Hi.
Ich will nicht glauben, sondern wissen, junge Dame.
Das will ich auch. Und wie schaffen wir das nun?
SEHR schwierige Frage. Vereinfacht geantwortet: Wissenschaft ist ein System aus Theorie und Praxis. Ein dritter Faktor ist die Intuition. Die entscheidet, welchen Theorien man zuneigt. Dann gilt es, diese Theorien bzw. die in ihnen enthaltenen Aussagen (Hypothesen) zu überprüfen (verifizieren bzw. falsifizieren, also bestätigen oder widerlegen). Das, was noch nicht verifiziert oder falsifiziert werden kann, muss zumindest auf seine Logik hin überprüft werden. Nimm zum Beispiel die These: Alles muss einen Anfang haben. Viele reden das so dahin, als sei das selbstverständlich. Ist es aber nicht. Mit „alles“ meinen sie Objekte. Die „Welt“ ist aber kein Objekt. Warum also muss sie einen Anfang haben? Das Christentum basiert auf dieser Annahme (eines Anfangs). Schon damit, so finde ich, basiert es also auf einer falschen Voraussetzung.
Durch meditieren? Durch
philosophieren?
Trägt zweifellos dazu bei. Wichtig bei allem ist immer das logische Denken. Immer darauf achten, ob Aussagen nicht zu (Selbst-)Widersprüchen führen.
Das Glauben bezog sich doch nur auf Jesus, und für mich ist er
nach wie vor einer von den Guten. Mehr wollte ich damit nicht
sagen.
Dieser Jesus sagte aber (Markus 9,42): „Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde.“ Auch (Markus 9,43): „Wenn dich deine Hand zum Abfall (vom Glauben) verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, daß du verkrüppelt zum Leben eingehst (stirbst), als daß du zwei Hände hast und fährst in die Hölle.“ Ebenso attackiete Jesus im Matthäusevangelium (Mt 23,1-39) die Gelehrten und Priester (Mt 23,33): „Schlangen, Otternbrut, wie solltet ihr dem Gericht (…) entfliehen?“
Was meinst du, warum ich auf Jesus gekommen bin? Mir ist kein
anderer eingefallen, der hier auf Erden weilte oder noch
weilt, und zugleich vollkommen sein könnte. Kennst du
jemanden?
Ich denke, dass Buddha (Siddharta Gautama) eine geeignetere Orientierung bietet. Ich meine das unter philosophischen Gesichtspunkten.
Bist du auch bei
Amnesty und holst Leute aus den Gefängnissen anderer Länder?
Hilfst du in Birma?..
Brauchst du dabei Unterstützung? Dann sag das doch gleich.
Bin und tue ich nicht. Allerdings bewundere ich diese Leute. DAS sind Vorbilder, die ich akzeptiere.
Deine Realität scheint ganz schön düster zu sein, wenn du dir
Vollkommenheit nicht mal mehr vorzustellen vermagst…
(lächel)
Ich wünsche dir, dass du mal einen Tag sorgenfrei, fröhlich,
heiter und dennoch konzentriert leben und arbeiten kannst.
Dann wirst du WISSEN, das Leben kann auch schön sein.
(nochmal lächel)
Gruß