Vorbeugen ist besser...wie wärs mit ner WG?

und dafür von mir ein *

Das beste Konzept für eine Unterstützung im Alter ist ein
Familienverband.

aber nur, wenn es darin genug pflegedienstwillige Frauen gibt,
wie Du schon fast so im oberen Teil geschrieben hast.

wobei ich nix gegen funktionierende familienverbände gesagt haben will.

aber wieso sollen lebens- und wohngemeinschaften, die nicht auf gemeinsamen genen beruhen, nicht genauso gut funktionieren können?

schöne grüße
ann

Hallo Ann,

aber wieso sollen lebens- und wohngemeinschaften, die nicht
auf gemeinsamen genen beruhen, nicht genauso gut funktionieren
können?

Die können durchaus genauso funktionieren. Der Knackpunkt ist halt, dass es wirklich gute Freunde sein müssen, bzw. dass enge Bande nötig sind. Sowas hat man selbst bei Familien nicht immer. Im meinem Augen ist halt immer das Bild von südländischen Familienverbänden.
Das Verhältnis, das man von normalen WGs kennt, ist dem besonderen Druck derzeit) kaum gewachsen.
Das mag sich ändern, wenn die Not groß wird und es ums Überleben geht. Dass dann die Solidarität und das Mitgefühl wächst.

Gruß
Carlos

Hallo Nemo,

Das denke ich eben nicht! Solange von den 5 Bewohnern
beispielsweise nur einer oder zwei zeitweilig pflegebedürftig
sind, wäre mit einer
Pflegekraft durchaus auszukommen.

Du sprichst von temporär maximal Pflegestufe 1 falls überhaupt. Eine solche WG ist problemlos möglich aber auch nicht notwendig.
Wenn du dich heute in Pflegeheimen umsiehst, wirst du sehen, dass solche Bewohner in der Minderheit sind.

Die allermeisten älteren Menschen bevorzugen es in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Warum entstanden und entstehen überhaupt WGs? Wegen Wohnungsnot und Geldmangel. Das mag auch der Grund sein, warum in Zukunft Alten-WGs durchaus üblich sein werden, nämlich wegen sinkender Renten. Das Problem der Pflegebedürftigkeit wird man man mit WGs halt nicht angehen können.

Gruß
Carlos

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aber wieso sollen lebens- und wohngemeinschaften, die nicht
auf gemeinsamen genen beruhen, nicht genauso gut funktionieren
können?

Hallo Ann,

u.A. weil sich Interessenlagen schneller ändern als Gene. Eine rührige alte Dame, die auch noch gut kochen kann, nimmt eine WG gern auf - bis sie einen Schlaganfall hat und sich nicht mehr selbst versorgen kann.

Nimm es mal vorurteilslos ökonomisch: was hat eine Industriegesellschaft davon, ihre Alten besonders zu pflegen? Es ist für alle am vorteilhaftesten, sie so preisgünstig wie möglich zu entsorgen, ausser eben für die Alten selbst. Die tragen aber ja zur Volkswirtschaft nichts mehr bei, jedenfalls nicht in unserer gegenwärtigen Gesellschaft (möglicherweise die Versorgung der Enkel, aber dazu müssen sie auch noch funktionieren).

Gruss Reinhard

Die

tragen aber ja zur Volkswirtschaft nichts mehr bei, jedenfalls
nicht in unserer gegenwärtigen Gesellschaft (möglicherweise
die Versorgung der Enkel, aber dazu müssen sie auch noch
funktionieren).

doch,so manches auto,so manche reise,die heizkosten werden durch die altenteiler getragen.
diese oder jene haben einen lebensstandard,den sie eigentlich nicht finanzieren können.

Hallo Reinhard,

aber wieso sollen lebens- und wohngemeinschaften, die nicht
auf gemeinsamen genen beruhen, nicht genauso gut funktionieren
können?

u.A. weil sich Interessenlagen schneller ändern als Gene.

und Gene sind ein Garant dafür, dass man füreinander einsteht? Wo lebst und träumst Du denn?

