Vertriebene Deutsche, vertriebene Palästinenser

Hallo Datafox,
die „diskussion“, die du hier eröffnest, verstehe ich nicht recht. Wenn du mit „seine flüchtlinge“ europäische und andere ausländische juden meinst, so fände ich zunächst einmal den zusammenhang zu dem Thema: vertriebene und geflohene Palästinenser erläuterungsbedürftig, und außerdem kann ich mir nicht recht vorstellen, wie jordanien da irgendetwas vergleichbares hätte tun können.
Ich frage mich allerdings auch, wieso du die „diskussion“ über die flüchtlinge nicht anhand meiner obigen ausführungen führst bzw. weiterführst, habe aber, glaube ich, die verblüffende antwort jetzt in deiner vita gefunden:

datafox wird alle Fragen zu Israel gewissenhaft beantworten und sich :bemühen, alle dummen Bemerkungen zu israelischer Politik zu :ignorieren.

Was ja wohl in der konsequenz bedeutet: Meine darlegungen lassen es im vergleich zu den schlagabtäuschungen über rassistische fußballfans oder: du bist polemisch, nein, du bist polemisch! an geistiger substanz vermissen.
Ich beschränke mich bei der kommunikation auf sprachliche mittel und versende keine logos ("Du sollst dir kein bildnis machen!), sonst käme jetzt der grinsende augenzwinkerer.
liebe grüße
oranier

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Übrigens:
Das ist kein Wunder, dass soviele Palästinenser in Jordanien
wohnen und dass die da so gut integriert sind, denn im
Gegensatz zur Darstellung Ihres Wikilinks kommt nicht etwa
Hälfte … sondern sogar die gesamte Bevölkerung Jordaniens
aus Palästina, denn Jordanien ist 80 % des ehemaligen
Palästinas … und sofern wurden die da natürlich auch nie
vertrieben.

Ich gebe Ihnen da mal einen genaueren Wikilink:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_%28Regio…

Ich bleib da lieber bei meinen Link, in dem außerdem dies steht:
„Die Palästinenser in Jordanien sind insofern ein Politikum, als Israel oft behauptet, es gebe bereits einen palästinensischen Staat, nämlich Jordanien, da die Palästinenser dort die Bevölkerungsmehrheit stellten.“

Und was ist hiermit:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
?

M.

Hallo,

Übrigens:
Das ist kein Wunder, dass soviele Palästinenser in Jordanien
wohnen und dass die da so gut integriert sind, denn im
Gegensatz zur Darstellung Ihres Wikilinks kommt nicht etwa
Hälfte … sondern sogar die gesamte Bevölkerung Jordaniens
aus Palästina, denn Jordanien ist 80 % des ehemaligen
Palästinas … und sofern wurden die da natürlich auch nie
vertrieben.

Ich bleib da lieber bei meinen Link, in dem außerdem dies
steht:
„Die Palästinenser in Jordanien sind insofern ein
Politikum, als Israel oft behauptet, es gebe bereits einen
palästinensischen Staat, nämlich Jordanien, da die
Palästinenser dort die Bevölkerungsmehrheit stellten.“

Bei euren Schlagabtäuschungen und „Links“ und rechts um die Ohren hauen braucht ihr euch natürlich um meine historischen Erläuterungen oben nicht weiter zu scheren, die sind offenbar im Vergleich zu euren obskuren Quellen indiskutabel.
Was soll denn „insofern ein Politikum, als Israel oft behauptet, es gebe bereits einen palästinensischen Staat, nämlich Jordanien.“ überhaupt genau bedeuten?
Israel ist ein Staat und behauptet als solcher gar nichts. Die Position von Jordanien als dem Staat der Palästinenser ist in den 80er Jahren tatsächlich von damals regierenden Rechts-Parteien vertreten worden und inzwischen, jedenfalls von Seiten der offiziellen israelischen Politik, längst wieder verlassen worden, und zwar, soweit ich es überblicke, seit mindestens 15 Jahren.
Gestützt auf solcherart politisch und historisch unspezifische Positionen könnte man, überspitzt, genausogut sagen: „Deutschland behauptet oft, die Juden seien unser Unglück oder: Oberschlesien und Böhmen gehören zu Deutschland“, was ja offenbar beides noch von Unbelehrbaren vertreten wird.
Zu der Frage: Jordanien und Palästinenser gebe ich gerne eine ausführlichere historische Erläuterung, falls das Interesse besteht, was aber angesichts der bisherigen „Diskussion“ eher nicht so aussieht.
Außerdem gibt es ja vielleicht auch noch andere, die darüber hier genauer informieren könnten.
Grüße
oranier

Hallo Jacobias,

Die deutschen Einwohner in den osteuropäischen Ländern haben
die Angreifer und Besatzer vielfach gegen die unterdrückte
und terrorisierte Mehrheitsbevölkerung unterstützt.

Ähnliches gilt aber auch für arabische Siedlungen auf
israelischem Gebiet.

Was meinst du damit? Vor der Gründung Israels kann es naturgemäß keine arabischen Siedlungen auf israelischem Gebiet gegeben haben, sondern nur jüdische Siedlungen auf arabischem Gebiet.

Es ist ja nicht so, dass die Araber etwa
erst mit der Ausrufung Israels gegen Juden kämpften.

Das habe ich auch nicht behauptet. Beim Abzug der Engländer entwickelte sich zwischen Juden und Arabern ein Bürgerkrieg.

Die Alliierten und wohl auch die betroffenen
nationalen Regierungen hatten die Vorstellung, dass ethnisch
homogene Bevölkerungen
stabilere Verhältnisse garantieren
würden.

Schau an … spätestens ab hier, bzw in diesem Punkt werden
nämlich die Vertreibungen miteinander vergleichbar.

Da hast du in diesem Punkt sicher recht. Ich referiere hier allerdings nur vermufliche Motive der Alliierten. Es ist keineswegs meine Auffassung, dass irgendein Volk oder eine Ethnie oder eine Nation das Recht hätte, eine andere von ihrem angestammten Gebiet zu vertreiben, weil sie es problemloser hält, dort unter ihresgleichen zu sein.

