Verletzende Bemerkung - zu empfindlich reagiert?

Hallo,

ich komme eben von einem Abend mit ein paar Arbeitskollegen zurück und bin noch ganz geschockt von etwas, das mein Chef zu mir gesagt hat.

Ich bin 32, mein Chef ist vier Jahre älter und im Allgemeinen verstehen wir uns gut. Wir kennen uns schon ein paar Jahre und wissen auch, dass wir beide direkt sein und auch mal „gemeine“ Dinge im Spaß sagen können, ohne dass der andere verletzt ist, eben weil wir beide wissen, dass es Spaß ist. Das gilt auch für die zwei anderen Kollegen im Team. Da er schwul ist, können wir auch miteinander flirten, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hätte. Alle paar Monate treffen wir uns im Kollegenkreis außerhalb der Arbeit, ansonsten unternehme ich mit meinem Chef privat nichts.

Nun waren wir heute mit vier anderen Kollegen etwas trinken, es wurde kaum Alkohol getrunken, weil wir alle mit dem Auto da waren. Irgendwann schlug einer vor demnächst zu gehen. Ich hatte mein Auto ca. 20 Minuten weit weg geparkt, es war taghell und der Weg dahin keineswegs einsam, da viele Spaziergänger. Ein (anderer schwuler) Kollege wollte mich begleiten, was ich ablehnte. Er meinte dann (ganz im Ernst) besorgt, dass man nie wissen könne, nicht dass ich noch irgendwo dort vergewaltigt werde. Mein Chef meinte daraufhin in die Runde (über mich) „das würde ihr vermutlich gefallen“. Ich blickte wohl etwas geschockt und der Kollege sagte, das hätte der Chef so nicht gemeint. Ich erwiderte so etwas wie der Chef hätte heute wohl seinen gemeinen Tag, keine Ahnung, ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte, weil ich die Bemerkung doch ziemlich daneben fand und von ihm nicht gewohnt bin. Das Thema wurde dann gewechselt, mein Chef hat sich auch nicht entschuldigt.

Ich schließe aus dem Kommentar, dass er mich entweder für eine Schlampe oder verzweifelt hält, was ich beides nicht bin. Ich weiß nicht wirklich, was er von mir denkt, ich erzähle auch nicht so viel von mir. Reagiere ich hier empfindlich, dass mich das verletzt hat und ich diesem Thema nichts Witziges abgewinnen kann? Bitte nicht darauf eingehen, dass er mein Chef ist, hätte es ein Kollege gesagt, wäre die Wirkung dieselbe gewesen, wir haben eh kein übliches Chef-Angestellten-Verhältnis.

Würde mich über ein objektive Meinung freuen.

Grüße,

Nicole

Hallo Nicole,

mir ist es schon hin und wieder passiert, daß mir eine blöde Bemerkung herausgerutscht ist, die dann die Beziehung zum jeweiligen Gegenüber zumindest für kurze Zeit belastet hat. Nicht aus böser Absicht, sondern aus, wie man es nennen mag, Gedankenlosigkeit, Ungeschick.

Wahrscheinlich trifft es für die meisten Menschen zu, daß sie nicht bei jedem Satz nachdenken, und der größte Teil der Kommunikation ist Konversation, Small Talk, Müll. Es passiert manchmal, daß man jemand unbeabsichtigt verletzt. Gut, wenn man es ausreden kann. Oft genug geht es unter, weil der eine nicht bemerkt, daß er gerade wen verletzt hat, und der andere nichts sagt.

Noch eine Überlegung, die vielleicht hilft: verfügt Dein Chef über Informationen aus Deinem Leben, die eine Zuordnung „Nicole = Schlampe“ suggerieren? Nein? Dann ist es wohl nur eine unbedachte Bemerkung.

Deshalb hehme ich an, die Bemerkung, die Dein Chef gemacht hat, ist auch von dieser Art, und es ist ihm nicht einmal aufgefallen. Aber da ihr beide nicht so hierarchisch miteinander umgeht, kannst Du ihn sicher daraufhin ansprechen und die Angelegenheit so klären.

Liebe Grüße,

I.

