'von' als Bestandteil des Namens

Hallo Leute,

in den letzten 2 Jahren ist mir verstärkt aufgefallen, dass immer mehr Menschen immer häufiger das „von“ in meinem Namen einfach weglassen. Schriftlich oder mündlich macht keinen Unterschied. Hierbei geht es um neue Kontakte auf nicht privater Ebene.
Ich möchte keine Diskussion im Hinblick auf die Bedeutung oder Unbedeutenheit dieses kleinen Wörtchens lostreten, sondern ich wundere mich darüber und wüßte gerne mal Eure Meinung. Immerhin habe ich mir diesen Namen nicht ausgesucht, ich habe ihn praktisch nicht zu vertreten, er ist einfach da, ein Teil von mir eben. Für mich ist das ein Name wie Müller, Meier, Schmidt - ein Mittel zum Zweck. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee, einen Teil des Namens von einer Kontaktperson einfach wegzulassen. Niemand würde eine Frau Merkel (z.B.) einfach nur Frau Mer oder Frau Kel nennen.
Wieso also haben manche Leute ein Problem mit einem „von“ im Namen?
Was glaubt ihr?

Viele Grüße
Sarah

Hallo sarah (Du lässt selbst die -Mae weg?),

im Unterschied zu Deiner Beispiel-Merkel besteht Dein nachname mind. aus zwei Wörtern, wobei Dein „von“ mit allen anderen „vons“ identisch ist, somit nichts (mehr) über Deine Identität aussagt und folglich im zivilen Umgang weggelassen wird. Zudem wird häufig in alphabetischen Namenstabellen das „von“ hinter den Familiennamen gesetzt, weil man sonst potentiell eine Namenshäufung unter dem Buchstaben „v“ hätte.

Sehr umständlich finde ich persönlich im Alltag Namen wie „Meier-Müller zu/vom/am irgendwas-irgendwo“ - hier würde ich, nach Rücksprache mit dem/der Betroffenen eine praktikable Verkürung suchen.

Selbst bei sog. Bindestrich-Namen, die infolge Eheschließung entstehen, wird im Alltag häufig nur der erste ODER zweite Name genannt.

Moin Tom,

im Unterschied zu Deiner Beispiel-Merkel besteht Dein nachname
mind. aus zwei Wörtern, wobei Dein „von“ mit allen anderen
„vons“ identisch ist, somit nichts (mehr) über Deine Identität
aussagt und folglich im zivilen Umgang weggelassen wird. Zudem

Es wird weggelassen, ja. Die Frage war aber: ‚warum‘. Das ‚von‘ ist genauso Namensbestandteil von Sahras als auch meines Namens - und es fällt immer negativ auf, wenn sich Leute nicht die Mühe machen können oder wollen, mich beim richtigen Namen zu nennen. Dass es sich nicht lohnt, desbezüglich in solchen Fällen eine Bemerkung zu machen, ist eine ganz andere Sache.

wird häufig in alphabetischen Namenstabellen das „von“ hinter
den Familiennamen gesetzt, weil man sonst potentiell eine
Namenshäufung unter dem Buchstaben „v“ hätte.

Sicher auch richtig. Aber korrekt müßte es unter ‚v‘ laufen, weil es eben Namensbestandteil ist und nicht Titel. Dass deshalb ggf. ein paar mehr Namen bei ‚v‘ stehen als bei ‚y‘ ist ja nicht weiter schlimm. So viele Namen mit von oder van gibt es auch nicht. Sicher weniger als Schul(t)z(e).

Sehr umständlich finde ich persönlich im Alltag Namen wie
„Meier-Müller zu/vom/am irgendwas-irgendwo“ - hier würde ich,
nach Rücksprache mit dem/der Betroffenen eine praktikable
Verkürung suchen.

Das ist ja auch ok. Allerdings in solchen Fällen landet man dann eher sowieso beim Du und Vornamen.

