Es scheint sich ja immer um Streit mit ein und demselben Kind zu handeln.

Kann man es nicht akzeptieren, das es Kinder gibt, die sich nicht vertragen und die sich aus dem Weg gehen wollen? Und ist es dann nötig, die Kinder zum sich vertragen zu zwingen?
Fast jeder Erwachsene kennt Menschen, mit denen es einfach nicht geht - Kinder haben das auch. Nur können Kinder nicht selbst entscheiden, ob sie jemanden sehen wollen oder nicht, sondern müssen „halt mitkommen“.

Ich sehe es allerdings ein, dass es schwierig und umständlich ist, wenn die Eltern sich mögen und sich regelmässig treffen wollen, die Kinder aber nicht miteinander auskommen.

Gruss, Sama