Hallo Nicole
Viele schwule Männer haben eine tiefe Unsiucherheit gegenüber Frauen. Freud sprach in diesem Zusammenhang vor dem „Angst beim Weibe“ oder „Angst vor der Frau“, die ja bei vielen Homosexuellen zum Kern ihrer Homosexualität gehört. Es geht ja nicht darum, dass wir alle ein Stück weit bisexuell sind, sondern darum, ob wir im Verhältnis zum anderen Geschlecht gestört sind.
Also nimm es nicht allzu persönlich, sondern als die Bemerkung eines im Bezug zu Frauen höchst unsicheren Menschen.
Gruß,
Branden

Hallo Nicole,

was mich an der Sache am meisten stört, ist jetzt weniger die Bemerkung. Manchmal sagt jeder etwas Dummes. … Aber ich finde es nicht gut, dass dein Chef danach einfach das Thema gewechselt hat, sich nicht entschuldigt hat und damit einfach so tut, als wäre alles in bester Ordnung.

Leider ist das jedoch an der Tagesordnung. Nur nicht streiten, nur keine Konflikte, nicht drüber reden. Das löst aber keine Probleme, sondern schafft sie erst. Wenn er sich entschuldigt hätte, wäre doch nun alles in bester Ordnung und du würdest hier nicht posten, oder?

Ich glaube aber, dass er es wirklich nicht so böse gemeint hat. Er kann sich als Mann wohl nur nicht vorstellen, wie das für eine Frau ist: Diese Bedrohung ist ja immer da, und das ist an sich nichts, worüber man Witze macht. Auch du nimmst die Bedrohung ja ernst, denn du beschreibst uns, dass der Weg beleuchtet und nicht völlig verlassen war - hast dir die Situation also genau angesehen, bevor du entscheiden hast, alleine zum Auto zu gehen.

Ob es etwas bringt, ihn nun nachträglich noch einmal darauf anzusprechen, weiß ich nicht. Dazu müsste man ihn kennen. Es gibt leider Leute, die jedem Streitgespräch aus dem Weg gehen, wenn er zu der Sorte gehört, ist es wohl besser, nichts zu sagen, weil es nichts bringt. Wenn nicht, kannst du ja vielleicht noch einmal mit ihm darüber reden.

Schöne Grüße

Petra

DAS UNBEWUSSTE uahh
Hallo Nicole

Es ist sehr schwer einzuschaetzen, was dein Chef mit dieser Bemerkung
ausdruecken wollte.
Vielleicht ist er gar nicht so nett wie du denkst, sondern ein fieses
hinterhaeltiges Schwein, das schon lange darauf gewartet hat, dir
ordentlich eins reinwuergen zu koennen.
Vielleicht war das aber auch nur eine Bemerkung, die aus seiner Sicht
im Rahmen eurer ueblichen Bloedeleien liegt, die du nun aber fuer ihn
ueberraschend fuer voellig deplaziert haeltst. Er haette drauf
kommen koennen, wenn er ein wenig nachgedacht haette, aber ein
flotter Spruch ist nur dann flott, wenn er prompt auf eine Situation
oder Aussage einer anderen Person folgt. Da bleibt nicht viel Zeit
zum Nachdenken. Ich bin selbst mitunter solch ein Spruecheklopfer.
Eine spitze, freche Bemerkung entsteht nahezu reflexartig. Erst
hinterher wird mir klar, was ich gesagt habe und manchmal merke ich
dann, dass ich ueber die Straenge geschlagen habe oder schoen ins
Fettnaepfchen getreten bin. Das ist der Nachteil der
Schlagfertigkeit.
Da solche schnellen Antworten nicht durch Nachdenken entstehen,
sondern sich innerhalb einer Sekunde bilden und ausgesprochen werden,
koennen sie kaum bewusst entstehen. Sie sind so unbewusst wie der
Stolperreflex. Und damit geben sie auch Einblicke ins Unbewusste.
Dies vorausgesetzt kann man anfangen zu spinnen: Dein Chef ist
unbewusst wohl doch ein Chauvi, hat vielleicht sogar einen latenten
Hass auf Frauen, bzw. sind sie fuer ihn das beaengstigende Terra
Incognita, das es zu beherrschen gilt, wenn er sich selbst schuetzen
will. Uns alle aengstigt das Unbekannte. Lass deine Fantasie spielen.
In deines Chefs Bewusstsein jedoch, da sieht die Sache anders aus.
Dort sind Ideen von Toleranz, Gleichberechtigung, Respekt,
Souvereignitaet.
Siehe auch: Freudscher Versprecher.

