Vermieter will Gasheizung einbauen

Guten Tag, mein Vermieter will dieses Jahr , kurz bevor es nächstes Jahr nicht mehr erlaubt sein wird , eine Gasetagenheizung einbauen, aber ich möchte weiterhin mit Strom heizen sowie die letzten 5 Jahre.
Welche Rechte habe ich als Schwerbehinderte mit Pflegestufe, diese Maßnahme zu verweigern?

Härtefall? Anwalt?

Nachtspeicher ? Oder mit Direktheizern ?
Und das ist dir nicht zu teuer oder hast Du von den fast verdoppelten Strompreisen nichts mitbekommen ?

Grundsätzlich bestimmt der Vermieter allein die Art der Heiztechnik. Warum muss die E-Heizung denn raus bzw. ersetzt werden ? Grundlos macht er das ja nicht, denn es kostet ihn sehr viel Geld wovon er nur einen Teil als Modernisierung auf die Miete umlegen kann. Also wird’s schon einen technischen-behördlichen Grund geben die Heizart umzustellen.

MfG
duck313

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Wenn ich für meine Postleitzahl suche, dann bekomme ich Gastarife mit einjähriger Preisgarantie ab 10,89 Cent je kWh angezeigt.

Wenn ich dasselbe für Strom mache, werden mir Tarif ab 29,93 Cent je kWh angezeigt.

Vielleicht hast du noch einen sehr alten Stromvertrag mit günstigeren Preisen - die werden aber nicht günstiger als bei Erdgas sein.

Ich kann aber deine Sorgen verstehen, wenn es um die Umlage der Modernisierungskosten nach §559 BGB geht.

Hat es eine Modernisierungsankündigung in Textform gegeben?
Wurde der Betrag der voraussichtlichen Mieterhöhung angegeben?

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Waren das nicht 8% jährlich? Wenn sich die Teuerungsrate wieder normalisiert, ist das eine recht ansehnliche Rendite.
Ich frage mich aber, ob man angesichts der Regierungspläne, Stromheizung pauschal als „erfüllt die Forderung nach regenerativen Energien“ anzusehen, das tatsächlich als Modernisierung bezeichnen kann.

Vielen Dank für die Antwort! Zu den beiden Fragen: nein es gab keine Ankündigung in Textform sondern nur eine mündliche am Telefon, und von der Höhe der Mieterhöhung war noch auch nicht die Rede.

Wenn er das als Modernisierung durchführen wil, muss er das drei Monate vorher ankündigen.
Dann sehen wir weiter.

Manche Vermieter kennen sich leider überhaupt nicht aus und denken, ein Anruf reicht.
Ich empfehle dir daher:
Rufe den Vermieter an und sage ihm, dass du noch auf die schriftlichen Informationen zum geplanten Heizungsumbau wartest - auch wegen der zu erwartenden Unannehmlichkeiten und Kosten.

Wenn es dir egal wäre, wie das Verhältnis zum Vermieter sich entwickelt, dann warte bis die Handwerker vor der Tür stehen und verweigere denen den Zutritt zur Wohnung. Das Recht wäre auf deiner Seite - aber es wird so richtig Ärger geben.

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Jetzt kosten heizen mit Strom ca. dreimal so viel verglichen mit Erdgas - vor dem Preiswahnsinn war heizen mit Strom ca. fünfmal so teuer (wobei ich den höheren Wirkungsgrad elektrischer Heizgeräte und die hohen Wartungskosten von Erdgas- und anderen Heizarten gar nicht berücksichtigt habe).

Die 8 % Aufschlag auf die Miete werden bei vielen Wohnungen die günstigeren Heizkosten mehr als auffressen; es gibt sogar Wohnungen die so gut zwischen anderen Wohnungen eingebaut sind, dass gar nicht oder kaum geheizt werden muss.

