Das Thema hatten wir schon mal angerissen, jedoch gibt es wohl neue, wenn auch in ihrem Ursprung sehr alte, Erkenntnisse dazu
[…]Mit Zinsen nehmen die sozialen Ungleichgewichte zu, ohne Zinsen bricht der Geldkreislauf zusammen.
… christlichen Stimmen zum Zins:
Gregor von Nyssa, ein ca. 334–394 n. Chr. lebender bedeutender Theologe, griechischer Bischof: „Was für ein Unterschied, durch Einbruch in Besitz fremden Gutes zu kommen auf heimliche Weise und durch Mord als Wegelagerer, indem man sich selbst zum Herrn des Besitzes jenes Menschen macht, oder ob man durch Zwang, der in den Zinsen liegt, das in Besitz nimmt, was einem nicht gehört?“
Kaiser Lothar im Jahr 825, nach einem Gesetz von Karl dem Großen im Jahr 789: „Wer Zins nimmt, wird mit dem Königsbann belegt, wer wiederholt Zins nimmt, wird aus der Kirche ausgestoßen und soll vom Grafen gefangengesetzt werden.“
Papst Alexander III., 1159-1181: „Jede Gesetzgebung, die den Zins erlaubt, ist null und nichtig.“
Karl von Vogelsang, 1884: „Der Zins hat die ganze Gesellschaft vergiftet, die soziale Moral zerstört. An dieser Sünde muss unsere Gesellschaft zugrunde gehen. Der Zins ist der Angelpunkt der sozialen Frage.“
Friedrich Naumann, Soz. Programm der evang. Kirche 1890: „Wir zweifeln nicht daran, dass eine Zeit kommen wird, in der sich eine christliche Bewegung gegen den Zins erhebt.“
Johannes Ude, Dekan der Kath.- theologischen Fakultät Graz, 1874-1965: „Wer Zins nimmt, lebt auf Kosten der Arbeit anderer, ohne ihnen für diese Arbeit irgendeine Gegenleistung zu geben. Durch den Zins wird der Gleichwertgrundsatz in schwerster Weise verletzt. Christentum und Zins sind unvereinbar.“
Nicht nur das Zinsnehmen für - sondern auch das Horten von - Geld wurde von den Kirchenvätern unter Kirchenbann gelegt. In einem im Jahre 1303 veröffentlichen Erlass heißt es: „Wer bei sich daheim Geld schlafend und untätig liegen lässt, wird exkommuniziert.“ Auf den Münzen des 17. Jahrhunderts stand: „Noli thesaurare“ (zu Deutsch: „Du darfst mich nicht festhalten“). Der Volksmund trifft den Nagel wieder einmal auf den Kopf, wenn er sagt: „Taler, Taler, du musst wandern“ oder „Der Rubel muss rollen“, etc. Genau das ist auch ein Teil der Lösung des heutigen Geldproblems.
Martin Luther schreibt: „Austausch und beim Austausch gewinnen, ist kein Wert der Liebe, sondern stehlen. Jeder Wucherer (also Geldverleiher mit Zins) ist ein Dieb, der den Galgen verdient hat.“ Dann definiert Martin Luther, was Wucher ist: „Ich nenne Wucherer, die gegen fünf und sechs Prozent verleihen“[…].
Quelle: http://www.christiananders.net/wbsf.htm
Meine Fragen:
Sind die obigen Aussagen (Quellen) belegbar?
Wenn ja, warum gab es so klare Positionierungen gegen den Zins, worin bestand oder besteht die Gefahr?
Letzte Frage:
Welches Risiko gehen wir als Gesellschaft ein, wenn wir die landläufig übliche Meinung (die Unvorstellbarkeit der Zinsabschaffung) dazu verteidigen und weiter umsetzen?
Gruß Torsten