Unternehmer A verwendet sein Vermögen um Fahrräder
herzustellen. Warum? Doch sicher, um sein Vermögen zu
vergrößern! Sicher nicht, um den Konsumenten das Gehen zu
ersparen. Dieser Nebeneffekt ist nur Mittel zum Zweck!
Unternehmer B möchte Kinderroller herstellen, weil er einen
Bedarf wittert, hat aber leider kein Kapital und fragt A.
A rechnet. Wenn A die Produktion ausweitet und das Kapital K
dafür verwendet, kann der Gewinn um 2% steigen. Warum sollte
er B das Geld leihen, wenn er dabei nichts verdient? Wenn B
aber so viel Gewinn erwartet, daß er A einen Zins von 10%
zusichern kann, wird der leicht bereit sein, sein Geld zu
verleihen. Wieder gewinnen alle!
Hallo Rainer,
obwohl ich ein paar Sätze weiter oben das nicht in Gänze nachvollziehen konnte hake ich hier ein:
Offensichtlich ist A betriebswirtschaftlich „schlauer“ als B. Den Vorsprung, den er durch das geschaffene Kapital erwirtschaftet hat, belegt das.
Nun macht es aber betriebswirtschaftlich nur Sinn, den Gewinn soweit wie möglich zu reinvestieren (Nebeneffekt: Arbeitsplätze für ein gesundes Unternehmen). Allein die Verlockung des Zinses hält ihn davon ab. (Zins verhindert sichere Arbeitsplätze und schafft unsichere! Nämlich bei B statt bei A) Kurzfristige Gewinnmaximierung mit einhergehender langfristiger Nichtmarktfähigkeit, da sein Konkurrent D der auch Fahrräder produziert hat und bis zu diesem Tag mit A gleichauf lag, seinen Gewinn in die Firma investierte und einen Vorsprung erwirtschaftete.
Zudem hat B bislang bewiesen, dass er nicht wirtschaften kann, und mit dem Zins von 10% beginnt die Spirale nach unten da er wiederum rein wirtschaftlich nie in der Lage sein wird diesen zurückzuzahlen, er nimmt neue Kredite auf, um die alten damit zu tilgen.
Option: Da D unterdessen bessere Fahrräder als A herstellt, ist A unterdessen zur Bank mutiert, und hat keine richtige Lust mehr zur Fahrradproduktion und verleiht nur noch Geld (10 statt 2%). (Beispiel heute VW, Hochtief etc. pp. Da diese Firmen über das Bankgeschäft heute mehr Gewinn erwirtschaften als durch ihr ursprüngliches Geschäft) Und der allertollste Nebeneffekt: A hat Abhängigkeiten geschaffen die ihm stetig reicher, alle anderen stetig ärmer werden lassen. Dies endet letztendlich in der Zerstörung der Gesellschaft als Lebensgrundlage (womöglich 11.9.2001?) da die Kluft zwischen arm und reich immer größer geworden ist.
Heute heißt A „Finanzzentrum aus sonst wo“, wird einen Teufel tun, jemals sein Kapital in volkswirtschaftlich erforderlicher Weise die eigene wirtschaftliche Unternehmungen bei sich zu Haus (wie Fahrradbau) zu stecken, sondern gibt lieber das Geld an Tausende die auch B heißen wollen (Südostasien, Südamerika). B sind die Länder der dritten Welt, und nach und nach rutschen selbst die Bewohner der „ersten Welt“ (Sozialabbau) auf deren Niveau (Argentinien).
Ohne Zins, wäre A heute nicht so reich, hätte ein gesundes etliche Arbeitsplätze ausfüllendes Unternehmen, B wäre bei ihm angestellt und nicht verschuldet, könnte eine Rente erwarten, und der Unterschied zwischen Arm und Reich wäre weitaus geringer.
Letzter Satz bevor es zu viel wird:
Arm bedeutet nicht nur, dass nichts zu essen keine warme trockene Wohnung kein soziales Umfeld etc. hast, es bedeutet stark anwachsende Kriminalität all derer die nur darin die Chance (Drogenhandel) sehen, den Lebensunterhalt zu erwirtschaften (Afghanistan, Birma, Kolumbien). Selbst der der auf der „reichen Seite“ lebt, kann sich nicht mehr sicher (Entführung Nordafrika) auf der Erde bewegen.
Ergo keiner hat gewonnen, sondern alle verlieren! Ach so, was war gleich noch der Auslöser? Ach ja, der Zins! –und der Verlockung des Sofort- Konsums erlegene B, der eben sonst so lange hätte warten müssen, bis er es sich hätte leisten können! Der Kredit hat den Konsum nur zeitlich vorverlagert, und ganz nebenbei eine unumkehrbare Abhängigkeit geschaffen. (Die verschiedentlich zitierten Beispiele, bei denen der Schuldner den Kredit getilgt hatte wirken hier logischerweise nicht, die waren auch nicht das Problem!)
Gruß Torsten
PS: 1923 hat es in Deutschland niemand für möglich gehalten, dass 10 Jahre später eine Partei (NSDAP) an der Macht ist, die Zinsen (mit versimplifizierten nationalsozialistischen Argumenten) für das Volk nachvollziehbar auf den „Index“ setzt. Ich hoffe nicht, dass man erst auf Rattenfänger am rechten Rand warten muss, um diese Probleme beim Namen nennen dürfen. Das sinkende soziale Niveau, macht Menschen bedauerlicherweise dafür offen (z.B. DVU Sachsen Anhalt 20% Arbeitslose) Es bleibt alles nur solange unmöglich (kein Zins), solange nicht vorurteilsfrei darüber gesprochen werden kann (siehe auch Auflösung der DDR 1989, war 1988 undenkbar!)