Gruß,
Ingo

hi

Wieso also haben manche Leute ein Problem mit einem „von“ im
Namen?

mir scheint eher du hast ein Problem damit :wink:

http://de.wikipedia.org/wiki/Adelspr%C3%A4dikat#Anrede

Was glaubt ihr?

dass man sich das „von“ in der Anrede sparen kann, es sei denn es ist wirklich ein echtes Adelsprädikat und nicht einfach nur Teil eines Namens ohne jede weitere Bedeutung ;o)

Gruß H.

Affront
Hallo Sarah,

…sondern ich wundere mich darüber und wüßte gerne mal Eure Meinung.

Es handelt sich um einen klaren Affront - gänzlich unabhängig ob das „von“ ein Adelsgeschlecht kennzeichnet oder nicht (gibt es nämlich auch).
Die Sachen mit dem Adel und speziell nach 1918 sind eine ganz andere Geschichte. Wenn ein „von“ oder „van“ oder „le“ vor dem Namen steht, ist es Bestandteil des Namens.

Es ist ausserordentlich brüskierend und inakzeptabel, jemanden mit einem verbalhornten oder verstümmelten Namen anzusprechen (gleich, ob mündlich oder schriftlich).
Ausnahme: Der/die „Täter“ wissen es nicht besser (vielleicht wurde der Name von dritter Seite falsch oder unvollständig kommuniziert).

Beispiel: Name „Müller“ - Verbalhornung = Müll
Beispiel: Name „Merkel“ - Verbalhornung = Mörkel
Beispiel: Name „Obama“ - Verbalhornung = Osama

Ich streue, bei dieser Gelegenheit, Asche auf mein schütteres Haupt, denn auch ich habe mich dieses unpassenden Verhaltens schon schuldig gemacht.

Bleib gelassen
Gruss
Ray

Hallo,

es käme aber doch keiner auf die Idee bei einem holländischen Namen das „van“ wegzulassen.

Ich finde, jeder hat das Recht auf einen unverstümmelten Namen.

Bei der Frage nach dem Warum muss ich passen, aber ich nehme an es ist Unwissenheit (dass das einfach ein Namensbestandteil ist) oder Faulheit.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo Sarah,

ich bin einer, der ein ‚van‘ im Namen trägt.
Als ich letzt einen neuen Ausweis beantragen musste, musste ich mir anhören, dass das ‚van‘ entweder groß geschrieben werden muss oder nicht zum Nachnamen gehört. Das sei so in Deutschland … mir war es auf jeden Fall neu.
Ich hab mich entschieden das ‚van‘ dann auf dem Ausweis groß zu schreiben.
Ich denke mal die Konsequenz daraus ist, dass also van und von zum Vornamen geschrieben werden, so ist es bei mir an der Uni, da werde ich als ‚Lil, T. van‘ geführt. Der nächste Schritt ist dann wohl, dass ich nur noch als Herr Lil angeredet werde.

Gruß

Hallo,

mir scheint eher du hast ein Problem damit :wink:

Ja, sie hat ein Problem damit, dass ein Teil ihres Namens ignoriert wird.

dass man sich das „von“ in der Anrede sparen kann, es sei denn
es ist wirklich ein echtes Adelsprädikat und nicht einfach nur
Teil eines Namens ohne jede weitere Bedeutung ;o)

Aha, Adel verpflichtet, oder was? Da baust Du eine ganz hässliche Wertigkeit auf. Ich denke es ist genügend erklärt worden, aber für Dich nochmal: das „von“ ist Bestandteil des Namens, ob nun Adelshersprung oder nicht. Und auch wenn - woher willst Du das wissen, wenn Du jemanden neu kennenlernst?

Ich denke es ist Faulheit gepaart mit Unwissenheit und dann kommen noch ein Paar dazu, die einfach ein Problem damit haben dass der Name „nach etwas Besonderem“ klingt - also lassen sie es einfach weg.