Diskutieren meint natürlich : Diskutieren mit der Möglichkeit
ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, was als
Handlungsanweisung dienen könnte.

Das wäre sehr schön.

sondern um die Eindämmung von Gewalt. Grob gesprochen, (…)

Genau dies aber hat das Völkerrecht nie geschafft. Es hat
sogar das genaue Gegenteil bewirkt … Unrecht und Gewalt zu
zementieren nämlich.

Das Völkerrecht „an sich“ ist weder gut noch schlecht. Es kann tatsächlich falsch oder sinnwidrig angewendet werden und dadurch Unrecht zementieren. Dann muss es verbessert und sinnvoller angewendet werden.
Was ich meinte ist: Es ist insgesamt, im Verkehr der einzelnen Menschen als auch der Staaten miteinander, richtiger, aufs Recht zu setzen als auf Gewalt.

Der wahre und auch immer wieder frei und unbefangen geäußerte
Grund liegt und lag darin ‚Israel von der Landkarte zu
tilgen‘.

Das ist zu pauschal, es trifft nur auf bestimmte Phasen und Gruppierungen in der Auseinandersetzung zu.
Es gibt und gab auch in Israel die Position, dass perspektivisch ganz Palästina und ein großer Teil Jordaniens zu einem Groß-Israel gehöre.

Sag mal, über welche Zeit redest Du eigentlich ? Der Begriff
Palästinenser taucht erst 20-30 Jahre nach den Vertreibungen
auf. Taucht erst auf, als die Araber den Traum der grossen
arabischen Nation aufgegeben haben. Die die Vertrieben wurden
fühlten sich als Araber, nicht etwa als Palästinenser.

Das ändert doch nichts am Sachverhalt der Vertreibung.

Vom Libanon und Syrien habe ich nie gesprochen. Sondern
ausschließlich von Jordanien welches gebietsmäßig den größten
Teile des ehemaligen Palästinas ausmacht.

Das kann man so nicht nennen, dazu habe ich bereits geschrieben, das zitierst du doch hier selber. Ich kann das gerne bei Interesse noch näher ausführen.

Hätte Jordanien, welches immerhin 80 % des historischen
Palästinas ausmacht, und das nach 1948 ja das Westjordanland
auch anektierte, so gehandelt wie Deutschland, gäbe es in
Nahen Osten das Flüchtlingsproblem nicht.

Ein historisches Palästina gab es staatsrechtlich eigentlich
nicht. Es gehörte bis zum Ende des ersten Weltkriegs zu einer
großsyrischen Provinz des Osmanischen Reiches und ab 1919 zum
britischen Völkerbund-Mandat, einer Art Kolonialherrschaft
unter internationaler Regie. Jordanien wurde von den Briten
1921 von Palästina verwaltungsmäßig abgetrennt und ist seit
1946 ein selbständiges Königreich. Die Bevölkerung Jordaniens
bestand mehrheitlich aus Palästinensern, der Emir und spätere
König war ein Beduinenführer und hatte kein Interesse daran,
noch mehr Palästinenser in seinem Staatsgebiet aufzunehmen und
war dazu auch nicht verpflichtet.

Du und Deine formaljuristische Argumentationsweise.

Die Argumentationsweise ist staatsrechtlich und politisch. Das
ist nicht meine Argumentationsweise, sondern ich vollziehe
hier nur nach, nach welchen Prinzipien die entsprechenden
Entscheidungen laufen.

Du kommst mit Deinen staatsrechtlichen Logeleien bezüglich der
Flüchtlingsfrage im Nahen Osten doch kein Stück weiter …
verwickelst Dich doch in mehr Widersprüche … als Du je wirst
lösen können.

Du solltest es als vernünftig Denkender begrüßen, wenn hier überhaupt jemand vernünftig argumentiert, und das nicht als „Logeleien“ verunglimpfen.
Ich referiere hier, wie gesagt, nur die staats- und völkerrechtliche Lage. Wo darin Widersprüche enthalten sind, sind das nicht meine Widersprüche, und mir fehlt leider die Macht, sie oder erst recht den politischen Konflikt zu lösen.

Was hat denn beispielsweise staatsrechtlich gesehen Israel mit
den Flüchtlingen zu tun, die vor der Gründung Israels flohen.

Die politischen und militärischen Führer und Orgaisationen, die im Bürgerkrieg die Araber bekämpften und eine entsprechende strategische Infrastruktur für einen jüdischen Staat schufen, waren dieselben, die den Staat Israel proklamierten und bekannten sich selbstverständlich auch zu dieser Kontinuität.

Israel hat staatsrechtlich gesehen noch nichteinmal etwas mit
den Palästinensern zu tun, die nach der Gründung Israels dort
wohnten … staatsrechtlichen gesehen waren das Verräter …
also höre doch mal auf mit Deinen staatsrechtlichen Logelein.

Eine im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung ethnisch andersartige Bevölkerung pauschal als „Verräter“ zu diskriminieren und kurzerhand staatsrechtlich auszugliedern, das kenne ich eigentlich aus anderen historischen Zusammenhängen. Auf eine solche Weise kann und möchte ich nicht diskutieren.

Das angestammte Land der Palästinenser ist Palästina, nicht
Jordanien. Und sie haben beansprucht, wie andere Nationen auch
in ihrem angestammten Land einen Staat zu gründen. Das ist,
jedenfalls in der angestrebten Form, durch die Gründung des
Staates Israel verhindert worden. Das ist doch der Kern des
ganzen Konflikts. Jordanien hat damit, wie gesagt, gar nichts
zu tun.

Das ist doch unwahr. Jordanien ist Teil Palästinas.

S.o.!

Der
Begriff 'Palästinenser’im heutigem Sinne ist doch erst
irgendwo zwischen 1970 und 1980 geboren worden. Die UN
Resolution spricht von einen arabischen Staat … nicht von
einem palästinensischen Staat … den Begrifff gab es nicht
… es gab und gibt nur die Araber als Nation.

