Verhinderte Liebe - wie damit umgehen?

Hallo,

ich bin mit knapp 40 wie mir scheint der Liebe meines Lebens begegnet. Wir hatten das beide nicht geplant aber unsere gegenseitige Anziehung hat uns unweigerlich zusammengebracht. Allerdings wissen wir, dass unsere Liebe keine Zukunft hat. Wir sind beide verheiratet und haben kleine Kinder und sind eigentlich beide nicht unvernünftig genug das alles „nur für Liebe“ zu zerstören. Was uns bleibt sind Gespräche im Job, die Mittagspause und eine gelegentliche Hotelübernachtung.

Weil die Sehnsucht zu groß wurde und mir die ganze Situation zu viel wurde habe ich versucht mich von ihm zu trennen und dabei festgestellt, dass ich es nicht schaffe. Auch er war am Boden zerstört und hat in der Situation darüber gesprochen seine Familie für mich zu verlassen. Das will ich aber nicht. Er würde das nur für mich tun und ich glaube nicht, dass dies eine gute Ausgangssituation für eine Beziehung wäre.

Bei mir liegt die Situation etwas anders – ich bin aus anderen Gründen gerade dabei mich von meinem Mann zu trennen. Fakt ist, dass er nicht frei ist und ich das vorher wusste. Womit ich nicht gerechnet hatte ist die Stärke der Gefühle die wir füreinander empfinden. Wir sind keine Teenies mehr und sagen beide voneinander dass wir so etwas Intensives wie zwischen uns noch nie vorher mit einem anderen Menschen erlebt haben. Es passt einfach alles: die Einstellung, Ansichten, Vorlieben. Wir denken aneinander und schreiben uns oft zum gleichen Zeitpunkt – teilweise ist unser Gespür füreinander uns selbst schon unheimlich. Und mit diesem Menschen kann ich nicht zusammen sein.

War schon mal jemand in der Situation, dass er mit einem Menschen den er geliebt hat und der ihn auch geliebt hat aufgrund der äußeren Umstände nicht zusammenkommen konnte. Was habt ihr gemacht? Geht die Sehnsucht irgendwann vorüber? Kann man diesen Menschen vergessen und „vernünftig“ agieren, auch wenn man genau weiß, dass er tatsächlich die Liebe des Lebens ist?

Liebe Grüße,

Jil

Hallo,

wenn man arg verliebt ist und sich dann obendrein nur wenig sehen kann, ist diese Situation erstmal dauerhaft spannend und weckt Sehnsucht.

Aber wenn Ihr zusammenleben würdet, würde es der übliche langweilige Alltag werden, die Liebe würde sich in Gewohnheit verwandeln, die Alltagsprobleme würden Eure Köpfe beherrschen - lohnt es sich dafür, Kindern die Familie zu nehmen?
Dieses starke Verliebtheitsgefühl ist eine hormonelle Geschichte, die ist zeitlich begrenzt. 2 Jahre sind schon viel.

Es ist natürlich etwas anderes, wenn die geführte Beziehung / Familie ein Desaster ist unter dem alle leiden.

Aber sonst: wegen einer Verliebtheit Familien zerrupfen würde ich mir gut überlegen.

Gruß, Paran

Hallo,

Wir hatten das beide nicht geplant

Wie könnte man das auch planen?

aber unsere gegenseitige Anziehung hat uns unweigerlich zusammengebracht.

Nur ganz schwere Körper ziehen sich gegenseitig an:wink:
Die Anziehungskraft sinkt glaube ich mit dem Quadrat der Entfernung (oder so).
Also entfernt euch nicht sehr weit voneinander.

Gruß:
Manni

Hallo Jil.

Biologisch ist die Situation schnell geklärt.

Die Frau um die 40, der Mutter Natur mit Macht eindringlich ins Ohr flüstert:" Du hast schon lange kein Kind mehr gekriegt. Es wird Zeit, bald ist es eh vorbei. Und wenn dein Mann dich nicht schwängert, taugt er nichts, also such dir nen anderen, was auch günstiger für deine Gene ist."

Worauf sie sich aufs Heftigste verliebt.