Eine rührige alte Dame, die auch noch gut kochen kann, nimmt eine
WG gern auf - bis sie einen Schlaganfall hat und sich nicht
mehr selbst versorgen kann.

Und wenn die Dame dann lästig ist, ist es egal, ob es die eigene Verwandtschaft ist oder nicht. Bei der eigenen Verwandtschaft schämt man sich dessen vielleicht noch ein bisschen.

Nimm es mal vorurteilslos ökonomisch: was hat eine
Industriegesellschaft davon, ihre Alten besonders zu pflegen?

Ehrlich gesagt, wenn ich ein Pflegefall bin, d.h. mich nicht mehr alleine versorgen im Sinne von: ohne Hilfe Essen zu mir nehmen und von mir geben, dann hätte ich nichts dagegen, sauber entsorgt zu werden. Aber ich spekuliere immer noch darauf, dass ich abtrete wie meine Eltern: Nicht so steinalt, wie hier manche träumen zu werden, aber dann binnen 10 Minuten (mein Vater) oder einer Stunde (meine Mutter) aus dem Leben heraus tot sein.

Gruß, Karin

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Ich habe schon daran gedacht, allerdings habe ich noch etwas Zeit. Ich habe auch - offenbar im Gegensatz zu vielen anderen, die hier schreiben - meine eigene (frühere) WG-Zeit noch in recht guter Erinnerung.

Zusammenleben mit anderen ist nie konfliktfrei, aber um Klassen besser als alleine zu leben. In dem Maße, in dem die Generation alt wird, die schon mit ca. 20 in WGs gelebt hat, halte ich das für einen vernünftigen Ansatz. Und es ist sicher gut, schon in jungen Jahren erlebt zu haben, wie sich das Zusammenleben mit anderen gestaltet.

Kurz: ich kann mir vorstellen, dass dies ein Konzept für mich im Alter darstellt.

Übrigens habe ich dazu vor Kurzem einen Artikel gelesen:
http://www.chrismon.de/2094.php

Viele Grüsse, Walkuerax

aber wieso sollen lebens- und wohngemeinschaften, die nicht
auf gemeinsamen genen beruhen, nicht genauso gut funktionieren
können?

vielleicht haben wir das ja schon.

Woraus sind Pflegeheime denn entstanden ?
Es muß immer Leute geben, die pfegen und diese Leute müssen nun auch leben sprich existieren.
Also kann Pflege nicht von einem alleine geleistet werden … schon
haben wir ein rudimentäres Pflegeheim.

Eine WG von alten Leuten kann nicht funktionieren.

Schon in jungen Jahren funktionieren Beziehungen nicht und im Alter ist es noch viel schlimmer.
Nicht umsonst heisst es, man soll alte Bäume nicht verpflanzen.

Gruß

diese Überlegung ist nicht neu
Hallo, gutemine2001,

Dein Gedankengang ist keineswegs neu.
Es gibt heutzutage bereits sehr viele Menschen, welche sich damit auseinander gesetzt haben und es gibt auch bereits viele Lösungsversuche.
Meine Eltern, beispielsweise, haben sich für eine Wohnanlage entschieden, in welcher jeder zwar ein eigenes Zimmer, bzw. kleine Wohnung hat aber die Gemeinschaft wird dort hochgehalten. Es handelt sich um so eine Anlage „Betreutes Wohnen“.
Das ist eine Variante.