Den Begriff „Jordanien“ gibt es erst seit 1948. Den Begriff Palästina gibt es schon bei den alten Römern.
Aber, wie gesagt, es geht doch hier nicht um Bezeichnungen, sondern um das Faktum der Vertreibung. Oder meinst du, die UNO wollte alle von Marokko bis zum Irak lebenden Araber in dem kleinen, neu zu bildenden „arabischen Staat“ in Palästina unterbringen?

die Annexion des

Westjordanlandes durch Jordanien schwächt diese
staatsrechtliche Konsequenz nicht etwa ab … sondern stärkt
sie noch.

Es ist fraglich, ob man hier im klassischen Sinne von Annexion
reden kann.

Es ist völlig unumstritten, dass die Annexion des
Westjordanlandes durch Jordanien eine Annexion im klassischem
Sinne war.

Die Annexion erfolgte 1948 im Gefolge eines Waffenstillstands-Vertrags in Übereinstimmung mit Israel, im Gegensatz zu meiner obigen Niemandsland-Deutung wohl doch gegen den - machtlosen - Widerstand der palästinensischen Bevölkerung und der arabischen Staaten.

Grüße
oranier

(…)

Was soll denn „insofern ein Politikum, als Israel oft
behauptet, es gebe bereits einen palästinensischen Staat,
nämlich Jordanien.“ überhaupt genau bedeuten?

(…)

Zu der Frage: Jordanien und Palästinenser gebe ich gerne eine
ausführlichere historische Erläuterung, falls das Interesse
besteht, was aber angesichts der bisherigen „Diskussion“ eher
nicht so aussieht.
Außerdem gibt es ja vielleicht auch noch andere, die darüber
hier genauer informieren könnten.

Lieber Oranier, dass Jordanien der eigentliche Palästinenserstaat sei, ist nun mal Jacobias’ Einzig-, Immerzu- und Allzweckargument, wenn es um die Flüchtlingsproblematik geht. Daher die Anspielung.
Die Zusammenhänge sind so weit bekannt, danke.
Messalina

Andererseits…

Zu der Frage: Jordanien und Palästinenser gebe ich gerne eine
ausführlichere historische Erläuterung, falls das Interesse
besteht

…doch, vielleicht ergibt sich ja Neues!

Messalina

Übrigens:
Das ist kein Wunder, dass soviele Palästinenser in Jordanien
wohnen und dass die da so gut integriert sind, denn im
Gegensatz zur Darstellung Ihres Wikilinks kommt nicht etwa
Hälfte … sondern sogar die gesamte Bevölkerung Jordaniens
aus Palästina, denn Jordanien ist 80 % des ehemaligen
Palästinas … und sofern wurden die da natürlich auch nie
vertrieben.

Ich gebe Ihnen da mal einen genaueren Wikilink:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stina_%28Regio…

Ich bleib da lieber bei meinen Link, in dem außerdem dies
steht:
„Die Palästinenser in Jordanien sind insofern ein
Politikum, als Israel oft behauptet, es gebe bereits einen
palästinensischen Staat, nämlich Jordanien, da die
Palästinenser dort die Bevölkerungsmehrheit stellten.“

Nun, jedem das Seine.

Allerdings möchte ich Sie der Fairness wegen darauf hinweisen, dass Ihr Link von ein paar Bekloppten erstellt wurde und offensichtlich auch kaum gepflegt wird, während der Meine von der Wikicream erstellt wurde und auch weiterhin gepflegt wird.

Und was ist hiermit:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Besser als datafox hätte ich Ihnen auch nicht antworten können.

J.

Besser als datafox hätte ich Ihnen auch nicht antworten
können.

Natürlich nicht. Weiß ich doch.
M.

das war ein schreibfehler meinerseits. vor lauter jordanien habe ich das geschrieben. ich weiß, daß jordanien zu 80 oder 90 prozent aus pal. besteht. ich habe die anderen arabischen staaten gemeint, die nicht integrieren.

gruß
dataf0x

Moinn

Die Vertreibung von Palästinensern aus ihrer Heimat und von
ihrem Grund und Boden durch den gegen den erklärten Willen der
Palästinenser neu gegründeten und sogleich expandierenden
Staat Israel stellt meines Wissens eine historische Tatsache
dar.

Nein. Die Palästinenser wurden nie gefragt, ob sie für oder gegen die Teilung waren, somit kann man auch kaum sagen, dass die Gründung des Staates Israel gegen ihren Willen stattfand.

„Meinungsäußernd“ zur fraglichen Zeit waren zum einen das Höhere Arabische Komittee mit Haj Muhammed Amin al-Husseini an der Spitze, ein von den Briten eingesetzter Despot, der gleichermaßen gegen unliebsame Araber wie Juden vorging, und zum anderen die Arabische Liga, in der die Araber des britischen Mandatsgebiets ebenfalls nicht vertreten waren.

Für die palästinensischen Flüchtlinge und ihre Nachkommen
resultiert aus dieser Vertreibung ein zunächst einmal
legitimer Anspruch auf Revision.

Der Anspruch der palästinensischen Flüchtlinge begründet sich auf den gleichen UNO-Resolutionen, welche das Existenzrecht Israels begründen. Lehnt man diese UNO-Resolutionen ab, stellt man völkerrechtlich zugleich das Existenzrecht Israels in Frage. Wie man diese UNO-Resolutionen heute noch praktisch sinnvoll umsetzen kann, ist eine andere Frage, die aber, wie du treffend bemerktest, von Israel immer sorgfältig umschifft wird.

Gleichzeitig ist dieser Umstand aber der Grund dafür, dass ein
„Rückkehrrecht“ für Israel bei Strafe seines Untergangs eine
völlig unannehmbare Forderung ist und vielleicht zugleich der
Grund dafür, dass die „Flüchtlingsfrage“ dort so verdrängt
wird.