Die „Vons“ werden übrigens unter „v“ gelistet, genauso wie „zu“ oder „van“.

Viele Grüße

3 Like

Hallo von Sarah-Mae :wink:

ich könnte mir gut vorstellen, dass es schlichtweg Neid und/oder Faulheit ist.

Ich kenne einen ‚von‘, der lässt im privaten Bereich das von weg, wenn man ihn nach seinem Nachnamen frägt. Aber rein amtlich und geschäftlich gehört es eben dazu, weil es eben ein Namensbestandteil ist.

Im Bereich von Titeln ist es ja z.B. so, dass einige sehr viel Wert darauf legen, andere wiederum verschweigen ihren Titel.

Streng genommen darf man Tital ja auch nicht weglassen, und ich kann mir gut vorstellen, dass es sich dort niemand erlauben würde.

Agnes

Hallo,

in den letzten 2 Jahren ist mir verstärkt aufgefallen, dass
immer mehr Menschen immer häufiger das „von“ in meinem Namen
einfach weglassen. Schriftlich oder mündlich macht keinen
Unterschied. Hierbei geht es um neue Kontakte auf nicht
privater Ebene.

Es ist eine Erscheinung der jüngeren Generation, die Übernahme „amerikanischer“ Sitten, Internetsprachgebrauch, „Lässigkeit“ oder „Lockerheit“, die auch im Geschäftsleben um sich greift.
Ich käme gar nicht auf den Gedanken, einen Titel oder „von“-„van“ erstmal wegzulassen.
Ich betrachte es als Nachlässigkeit, Schlamperei, Unhöflichkeit, wenn es um „nicht-private“ Anlässe geht. Aber dafür muss man sich auch gelegentlich Konservatismus vorhalten lassen.

Gruß
Der Franke
der es gerne hat, wenn „Der“ in der Anrede weggelassen wird

Hallo,

Es ist eine Erscheinung der jüngeren Generation, die Übernahme
„amerikanischer“ Sitten,

Warum denn gleich wieder anti-amerikanisch argumentieren?
In den USA käme keiner auf die Idee einem „van Helsing“ oder „von Braun“ das van/von zu klauen.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo, Franke,

Gruß
Der Franke
der es gerne hat, wenn „Der“ in der Anrede
weggelassen wird

da könnte es vielleicht helfen, wenn Du mit " d er Franke" unterzeichnetest - durch die Großschreibung entsteht wohl der Eindruck, „Der“ sei Bestandteil des Nicks.

Gruß
Kreszenz

Bsp. Verwendung des ‚von‘ in USA (off topic :wink:
Hallo Elke,

In den USA käme keiner auf die Idee einem „van Helsing“ oder „von Braun“ das van/von zu klauen.

eben! Tom Lehrer macht’s in „Wernher von Braun“ vor: http://de.youtube.com/watch?v=QEJ9HrZq7Ro

Viele Grüße
Diana

Hallo Sarah,
spannende Frage. Ich vermute die Gründe liegen sehr unterschiedlich und im Gegenüber begründet:
Er ist faul, d.h. Frau von … hört sich für ihn holprig, umständlich oder unnötig an.
Er ist politisch, d.h. er will Gleichstellung im Namen und einen evtl. Adelstitel nicht anerkennen.
Es ist modisch, d.h. er bevorzugt eine coole, hippe oder typisierte Art der Kommunikation.
Er ist unwissend, d.h. er begeht die Abkürzung des vollen Nachnamens aus einer irrigen Annahme heraus, z.B. dass der Gesprächspartner dies schätzen würde oder dass es ein Adelsgeschlecht wäre, was er zu ignorieren hätte.

Meine Elterngeneration und vor allem in deren sozialen Schicht, wäre es nicht eingefallen, irgendeinen Titel oder Namensteil wegzulassen. Das wurde mit Respekt erklärt, wobei ein „Oh, ein Herr von und zu“ außerhalb der Reichweite des Betroffenen sicher mal augenzwinkernt gefallen wäre.

