Daß jede Übersetzung ein „Gschmäckle“ aufweisen kann, ist wohl klar.
Mir kam es an, darauf hinzuweisen, daß der Lateiner nicht gerne heute noch Lebende als spätere Tote - in wohlwollenden Texten - auftanzen läßt, deswegen, wenn überhaupt, den anderen von mir angedeuteten Weg vorgezogen hätte.
Den von mir erwähnten emphatischen Gebrauch von „aut… aut…“ kann ich nach so vielen Jahrzehnten nicht mehr textuell festlegen. In Erinnerung hab’ ich ihn bei Petronius Arbiter.
Und, daß Du besser Latein kannst als ich, diesen Eindruck hab’ ich freilich auch.
Ich schätze aber, dass der vorgelegte Text für ein
Legionärstattoo viel zu viele Silben hat - ich denke da an die
kurze und prägnante Dekoration eines Bechers, den man im
römisch-germanischen Zentralmuseum in Mainz bewundern kann:
Auf dem steht klar und verständlich „IMPLE“
Das ist römisch militärisch prägnant.
Es gibt auch Ambitionierteres: Vgl. die Aufschrift auf dem berühmten „Nestorbecher“, der sich selbst in drei Zeilen und Versen vorstellt.
Der Effekt ist aber vielleicht der gleiche, den sich der Legionär verspricht: Wer draus trinkt, den „wird sogleich Verlangen, (die Gabe) der schön bekränzten Aphrodite, ergreifen.“
Wenn du in der Wikipedia nach dem „Nestorbecher“ sucht, findest du mehr dazu und die Herkunft der zitierten Übersetzung.