Ich glaube du verstehst was ich meine: Manchmal ist eine Zigarre eben
ein Phallussymbol und manchmal ist sie nur eine Zigarre, womit ich
wieder beim ersten Satz meiner Antwort bin.

Gruss, Tychi

hallo nicole,

ich finde nicht, dass man „zu empfindlich“ auf derartige äusserungen reagieren kann.
ich finde aber auch nicht, dass du davon ausgehen kannst, dass er dich für eine schlampe oder ähnliches hält.

ich habe viele schwule freunde und kenne solche sprüche - die machen aber auch gerne mal nichtschwule. - sie denken einfach nicht nach und wenn doch - eher in die richtung der gespielten vergewaltigung -
nach dem motto:

  • ich bin schwul und fände es geil wenn sich auf mich nun ein legger mann - z.b bad pitt - auf dem wege zum auto stürzen würde. -
    (angepasst dann nat. wenns eine hete ist)
    …das sage ich (also er) natürlich nicht sondern werfe den ball dem ersten zu der sich anbietet - das warst du…

oder aber er denkt sich - die könnte sicher mal guten sex gebrauchen (ob schwul oder nicht, männer haben da irgendwie ne fehlschaltung in der birne finde ich - kenne kaum eine frau die nem z.b zickigen kerl sagt - ich glaube du musst mal gefickt werden…)
und wenn er nicht weiss wie er seinen spruch anbringen kann - wartet mensch auf die nächste gelegenheit - auch auf eine miese.

für mich stellt sich hier die frage - was willst du tun?
willst du es ignorieren oder doch noch reagieren?

für den fall, dass du es willst - ich maile dir mal meine
spontanen ideen - eine oder mehrere hätte ich hier angebracht
oder würde es nachreichen.

da ich aber nicht gesteinigt werden will von wütenden männern*g,
maile ich es dir einfach kommentarlos.
ist was dabei, benutze es doch so oder so ähnlich - sofern du
das bedürfnis hast :smile:

wie auch immer - mach das was dir guttut.

LG
nina

hi tichy,

ich finde es ein wenig sehr untertrieben wenn man derartige bemerkungen als flotten spruch oder missgeschick abhandelt.

selbst wenn er es selbst harmlos sieht. - für mich ist sowas ein nono.

ich für meinen teil würde ihn nicht ungeschoren davonkommen lassen.
ich würde ihn spüren lassen, dass es dinge gibt, die man nicht ohne
konsequenzen sagen kann.

evtl lernt er dann ja was daraus.

das mindeste wäre von meiner seite eine retourkutsche die sich gewaschen hat.

für mich gibt es keine rechtfertigung für bemerkungen dieser art.

ich glaube, frau muss da reagieren, auch nachträglich. sonst ist es
nur eine frage der zeit wann der nächste spruch in der art folgen
wird. - wenn nicht von ihm, dann von denen die mitgehört hatten.

nene, in dem falle ist da wirklich eine kleine lehre fällig*find.

LG
nina

Hallo Nina

ich finde es ein wenig sehr untertrieben wenn man derartige
bemerkungen als flotten spruch oder missgeschick abhandelt.

selbst wenn er es selbst harmlos sieht. - für mich ist sowas
ein nono.

Deine Meinung, o.k.

ich für meinen teil würde ihn nicht ungeschoren davonkommen
lassen.
ich würde ihn spüren lassen, dass es dinge gibt, die man nicht
ohne
konsequenzen sagen kann.

Manche Leute haben Rachegelueste, andere nicht. Manche nehmen
bestimmte Dinge ernst, andere geniessen das Leben. Manche schueren
Zwietracht, andere sind grosszuegig um der Harmonie willen. So
verschieden sind die Menschen.

evtl lernt er dann ja was daraus.