Dazu der Mann, dem die Natur eigentlich sein Leben lang sagt, säe da wo ein fruchtbarer Acker ist und der dazu jetzt noch eine Frau sieht, die sich liebevoll um seine Kinder kümmern wird, weil sie ihn liebt. Besonders günstig als Option, deswegen, weil diese Frau (relativ) bald in die Wechseljahre kommen wird, wo sie dann vor Männern weitgehend Ruhe hat und sich intensiv um die Aufzucht des Nachwuchses kümmern kann.

Natürlich ist es die ganz große Liebe. Weil es einerseits schon etwas braucht, um eine bestehende Beziehung aufzulösen, weil es andererseits nach Jahren des Ehealltags wirklich aufregend ist und weil man ja (vielleicht) in all den Jahren wirklich was dazu gelernt hat. Was kann man da raten?

Nun eigentlich müsste man raten, lass dir ein Kind machen, egal von wem, dann ist bald Ruhe im Karton. :smile:

Geht nur nicht, weil die gängige Moral die immer noch von der Treue bis zum Tod ausgeht, dagegen spricht.

Eigentlich kann man auch nichts raten, weil jede Situation wieder anders ist. Man kann sich nicht auf Wunsch entlieben, so wie man sich auch nicht auf Wunsch verlieben kann.

Mein Rat wäre aber eventuell, lasst es, wie es ist. Bleibt beim Hotelzimmer und seht zu, dass niemand mehr als unvermeidbar gekränkt wird. Kommt Zeit, kommt Rat.

Die Stunden, die ihr miteinander verbringt, werden für beide unvergesslich sein.

http://www.youtube.com/watch?v=uOhLDJkPH-E

mfg M.

Hallo Jil,

Du steckst in einem Dilemma - scheinbar widersprechen sich Verstand und Gefühl . . .

ich bin mit knapp 40 wie mir scheint der Liebe meines Lebens
begegnet.

Das wisst ihr beide allerdings erst, nachdem ihr Euch näher gekommen seid . . .

Wir hatten das beide nicht geplant aber unsere
gegenseitige Anziehung hat uns unweigerlich zusammengebracht.

„Unweigerlich“ soll wohl verklären/rechtfertigen, dass ihr beide euch nicht nur nicht „geweigert“, sondern ausdrücklich darauf hin gearbeitet habt. Zumindest war von beiden Seiten die Bereitschaft vorhanden, sich darauf einzulassen (Was durchaus auch was über die jeweiligen Beziehungen daheim aussagt . . .).

Allerdings wissen wir, dass unsere Liebe keine Zukunft hat.

So so - und dennoch habt ihr beide euch freiwillig (also ohne Zwang oder Druck von außen) darauf eingelassen. Da die Realisierung dieser Liebe voraussichtlich mit erheblichem Aufwand, Verzicht und möglicherweise Ärger einhergeht, soll sie also keine Chance haben - bzw. ihr beide wollt ihr keine geben (scheint vllt. momentan einfacher i. S. v. bequemer).

Wir sind beide verheiratet und haben kleine Kinder und sind
eigentlich beide nicht unvernünftig genug das alles „nur für
Liebe“ zu zerstören.

Ich gehe davon aus, dass die Kinder keine gemeinsamen sind und dass die schon da waren, BEVOR das mit euch losging und ihr das auslebtet (z. B. im Hotel).

Was uns bleibt sind Gespräche im Job, die
Mittagspause und eine gelegentliche Hotelübernachtung.

Naja - vllt. mehr als in mancher vermeintlich intakten Beziehung?! Und dennoch ist euer Tun „Betrug“ am jeweiligen Partner und „Verrat“ an der jeweiligen Familie. Das ist weder eine Basis für euch beiden, noch für eure jeweiligen Familien.

Weil die Sehnsucht zu groß wurde und mir die ganze Situation
zu viel wurde habe ich versucht mich von ihm zu trennen und
dabei festgestellt, dass ich es nicht schaffe.

??? Was heisst das denn? Im Klartext hast Du Dich damit doch für die Beziehung zu diesem Mann entschieden . . .

