Vermeidung von Blasen

Hallo,

ich habe mal eine Frage an die Wanderer hier:
Wir haben am Wochenende eine längere Wanderung unternommen. Konditionell habe ich damit keine Probleme, aber meine Füße sind recht empfindlich. Normalerweise unternehmen wir Hochgebirgstouren, da reichen zwei Paar Socken aus, um Blasen zu vermeiden. Diesesmal war es aber eine 10-Stunden-Tour und da haben die 2 Paar nicht mehr gereicht. Ich habe mir an beiden Ballen Blasen geholt sowie an der Ferse.

Vielleicht lag es daran, dass über die Länge der Zeit durchs Schwitzen die Socken feucht geworden sind. Vielleicht hätte es gereicht, einfach nach der Hälfte der Zeit die Socken zu wechseln?

Oder welche Mittelchen kennt und wendet ihr so an, um euch gegen diese Plagegeister zu schützen?
Es ärgert mich schon sehr, das ich da heute so gehandikapt bin. Außerdem würde ich gerne eine noch längere Wanderung in Betracht ziehen, aber wenn ich nach der Hälfte der Zeit nur noch mit Schmerzen laufen kann, ist das blöd.

Gruß
dgu

Normalerweise unternehmen wir
Hochgebirgstouren, da reichen zwei Paar Socken aus, um Blasen
zu vermeiden.

Nach meiner Erfahrung erhöhen mehrere Paar Socken die Blasenneigung nur, z. B. wenn diese zueinander verrutschen und dabei Falten bilden. Zwar habe auch ich bei Extremtouren gerne mehrere Paar Socken dabei - aber die trage ich dann nacheinander, weil spätestens nach 60 km Socken und Einlagen unangenehm feucht sind. Dünne Baumwollsocken.

Was bei mir höchst verlässlich, spätestens nach 30 km zu üblen Blasen führt, sind - Wanderstiefel! Von allen hohen Schuhen oder Stiefeln bekomme ich Blasen. Seit ich nur noch mit Halbschuhen laufe, habe ich mit Basen keine Probleme mehr (ist halt ärgerlich im Winter, wenn selbst bei dünnster Schneedecke immer wieder Schnee in den Schaft fällt. Aber dafür gibt’s Gamaschen). Wo da der Zusammenhang ist, weiss ich nicht, ich hab’s immer wieder, mit verschiedensten Modellen ausprobiert, das Ergebnis ist immer das gleiche: Hohe Schuhe oder Stiefel - Blasen auf der Ferse.

Wenn deine Gelenke also nicht allzu anfällig sind, bzw. wenn du einigermaßen trainiert bist, solltest du’s vielleicht auch mal mit Halbschuhen probieren.

Gruß

Hmm, ich habe Wanderstiefel getragen, war eigentlich auch froh darüber, da es an dem Tag durchgängig genieselt hat. So sind meine Füße wenigstens von aussen trocken geblieben.

Wobei ich wiederrum mit den zwei Paar Socken die Erfahrung gemacht habe, das diese sich gegeneinander verschieben, mein Fuß in der einen Socke dann aber fixiert ist - ob das so stimmt, weiß ich nicht, ist meine bisherige Erfahrung. Aber für 50 km hat es leider nicht gereicht.

Hilft da evt. mehr trainieren? Kann man seine Füße „hart“ machen? Sollte man Hornhaut eher entfernen oder lieber dranlassen. Kann ich die mit was einreiben, das Blasen verhindert? Helfen diese Barfußschuhe, die Füße zu trainieren?

Alles Fragen, die ich mir in diesem Zusammenhang stelle.

Hallo!

Einen Trick, den ich vor Jahren von meinem damaligen Kajak fahrenden Freund bekam: Blasengefährdete Stellen tapen - sprich Leukotape kaufen (das wird glaub ich als klebender Verband verwendet, normalerweise) und auf die entsprechenden Stellen am Fuß draufpappen. Das verhindert zwar nicht, daß eventuelle Schuhe drücken, aber es kann nichts mehr scheuern. Und das Zeug klebt wie Sau. (Okay, es hat vor 20 Jahren so geklebt, ich denke aber doch, daß es derlei heute noch immer geben wird.)
Ich hab es bei Wanderungen nie getestet, aber wohl in normalen, anstrengenden Damenschuhen - und er beim Kajakfahren - hat funktioniert!

