Vorschlag neues Gesundheitssystem

Im Augenblick ist es doch wohl eher so, daß die privaten Kassen das Gesundheitssystem mit Milliardenbeträgen unterstützen.

hi,

Zunächst wird das bisherige System komplett gestrichen.

das ist ein guter ansatz

Die
gesetzlichen Kassen werden privatisiert, die Kassenärztlichen
Vereinigungen aufgelöst. Der Arbeitgeberanteil des
Krankenkassenbeitrags wird einmalig auf den Bruttolohn
draufgeschlagen. In Zukunft versichert sich jeder völlig
selbständig bei der Kasse seiner Wahl und bezahlt die Beiträge
auch selbst (ausgenommen natürlich die staatlichen
Leistungsempfänger).

Das neue Gesetz enthält nur noch zwei Paragraphen:
§1 Jeder muß versichert sein. Die Familienversicherung bleibt
bestehen.
§2 Jede Kasse muß jeden jederzeit aufnehmen zum gleichen Satz;
unabhängig seines Geschlechts, seines Alters, seines
Einkommens, seines Familienstandes, etc.

§2 klingt wie der krankenkassenpatientenantidiskrimminierungsparagraph:smile:

das bisherige system funktioniert so zwar, aber es verschmutzt die moral wie der benzinmotor die umwelt.

ich denke, als zukunft für die kassen bräuchte man etwas anderes als privat oder staatlich. man müsste in anderen kategorien denken und es müsste so eine art hybridkasse her.
eine staatlich/ oder eine durch einen eurofond abgesicherte grundversorgung und wer mehr will, muss extra zahlen. bei krankenkassen sollte aber wie bei der bildung nicht mit 20 verschiedenen löffeln gegessen werden, sondern es sollte auf 1-5 europaweit reduziert werden. die geundheit eines menschen sollte nicht in der hand eines managers liegen, der belohnt wird, wenn er menschen auf die straße setzt.
dazu wäre eine europaweite standardisierung notwendig und eine pharmakonzernaufsicht. es müssten klare linien zwischen kassen und konzernen gezeichnet werden, die durch ein europe-health-insurance-committee überwacht und durch klare compliance-richtlinien mit harten strafen bei verstoß geregelt werden müssten.
man müsste erstmal bei uns damit anfangen, was man immer beim iran oder korea durchsetzen will.
darüberhinaus könnte man in diesem zusammenhanh auch gleich europaweite richtlinien zur organ-/fluidspende und zur genetischen organklonung schaffen, die den schwarzmarkt bekämpfen. damit wäre auch die basis bekämpft - nämlich dass ein junger mann für 1000 euro seine niere einem vermittler verkauft, der diese dann für 10.000 wieder verkauft und der letzte im glied dann 100.000 zahlt.

da wir uns aber zurzeit noch in der zeit der kreuzzüge und damit im international industrialisierten mittelalter befinden, wird so ein (ähnliches) system bis zur einführung wohl noch ein paar jährchen brauchen.

Tun sie das? Das ist ein Argument, das von den Privaten kommt - und nur von dort. Die stehen nämlich recht isoliert mit ihrer Meinung, Belege für diese These fehlen völlig.

Wenn man mal genau guckt, wie die Ströme fließen und was da fließt, dann stellt man schnell fest, dass da „das System“ sicher nicht gestützt wird, sondern allenfalls gewisse Teilbereiche „verschönert“, auf die dann aber wieder auch nicht „das System“ sondern nur Teilbereich Zugriff haben.

Es lässt sich nunmal nach internationalem Vergleich nicht leugnen: Dem freien Markt völlig unterworfene Krankenkassen sind teurer. Schon alleine deshalb, weil sie zusätzlich zu allem anderen noch ordentlich Rendite abwerfen sollen.

LG Petra

Tun sie das? Das ist ein Argument, das von den Privaten kommt

  • und nur von dort. Die stehen nämlich recht isoliert mit
    ihrer Meinung, Belege für diese These fehlen völlig.

Nun, man muß sich nur mal anschauen, was privat Versicherte für ihre Behandlungen zahlen und was die privaten Versicherungen an aufgrund der höheren Sätze an Krankenhäuser leisten. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf rd. 6 Mrd. Euro im Jahr, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Es lässt sich nunmal nach internationalem Vergleich nicht
leugnen: Dem freien Markt völlig unterworfene Krankenkassen
sind teurer. Schon alleine deshalb, weil sie zusätzlich zu
allem anderen noch ordentlich Rendite abwerfen sollen.

Man könnte aber auch auf den Gedanken kommen, daß sie aufgrund ihrer eher wirtschaftlichen Denkweise einen Hauch effizienter sind.

Gruß
C.

Nun, man muß sich nur mal anschauen, was privat Versicherte
für ihre Behandlungen zahlen und was die privaten
Versicherungen an aufgrund der höheren Sätze an Krankenhäuser
leisten. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf rd. 6 Mrd. Euro im
Jahr, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Was ist tatsächlich mit Stütze gemeint? Das 6 Mrd. (ich meine, es sind 9) von knapp 250 fehlen? Zeig das mal nem Statiker. Das ist ein Strohhalm.