Auch er war am
Boden zerstört und hat in der Situation darüber gesprochen
seine Familie für mich zu verlassen.

Dazu sollte Dein Liebhaber noch Mal in sich gehen: Er verlässt seine Familie für DICH? Das ist feige - entweder er tut das für SICH oder ich wünsche Dir, dass Du Dich bezügl. „Liebe Deines Lebens“ irrst.

Das will ich aber nicht.

Vermutlich weiss er das oder ahnt es zumindest - und damit bleibt ihm nach seiner vorstehenden Äußerung eine Entscheidung erspart. Was ist er für ein Typ, dass er weiter seine Familie hintergehen will, obwohl er angebl. jemand anderes liebt?

Er würde das nur für mich tun und ich glaube nicht, dass dies
eine gute Ausgangssituation für eine Beziehung wäre.

Überhaupt keine Grundlage! Er kneift und insofern mag er ein guter Geliebter/Liebhaber sein, als verlässlicher Partner scheint er ungeeignet und Dus cheinst das zu wissen/ahnen.

Bei mir liegt die Situation etwas anders – ich bin aus anderen
Gründen gerade dabei mich von meinem Mann zu trennen.

Naja, das erklärt vllt., warum Dir die „Trennung“ vom Lover aktuell nicht gelingt - ist ggf. zuviel an Trennung auf einmal?!

Fakt ist, dass er nicht frei ist und ich das vorher wusste.

Korrekt.

Womit
ich nicht gerechnet hatte ist die Stärke der Gefühle die wir
füreinander empfinden. Wir sind keine Teenies mehr und sagen
beide voneinander dass wir so etwas Intensives wie zwischen
uns noch nie vorher mit einem anderen Menschen erlebt haben.
Es passt einfach alles: die Einstellung, Ansichten, Vorlieben.
Wir denken aneinander und schreiben uns oft zum gleichen
Zeitpunkt – teilweise ist unser Gespür füreinander uns selbst
schon unheimlich. Und mit diesem Menschen kann ich nicht
zusammen sein.

Sagt wer? Da Du Dich aktuell aus Deiner Beziehung/Familie löst, spräche zumindest mittelfristig nichts dagegen - anders sieht es bei Deinem Gegenüber aus: Für ihn sind die Dinge offenbar überhaupt nicht so klar. Sei es, weil er das nicht so fühlt (als Mann weniger Zugang dazu hat) oder weil es schlicht und ergreifend für ihn nicht so ist (auch wenn er Dir das so nicht sagt).

War schon mal jemand in der Situation, dass er mit einem
Menschen den er geliebt hat und der ihn auch geliebt hat
aufgrund der äußeren Umstände nicht zusammenkommen konnte.

Ich gehe davon aus, dass es viele vergleichbare bzw. ähnliche Konstellationen gab und gibt und dass es ebenso viele Varianten gibt, wie damit umgegangen wurde.

Was
habt ihr gemacht? Geht die Sehnsucht irgendwann vorüber? Kann
man diesen Menschen vergessen und „vernünftig“ agieren, auch
wenn man genau weiß, dass er tatsächlich die Liebe des Lebens
ist?

Ob DU das kannst, ist die entscheidende Frage. Und da Du es ohnehin nicht allein entscheiden kannst, wirst Du im Zweifel damit „klar kommen“ - so der so.

Übrigens macht Dein Lover m. E. einen logischen Fehler: Der Fortbestand seiner Familie hängt keineswegs nur von ihm allein ab - wer sagt, dass seine betrogene Partnerin nicht früher oder später ein ähnliches Erweckungserlebnis hat wie ihr kürzlich und sich dann anders entscheidet als er . . . ?!

Da die
Realisierung dieser Liebe voraussichtlich mit erheblichem
Aufwand, Verzicht und möglicherweise Ärger einhergeht, soll
sie also keine Chance haben - bzw. ihr beide wollt ihr keine
geben (scheint vllt. momentan einfacher i. S. v. bequemer).