Grüßle - Kari

HAllo,

wie schon geschrieben: zwei Paar Socken sind nicht gut. Die rutschen geneeinander.
Genausowenig würde ich tapen. Wenn was drückt, und das ist die Ursache für die Blasen, dann drückt es noch mehr.
Passende Wandersocken sind das erste. Und dann passende Schuhe. Die müssen einfach zum Fuß passen. Da läuft sich auch nicht mehr viel ein; sprich, die passen sich nicht dem Fuß an.

Ein Tip, wenn wirklich alles passt: schmier dir die Füße mit Hirschtalg ein. Dadurch werden die Füße schön weich.

Haelge

Hilft da evt. mehr trainieren? Kann man seine Füße „hart“
machen?

Es gibt sicher Gewöhnungseffekte. Sonst hätten wir unter den Füßen keine Hornhaut, sondern Wasserbetten… Andererseits ist die blasenanfälligste Stelle bei den meisten Menschen wohl die Ferse - an der habe ich keine Hornhaut.

Sollte man Hornhaut eher entfernen oder lieber dranlassen.

Unterm Fuß würde ich sie dranlassen. Wenn sich, z. B. durch eine leichte Macke im Material (des Schuhs), Hornhaut an einer Stelle bildet, wo man sie sonst nicht erwarten würde, entferne ich sie. Sieht scheisse aus und stört in anderen Schuhen.

Kann ich die mit was einreiben, das Blasen verhindert?

K. A… Hab ich noch nie probiert.

Helfen diese Barfußschuhe, die Füße zu trainieren?

Beim Wandern? Knall mit solchen Schuhen mal gegen eine Felsspitze, wenn du gerade richtig im Lauf bist! Mit Barfußschuhen haben die Schweizer das Jodeln gelernt!

Ich habe mich irgendwann so an den Schutzeffekt von Wanderschuhen gewöhnt, dass ich auch mit normalen Strassenschuhen ganz gewohnheitsmäßig rumliegende Pflastersteine wegkicke. Aua. Mit Barfußschuhen wäre ich nach einer Stunde in der Fußklinik…

Die wesentliche Idee bei Barfußschuhen ist, die Gelenke zu entlasten (beim Wandern sind deren Belastungen aber wesentlich geringer, als beim Joggen). Barfuß wird die Fußmuskulatur mehr gefordert, was dir letztlich auch beim Wandern zugute kommt; es spricht also nichts gegen Barfußschuhe (außer dass man in vielen Modellen einfach lächerlich aussieht). Aber dass sie helfen, die Blasenneigung zu verringern, kann ich mir nicht vorstellen.

Gruß

passende Schuhe. Die müssen einfach zum Fuß passen. Da läuft sich auch
nicht mehr viel ein; sprich, die passen sich nicht dem Fuß an.

Genau. Wenn der Verkäufer sagt: Die weiten sich noch - anderes Geschäft aufsuchen.

Gruß

Hi

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nur unpassende Schuhe Blasen verursachen. Du kannst natürlich „Pech“ haben und eine Fußform haben, die nicht den Standard-Leisten der Schuhindustrie entspricht.

Davon bin ich übrigens auch betroffen, weil ich eine sehr schmale Ferse und Waden habe, aber für Frauen einen sehr breiten Vorderfuß. Richtig gute Schuhe kriege ich selten.

Grüße

Karana

Wenn deine Gelenke also nicht allzu anfällig sind, bzw. wenn
du einigermaßen trainiert bist, solltest du’s vielleicht auch
mal mit Halbschuhen probieren.

Hi,
vielleicht ist es auch nur ein unterschiedlicher Sprachgebrauch, aber Halbschuhe hab ich nicht zum sporteln und Wandern an, die hab ich in der Stadt, Büro, einkaufen…an
Wenn es die Witterung und die Wegverhältnisse nur irgendwie zulassen nehm ich die Laufschuhe auch zum Wandern, es gibt da übrigens auch „cross-schuhe“ ich glaub so heißen die, diese sind etwas stabiler und lassen nicht ganz so schnell das Wasser durch, wie Mash bei den üblichen laufschuhen.

