Servus,
Also - Reihenfolge beachten: In den Fällen gilt nämlich: Erst
das Kind und dann die Armut - nicht umgekehrt. Und nein. Das
sind keine Einzelfälle!
Diese Reihenfolge mag in Einzelfällen stimmen, jedoch denke ich worauf Christian - wenngleich auch sehr provozierend - hinaus wollte ist, dass es Gesellschaftsschichten gibt, die in ihrer Perspektivlosigkeit (weil Schule abgebrochen, keine Ausbildung, kein Job) den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als daheim herum zu f***** sitzen. In solchen Gesellschaftsschichten beobachtet man auch verstärkt junge Mütter, von 16 Jahren und weniger Jahren, die ihrem Leben durch eine Schwangerschaft einen „Sinn“ zu geben versuchen. Eine mangelnde Aufklärung (oder Sensibilisierung) in Sachen Verhütung bei immer früherer sexueller Aktivität und eine verstärkt „klassische“ Einstellung über die Aufgaben der Frau kommen in diesen Gesellschaftsschichten noch dazu.
Beweise? Dann gehe doch mal nach München-Hasenbergl, Frankfurt-Rödelheim oder Berlin-Wedding, Prenzlauer Berg, Friedrichshain Kreuzberg, Neukölln oder Tiergarten…
Umgekehrt gibt es die „Akademiker“, die mit ihrer Ausbildung überhaupt erst mit ca. dreißig fertig sind und dann natürlich auch erst mal ihre Karriere verfolgen wollen/müssen, bevor sie an ein Kind denken können.
Wenn man einen 12-14 Stunden Job hat, der Kollege nur darauf wartet, den, der in Elternzeit geht, karrieremäßig zu überholen und die zur Verfügung stehenden Krippeplätze nur zwischen 9:00-16:00 Uhr geöffnet sind, überlegt man sich schon zweimal, ob man jetzt seinem Kinderwunsch nachgeben will.
Hinzu kommt, dass von Akademikern eine viel höhere Mobilität erwartet wird als von anderen Bevölkerungsschichten. Wer jedoch alle zwei-drei Jahre woanders ist - gerne auch mal im Ausland - der wird wohl kaum Großeltern in der Nähe haben, die im Notfall betreuungstechnisch einspringen können.
Deshalb komme ich zu dem Schluß, dass bestimmte gesellschaftliche Unterschichten durchaus häufiger und schneller (da einfacher) Kinder bekommen, als z.B. Akademiker…
Aber so lange die Milliarden weiterhin in die Stützung von Managergehältern fließen anstatt in Schulen und Kinderbetreuung, wird sich daran kaum was ändern.
Gruß,
Sax
P.S.: Interessant, dass bisher jede Partei in der Opposition Geld für eine bessere Kinderbetreuung gefordert hat, dies aber in Regierungsposition nie umsetzte.