Hallole,

so eine Zweitliebe kann aber ganz schön schwierig werden: wenn man mit dem (mehr_oder_weniger ungeliebten) Partner (und den Kindern)etwas unternimmt und immer das Gefühl hat, im verkehrten Leben mitzuspielen und das Schöne eigentlich mit dem geliebten Partner erleben möchte…

… weiss auch nicht, wie ich da jetzt drauf komm …

Gruß

PW

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Hi,

ich schließe mich der Meinung von Paran und Misanthrop im Wesentlichen an.

Meine Frage an dich: Wieso gibst du dich nicht zufrieden mit der Zeit die ihr euch gebt? Kann man diese Zeit vielleicht ausweiten?

Du hast allerdings gesagt daß du dich von deinem Mann trennen willst.
Dann wärst du in einer „schwächeren“ Position als er.

Der Reiz ist doch gerade zuhause „sein Nest“ zu haben und manchmal wie ein Vogel die Freiheit zu genießen.

Am besten wäre natürlich daß ihr eure jeweiligen Partner einweihen könntet.
Es gibt Paare die können damit umgehen. Die meisten leider nicht.

Grüßle,

Ralf

Danke für eure Antworten. Die Frage ob meine Hormone mit mir durchgehen habe ich mir tatsächlich schon selbst gestellt. Das „Verliebtheit“ tatsächlich hormonell bedingt ist stelle ich auch nicht in Frage.

Allerdings erklärt das alles nicht vollständig meine starken Gefühle für diesen Mann. Ich war fast 20 Jahre treu. Das obwohl sich in dieser Zeit auch wirklich tolle Männer für mich interessiert haben - an Gelegenheiten hat es mir jedenfalls nicht gemangelt. Aber nur auf ihn habe ich mich tatsächlich eingelassen. Wenn mir das jemand vor dieser Geschichte erzählt hätte hätte ich vermutlich ähnlich geantwortet und geurteilt. Jetzt sehe ich die Sache anders.

Er ist tatsächlich die Liebe meines Lebens, aber die Tatsache, dass wir beide Kinder haben für die wir verantwortlich sind hält uns davon ab komplett egoistisch zu handeln. Ich habe versucht vernünftig zu handeln und die Sache zu beenden bevor noch etwas herauskommt und wir uns zu sehr verstricken. Das habe ich aber aus verschiedenen Gründen (Sehnsucht, Begehren, Anziehung) nicht geschafft.

Ich wollte einfach gerne Erfahrungsberichte (gerne auch per Mail) von Menschen die so etwas auch schon einmal erlebt haben. Ich weiß nämlich tatsächlich nicht wie ich mit der Situation umgehen soll.

Liebe Grüße,

Jil

Hi,

wenn

man mit dem (mehr_oder_weniger ungeliebten) Partner (und den
Kindern)etwas unternimmt und immer das Gefühl hat, im
verkehrten Leben mitzuspielen und das Schöne eigentlich mit
dem geliebten Partner erleben möchte…

Erstmal liebt sie sicher ihre Kinder. Und daß man mit dem Partner mit dem man zusammenlebt Liebe und Respekt empfindet ist halt eben eine Frage der entsprechenden „Reife“.

Der besondere Kick ergibt sich doch gerade durch die „kleinen Fluchten“
zu demjenigen zu dem man eine hormonelle Verliebtheit empfindet.

Leider sind die meisten Menschen nicht in der Lage ihre Hormone realistisch
einzuschätzen und sprechen dann von der „großen Liebe“ etc., geben Familien mit Kindern auf bis dann nach ein paar Jahren der gleiche Trott mit der ehemals „großen Liebe“ einkehrt und die nächste „große Liebe“ erscheint.

Bis manche dank der endlich eingekehrten Weisheit erkennen daß es meist nicht auf die Menschen ankommt denen man begegnet sondern daß die Gefühle in einem selbst sind und oft auch situationsbezogen entstehen.

Leider hat dies den Nachteil daß man dann ab einem gewissen „Level“ sich kaum noch verlieben kann weil es einfach keine „Prinzessinnen“ gibt zu denen man „aufschauen“ kann:wink:

Grüßle,

Ralf

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Hi,
Hi Ralf,

ich schließe mich der Meinung von Paran und Misanthrop im
Wesentlichen an.

