ich (kein großer künstler, aber als musiklehrer doch täglich auch aktiv am musizieren, neben diversen bandprojekten) habe die erfahrung gemacht, daß man sich wesentlich weniger verspielt, wenn das verspielen kein thema mehr ist.
klar, wenn man als hobbyspieler jemandem was vorspielen möchte, ist man vielleicht auch noch aufgeregt, und dann ist die größte sorge, daß man sich nicht verspielt. natürlich verspielt man sich dann gerade deswegen ab und zu.
bei musik geht es gerade für normalsterbliche nicht darum, ohne fehler zu spielen, sondern einfach musik zu machen. wenn man sich darauf, sprich aufs musizieren, die lust und die stimmung, die energie, den musikalischen fluß usw. konzentriert, dann verspielt man sich deutlich weniger, und eventuelle verspieler fallen außerdem wenig auf bzw. ins gewicht.
natürlich gilt auch: übung macht den meister. große künstler üben jeden tag, spielen die stücke oft jahrelang und müssen nicht mehr viel drüber nachdenken, welcher finger wann dran ist. ein gut überlegter fingersatz hilft auch, verspieler zu vermeiden.
keine sorge, große künstler verspielen sich auch hin und wieder, nur merkt das keiner, weil sich niemand darauf konzentriert, sondern eben auf oben genannte aspekte.
es gibt außerdem musikstile, in denen verspieler wenig bis gar nicht auffallen. in musik mit improvisierten anteilen kann man sehr viele fehler im nachhinein noch ausbessern, in alter musik eventuell eine verzierung einbauen usw.