Ich weiss von anderen älteren Menschen, welche tatsächlich eine WG gegründet haben und sich ihre Mitbewohner sehr bewusst ausgesucht haben. Da gibt es dann WG mit einem oder zwei älteren Menschen und dann noch ein paar, zum Teil wesentlich jüngere, Mitbewohner.
Wichtig bei der Geschichte scheinen folgende Konditionen zu sein:
Es gibt immer eine angeheuerte Putzfrau (die Kosten werden auf alle umgelegt). Diese kommt ein oder zweimal die Woche und putzt die gemeinsam genutzten Räume oder auch das eine oder andere Zimmer. Sie wäscht und bügelt die Wäsche und putzt auch die Fenster. Das scheint weise zu sein, denn so gibt es nie Streit zwischen den Mitbewohnern (Du trägst nie den Müll runter).
Es gibt klare Vereinbarungen über die Musik (z.B. nur bestimmte Lautstärken).
Es gibt auch klare Vereinbarungen über die Einkäufe.
Darüberhinaus werden wohl auch andere Bereiche des täglichen Lebens geregelt aber da weiss ich keine Details.
Das scheint prima zu funktionieren (allerdings sind auch keine Plegefälle dabei).

Ich beobachte diese WG sehr aufmerksam.

Ich hoffe, diese Einlassung war hilfreich im Sinne der Fragestellung.

Freundliche Grüsse
Ray

Schon in jungen Jahren funktionieren Beziehungen nicht und im
Alter ist es noch viel schlimmer.
Nicht umsonst heisst es, man soll alte Bäume nicht
verpflanzen.

was schlägst du alternativ vor? euthanasie?

warum soll ich was vorschagen ? Auf Unverschämtheiten eh nicht.

Es ist vieles hier gesagt worden, warum eine WG AUCH nicht funktionieren wird.

Wir haben Pflegeheime, wir haben die Möglichkeit von betreutem Wohnen, wir haben die Möglichkeiten, das Pflegepersonal für relativ kleines Geld bei den Pflegebdürftigen wohnt/lebt.
Ausserdem haben wir die Möglichkeit, die ich anwende.
Ich pflege seit ca. 4 Jahren meine 88 jährige starkdemenzkranke und fast blinde Mutter in ihrem häuslichen Umfeld. Dazu habe ich natürlich einen 16 Stundentag und einiges an finanziellem Aufwand, der nicht mal steuerlich geltend gemacht werden kann.

Gruß

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Dein Gedankengang ist keineswegs neu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Betreutes_Wohnen

richtig, es wird längst und oft praktiziert.

Gruß

ich glaube, du ignorierst das problem: die zukünftigen alten werden nicht die familiären bindungen haben, die bisher üblich waren. viele sind kinderlos. viele sind zudem arm. (weil: „die renten sind sicher!“ wurde denen jahrzehntelang eingebleut. bis es zu spät war, sich selnst abzusichern.)

wir werden also nicht umhin kommen, alternativen zu suchen. auch wenn du sie für unnötig hältst.

gruß
ann

Danke Ray…
Deine Ausführungen können einem Mut machen!!!
Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass die Argumente der anderen auch ihre Berechtigung haben. Eine Wg funktioniert nur so lange gut, wie auch ihre Mitglieder fit sind, die Kasse stimmt (zwecks Fremdleistungen), die räumliche Abgrenzung gegeben ist und alle Einwohner nicht durch pflegerische Maßnahmen überfordert werden.

Aber dennoch, wenn ich das hier lese…„ökonomisch gesehen“…was läuft auf der menschlichen Schiene…?
Wo seht ihr euch mit 67…?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ausserdem haben wir die Möglichkeit, die ich anwende.
Ich pflege seit ca. 4 Jahren meine 88 jährige
starkdemenzkranke und fast blinde Mutter in ihrem häuslichen
Umfeld. Dazu habe ich natürlich einen 16 Stundentag und
einiges an finanziellem Aufwand, der nicht mal steuerlich
geltend gemacht werden kann.

donnerwetter,meinen respekt und meine anerkennung—ich kenne das aus meinem nachbarschaftlichen umfeld auch,aber da erledigt das die tochter oder schwiegertochter.

mit 67
Hi gutemine2001,

wo ich mich mit 67 sehe?
Ich habe nicht die geringste Ahnung - und das ist gut so!