„Rüchkehrrecht“ war von Anfang an nicht die einzige Option. Kompensation war ebenfalls vorgesehen. Die Palästinenser würden sich rein praktisch vermutlich damit zufriedengeben, endlich ihren eigenen Staat in den von der UNO festgelegten Grenzen zu haben, die Flüchtlinge dorthin zurückkehren lassen und endlich den Zustand der Staatenlosigkeit zu beenden. Zudem wären Wirtschaftshilfen an den neuen Staat Palästina als Kompensation denkbar. Somit wäre dann auch den UNO-Resolutionen Genüge getan.

Die derzeitige Perspektive kann sinnvollerweise also nur darin
bestehen, dass Israel die Vertreibungen anerkennt und als
historisches Unrecht eingesteht und dafür irgendwelche Formen
von symbolischen und materiellen „Wiedergutmachungen“ (ein
scheußliches Wort!) zu leisten sich bereit erklärt und die
palästinensische Seite offiziell und völkerrechtlich
verbindlich auf ein „Rückkehrrecht“ der Flüchtlinge und ihrer
Nachkommen verzichtet.

Vernünftige Vorschläge zur Regelung dieser Probleme gibt es zuhauf. Daran fehlt es nicht. Allerdings nenn mir doch mal einen Punkt, wie man Israel motivieren könnte, diesem ganzen auch zuzustimmen ? Die Israelis haben die uneingeschränkte Vorherrschaft über das gesamte ehemalige britische Mandatsgebiet. Warum sollten sie das aufgeben ?

Es fehlt nich an Wegen, es fehlt am Willen.

Gruß
Marion

Was genau hätte Jordanien also tun sollen, Ihrer Meinung nach?

Es hätte die vertriebenen Palästinenser aufnehmen, integrieren
und entschädigen sollen.

Israel dagegen hätte das nicht tun sollen?

israel hat das getan. es hat seine flüchtlinge aufgenommen und
integriert.

Dann gleicht es sich ja aus.

nix gleicht sich aus. jordanien et. al. haben nichts
vergleichbares getan.

Wieviele Juden wurden denn aus Jordanien vertrieben?

das war ein schreibfehler meinerseits. vor lauter jordanien
habe ich das geschrieben. ich weiß, daß jordanien zu 80 oder
90 prozent aus pal. besteht. ich habe die anderen arabischen
staaten gemeint, die nicht integrieren.

Nur ging es hier die ganze Zeit konkret um Jordanien, dem Jacobias anlastet, dass es die aus Israel geflohenen bzw. vertriebenen Palästinenser nicht aufgenommen, integriert und entschädigt hätte.
Ganz abgesehen von der Tatsache, dass man diese Vertreibungen sowieso nicht gegeneinander aufrechnen kann - die syrischen Juden wurden schließlich nicht von den palästinensischen Flüchtlingen vertrieben.

M.

Jordanien und die Palästinenser
Hallo,

das soll jetzt aber die letzte historische Erläuterung von mir in diesem Zusammenhang sein, obwohl man niemals „nie“ sagen sollte.

Nochmals: Das Ziel meines ursprünglichen Beitrages war eigentlich nicht, mich hier uferlos zu scharmützeln, wie es hier beliebt zu sein scheint, sondern das Bestreben, irgendwie mit Mit-Diskutierenden auf eine rationale Basis zu kommen, von der aus man gemeinsam über die leidige Gegenwart und vielleicht weniger leidige Perspektive Israels und Palästinas sich austauschen könnte.

Es wundert mich doch sehr, dass mein wichtigster Gedanke: Israel müsste die Vertreibungen anerkennen und „Wiedergutmachung“ leisten und die Palästinenser dürften nicht auf einem Rückkehrrecht beharren, der ja auf die Gegenwart und Zukunft bezogen ist, überhaupt nicht aufgegriffen wird.

Vielleicht war der Streit- und Vergleichspunkt, den ich dabei aufgegriffen habe, unglücklich gewählt, aber ich will mich hier weder als verbaler Fedajin noch als Erez-Israel-Kämpfer betätigen, noch mich mit solchen fruchtlos streiten, noch sehe ich irgendeine gemeinsame Diskussionsbasis mit Kreuzzüglern gegen das Slaventum.

Zu den Palästinensern in Jordanien:
Wenn 80% der jordanischen Bevölkerung aus Palästinensern besteht, so sind das weder erfolgreich integrierte palästinensische Flüchtlinge, noch kann man daraus kurzerhand Jordanien als eigentlichen palästinensischen Staat reklamieren.

Die Engländer haben im ersten Weltkrieg das diplomatische Kunststück fertig gebracht, den palästinensischen Kuchen gleich dreimal zu verteilen:
Erstens haben sie ihn dem arabischen Sherifen Hussein (dem religiösen Oberhaupt von Mekka) als Teil eines großarabischen Königreichs versprochen, über das er König werden sollte, zweitens haben sie den jüdischen Siedlern Palästinas gegenüber eine Sympathie-Erklärung zu der Bildung einer „Jüdischen Heimstätte“ in Palästina abgegeben, und drittens haben sie die arabische Region in einem Geheimabkommen mit den Franzosen als koloniale Einflusssphäre aufgeteilt.

Nach dem ersten Weltkrieg ließen sich die Engländer vom Völkerbund als „Mandatsmacht“ über Palästina einsetzen, und zum Trost des Sherifen Hussein für das nicht erfüllte Versprechen: König über Arabien, wurden seine Söhne als Könige von neu gebildeten Königreichen im Irak und in „Transjordanien“ eingesetzt, wo sie ursprünglich gar nicht verwurzelt waren und wo Abdullah in Jordanien seine Macht vorwiegend auf ihm treu ergebene beduinische Stämme stützte, deren Reitertruppen sein Sohn, König Hussein, 1971 in einem blutigen Gemetzel erfolgreich gegen palästinensische Kämpfer einsetzte, die von Jordanien aus operierten und von Hussein als militärische Gegenmacht gefürchtet waren.