Kann sein. Aber ich haette wenig Lust Lehrer zu sein, wenn

  1. der Schueler keine Lust zum Lernen hat
  2. der Schueler mein Chef ist, zu dem ich lieber ein entspanntes
    Verhaeltnis haette, als eines, das auf Machtspielchen gebaut ist
  3. ich statt Vergeltungsplaene auszuhecken, auch ein schoenes Buch
    lesen koennte.

das mindeste wäre von meiner seite eine retourkutsche die sich
gewaschen hat.

Oh ja.

für mich gibt es keine rechtfertigung für bemerkungen dieser
art.

Fuer mich schon. Wir sind doch alle Suender.

ich glaube, frau muss da reagieren, auch nachträglich. sonst
ist es
nur eine frage der zeit wann der nächste spruch in der art
folgen
wird. - wenn nicht von ihm, dann von denen die mitgehört
hatten.

Ganz genau. Praeventivschlaege sind immer eine gute Idee. Siehe
Irakkrieg 2003. Man weiss meistens schon ziemlich genau, was dabei
herauskommt und es lohnt sich fast immer.

Gruss, Tychi

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Sexismus ist verletzend!
Hallo Nicole,

wer unterstellt, dass eine Vergewaltigung der betroffenen Person Spaß macht, hat noch nicht kapiert, daß Vergewaltigung nicht die gewaltsame Spielart von Sexualität ist, die man mögen kann oder auch nicht, wie man bei Leuten sieht, die Sado-Maso mögen und jederzeit aussteigen können, sondern daß

Vergewaltigung

die sexualisierte Form von Gewalt ist.

Da Du erwähnt hast, daß Dein Chef schwul ist, kam mir der Gedanke, wie es ihm wohl gefallen würde, wenn man unterstellen würde, daß es ihm als homosexuellen Mann Spaß macht, vergewaltigt zu werden.

Auf dieser Ebene könnte man verbal kontern, aber man / frau ist viel zu perplex bei solchen Äußerungen, wie Du sie erlebt hast als spontan in dieser Weise darauf reagieren zu können und auf seine Behauptung: „Das würde ihr vermutlich gefallen“ zu sagen:
„Genauso viel oder wenig, wie ich denke, daß es Dir / Ihnen als schwuler Mann gefallen würde vergewaltigt zu werden“.

Hast Du deshalb besonders verletzt reagiert, weil Du von einem Schwulen weniger ein solches Verhalten erwartet hast als potentiell von heterosexuellen Männern?

Viele Grüße

Iris

Ist er das wirklich?
Was ist er überhaupt? Der Beginn dürfte ja wohl schleichend sein.

Zum Thema Verletzung:
Zu einer Verletzung gehören immer zwei:
Einer, der sie ausspricht und einer, der sie nimmt.
Fehlt einer der beiden, kann sie nicht stattfinden.

Zum aktuellen Beispiel:
Ich finde den Spruch des Chefs auch schwach und eher peinlich, kenne aber genügend Frauen, die dadurch keineswegs verletzt wären, sondern eine knackige humorvolle Antwort bereit hätten.

Mir kommt es eher vor, als sei die ganze Sexismus-Debatte ein Ausdruck der Weigerung einzusehen, dass man selbst wohl eher nur ungenügende Strategien entwickelt hat, mit dem (leider all zu oft) primitiven Gehabe der Männerwelt umzugehen.

Wäre es da nicht sinnvoller, für SICH vernünftige Strategien zu entwickeln anstelle dauernd zu lamentieren? Letztendes verschafft man sich mehr Respekt, wenn man durch seine Stärken beeindruckt, nicht durch seine Schwächen.

Anmerkung: ich beziehe mich hier auf das Beispiel. Wenn körperliche Gewalt mit ins Spiel kommt, kann man diese Aussagen nicht alleine so stehen lassen.

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Hallo,

Danke für den Beitrag, der eigentlich ein sehr gutes Beispiel für meine eher theoretische Frage eins weiter unten herhalten kann.

Er macht ein „Witz“ auf Deine Kosten. Das können wir alle sooo gut. Kann er auch über ähnliche Witze lachen? Vielleicht.

Sicher musste er sich schon einiges Schlimmeres anhören und mitlachen.

Für Dich hat er Deine persönliche Grenze überschritten und das hätte ich ihm unter 4 Augen gesagt.

