Hi,
ja, und mein Senf auch noch dazu.
Ihr seid seit einem Monat erst zusammen. Guck doch erstmal wie es so läuft, dann kannst du mit 18 immer noch tun und lassen was du willst.
Vielleicht siehst du die ganze Sache in ein paar Jahren doch noch anders, als du es jetzt mit der rosa-roten Brille und deinen Party-machenden Hormonen siehst.
In einem Jahr bist du 17, vielleicht etwas älter als 17. Dann wird es dir ja auch nicht mehr schwerfallen zu warten bis du 18 bist. Wenn die Beziehung bis dahin immer noch hält, kannst du es ja offziell entscheiden, was du tust. Dann wird er bereits 35 und etwas älter, also knapp 40 sein. Wenn du als 20jährige dann immer noch zu einem 40jährigen ziehen willst um dort Ehe oder Hausmütterchen zu spielen, ist dann dir überlassen.
Leute in dem Alter möchten noch jede Menge erleben, vielleicht sich ein halbes Jahr ins Ausland absetzen, ehe sie anfangen zu studieren oder eine Ausbildung nach dem Abi zu machen. Ein doppelt so alter Mann mit einem eigenen Haus ist nicht das Ende der Welt. Es könnte durchaus sein, das, wenn du jetzt oder in 2 Jahren da einziehst, das Gefühl kriegst, was zu verpassen. Und später, wenn du im Studium oder in der Ausbildung oder gar im Beruf bist, wirst du diese Möglichkeiten, die dir JETZT noch offen stehen, nie wieder kriegen. Von den 33 Tagen Urlaub im Jahr, die du dann noch hast, wirst du keine großen Sprünge erwarten können. Deswegen sollte man seine Wünsche und Träume in den jungen Jahren ausleben, hinterher wird das alles so schwierig und man glaubt garnicht, wie der öde Alltag alles kaputtmachen kann.
Ich würde dir vorschlagen, das du dich mal in Ruhe hinsetzt, dir einen Bleistift und ein Stück Papier nimmst und dir mal überlegst, was du mit deinem Leben, was bald richtig und Ernst anfangen wird, machen willst.
Überlege, ob der Umzug in das Haus deines Freundes in naher Zukunft das ist, was du willst. Du wärst Zeit deines Lebens von ihm abhänig, im Augenblick siehst du ihn mit den Augen, wie du deine Eltern siehst: als Versorger.
Mit den Jahren wächst allerdings auch der Anspruch an sich selber. Du wirst erleben, wie deine Freunde all die coolen Sachen machen, zu denen du nicht in der Lage sein wirst: WG-Leben, eigene Bude, kommen und gehen wann man will, niemanden eine Rechenschaft schuldig sein, kurz gesagt: Freiheit und Unabhänigkeit!
Ich und viele anderen hier können wir schwarz auf weiss sagen, wie geil das ist und das es ein enorm wichtiger Bestandteil der eigenen Reife ist, die mit der Zeit wie ein Baum wächst.
Später, wenn du dann richtig erwachsen wirst, wirst du soviel über dich und dein Leben gelernt haben, das du als selbstbewusste, junge Frau die Hürden des Lebens meistern wirst.
Das alles wird schwierig, wenn man sich in eine Abhänigkeit seines erfahren Mannes manövriert.
Du würdest viel mehr aufgeben, als das du erreichen würdest. Und die vergangene Zeit wirst du nie wieder aufholen oder wiedererleben können. Du wärst dann immer nur die Hausmutti.
Aus der Sicht deines Freundes kann ich das schon nachvollziehen. Zwar ist alles noch gerade so im Rahmen des Erlaubten, aber eine 16jährige Freundin ist für einen Ü30 Mann die reinste Trophäe. Ich bin mir sicher, das er dich liebt oder zumindestens sowas ähnliches wie Liebe zu dir verspürt.
Die Sache ist nur die, das wenn er ein verantwortungsbewusster, aufrichtiger, lebenserfahrener Mann wäre, würde er deinen Vorschlag des Zusammenziehens genauso kritisch betrachten, wie ich und die anderen hier tun. Er müsste es aufgrund seiner Lebenserfahrung wissen, was ein Teenager da alles aufgibt. Das man als Teenager, wenn man in eine eheähnliche Beziehung geht, sehr schnell erwachsen werden muss, das man in dem Alter eigentlich andere Dinge tun sollte, als einen gemeinsamen Alltag zu bestreiten.
Als ich 16 war bin ich viel auf Konzerte gegangen, habe mich ständig mit meinen Freunden getroffen, wir haben gefeiert oder einfach nur so abgehangen. Sorgen hatte man nur mit Frauen, hier und da hat man ein bisschen gejobt, um sich seine Freizeit zu gestalten.
Wenn ich mich heute mit damals vergleiche, so wird diese Zeit als Jugendliche nie wieder kommen, weil der Alltag einen so fest im Griff hat, das man zu den Dingen, die man tun wollte, noch kaum Zeit hat oder weil die Verpflichtungen, die man als Erwachsener hat, es nicht zulassen. Das kann dir jeder der Ü25 ist bestätigen.
Mein Vorschlag an dich ist:
Sei Kind/Jugendlicher, solange du noch die Zeit dazu hast. Das ist einfach so kostbar und einzigartig, das es schade wäre es jetzt bereits aufzugeben. Du kannst dich ja weiterhin mit deinem Freund treffen und das Wochenende oder die Ferien mit ihm in seinem Haus verbringen. Dann wirst du ja in etwa sehen, wie das ist. Irgendwann wird es Probleme geben, egal welcher Art. Du kannst dich dann zurückziehen und zurück in dein Kinderzimmer zu Mami und Papi gehen und alles ist gut. Diese Möglichkeit wirst du dann nicht mehr so leicht haben.
Warte ein halbes oder dreiviertel Jahr und sieh dann weiter. Wenn du hinter den Punkten, die du dir notiert immer noch dahinter stehen kannst, dann kannst du langsam darüber nachdenken, tatsächlich dein Leben in diese Richtung zu lenken. Nach einem Monat weiss man über den anderen nicht mehr als was sein Lieblingsessen ist, wo er arbeitet und ob der gerne ins Kino geht. Also ganz alltägliche Dinge. Interessant wird es dann erst, wenn du anfängst seine negativen Seiten zu entdecken (ohja, die hat er. Die hat jeder von uns). Und dann kannst du dir überlegen, ob du mit diesen negativen Seiten leben kannst. Weil ändern wird er sich in dem Alter nicht mehr und du wirst ihn auch nicht ändern können. Aber er kann dich ändern, weil du kaum Lebenserfahrung besitztst, was in deinem jetzigen Alter aber auch völlig normal und auch gut so ist.
GDa