Ich werde in wenigen Wochen 53 und selbst mit dem grössten Optimismus muss ich mir eingestehen, dass ich die Hälfte wohl schon hinter mir habe. Ich bin seit Jahrzehnten beruflich selbständig und die Vorstellung eines Rentnerdaseins kam nie und kommt auch heute in meinem Weltbild nicht vor. Ich gehe davon aus, dass ich arbeite bis ich tot umfalle. Sicher, einiges geht nicht mehr so locker wie früher aber ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann die Hände in den Schoss zu legen, weiss aber natürlich und sehr wohl, dass es den meisten Menschen in unserer Gesellschaft anders geht.

Ich habe meine kleine WG bereits gefunden, bin ich doch seit 30 Jahren mit Gisela zusammen und das ist keine Versorgunsgemeinschaft (hier schon länger mitlesende und mitschreibende Mitglieder wissen das). Ich sollte und will mit Gisela alt werden ober bis es eben zuende ist.

Die Welt hat sich, besonders in den letzten Jahren, drastisch verändert und nichts ist mehr sicher - auch die Altersplanung nicht.
Ich nehme es, wie es kommt und Gisela denkt und empfindet glücklicherweise genau so.

Ich glaube nicht, dass dies mit Fatalismus zu tun hat - es ist einfach so.

Freundliche Grüsse
Ray

PS (Übersetzung für den interessierten Leser): Schreiphase = tolle Häuser haben, dicke Autos fahren, teuere Uhren umschnallen, den edelsten Zwirn tragen (mein Haus, mein Auto, mein Swimming Pool, meine Yacht, mein Flugzeug) usw…

Ausserdem haben wir die Möglichkeit, die ich anwende.
Ich pflege seit ca. 4 Jahren meine 88 jährige
starkdemenzkranke und fast blinde Mutter in ihrem häuslichen
Umfeld. Dazu habe ich natürlich einen 16 Stundentag und
einiges an finanziellem Aufwand, der nicht mal steuerlich
geltend gemacht werden kann.

donnerwetter,meinen respekt und meine anerkennung

danke, aber es entstand aus der Notwendigkeit und der Erkenntnis, dass
mobile Pflegedienste unzulänglich, zu teuer und unzuverlässig sind.

Eine Tochter gibts nicht und die Schwiegertochter hat auch eine Mutter im gleichen Alter zu versorgen.

Gruß

wir werden also nicht umhin kommen, alternativen zu suchen.
auch wenn du sie für unnötig hältst.

ich halte nichts für unnötig, euthanasie zu unterstellen ist einfach nur eine Frechheit.

Ich habe Alternativen aufgezählt und halte das Modell WG eben nicht für weiter nachdenkenswert.

Gruß

Auch schon beschlossen… ^^’
Ich bin ja noch jung :wink:

doch auch schon wir (ich und wg mitbewoner sowie enge freunde der WG) haben darüber nachgedacht mal später wieder ne WG aufzumachen wenn wir alt und datterig sind.

Das war am anfang mehr im Scherz gesagt und gedacht doch nach einigen überlegungen sind wir eigentlich zum schluss gekommen das dies die einzige akzeptable variante wäre. Man kann auch gleich die spitex für alle kommen lassen wenn es nicht mehr anders geht :wink:

meine nur so ist man nicht aleine und hat noch einwenig abwechslung im alltag. dies setzt natürlich voraus das man im kopf noch einigermassen jung geblieben ist.

Naja mal schauen wie das aussieht mit den Jahren und ob wir den Konntakt nicht verlieren… ich denke nicht dafür ist alles viel zu verschachtelt.

Jedenfalls der Gedanke gefällt mir und ich finde es eine schöne vorstellung.

lg Sev

beschlossen oder nicht—wenn dieser oder jene von euch erst mal RICHTIG geld verdient oder ne ganz feste(n) partner(in)hat,sieht alles wieder ganz anders aus.
das ist meine erfahrung.