Moin lohengrin,
In einem späteren Posting bemerkst du, daß mein
vorangegangener Beitrag angeblich „nur zu 10%“ aus
diskusionswürdigem Material bestünde. Auch wenn dein Artikel
sicherlich kürzer ist, die Quote hier ist noch schlechter als
10 vom Hundert.
Meinetwegen. Jedenfalls benutze ich nicht solche Schwachsinnsbegriffe wie „Verbrechen“ etc. Aber Du schreibst ja selbst, dass es eine „emotionale Auseinandersetzung“ war. So hat sie sich tatsächlich gelesen: ohne Einschaltung des Hirns.
Daß andere Staaten die Vermögenssteuer haben, macht die Sache
für mich in keiner Weise besser. Du verlangst ja auch nicht
die Unterdrückung der Frau weil das in vielen anderen Ländern
dieser Welt (vermutlich mehr als Länder mit Vermögenssteuer)
auch üblich ist.
Es ist aber wichtig, wenn (auch von Dir) erklärt wird, dass das Kapital dann ins Ausland wandern würde. Warum passiert dies nicht in den Staaten, die heute schon die Vermögenssteuer haben? Darin sieht man, dass diese Gefahr nicht stichhaltig ist (ausser natürlich, wenn man die Vermögenssteuer wie Kohl dumm umsetzt).
Uns trennen offensichtlich sehr unterschiedliche Werte.
Meiner Meinung nach strebt der Mensch nach körperlicher
unversehrtheit, Freiheit, Macht und Besitz.
Das ist psychologisch betrachtet schlicht Unsinn. Jedenfalls wenn Du der Ansicht bist, dass dies die hauptsächlichen oder sogar ausschließlichen Wertes sind, nach denen der Mensch strebt. Dass er danach u.a. AUCH strebt, ist teilweise richtig.
Der („real existierende“) Sozialismus ist imho auch
und gerade deshalb gescheitert, weil die schöne Theorie nicht
die Grundeinstellung des Menschen ändern konnte, was aber
nötig gewesen wäre.
Das ist richtig.
Ich behaupte hiermit nicht, daß eine Vermögenssteuer aus
Deutschland eine sozialistische republik machen würde, aber es
wäre sicherlich ein Schritt in die falsche Richtung.
Ja, wie in USA, England und Frankreich geschehen.
Wir schützen doch per Verfassung die körperliche
Unversehrtheit, die geistige und körperliche Freiheit, sowie
die Berufsfreiheit, was im gewissen Sinne die Freiheit, Macht
zu erlangen, soweit man nicht die Rechte anderer verletzt,
miteinschließt.
Nur wenn es um das Eigentum geht, da ist unser GG weniger
eindeutig, Insbesondere Art.14§(2) „Eigentum verpflichtet.
Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit
dienen.“ ist nicht gerade klar. Mir persönlich gefällt in
diesem Zusammenhang auch die Formulierung der LV Rhl.-Pf.
besser, nach der „Das Eigentum […] ein Naturrecht“ ist,
dessen „Gebrauch nicht dem Gemeinwohl zuwider“ laufen darf.
Dem schließe ich mich an und behaupte, daß Vermögenssteuer
eines meiner Naturrechte beeschneidet.
Ok, kannst Du behaupten. Dürfte aber wohl kaum ein Jurist so sehen.
Aber auch eine Utilitaristische Argumentation ist möglich: Der
Nutzen (also finanzielle Brutto-ausBEUTE)wird - wie die
Erfahrung zeigt - recht gering sein, da die ganz großen
Vermögen meist in Sicherheit gebracht werden können, die
psychologische Wirkung auf die betroffenen Bevölkerungsteile,
die nun einmal oft auch die Schaffer von Arbeitsplätzen sind,
wird jedoch verheerend sein.
Na ja, in USA, England und Frankreich ist die Bruttoausbeute aus der Vermögenssteuer recht erheblich.
Mir fiele hier sicherlich noch einiges ein, dazu bin ich jetzt
aber zu müde.
Ist in Ordnung. Das Posting hat mir hingegen gefallen. Ich wusste doch, dass von Dir etwas intelligentes kommt, wenn ich Dich etwas provoziere.
Ciao
Ralf