Gruss

M@x

Moin, moin!
Da hilft nur: ausprobieren!
Für mich gilt
-kurz vorher eincremen? Geht bei mir gar nicht!
-Strümpfe ohne Nähte
-gebrauchte/ungewaschene Strümpfe für längere Touren
-nicht direkt vor der Tour, aber sonst Fuß mit kaltem Wasser und Handbürste bearbeiten, dann eincremen!
-möglichst während der Tour nasse Füße vermeiden! Nicht durch Bäche gehen, Füße nicht im Wasser abkühlen!
-Schutz empfindlicher Stellen mit Tape oder Pflaster? Klappt bei mir nicht!
Viel Erfolg wünscht
Dino

Hallo,

Blasen entstehen durch Überbelastung einer Hautstelle. Dauert die Überbelastung an entstehen Schwielen zum Schutz der Stelle.

freundlicher Gruss: Ge-es

vielleicht ist es auch nur ein unterschiedlicher Sprachgebrauch

Ich halte mich lieber an den allgemein üblichen Sprachgebrauch, der selbst einem zweifelhaften Luder wie dem Halbschuh eine bestimmte Form vorschreibt: vorne bis maximal in die Fußbeuge und seitlich bis unter die Knöchel des Fußes

http://de.wikipedia.org/wiki/Halbschuh

Gruß

eben, und so einen Halbschuh halt ich für untauglich für sportliche Wanderungen oder Bergwanderungen!

gruss

M@x

Es hilft nur „Einlaufen“. Das System aus Schuh, Socke und Haut erst in kurzen, dann längeren Wanderungen konditionieren. Ob sich die Haut an den kritischen Stellen kräftigt oder das Schuhleder sich anpasst oder beides weiß ich nicht.
Udo Becker

Ja ich weiß, die meisten Barfußschuhe sehen wirklich bescheiden aus. Es gibt aber auch welche, die eine relativ dünne Sohle haben und auch sonst wir normale Schuhe aussehen, diese trainieren halt die Fußmuskultatur. Sicherlich sind die ungeeignet für so lange Wanderungen, aber zum normalen „Spazieren“ gedachte ich die evt. zu nehmen. Aber es stimmt, gegen Blasen sind sie sicher kein Mittel.

Danke für den Tip - meinst du, das könnte auch unter den Ballen helfen? Meine speziellen Blasenstellen waren dort, wo der große Zeh auf den Ballen trifft, also im „Tiefpunkt“.

Ich dachte auch schon daran, mir so Geleinlagen für vorne zu kaufen, vielleicht helfen die ja.

Danke an alle für die Tips.

Normalerweise laufe ich mit meinen Schuhen gut. Das sind hohe Wanderschuhe, die ich auf Geröllfeldern getestet habe - alles kein Problem.

Diesesmal war es eine - vom Anspruch her - normale Wanderung durch Feld, Wiese und Wald - aber eben 50 km - ich denke wirklich, das es hier die Länge war.

Ist jemand von euch schon mal die „24-Stunden-von-Bayern“ Tour o. ä. gelaufen und hat das blasenfrei überstanden - würde mich mal interessieren.

Hallo,

hab ich aus der DiabetesBeratung:

Zuerst einen feinen Damenstrumpf bzw -socke aus Nylon und dann nur eine Lage Socke.
Hab ich persönlich noch nicht ausprobiert, könnte mir aber gut vorstellen, daß der glattere Nylonstrumpf die Reibung von zwei paar Socken wesentlich mindern könnte.

Grüße
miamei

eben, und so einen Halbschuh halt ich für untauglich für
sportliche Wanderungen oder Bergwanderungen!

Mit solchen Schuhen habe ich letzte Woche eine Tour von 90 km in 16 und eine von 105 km in 21 Std, jeweils mit ein paar tausend Höhenmetern (allerdings Mittelgebirge) zurückgelegt. Ich glaub, das kann man schon sportlich nennen. Mit Stiefeln hätte ich das nicht gepackt.

Gruß

Ich würds einfach versuchen.
Meine Erfahrungen beschränken sich auf die Ferse und den großen Zeh - aber ich weiß, daß die erwähnten Kajakfahrer sich zum Teil wirklich quasi den kompletten Fuß eingewickelt haben. - wobei ich da dann bezweifeln wollen würde, daß das zum Laufen bzw. Wandern auf Dauer noch angenehm ist.
Viel Erfolg!
Kari