Der Einbau von Etagenheizungen sorgt für eine Vervielfachung der Investition und der laufenden Kosten. Ich halte das für unsinnig. Wenn ich Gasrohre in jede Wohnung verlegen kann, dann kann ich auch statt dessen zwei Heizungsrohre verlegen.

Die gibt es nicht, er werden nur 8% der Kosten für die Modernisierung aufgeschalgen und nicht 8% mehr Miete oder 8% der Umbaukosten, Nur der Kostenanteil der Modernisierung wird mit 8% umgelegt und das ergibt dann auch keine

mehr.

Da kann man sicher geteilter Meinung sein. Wenn bei 8% Umlage die Modernisierung nach 12,5 Jahren abbezahlt ist, darf der Vermieter weiterhin diese 8% einnehmen. Man formuliert, dass ja der Wohnwert gestiegen sei.

Das bedeutet, dass eine Heizung, die etwa 25 Jahre hält, in den ersten 12,5 Jahren abbezahlt ist und in den nächsten 12,5 Jahren Rendite bringt. Macht (Pi mal Daumen) 100% Rendite für den Vermieter.

Vielleicht gibt es die schon für den Herd und/oder Gastherme für Warmwasser?

Ist eigentlich klar, ob es um eine zentrale Gasheizung oder um Gasetagenheizungen geht ?
Mir z.B. nicht.

sicherlich gibt es hier und da super Rendite, aber in der Regel ist es so nicht. Bei größeren Sanierungen muss der Vermieter in der Regel einen Kredit aufnehmen, das Kostet.

Dann sind die 8% Brutto für den Vermieter, die gesamte Steuerlast bei Vermietung liegt bei guten 30%, durch das „mehr“ an Material was da in der Regel verbaut ist steigen auch die Kosten der Reperatur und der Instandhaltung.

Und dann kommt noch die Einsparung von Steuern hinzu. Würde man die Heizung linear über 10 Jahren abschreiben, dann übersteigt die AfA die Mehreinnamen durch die Mieterhöhung.

Ja:

Vorteile: Vermieter muss sich nicht um Abrechnungen kümmern.

Wartung wird auf den Mieter umgelegt.
Reparaturen natürlich nicht, da trägt der Vermieter ein gewisses Risiko.

Etagenheizung schreibt sie zwar, kann ich mir aber ehrlich gesagt kaum vorstellen.
So etwas macht man ja schon seit vielen jahren nicht mehr.
Wäre vom Aufwand und preislich sicher auch das aufwendigste was man als Vermieter machen könnte.
Normalerweise macht man so etwas heutzutage über einen Nahwärmevertrag vom örtlichem Energieversorger.
Kostet weniger in der Anschaffung und der Vermieter hat da nachher nichts weiter mit zu tun.

Es gab vor Jahren schon eine Gasetagenheizung die aber stillgelegt wurde Punkt Gasrohre existieren auch und ein Gasherd wird auch noch benutzt.

Der Vermieter will nun halt eine neue Gasetagenheizung in meiner Küche einbauen und ich möchte das nicht und suche Argumente, um das ablehnen zu können. (Härtefall, unzumutbar, Krankheit, Behinderung)

schwer bei einer energetischen Sanierung, und das fällt sicherlich darunter.

555d BGB

Rendite ist eine Größe, die im allgemeinen in „pro Jahr“ angegeben wird. Insofern sind die 100% einen Hauch zu hoch angesetzt.

Zum anderen, und das ist mir eigentlich wichtiger, klingt Deine Aussage, als sei daran, mit einer Immobilie oder Teilen davon Geld zu verdienen, etwas verwerfliches. Tatsächlich ist das in den allermeisten Fällen das Motiv, überhaupt - bei allen innewohnenden Risiken - Wohnraum für Dritte bereitzustellen.

Mit dieser Umlage will man Vermieter - insbesondere nicht selbst genutzter Immobilien - Anreize geben, Heizungen zu modernisieren. Die CO2-Umlage ist dazu nur bedingt geeignet. Insofern ist es nur sinnvoll, dem Vermieter einen finanziellen Anreiz zu bieten.