Mit diesem Königreich schloss Israel 1948 ein Waffenstillstands-Abkommen, in dem Transjordanien das Westjordanland zugesprochen wurde, was zur Namensänderung in: „Haschemitisches Königreich Jordanien“ führte.

Bis Ende des ersten Weltkriegs gehörten sowohl Transjordanien als auch Cisjordanien als Teile der groß-syrischen Provinz zum Osmanischen Reich, und die Bevölkerungen unterschieden sich, soweit ich sehe, in ethnischer und kultureller Hinsicht nur marginal voneinander, da waren wohl die Unterschiede zwischen den Beduinenstämmen und den feudalabhängigen Bauern (Fellachen) größer.

Palästinenser und „Jordanier“ gehörten auch in ihrem Selbstverständnis nicht zwei unterschiedlichen Nationen an, so dass heute schwer ein volklich-nationaler Unterschied auszumachen ist zwischen den Nachkommen der ursprünglich schon dort lebenden Bevölkerung, Flüchtlingen aus dem Gebiet des heutigen Israel und Übersiedlern, die aus dem bis 1974 bzw. bis 1988 dergestalt zu Jordanien gehörenden Westjordanland über den Jordan (!) gingen.

Das ist der Kern der Geschichte, auch wenn meine Beschäftigung mit dem gesamten Thema 20 Jahre her ist und sich der eine oder andere Gedächtnisfehler eingeschlichen haben könnte. Das können andere ja gerne korrigieren.
Gruß
oranier

Die Juden haben nie systematisch vertrieben, es gab einzelne
räumlich begrenzte Exzesse ohne staatliche Zustimmung,

Doch! die Vertreibungen konnten nicht mit staatlicher
Zustimmung erfolgen, weil zum Zeitpunkt der Vertreibungen im
Frühjahr 1948 die Staatsgewalt noch in Händen der abziehenden
britischen Mandatsregierung und danach der UN war, die aber
die Lage militärisch nicht unter Kontrolle hatte. diese
Situation wurde von den zionistischen Militärs genutzt, um das
erklärte Ziel der Zionisten, nämlich nicht zwei Staaten in
Palästina mit einem gewichtigen Anteil arabischer Bevölkerung
auch im jüdischen Teilstaat, wie von der UN vorgesehen,
sondern ein möglichst großes Territorium für einen reinen
Judenstaat von Arabern zu „säubern“, wie es damals wohl schon
hieß.
Dazu wurden Dörfer zerstört und Städte und wichtige
Verbindungswege erobert und arabische Bevölkerung vertrieben.
Das geschah systematisch und weitestgehend erfolgreich von
April bis Mai 1948 in 13 operativen Einsätzen eines vorher
ausgearbeiteten sog. „Plan Dalet“. Davor gab es schon seit
1945 die entsprechenden Pläne A,B und C, die jeweils verändert
wurden, abhängig davon, was die Engländer mit Palästina
vorhaben würden.

Das mag zwar stimmen. Aber Israel hat den Teilungsplan der UNO anerkannt und wenn die Palästinänser nicht von Anfang an, aufgehetzt von den arabischen Staaten, das Existenzrecht Israels in Frage gestellt hätten, wären konstruktive Lösungen gefunden worden,wie beispielsweise Camp David 1977 gezeigt hat.

Solche martialischen Drohungen sind wohl tatsächlich von
einzelnen arabischen Führern ausgestoßen worden, und es gibt
auch heute noch militante Splittergruppen, die solche Ziele
verfolgen.
Es ist jedoch nicht legitim, von „den Arabern“ zu sprechen. Es
gibt ca. 15 arabische Staaten von Marokko bis zum Irak mit
mehreren 100 Mio Einwohnern (?) und unterschiedlichen Regimen,
die in ihrer Einstellung und Politik gegenüber Israel
keineswegs einhellig sind. Was die Palästinenser betrifft, so
ist die PLO deren legitime Vertretung, und die hat jedenfalls
offiziell der Gewalt als Lösungsweg für die Palästinensische
Frage abgeschworen. Sie hat aber offenbar nicht alle
militanten Kräfte unter Kontrolle, aber das hat die britische
Regierung ja offenbar auch nicht, und das spielt, glaube ich,
für die Flüchtlingsgrage nicht unmittelbar eine Rolle.

Wenn Du das tatsächlich glaubst, halte ich Dich, freundlich ausgedrückt, für einen heillosen Optimisten. Die Teheraner Revolution von 1979 hat den gesamten arabischen Raum ideologisch extrem stark beeinflusst; es mag sein, daß einzelne arabische Regierungen von einer Koexistenz reden, aber die überall bestehenden islamischen Mehrheiten sind doch andere Meinungen als ihre amerikanischen Vasallenregierungen.
Ideologisches Ziel der Mehrheit der Bewohner der arabischen Staaten ist die Vernichtung des Staates Israels. Deshalb benutze ich auch bewußt den Oberbegriff Araber. Und wenn man diese Leute nicht an ihren Worten erkennen soll, woran dann, bitteschön? Das Gerede war martialisch, zugegeben, aber das hat man auch im 3. Reich gesagt und sich hinterher gewundert.
Für die Flüchtlinge hat das allerdings, da gebe ich Dir Recht, keine Bedeutung.

Die - berechtigte - Befürchtung der Israelis ist, glaube ich
eine andere: Wenn Israel den Flüchtlingen und deren Nachkommen
volles Rückkehrrecht einräumen würde, wäre es bald vorbei mit
der jüdischen Mehrheit dort und, da Israel ein demokratischer
Staat ist, mit der jüdischen Vorherrschaft.

Daa spielt sicherlich-leider- eine Rolle.

Dazu hier nur kurz:
Die Sache ist komplizierter: Das dritte Reich hatte vorher für
die deutsche Bevölkerung der Tchechoslowakei die deutsche
Staatsangehörigkeit durchgesetzt. Sie waren also keine
tchechoslowakischen Staatsbürger und konnten deshalb
ausgewiesen werden, was ja hier mit Ausländern auch vielfach
geschieht.