Ich tippe in die Richtung, dass diese Arbeitergeneration des „alten“ Erziehungsstils am Aussterben ist und dass das „von“ geopfert wird, weil man es fälschlicherweise als eine Respektsbekundung und nicht als schlichten Namensteil empfindet.
Bei welchen Leuten hast Du das denn beobachtet?

Andere Frage:
Findet man alle „vons“ unter v im Telefonbuch oder machen es die „vons“ auch mal anders? Ich habe mal einen Eintrag gesehen, der war „Musterfrau, Maria von“. Frag mich nicht wo, hat sich halt damals eingeprägt und ich fragte mich, ob das ein Fehler des Setzers oder von der MAria so gewünscht wurde.

Gruß, Ingo

Andere Frage:
Findet man alle „vons“ unter v im Telefonbuch oder machen es
die „vons“ auch mal anders? Ich habe mal einen Eintrag
gesehen, der war „Musterfrau, Maria von“. Frag mich nicht wo,
hat sich halt damals eingeprägt und ich fragte mich, ob das
ein Fehler des Setzers oder von der MAria so gewünscht wurde.

Gruß, Ingo

Siehe dazu meinen Beitrag, mir wurde von einer Beamtin erklärt das van/von zum Vorname geschrieben werden müssen, wie in deinem Beispiel.
Für mich ist das auch eine recht schlüssige Erklärung für das Weglassen des van/von.

Meine Eltern stehen im Übrigen 3 mal im Telefonbuch … einmal unter ‚van‘, einmal unter ‚Mustermann‘ und einmal unter ‚von‘ (kommt nicht selten vor, dass die Leute aus ‚van‘ ein ‚von‘ machen).

ich könnte mir gut vorstellen, dass es schlichtweg Neid

Hat ja erstaunlich lang gedauert. Jetzt warte ich darauf, daß auch noch der Holocaust bemüht wird, dann hätten wir die üblichen Verdächtigen beisammen.

Ostlandreiter

Hallo, Franke,

Hi, das ist mal ne nette Begrüßung :smile:

da könnte es vielleicht helfen, wenn Du mit
" d er Franke" unterzeichnetest - durch die
Großschreibung entsteht wohl der Eindruck, „Der“ sei
Bestandteil des Nicks.

Wenn ich vorher diese grässlichen Folgen auch nur geahnt hätte, dann, ja dann …

lasse ich es jetzt wohl dabei.

Gruß
der Franke
schaut auch irgendwie blöd aus

Hallo,

Warum denn gleich wieder anti-amerikanisch argumentieren?

ich hatte es extra in " " gesetzt, weil mir kein anderer Ausdruck eingefallen ist. Hauptsache, du weißt, was gemeint war.

Gruß
D(d)er Franke
nöh, so schon gar nicht

Hi,

also wenn lediglich dein „von“ fehlt ist dein name ja so gut wie komplett richtig :wink:
Ich kenne Leute, die kennen zig real existierende Variationen ihres Nachnamens kennen und das sind keine wie Przemyslidów :wink:

in den letzten 2 Jahren ist mir verstärkt aufgefallen,

Wenn das geschäftliche Kontakte sind vermute ich mal, dass dein Name in Datenbanken gespeichert wird. Entweder auf dem Firmenrechner oder dem PDA der Mitarbeiter den dieser mit auf Kundenbesuche rumschleppt. Sicher sind dort nur 2 Namensfelder vorgesehen (Vorname/Nachname) und keiner weiß wo das von hin soll.

VG,
J~

Hallo,

Ich kenne Leute, die kennen zig real existierende Variationen
ihres Nachnamens kennen und das sind keine wie Przemyslidów

in der Tat.

Ich empfehle da Gelassenheit - ich selbst höre inzwischen auf alles, was auch nur entfernt an meinen Namen erinnert. ;o)

Beste Grüße

=^…^=