Wenn er nach 12,5 Jahren eine Rendite einfährt (wobei man da auch erst einmal hinkommen muss; schließlich gibt es ja auch so etwas wie Instandhaltungsaufwendungen), dann heißt das im Umkehrschluss, dass er für mindestens 12,5 Jahre in Vorleistung getreten ist. Wenn man diesen Zeitpunkt noch ein bisschen weiter nach hinten verschoben hätte, reduziert das den Anreiz ganz erheblich.

Dein Vorwurf, den man hier und dort mal liest, reiht sich in eine Sichtweise der Dinge ein, mit der ich mich sehr schwer tue:

  • Wir wollen Wohnraum, aber daran soll möglichst wenig verdient werden.
  • Wir wollen Arbeitsplätze, aber die Eigentümer der Unternehmen sollen möglichst wenig verdienen und möglichst hohe Gehälter bezahlen.
  • Wir wollen umweltfreundlichere Heizungen und besser gedämmten Wohnraum, aber der Vermieter soll möglichst wenig bzw. möglichst spät davon etwas haben.
  • Wir wollen ein möglichst gute Versorgung im Krankheitsfall, aber wollen möglichst niedrige Beiträge zur Krankenversicherung bezahlen.
  • Wir wollen eine menschenwürdige Unterbringung alter Menschen und eine gerechte Bezahlung der sie pflegenden Menschen, aber möglichst geringe Kosten für die Heimplätze.
  • Wir wollen, dass Erzieher und Lehrer angemessen bezahlt werden, beklagen uns aber, wenn die Städte die Grundsteuerhebesätze anheben.
  • Wir wollen möglichst wenig für Waren bezahlen, aber wollen auch, dass einerseits die Warenhäuser erhalten bleiben und andererseits nicht, dass Lieferdienste die Straßen verstopfen.
  • Wir wollen ein möglichst großes und gleichbleibendes Angebot in den Supermärkten, beschweren uns aber über die hohen Preise von Paprika, Gurken und Weintrauben im tiefsten Winter.

Und ja: ich weiß, dass nicht jeder über alle Dinge so denkt, aber das Grundprinzip bleibt das gleiche, nämlich das einfachste Zusammenhänge nicht verstanden werden und anderen Leuten Gewinne missgönnt werden, ohne die es aber Dinge, die wir haben wollen, gar nicht gäbe. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund interessant und bemerkenswert, als dass hier doch keiner einen Finger für die Arbeit krümmen würde, wenn er dafür nicht bezahlt werden würde. Sobald es aber um Vermieter, Ärzte oder Einzelhändler und andere Unternehmer geht, ist das Streben nach Einkommen bzw. Gewinn auf einmal Pfuibah.

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Oh. Da hast Du dann mehr heraus gelesen, als ich sagen wollte. Natürlich ist nichts verwerfliches dabei, Geld mit der Vermietung zu verdienen. Nur manche Aspekte halte ich für nicht optimal gelöst …

Aber das passt vielleicht besser in eine andere Diskussion. :wink:

Gas in der Wohnung bereits vorhanden und früher gab es eine funktionierende Gasetagenheizung!

Dann wäre das vielleicht gar keine Modernisierung, sondern fällt unter Instandsetzung?

Ein Heizungstausch ist erst mal nie ein Modernisierung sonder ein Austasuch.

Eine Modernisierung wird es erst wenn z.B. der Niederrtemperatrukessel gegen Brennwert getauscht wird.

Als Betrag für die Umlage wird dann lediglich die diverenz zwischen den beiden Kesseltypen hergezogen.

Sprich (Achtung vereinfachte Darlegung)
Niedertem . . . 10.000
Brennwert. . . 12.000
Gleich 2.000 € Kosten Modernisierung