Das ist falsch. Die Forderungen der Deutschen waren teilweise berechtigt. Dies ergibt sich aus dem Bericht des britischen Diplomaten Runciman unter Zugrundelegung der Grundsätze des freien Selbstbestimmungsrechts der Völker! Der letzte Satz stellt eine törichte Verdrehung der Tatsachen dar!
Im übrigen haben, wie mir bekannt ist, drei tschechische Gerichte Grundstücke an Deutsche rückübereignet.

Gruß S. Kulibaba

hi,

Wenn du mit „seine flüchtlinge“ europäische und andere
ausländische juden meinst

damit waren jene juden gemeint, die aus den umgebenden arabischen ländern vertrieben worden sind. die kann man direkt mit den vertriebenen arabern vergleichen: die einen wurden integriert, die anderen vegetieren in flüchtslagern dahin und wollen, daß die anderen was tun.

nicht recht vorstellen, wie jordanien da irgendetwas
vergleichbares hätte tun können.

das war auch ein fehler meinerseits, wie ich schon zugegeben habe.vor lauter jordaniens habe ich jordanien geschrieben, es aber nicht gemeint, sondern bspw. libanon, syrien usw.

das war alles andere als polemisch.

gruß
dataf0x

Moin,

Nein. Die Palästinenser wurden nie gefragt, ob sie für oder
gegen die Teilung waren, somit kann man auch kaum sagen, dass
die Gründung des Staates Israel gegen ihren Willen stattfand.

ok., dann fand die Gründung eben ohne den erklärten Willen der Palästinenser statt. die Palästinenser artikulieren sich ja als solche erst zaghaft seit den 60er, und selbstbewusst seit den 70er Jahren. Ich kann allerdings nicht finden, dass dann sozusagen rückblickend eine Begrüßung der Staatsgründung stattgefunden hätte.

Vernünftige Vorschläge zur Regelung dieser Probleme gibt es
zuhauf. Daran fehlt es nicht. Allerdings nenn mir doch mal
einen Punkt, wie man Israel motivieren könnte, diesem ganzen
auch zuzustimmen ? Die Israelis haben die uneingeschränkte
Vorherrschaft über das gesamte ehemalige britische
Mandatsgebiet. Warum sollten sie das aufgeben ?

Es fehlt nich an Wegen, es fehlt am Willen.

Am Grunde der Moldau wandern die Steine,
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine,
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.

Bertold Brecht

Grüße
oranier

bleibt so etwas unwidersprochen stehen?

Und dann sind wir wieder beim alten Spiel. Allerdings
haben die Israelis aus der Geschichte gelernt und das
für sie nutzbare extrahiert (Gestapo, Überwachung,
präventive Einweisung in Konzentrationslager usw.).

das ist rassistische hetze, verleumdung eines gesamten staates und beleidigung. und das weißt du auch. der leser mache sich ein bild von deiner gedankenwelt.

gruß
dataf0x

hallo,

damit waren jene juden gemeint, die aus den umgebenden
arabischen ländern vertrieben worden sind. die kann man direkt
mit den vertriebenen arabern vergleichen: die einen wurden
integriert, die anderen vegetieren in flüchtslagern dahin und
wollen, daß die anderen was tun.

Verstehe! Vergleichen kann man das allerdings, nur stellten sich halt die Bedingungen und Entwicklungen sehr unterschiedlich dar.
Israel hat sich aufgrund seiner Konstitution als jüdischer Staat dazu verpflichtet, jüdische Flüchtlinge und andere Einwanderer zu integrieren. Die arabischen Staaten haben sich und waren dazu nicht verpflichtet, die palästinensischen Flüchtlinge zu integrieren und waren offensichtlich auch nicht daran interessiert, u.a. vielleicht tatsächlich wegen der Propaganda-Wirkung gegenüber Israel. Dazu kommt, dass sich die politische Vertretung der Palästinenser auch anders orientiert hat. Inwieweit die palästinensische Bevölkerung, u.a. in den Lagern, hier überhaupt mitzubestimmen hatte, ist eine andere Frage. Das apathische „Vegetieren“ ist ja wohl nicht Mentalitäts-bedingt (was nicht du behauptet hast), sondern resultiert in der Regel aus mangelnden Gestaltungs- und Aktivitätsmöglichkeiten.

nicht recht vorstellen, wie jordanien da irgendetwas
vergleichbares hätte tun können.

das war auch ein fehler meinerseits, wie ich schon zugegeben
habe.vor lauter jordaniens habe ich jordanien geschrieben, es
aber nicht gemeint, sondern bspw. libanon, syrien usw.

ist klar.

das war alles andere als polemisch.

Nein, Hilfe, das wollte ich auch nicht unterstellen, und das war überhaupt nicht auf deinen Kommentar bezogen! Ich hatte bloß vorab unten den fruchtlosen Schlagabtausch: Du bist polemisch, nein du bist polemisch! gelesen und wollte dem durch meinen Beitrag etwas sinnvolles entgegensetzen. Ob mir das gelungen ist, hängt davon ab, von wem, mit welchen Argumenten und in welchem Stil die Diskussion aufgegriffen und fortgeführt wird.

grüße
oranier

Hallo Oranier.

Die deutschen Einwohner in den osteuropäischen Ländern haben
die Angreifer und Besatzer vielfach gegen die unterdrückte
und terrorisierte Mehrheitsbevölkerung unterstützt.

Ähnliches gilt aber auch für arabische Siedlungen auf
israelischem Gebiet.

Was meinst du damit? Vor der Gründung Israels kann es
naturgemäß keine arabischen Siedlungen auf israelischem Gebiet
gegeben haben,

Ich rede von der Zeit nach der Gründung Israels … der Zeit des ersten Krieges also.

sondern nur jüdische Siedlungen auf arabischem
Gebiet.

arabisches Gebiet ? … Niemandsland würde ich sagen … vor der Gründung Israels.

Die Alliierten und wohl auch die betroffenen
nationalen Regierungen hatten die Vorstellung, dass ethnisch
homogene Bevölkerungen
stabilere Verhältnisse garantieren
würden.