Meine Frage an dich: Wieso gibst du dich nicht zufrieden mit
der Zeit die ihr euch gebt? Kann man diese Zeit vielleicht
ausweiten?

Das wäre vielleicht eine Lösung über die ich nachdenke. Phasenweise gefällt mir der Gedanke auch, allerdings komme ich mal besser und mal schlechter damit zurecht, dass ich nur sehr begrenzt „Zugang“ zu ihm habe.

Du hast allerdings gesagt daß du dich von deinem Mann trennen
willst.
Dann wärst du in einer „schwächeren“ Position als er.

Stimmt, das weiß ich und ich weiß noch nicht wie ich reagieren wenn Mein Mann und ich uns tatsächlich entgültig trennen sollten. Es kann gut sein, dass ich damit überhaupt nicht umgehen kann und mich dann tatsächlich auch von ihm trenne.

Der Reiz ist doch gerade zuhause „sein Nest“ zu haben und
manchmal wie ein Vogel die Freiheit zu genießen.

Komisch, das sieht er genau so. Scheint glaube ich eine sehr männliche Sichtweise zu sein. Wie gesagt, mir gelingt diese Sichtweise nicht immer. Besonders dann nicht wenn ich das Gefühl habe, dass ich ihn gerade brauche.

Am besten wäre natürlich daß ihr eure jeweiligen Partner
einweihen könntet.
Es gibt Paare die können damit umgehen. Die meisten leider
nicht.

Bei seiner Frau ist das auszuschließen. Bei meinem Mann würde ich das nicht unbedingt sagen. Das kommt also leider nicht in Frage.

Grüßle,

Ralf

**Grüße,

Jil**

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Das kommt davon . . .
Moin Ralf,

Leider hat dies den Nachteil, daß man dann ab einem gewissen
„Level“ sich kaum noch verlieben kann, weil es einfach keine
„Prinzessinnen“ gibt, zu denen man „aufschauen“ kann:wink:

Wenn wir das nicht zwingend als Nachteil sehen müssen, möchte ich Deine Ausführungen als weise Worte eines lebenserfahrenen Mannes einstufen . . . :wink:

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Hallo,

Er ist tatsächlich die Liebe meines Lebens,

Das ist jetzt aber ganz schön hoch aufgehängt, wenn man es ernst nimmt. Oder es ist leicht dahin gesagt, aber dann wird die nächste „Liebe des Lebens“ auch noch kommen. Ich will es hier nicht wieter vertiefen.

aber die Tatsache,
dass wir beide Kinder haben für die wir verantwortlich sind
hält uns davon ab komplett egoistisch zu handeln.

Wie alt sind die Kinder? Was wird in einigen Jahren mit ihnen sein? Wann werden sie selbständig ihre eigenen Wege gehen?

Ich habe
versucht vernünftig zu handeln und die Sache zu beenden bevor
noch etwas herauskommt und wir uns zu sehr verstricken. Das
habe ich aber aus verschiedenen Gründen (Sehnsucht, Begehren,
Anziehung) nicht geschafft.

Du schreibst immer nur „ich“. Wie steht er dazu? Habt Ihr noch nicht das „was-wäre-wenn“-Spiel gespielt?

Ich wollte einfach gerne Erfahrungsberichte (gerne auch per
Mail) von Menschen die so etwas auch schon einmal erlebt
haben.

Gerade das werde ich nicht tun. Aber ich war in einer ähnlichen Situation. Und ich bin gegangen. In dieser Situation war ich egoistisch, stimmt. Aber die Alternative hätte mir nicht gut getan.

Ich weiß nämlich tatsächlich nicht wie ich mit der
Situation umgehen soll.

So schlimm es klingt: Jeder muß seinen eigenen Weg finden. Fremde Beispiele helfen nur begrenzt.

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo Jil,

ich bin eigentlich als „Kopfmonster“ verschrien, habe aber, als ich 1997 meinen Mann (übers Internet) kennengelernt habe, wir beide in Beziehungen steckten (allerdings ohne Kinder), alle Vernunft über Bord geworfen.

