Vermietung direkt über Hausverwaltung - was bedeutet das und wie Chance erhöhen?

Hallo,
am Freitag sind wir bei einem Gruppen-Besichtigungstermin für eine Wohnung. Die Lage ist gut, für die Wohnung laut Fotos schön. Demnach werden sicher viele Interessenten kommen.
Nun ist das die erste Wohnung, die wir besichtigen, die direkt über eine Hausverwaltung vermietet wird. Fungiert die dann auch als Vermieter? Oder erledigen solche Verwaltungen nur den Papierkram und der eigentliche private Vermieter entscheidet anhand der Unterlagen?
Ist eine Eigenbedarfskündigung theoretisch möglich?
Wir haben die Mieter-Selbstauskunft der Verwaltung ausgefüllt und werden alle Papiere (Schufa, Gehalt usw) dabei haben, weil ausdrücklich darum gebeten wurde. Wahrscheinlich trifft das eben auch auf die anderen Interessenten zu.
Gibt es eine Möglichkeit, die eigenen Chancen zu steigern? Unterlagen schon vorab mailen oder als erste während der Besichtigung „wir nehmen sie“ sagen? Wobei ich ja auch alles ansehen will…
Erst neulich wurde bei einer anderen tollen Wohnung ein anderer Interessent bevorzugt und diese Wohnung wollen wir wirklich haben, wenn die Bilder der Realität entsprechen.
Danke!

ist beides Möglich, die Verwaltung kann sowohl im namen des Eigentümers den Vertrag abschließen oder in Ihren Namen.

Vielleicht

Wird nichts nutzen. evtl Hilft ein höheres Angebot zu machen.

, oder er hat der Verwaltung einfach vorgaben gemacht, nach dem diese dann Entscheidet.

Und wie stellt man das mit dem höheren Angebot an? Zu welchem Zeitpunkt bzw. in welchem Rahmen macht man das ? Ich will es ja nicht „unnötig“ bzw. „voreilig“ unterbreiten. Finanziell wäre mehr Miete drin.

Ich muss jetzt mal doof nachfragen: ist DAS inzwischen wirklich Standard?

Und wie schaut das da mit dem Datenschutz aus? Denn dazu eine Anekdote, zu Zeiten meiner letzten Wohnungssuche habe ich mich schlicht geweigert, derlei Angaben zu machen. Kam also ohne besagtes Zeug zum Besichtigungstermin und wurde prompt gefragt, was ich mich denn so anstellen würde? Und dann zeigte man mir diese gesammelten Dokumente vom aktuellen Mieter! Ich bin dann gerannt was ich konnte, obwohl die Wohnung sooo schlecht nicht gewesen wäre… Aber das war eine von gefühlt 1000, die ich besichtigt habe.

ja ist Standard, wie soll man als Vermieter sonst die Bonität prüfen?

Nunja, wärst du nicht gerannt, hättest du das müde lächeln des Vermieters noch mitbekommen.

Datenschutz ist je nach Wohngegend völlig fehl am Platz, wenn die Anzahl deiner Sexualpartner zu hoch ist, zieht das schließlich den guten Ruf der Gegend runter.

Wenn dir Datenschutz wichtig ist, bitte, es gibt noch andere Wohnungen. Dann geht die Wohnung an jemanden, der nichts zu verbergen hat.

Siehst Du das wirklich so? Setze ich mich - wenn ich nicht meine Kontoauszüge, Gehaltsabrechnungen und Schufa-Auskunft - an wildfremde Menschen gebe sofort dem Verdacht aus „was zu verbergen“ zu haben?

Nun, ich könnte meinen hochbezahlten Job bei „rennomierter Firma x“ doch am Tag meines Einzugs kündigen, mein wundervolles Vermögen im nächsten Spielcasino verspielen und ein rotes Lämpchen ins Schlafzimmerfenster stellen? Wie sollte der arme Vermieter das denn verhindern?

Oder formulieren wir das halt in Anbetracht kommender Einwände auch passiv: Firma x muss Geld sparen und entlässt mich, gleichzeitig gehen Auto/Kühlschrank/Waschmaschine/Fernseher/Wintermantel kaputt und ich muss mein Erspartes dafür ausgeben.

Hallo,
ein Arbeitskollege hat letztens keinen Kredit bei einer Bank bekommen. Weil er zwar verheiratet ist (das Gehalt seiner Frau würde sowohl für Leben als auch KTilgung ausreichen), das zu kaufende Haus mit nur 50% beliehen würde, beide gesund sind, gute Schufa haben - aber er als Angestellter in einem öffentlich geförderten Forschungsprojekt nur eine befristete Stelle hat.

Ohne Arbeitsvertrag hätte es nicht mal Verhandlungen gegeben.

Nun Du.
Gruß
damals

Garnicht, dass fällt unter Risiko, die Daten vorher zu sondieren fällt unter Risikominimierung.

1 Like

Ja, es ‚könnte‘. Die Wahrscheinlichkeit ist aber auf einem anderen Niveau, wenn bereits ‚ist‘.

Ich kann angesichts der immer mal wieder zu findenden Mietnomaden, die man leider nicht loswird, die Vorsicht verstehen.