Schau an … spätestens ab hier, bzw in diesem Punkt werden
nämlich die Vertreibungen miteinander vergleichbar.

Da hast du in diesem Punkt sicher recht. Ich referiere hier
allerdings nur vermufliche Motive der Alliierten. Es ist
keineswegs meine Auffassung, dass irgendein Volk oder eine
Ethnie oder eine Nation das Recht hätte, eine andere von ihrem
angestammten Gebiet zu vertreiben, weil sie es problemloser
hält, dort unter ihresgleichen zu sein.

Das ist aber genau der Punkt um den es geht. Es geht auch nicht darum, dass dieses ein irgendwie geartetes Recht sei, sondern darum, dass anders ein Staat im völkischen Sinne nicht existieren kann … und ob man es wahr haben will oder nicht dieser ‚völkische Sinn‘, den man auch als Rassimus ansehen mag, spielt bis heute immer noch eine wichtige Rolle.

Siehe weiter unten die Diskussionen um Landerwerb von EU-Ausländern in Polen, Tschechien oder Dänemark.

Polen existierte so nicht, hätte es nicht aus den Neugebieten die Deutschen vertrieben. Israel als Staat der Juden könnte nicht existieren bestände die Mehrheit seiner Bürger aus Nichtjuden.

Wäre es anders hätte die UN nicht zwei Staaten, sondern lediglich einen gegründet. Sofern versagen auch hier Deine gutgemeinten staatsrechtlichen Überlegungen (die in meinen Augen Logeleien bleiben).

Anders liegt der Fall, wenn Staaten Bürger vertreiben, die schon lange Bürger dieser Staaten sind … und tatsächlich lediglich Rachsucht im Spiele ist. Sowie in Tschechien oder in den altpolnischen Gebieten.

Diskutieren meint natürlich : Diskutieren mit der Möglichkeit
ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, was als
Handlungsanweisung dienen könnte.

Das wäre sehr schön.

sondern um die Eindämmung von Gewalt. Grob gesprochen, (…)

Genau dies aber hat das Völkerrecht nie geschafft. Es hat
sogar das genaue Gegenteil bewirkt … Unrecht und Gewalt zu
zementieren nämlich.

Das Völkerrecht „an sich“ ist weder gut noch schlecht. Es kann
tatsächlich falsch oder sinnwidrig angewendet werden und
dadurch Unrecht zementieren. Dann muss es verbessert und
sinnvoller angewendet werden.
Was ich meinte ist: Es ist insgesamt, im Verkehr der einzelnen
Menschen als auch der Staaten miteinander, richtiger, aufs
Recht zu setzen als auf Gewalt.

Sorry, aber Dein letzter Satz ist genauso gutmenschenhaft wie plattitüdisch. Das Völkerrecht steht einfach zu oft im krassen Gegensatz zum Menschenrecht … es schützt Dikatoren und verbrecherische Regime und verbrecherische Handlungen.

Die Annexion Tibets durch China ist doch inzwischen völkerrechtliche Tatsache … wie willst Du es weiterentwickeln mit einem Verberecherregime wie China am Tisch ? … gegen China ?

Der wahre und auch immer wieder frei und unbefangen geäußerte
Grund liegt und lag darin ‚Israel von der Landkarte zu
tilgen‘.

Das ist zu pauschal, es trifft nur auf bestimmte Phasen und
Gruppierungen in der Auseinandersetzung zu.

Nein.

Sag mal, über welche Zeit redest Du eigentlich ? Der Begriff
Palästinenser taucht erst 20-30 Jahre nach den Vertreibungen
auf. Taucht erst auf, als die Araber den Traum der grossen
arabischen Nation aufgegeben haben. Die die Vertrieben wurden
fühlten sich als Araber, nicht etwa als Palästinenser.

Das ändert doch nichts am Sachverhalt der Vertreibung.

Aber an den Deinen vermeintlich so objektiven staatsrechtlichen Begrifflichkeiten.

Vom Libanon und Syrien habe ich nie gesprochen. Sondern
ausschließlich von Jordanien welches gebietsmäßig den größten
Teile des ehemaligen Palästinas ausmacht.

Das kann man so nicht nennen, dazu habe ich bereits
geschrieben, das zitierst du doch hier selber. Ich kann das
gerne bei Interesse noch näher ausführen.

Auch aus Deinen Ausführungen weiter unten im Thread, habe ich nichts gegenteiliges herauslesen können.

Du und Deine formaljuristische Argumentationsweise.

Die Argumentationsweise ist staatsrechtlich und politisch. Das
ist nicht meine Argumentationsweise, sondern ich vollziehe
hier nur nach, nach welchen Prinzipien die entsprechenden
Entscheidungen laufen.

Du kommst mit Deinen staatsrechtlichen Logeleien bezüglich der
Flüchtlingsfrage im Nahen Osten doch kein Stück weiter …
verwickelst Dich doch in mehr Widersprüche … als Du je wirst
lösen können.

Du solltest es als vernünftig Denkender begrüßen, wenn hier
überhaupt jemand vernünftig argumentiert, und das nicht als
„Logeleien“ verunglimpfen.
Ich referiere hier, wie gesagt, nur die staats- und
völkerrechtliche Lage. Wo darin Widersprüche enthalten sind,
sind das nicht meine Widersprüche, und mir fehlt leider die
Macht, sie oder erst recht den politischen Konflikt zu lösen.

Es ändert doch nichts daran, dass Deine staatsrechtliche Argumentationsweise mehr Widersprüche aufwirft als etwa klärt. Wenn dem aber so ist, sollte man doch nicht weiterhin staatsrechtlich argumentieren.

Was hat denn beispielsweise staatsrechtlich gesehen Israel mit
den Flüchtlingen zu tun, die vor der Gründung Israels flohen.

Die politischen und militärischen Führer und Orgaisationen,
die im Bürgerkrieg die Araber bekämpften und eine
entsprechende strategische Infrastruktur für einen jüdischen
Staat schufen, waren dieselben, die den Staat Israel
proklamierten und bekannten sich selbstverständlich auch zu
dieser Kontinuität.