Nach dem ersten „realen“ Treffen haben wir beide direkt unsere Beziehungen beendet, ich habe alles stehen und liegen lassen und bin nach nur drei Monaten zu ihm nach Berlin gezogen, obgleich ich z.B. ein super Angebot von meinem damaligen Professor hatte, ich diesen Mann kaum kannte. Völlig verrückt, aber ich konnte gar nicht anders - es hat sich richtig „angefühlt“! :smile:

Ich habe es nie bereut, da mein Mann wirklich die Liebe meines Lebens war. Lach, genauso, wie Du es beschreibst: ein schon fast unheimliches Gespür füreinander.

Mein Mann ist vor neun Monaten im Alter von 45 Jahren an Krebs verstorben. Vor diesem Hintergrund sehe ich einiges aus einem anderen Blickwinkel.

Sicherlich sollte man die Verantwortung den Kindern gegenüber nicht ausblenden, aber wie viele Patchwork-Familien gibt es?

Mein „Parade-Beispiel“ ist eine Freundin: Sie ein Kind, er zwei Kinder (die allerdings nicht in der Familie leben), sie gemeinsam zwei Kinder - alle Kinder verstehen sich hervorragend.

Nein, bitte nicht falsch verstehen: Ich will damit nicht sagen, dass man bewusst Familien „zerstören“ soll, wenn beide sich der Gefühle nicht sicher sind. Und natürlich wäre es „einfacher“, wenn Ihr beide auf einem ähnlichen Stand wäret: Nämlich - unabhängig von den Gefühlen füreinander - schon eine Trennung von dem Ehepartner avisiert zu haben.

Aber wie häufig kommt es vor, dass man wirklich so ein heftiges Gefühl entwickelt? Wer weiß, wie lange man noch lebt? Will man im Sterbeprozess das Bewusstsein haben, einen geliebten Menschen am Sterbebett zu missen, da man nicht den Mut hatte, zu seinen Gefühlen zu stehen?

Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, aber wenn ich nochmal in meinem Leben ein derartiges Gefühl für einen Mann entwickeln sollte, würde sich sicherlich mein Verstand auch wieder ausschalten - und ich werde es nicht bereuen! :smile:

Ich bin Anfang 40. Wenn ich Misanthrop/Nemos Theorie folge, dass es hier in erster Linie um die tickende biologische Uhr geht, habe ich allerdings schlechte Aussichten, mich jemals wieder zu verlieben, da ich seit 12 Jahren kinderlos (und ohne Reue) sterilisiert bin.

Liebe Sonntagsgrüße

Kathleen

Ich bin Anfang 40. ……, dass es hier in erster Linie um die tickende biologische Uhr geht, habe ich allerdings schlechte Aussichten, mich jemals wieder zu verlieben, da ich seit 12 Jahren kinderlos (und ohne Reue) sterilisiert bin.

Hallo Kathleen,
was bitte haben Kinder mit der biologische Uhr zu tun?
Oder meinst du keinen mehr finden?. Also ich glaube nicht dass eine Frau Anfang 40 die biologische Uhr schon spürt. Ich kenne viele im Bekanntkreis (55 – 60->, da trifft auf einmal die Uhr auf und sie geraten in Panik.
Ob diese Kinder haben, geschieden, verwitwet oder Single, weil sie keine wollten oder wie bei dir sterilisiert sind, da tritt auf einmal die Uhr auf oder einfach nur Einsamkeit im Alter. Dies trifft nicht nur Frauen, auch Männer sind davon betroffen.

Gut, dass es so ist, da Gespräche, Zweisamkeit mit allem, kuscheln, knuddeln und mehr haben keine Altersgrenze.

Sei lieb gegrüßt
Claude

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Hallo Claude,

was bitte haben Kinder mit der biologische Uhr zu tun?

das war nur eine „interne“ Provokation/Einschränkung auf
Misanthrops Theorie bezogen.

Oder meinst du keinen mehr finden?.