Übrigens hat das nichts mit Datenschutz zu tun. Der bezöge sich auf das Speichern der Daten. Oder die Weitergabe durch den Vermieter an andere.
Gruß
damals

So ganz verstehe ich die Geschichte nicht. Ist aber egal. Verstehst Du den Unterschied nicht? Meine Bank wird sich doch hoffentlich an die Datenschutzrichtlinien und meine Dokumente nicht dem nachfolgenden Kunden zeigen „Hier guckense mal, das sind die Kontoauszüge von der Frau Bömer“. Bei Vermietern (insbesondere bei Privatpersonen) kann ich mich darauf (siehe meine Anekdote) ggf. nicht verlassen.

Warst Du der Vermieter? Der hat mich nämlich am Abend nochmal angerufen, man würde mir die Wohnung auch ohne Dokumente anbieten. Wollte ich aber dann nimmer.

Speichern der Daten? Reicht da eventuell „Lagerung in der heimischen Kommodenschublade“?

Weitergabe? Reicht da nicht „Hier schaunse mal, die Dokumente von Ihrem Vormieter“?

Weiss ich denn wem das freundliche Ehepaar Vermieterle meine Gehaltsabrechnung zeigt?

Nein das Betrifft schon das Sammeln der Daten, ab Mai gilt dann nochmals eine Verschärfte Verordnung.

Hi!
Nö, ganz im Gegenteil, ich halte da sehr viel von.
Man muß zwar den Vermieter auch verstehen, Schufa und vielleicht Gehaltsauskunft sind meiner Meinung nach durchaus OK. Aber teils verlangen Vermieter, daß man datentechnisch vollkommen die Hosen runterlässt, und das geht gar nicht.
Allerdings bekommst du dann die Wohnung eben nicht, ein anderer wird sich schon finden.

Solange das nur bei einzelnen Vermietern so ist, ist es ja kein Problem, aber wenn alle so ticken, bekommst du große Probleme, eine Wohnung zu finden.

Hallo,

man sollte die beiden Sachverhalte trennen. Einerseits das Einfordern der Informationen und andererseits die widerrechtliche Weitergabe an Dritte. Letzteres geht gar nicht, dürfte aber auch eher eine unrühmliche Ausnahme sein. Daß man sich aber über einen Mieter informiert - und zwar insbesondere über seine Einkommensverhältnisse -, ist doch nachvollziehbar und aus Vermietersicht unverzichtbar: man überläßt einer praktisch unbekannten Person einen erheblichen (wenn nicht sogar den größten) Vermögenswert, über den man als Vermieter verfügt, und das in der Gewißheit, daß man erst bei Auszug oder einem schweren Zwischenfall Kenntnis darüber erlangt, wie der Mieter mit der Wohnung umgegangen ist.

Hinzu kommt, daß man einen Mieter schon praktisch nicht aus der Hütte bekommt, wenn der nur seine Miete nicht, verspätet oder nicht vollständig bezahlt, aber noch viel weniger, wenn der sich mit den Nachbarn bzw. anderen Mietern anlegt oder (in welcher Form) belästigt, das Haus verranzt oder anderweitig dafür sorgt, daß nicht nur die eine Wohnung, sondern möglicherweise das ganze Objekt an Wert verliert.

Natürlich kann auch ein Lehrerehepaar mit den Fächern Philosophie, Kunst, Literatur und Altgriechisch mit einem Nettoeinkommen von 5000 Euro das Badezimmer verwüsten, Drogenpartys feiern und ständig in den Hausflur kotzen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist etwas geringer als bei drei russischen Fernfahrern, die nur alle zwei Wochen mal in der Bude pennen und über eine (vielleicht) ladungsfähige Anschrift in Krasnojarsk verfügen.

Gruß
C.

2 Like

Sagen wir es mal andersherum: man kann sich nicht darauf verlassen, daß Leute eine Wohnung mieten, die sie sich auch leisten können. Als ich vor einiger Zeit eine Wohnung vermietete, kamen diverse Anfragen von Leuten, die schon im Kontaktformular von Immoscout ein Nettoeinkommen angaben, das unter der Bruttomiete lag.

Insofern muß man sich schon einen Eindruck darüber verschaffen, ob das Einkommen zur Miete paßt.

Gruß
C.

Ja, leider ist das im Ballungsraum Standard. Samt Kopien der Personalausweise und Tel. des Arbeitgebers. Ich finde es auch unangenehm, sich so offenbaren zu müssen.

Ich wollte Dir damit kund tun, dass nicht nur Vermieter sich nicht allein auf die Schufa verlassen. Dass auch Kontoauszüge nicht reichen. Und nicht mal irgendwelche Gehaltsauszüge. Sondern dass da tatsächlich auch in den Arbeitsvertrag geschaut wird.

Nö. Aber allein Deine Kreditanfragen werden schon an die Schufa gemeldet. Und verschlechtern Deinen Score. Findest Du das wirklich vereinbar mit dem Datenschutz?

Rechtlich ist es übrigens in Ordnung - zusammen mit der Anfrage unterschreibst Du nämlich eine entsprechende kleine, versteckte Klausel.

Deine Anekdote ändert nichts daran, dass auch ein möglicher Vermieter nicht petzen darf. Zeig ihn halt an, wenn er das trotzdem tut. Und die Anekdote sagt nur was über die Seriosität DIESES Vermieters aus, nicht über die aller.

Gruß
damals