Für einen öffentlichen Eklat ist das nichts. Wenn Du Zeugen hast, kannst Du aber trotzdem versuchen ihn und die Firma anzuzeigen und viel Geld rauszuholen :wink:.

Eencockniedo

Hi Nicole,

wie Tychi schon sagt, das Ganze ist schwer einzuschätzen; darum von mir keine Erklärungsgeschichte bezüglich des Verhaltens Deines Chefs, sondern Fragen zu Deinem Erleben und Verhalten, denn der Chef wird uns hier kaum feedback geben :wink:

Wir kennen uns schon ein paar Jahre und
wissen auch, dass wir beide direkt sein und auch mal „gemeine“
Dinge im Spaß sagen können, ohne dass der andere verletzt ist,

Mein Chef meinte daraufhin
in die Runde (über mich) „das würde ihr vermutlich gefallen“.
Ich blickte wohl etwas geschockt

Reagiere ich hier empfindlich, dass
mich das verletzt hat und ich diesem Thema nichts Witziges
abgewinnen kann?

Ja selbstverständlich, Du reagierst hierbei definitiv empfindlich, weil dieser Spruch Deines Chefs über Eure „vereinbarte“ Grenze des „auch mal ‚gemeine‘ Dinge im Spaß sagen können“ hinausgeht.

Bei aller Blödheit des Spruches versteht es sich nun nicht von selbst, dass er bei Dir jenseits der Grenze des Humors liegt …

Die interessantere Frage aber wäre, weshalb scheinbar Dein Chef geglaubt hat, er könne den Spruch sagen, da er ihn ja ganz offensichtlich für „innerhalb der Grenzen“ gehalten hat …

Was lief/läuft da schief bei der „Vereinbarung“ der Grenzen zwischen Euch beiden?

Anderer Aspekt:

Ich schließe aus dem Kommentar, dass er mich entweder für eine
Schlampe oder verzweifelt hält, was ich beides nicht bin.

Vielleicht schließt Du zu schnell …

Ich gebe Iris durchaus Recht, dass eine Vergewaltigung reine Gewalt und nicht Sex ist, allerdings ging es hier ja um die Vorstellung einer Vergewaltigungsszene, wie sie ja bei beiderlei Geschlechtern in mancher Leute Onanie-Phantasien zu finden ist, und als Vorstellung eben sehr wohl eine Spielart der Sexualität ist …

Was ist denn daran so abwegig, dass Dein Chef Dir eine sexuelle Lust an der (vorgestellten) Vergewaltigungsszene unterstellt hat?

Zumal er als Homosexueller ja selbst möglicherweise ein Vergewaltigt-Werden sich eher lustvoll vorstellen kann als ein homophober Hetero, der diesen Gedanken wohl kaum zulassen können wird …

Dritter Aspekt:

Bitte nicht darauf eingehen, dass er mein Chef ist,

wieso denn nicht? Ist er es nun oder nicht? :wink:

hätte es ein Kollege gesagt, wäre die Wirkung
dieselbe gewesen

ok, bezüglich der Wirkung glaube ich das auch …

aber es verdutzt mich ein wenig, dass -obwohl Dich der Spruch verletzt hat, obwohl Du empört warst, etc.- Du aber dennoch die Entschuldigung, die Du ja definitiv erwartet hättest, nicht aktiv eingefordert hast, oder zumindest diese Gelegenheit genutzt hast, um die „Grenzen“ klar zu machen, etwa dergestalt: „Sorry, ich versteh ja viel Spass, aber dass geht dann doch ein bißchen zu weit, oder?“

weil ich
die Bemerkung doch ziemlich daneben fand und von ihm nicht
gewohnt bin. Das Thema wurde dann gewechselt, mein Chef hat
sich auch nicht entschuldigt.

Hättest Du denn bei einem „Nur-Kollegen“ auch auf die Entschuldigung/Relativierung/Klarstellung verzichtet, und den Themenwechsel -als wäre nichts gewesen- ebenfalls so kommentarlos zugelassen?

Viele Grüße
franz

Hallo Nicole,

Du hast schon zahlreiche Antworten bekommen. Egal, wie Du diese Bemerkung nach diesen Feedbacks letztlich einschätzt, ich denke, in Deinem Unterbewusstsein bleibt es noch eine ganze Weile haften. Und das überträgt sich möglicherweise auf Eure Beziehung.