Ach nö - so gruselig bin ich dann auch nicht! :smile:

Liebe Grüße

Kathleen

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Hallo Kathleen,

danke für Deine Antwort. Wir sind uns beide sehr sicher, dass wir, wenn wir uns früher kennen gelernt hätten beide bestehende Beziehungen füreinander sofort aufgegeben hätten. Gesetzt den Fall ich hätte diesen Mann also 1997 getroffen, als das bei Dir und Deinem Mann der Fall war, hätten wir vermutlich genauso gehandelt wie ihr beide. Da waren wir beide Mitte 20 und hatten noch nicht so viel erlebt und eben auch noch keine Kinder.

Jetzt kommt allerdings bei uns beiden der „Kopf“ mehr durch. Will heißen: wir wissen, dass es sehr schwer wird wenn wir uns beide aus den bestehenden Beziehungen füreinander entscheiden. Vielleicht macht „Lebenserfahrung“ auch feige? - ich weiß es nicht.

Deine Geschichte gibt mir jedenfalls zu denken. Ich hoffe nicht, das ich es irgendwann bereue nicht alles daran gesetzt zu haben ihn zu bekommen. Momentan fehlt mir jedenfalls der Mut dazu.

Liebe Grüße,

Jil

Ach nö - so gruselig bin ich dann auch nicht! :smile:

Entschuldige.
Keine aber auch wirklich keine der lieblichen Geschöpfe dieser Welt, könnte gruselig sein.
Lieben Gruß
Claude

Lieber Claude,

Entschuldige.

ich wüsste nicht, wofür Du Dich entschuldigen müsstest!

Keine aber auch wirklich keine der lieblichen Geschöpfe dieser
Welt, könnte gruselig sein.

Meine Aussage war nur dem norddeutschen Humor geschuldet! :smile:

Viele Grüße

Kathleen

Liebe, Lust, Leidenschaft, Lust am Verbotenen . .
Moin Jil

Deine Geschichte gibt mir jedenfalls zu denken. Ich hoffe
nicht, das ich es irgendwann bereue nicht alles daran gesetzt
zu haben ihn zu bekommen. Momentan fehlt mir jedenfalls der
Mut dazu.

m. E. hast Du da was missverstanden: Du tust doch schon den Schritt aus einer Beziehung, die Dir nicht mehr gibt, was Du Dir wünscht . . .

Du bist es gar nicht, die MEHR tun könnte, es sei denn, die Manipulation des vermeintlichen Ideal-Partners sei eine Option für Dich . . .

M. E. ist es Dein Liebhaber, der eine Entscheidung treffen muss/müsste: Er hintergeht weiterhin sein Frau (Familie), um seine vermeintliche Liebe mit/zu Dir auszuleben. Offenbar ist er eher bereit, diesen „Spagat“ hinzunehmen/zu akzeptieren, als für klare Verhältnisse (wie auch immer die aussehen) zu sorgen.

Mein Fazit: Entweder ist es mit seinen Liebesschwüren zu Dir nicht so weit her oder er ist einfach feige/träge und kriegt seinen Ar… auch Bequemlichkeit nicht hoch.

Ich glaube übrigens, dass es gar nicht Mal so wenig Männer gibt, die mit/in der von Dir beschriebenen Situation NICHT unglücklich wären: Zuhause gesicherte Verhältnisse und für das aufregende Liebesleben (insbesondere in puncto Sex) was Aufregendes (nicht zuletzt, weil Verbotenes) . . .

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Jetzt kommt allerdings bei uns beiden der „Kopf“ mehr durch.

Trotzde sollte man den „Bauch“ nicht ganz vernachläsigen.

Will heißen: wir wissen, dass es sehr schwer wird wenn wir uns beide aus den bestehenden Beziehungen füreinander entscheiden.

Wie schwer wird es werden, wenn Ihr Euch nicht füreinander entscheidet ? Werdet Ihr zukünftig mit dem Gefühl leben wollen, das Wesentliche in Eurem Leben versäumt zu haben ?

Vielleicht macht „Lebenserfahrung“ auch feige? - ich weiß es nicht.

Ich würde es nicht Lebenserfahrung nennen, sondern eher Bequemlichkeit. Man muß auch den Mut haben, sein Leben umzukrempeln. Wenn Ihr Euch Eurer Liebe wirklich so sicher seid wie Du schreibst, gibt es meines Erachtens keinen anderen Weg.

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