Die Banken haben nicht zum Wohle der Allgemeinheit zu handeln,
sondern zum Wohle der Kapitalgeber. § 14 GG zu zitieren, zeugt
schon von einer groben Unkenntnis der Sachlage: Das Kapital,
das Banken in Kredite und Beteiligungen investieren, ist nicht
ihr Eigentum, sondern gehört denjenigen, die Guthaben bei der
Bank unterhalten und den Eigenkapitalgebern.
denen gehören demzufolge auch die Glaspaläste mit den
Bankenlogos auf dem Dach? Da erlaubst DU, daß ich mit dem Kopf
schüttele?
Das kann ich Dir nicht verbieten, aber ich muß es auch nicht nachvollziehen können. Die „Glaspaläste“ gehören den Banken und die Banken gehören den Eigenkapitalgebern.
Nochmal: Das Kapital wird den Banken (und natürlich allen anderen Unternehmen auch) von den Kapitalgebern überlassen, um damit einerseits die nominelle Verzinsung (für die Fremdkapitalgeber) zu erwirtschaften bzw. eine vernünftige Eigenkapitalrendite. Das ist die betriebswirtschaftliche Aufgabe der Banken und nichts anderes. Volkswirtschaftlich haben sie noch drei andere Funktionen: Fristentransformation, Größentransformation und Liquiditätsversorgung.
Das Thema Glaspaläste ist übrigens auch immer wieder in nettes Thema, das ich an dieser Stelle mal wieder aufgreifen will. Ein Glaspalast ist eine Investition von Liquidität, wie es auch ein Kredit ist. Ein Glaspalast wird nur gebaut, wenn sich daraus eine entsprechende Rendite ergibt. Entweder in Form von effektiven Mieteinnahmen oder gesparten Mieten, weil man nun in der eigenen Hütte wohnt.
Mit anderen Worten: Wenn sich der Glaspalast rechnet, gibt es keinen Grund über den Glaspalast zu meckern.
Die Banken machen zu wenig! Deswegen die Initiative.Punkt!
OK, Du kennst mein Geschäft besser als ich. Alles klar.
Und das ist Sache der Bank? Wenn Dein Arbeitgeber pleite ist,
muß Dich der Vermieter mietfrei wohnen lassen und der Kaufhof
Deines Vertrauens Dir die Ware schenken?
Du vermischst Dinge, die vordergründig nichts miteinander zu
tun haben!
Das sind identische Sachverhalte.
Ob Pleite oder nicht, entscheidet die Bank! Das sind meine
Erfahrungswerte!
Dann sind Deine Erfahrungswerte Mist bzw. sind nicht repräsentativ. Punktum! Wenn Du magst, schreibe ich bei Gelegenheit ein ausführliches Referat über Gründe von Pleiten. Es sei Dir aber schon jetzt versichert, daß da nicht auftauchen wird „Unternehmen hatte Pech mit der Zahlungsmoral der Kunden“.
Sofern die Kunden eine ansatzweise akzeptable Bonität haben, wird die Liquiditätslücke anstandslos vorfinanziert. Das kannst Du aber als Außenstehender gar nicht beurteilen. Nur: Wenn der Kunde von zweifelhafter Bonität ist, dann geht man als verantwortunsgvoller Unternehmer gar nicht das Risiko einer Zahlung auf Rechnung ein, sondern verlangt Vorkasse.
Gruß,
Christian