Gerade da Du schreibst, Ihr habt sonst ein gutes, lockeres Verhältnis, fände ich es gut, wenn Du ihn mal fragst, ob er für Dich kurz Zeit hätte. Schildere ihm Dein Empfinden und Deine Gedanken und gib ihm wiederum die Chance, auch seine Sichtweise zu erklären. Und wenn es aus seiner Sicht ganz unbewusst war, kann er dadurch nur dazulernen. - Diese unausgesprochenen Dinge können auf Dauer jegliche Beziehung belasten.

Alles Gute, Eva

Hi Nicole,

eine „objektive Meinung“ kann es m. E. gar nicht geben und daran sollte Dir auch nicht liegen. Tatsache ist, Du fühlst Dich durch die Aussage Deines Chefs verletzt und solltest ihm das im sachlichen Ton sagen.

Ich verstehe, daß Du verletzt bist. Du hast auch nicht zu empfindlich reagiert.

Aber ich glaube, Dein Chef hat sich überhaupt nichts dabei gedacht. Er hat in lustiger Runde einfach dumm und unüberlegt rausgeschwätzt und es sicher nicht so gemeint…

Wenn es nicht aufhört Dich zu belasten, dann würde ich ihn unter 4 Augen darauf ansprechen.

Ich würde jedoch Größe zeigen und das ganze übergehen und gar nichts sagen.

Sollte jedoch sowas in der Art noch ein einziges Mal vorkommen, würde ich echt Terror machen und fragen, was dieser Quatsch soll!

Liebe Grüsse

Gabriele

grüss dich tychi,

ich rede nicht von rache! - rache ist etwas anderes aus meiner sicht.
eine reaktion die dem anderen sein oder ihr verhalten klarmacht bedeutet für mich eine abgrenzung zum verhalten des anderen und damit verbunden
eine gewisse konsequenz für das gegenüber.

deshalb sind mir deine ausführungen in deiner antwort einfach viel zu weit weg von dem was ich schrieb und meinte.

LG
nina

Würde mich über ein objektive Meinung freuen.

Die richtige Entgegnung wäre wohl etwas richtig fett Schwulenfeindliches gewesen. Was mir spontan bei der Geschichte einfiel war: Er soll nicht von sich auf andere schließen! Vielleicht macht es IHM Spaß, mit Gewalt von einem Mann penetriert zu werden, aber von Frauen und ihren Befindlichkeiten KANN er nunmal keine Ahnung haben. Und wer keine Ahnung hat, soll besser die Fresse halten!

Naja wenn du das gesagt hättest, hättest DU wahrscheinlich wegen „Homophobie“ eins draufgekriegt, und gesagt gekriegt, er kann ja nix dafür, wenn er verbal ein Gewaltverbrechen billigt, weil er ja schwul ist und diskriminiert wird…

Chef wechseln und in Zukunft Privat- und Sexualleben aus dem Büro verbannen!

Gruß
dataf0x

Hallo,

abgesehen von allem anderen

aber von Frauen und ihren Befindlichkeiten KANN er nunmal keine
Ahnung haben.

Wieso kann ein Homosexueller keine Ahnung von Frauen haben? Ist „Ahnung von Frauen haben“ an die sexuelle Orientierung geknüpft?

Grüße,

Oliver Walter

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Wieso kann ein Homosexueller keine Ahnung von Frauen haben?
Ist „Ahnung von Frauen haben“ an die sexuelle Orientierung
geknüpft?

Nun das weiß ich nicht. Das war auch ein Retourkutschenvorschlag auf seine zutiefst frauenverachtende Bemerkung.

Gruß
dataf0x

Nun das weiß ich nicht. Das war auch ein
Retourkutschenvorschlag auf seine zutiefst frauenverachtende
Bemerkung.

Ach, so. Hm. Wieso ist es aus Deiner Sicht sinnvoll, auf einen blöden Spruch mit einem ebenfalls blöden Spruch zu reagieren? Vielleicht könnte man die Sache auch regeln, ohne dem anderen nun seinerseits auf die Füße zu treten.

Grüße,

Oliver Walter

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