Und wo bleibt jetzt das staatsrechtliche ? Vielleicht weißt Du ja gar nicht was Staatsrecht ist. Das ist nicht ein abgehobenes für alle Staaten dieser Welt gleiches etwas … sondern jeder Staat hat sein eigenes Staatsrecht.

Nun läßt Du hier das Staatsrecht wirken schon bevor der Staat existiert … im Falle des historischen Palästinas aber streitest Du die Anwendbarkeit des Staatsrechtes ab … da ja nie Staat existiert habe … jo mei … wenn man so wie Du, dieses eh sehr vaage Recht, derart hin- und herbiegt kann man aus diesem natürlich Alles und das genaue Gegenteil von Allem ableiten.

Israel hat staatsrechtlich gesehen noch nichteinmal etwas mit
den Palästinensern zu tun, die nach der Gründung Israels dort
wohnten … staatsrechtlichen gesehen waren das Verräter …
also höre doch mal auf mit Deinen staatsrechtlichen Logelein.

Eine im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung ethnisch
andersartige Bevölkerung pauschal als „Verräter“ zu
diskriminieren und kurzerhand staatsrechtlich auszugliedern,
das kenne ich eigentlich aus anderen historischen
Zusammenhängen. Auf eine solche Weise kann und möchte ich
nicht diskutieren.

Kapiere ich jetzt nicht ganz. Du hast doch an anderer Stelle selbst jenen ‚Plan D‘ erwähnt. In dem Plan gab es doch die Anweisung arabische Siedlungen zu erobern um das feindliche Potential für Partisanenkrieg (es gab ja arabische Freischärler) zu verringern.

Allerdings - und dies steht im Widerspruch zu Deiner in anderen Posts aufgestellten Behauptung einer ‚systematischen Vertreibung durch Israel‘- gab es in ‚PLAN D‘ auch die Anweisung das Recht der arabischen Bevölkerung auf eine Fortführung des gewohnten Lebens zu beachten.

Das angestammte Land der Palästinenser ist Palästina, nicht
Jordanien. Und sie haben beansprucht, wie andere Nationen auch
in ihrem angestammten Land einen Staat zu gründen. Das ist,
jedenfalls in der angestrebten Form, durch die Gründung des
Staates Israel verhindert worden. Das ist doch der Kern des
ganzen Konflikts. Jordanien hat damit, wie gesagt, gar nichts
zu tun.

Das ist doch unwahr. Jordanien ist Teil Palästinas.

S.o.!

dto.

Der Begriff 'Palästinenser’im heutigem Sinne ist doch erst
irgendwo zwischen 1970 und 1980 geboren worden. Die UN
Resolution spricht von einen arabischen Staat … nicht von
einem palästinensischen Staat … den Begrifff gab es nicht
… es gab und gibt nur die Araber als Nation.

Den Begriff „Jordanien“ gibt es erst seit 1948. Den Begriff
Palästina gibt es schon bei den alten Römern.
Aber, wie gesagt, es geht doch hier nicht um Bezeichnungen,

doch … genau darum geht es. Es sind damals Araber vertrieben worden, Palästinenser gab es noch nicht … wenn überhaupt dann nur in dem übergreifenden Sinne, der auch Juden zu Palästinensern erklärt.

die Annexion des

Westjordanlandes durch Jordanien schwächt diese
staatsrechtliche Konsequenz nicht etwa ab … sondern stärkt
sie noch.

Es ist fraglich, ob man hier im klassischen Sinne von Annexion
reden kann.

Es ist völlig unumstritten, dass die Annexion des
Westjordanlandes durch Jordanien eine Annexion im klassischem
Sinne war.

Die Annexion erfolgte 1948 im Gefolge eines
Waffenstillstands-Vertrags in Übereinstimmung mit Israel, im
Gegensatz zu meiner obigen Niemandsland-Deutung wohl doch
gegen den - machtlosen - Widerstand der palästinensischen
Bevölkerung und der arabischen Staaten.

Woher weißt Du denn, dass diese Annexion gegen den Widerstand der Bevölkerung geschah ?

Gruss Jacobias.

Und dann sind wir wieder beim alten Spiel. Allerdings
haben die Israelis aus der Geschichte gelernt und das
für sie nutzbare extrahiert (Gestapo, Überwachung,
präventive Einweisung in Konzentrationslager usw.).

das ist rassistische hetze, verleumdung eines gesamten staates
und beleidigung. und das weißt du auch. der leser mache sich
ein bild von deiner gedankenwelt.

Hallo datafox, ich habe geschrieben „aus der Geschichte gelernt“
und dann habe ich wohlbekannte Beispiele aus der Geschichte
genannt, aus denen man zweifellos lernen kann.

Die Synthese dieser Gedankensequenz überlasse
ich Lesern wie Dir, ich habe nicht geschrieben,
was die Israelis aus dem gelernten
gemacht haben sollen.

Sollte es Dir erstmals gelingen, mich auf eine
Provokation hin festzunageln, die ich so
gar nicht gemeint haben konnte :wink:

Grüße

CMБ

Und dann sind wir wieder beim alten Spiel. Allerdings
haben die Israelis aus der Geschichte gelernt und das
für sie nutzbare extrahiert (Gestapo, Überwachung,
präventive Einweisung in Konzentrationslager usw.).

das ist rassistische hetze, verleumdung eines gesamten staates
und beleidigung. und das weißt du auch. der leser mache sich
ein bild von deiner gedankenwelt.

Hallo datafox, ich habe geschrieben „aus der Geschichte
gelernt“
und dann habe ich wohlbekannte Beispiele aus der Geschichte
genannt, aus denen man zweifellos lernen kann.

(…)

Sollte es Dir erstmals gelingen, mich auf eine
Provokation hin festzunageln, die ich so
gar nicht gemeint haben konnte :wink:

So geschrieben jedenfalls schon. Die Satzaussage ist eindeutig.

Messalina