Abgesehen davon hab ich nicht gesagt, dass man die Privaten abschaffen soll. Ich finde die derzeitige Regelung nicht völlig falsch, ggf. wäre pflicht-gesetzliche für alle mit einer Kombi aus konkurrierenden privaten Zusatzversicherungen eine Option

Es lässt sich nunmal nach internationalem Vergleich nicht
leugnen: Dem freien Markt völlig unterworfene Krankenkassen
sind teurer. Schon alleine deshalb, weil sie zusätzlich zu
allem anderen noch ordentlich Rendite abwerfen sollen.

Man könnte aber auch auf den Gedanken kommen, daß sie aufgrund
ihrer eher wirtschaftlichen Denkweise einen Hauch effizienter
sind.

Ich habe doch nebenan den internationalen Vergleich gepostet. Der zeigt, dass dieser Gedanke eben auch nur ein Gedanke ist und sich nicht in der Realität widerspiegelt.

Abgesehen davon ist wirtschaftliche Denkweise im Gesundheitssystem auch nur bis zu einem gewissen Grad bzw. in bestimmten Bereiche sinnvoll. In anderen ist sie geradezu schädlich.

LG Petra

deutlich über 500Euro liegen

Aber nein. Das hängt doch vom Einkommen ab. Der Krankenkassensatz wird doch prozentual vom Einkommen genommen.
Der jetzige Satz liegt zB bei 15,5%

Bei welchen Ärzten (wenn überhaupt) und unter welchen Bedingungen sie dann allerdings behandelt und „versorgt“ werden dürften, das lässt der gute UP allerdings mal gekonnt unter den Tisch fallen

Nein, das war Gegenstand meiner Frage. Ich dachte, das darf man hier.

sie könnten doch immerhin noch zu einer Billigkrankenkasse wechseln

Dann warte mal ab, wie sich das jetzige System entwickeln wird. Da wirst du es noch erleben, daß die Menschen in Teuerkrankenkassen miserabel versorgt sein werden.

Das Problem ist, dass du hier tolle Vorschläge machst

Ich habe hier ein System vorgestellt (das sicher nicht von mir stammt) und hierzu eine Frage gestellt (Wo lägen die Nachteile dieses Systems?) Ich dachte, man darf das hier so machen.
Das wirkliche Problem ist, daß du eine pseudolinksidealisierte Grundeinstellung hast und megärenhaft mit viel Stimmungsmache sofort losbrüllst, sollte es jemand wagen, auch nur leicht von diesem Möchtegern-Robin-Hood-Kampfespfad abzuweichen. Fragen zu stellen, sollte man bei jemandem wie dir eigentlich besser unterlassen.

Angenommen, der Beitrag „deiner“ Krankenkasse läge irgendwo in der Mitte. Also bei etwa 400 Euro.

Der Krankenkassensatz wird prozentual vom Einkommen erhoben. Warum du das ändern willst, weiß ich nicht. Vielleicht damit du wieder „unsozial“ losbrüllen kannst. In „meinem“ System wollen wir aber nicht so unsozial sein, da soll der Satz weiterhin wie bisher prozentual vom Einkommen erhoben werden.

Ich würde vorschlagen, daß du dir erst mal genau durchdenkst, was dieses System wirklich für Auswirkungen in der Realität brächte, bevor du wieder deine übliche „Ich muß alle sozial schwachen schützen“-Kampfeshaltung einnimmst.

Das Problem ist, dass du hier tolle Vorschläge machst

Ich habe hier ein System vorgestellt (das sicher nicht von mir
stammt) und hierzu eine Frage gestellt (Wo lägen die Nachteile
dieses Systems?) Ich dachte, man darf das hier so machen.

Daran hindert dich keiner.

Das wirkliche Problem ist, daß du eine pseudolinksidealisierte
Grundeinstellung hast

Die habe ich nicht.

und megärenhaft mit viel Stimmungsmache
sofort losbrüllst,

Ich habe weder gebrüllt noch Stimmung gemacht, die Megäre ist schlicht eine Beleidigung! Ist das dein „kultivierter“ Diskussionsstil?

Angenommen, der Beitrag „deiner“ Krankenkasse läge irgendwo in der Mitte. Also bei etwa 400 Euro.

Der Krankenkassensatz wird prozentual vom Einkommen erhoben.

Das war aus deinen Ausführungen nicht deutlich.

Ich würde vorschlagen, daß du dir erst mal genau durchdenkst,
was dieses System wirklich für Auswirkungen in der Realität
brächte, bevor du wieder deine übliche „Ich muß alle sozial
schwachen schützen“-Kampfeshaltung einnimmst.

Ich habe diverse, ganz sachliche Kritikpunkte benannt, die alle überprüfbar sind. ZU keinem dieser Punkte (außer der Beitragsgeschichte, die offenbar ein Missverständnis ist) hast du dich bisher geäußert. Da, wo du keine Antwort wusstest (siehe Krankenhaus), hast du dich weggemogelt, weil du den Bereich für die Diskussion ausklammerst.

Das Problem ist nicht mein angeblich linkes Gesülze. Das Problem ist, dass du hier ein „neues“ achso super einfaches und tolles System hin stellst und jede Kritik daran entweder negierst oder alternativ beleidigst. Das Problem ist auch, dass ich seit Jahren beruflich damit zu tun habe, mit Experten aus allen möglichen Berufsgruppen und mit verschiedenster Parteipräferenz darüber diskutiert habe. Kein einziger ernst zu nehmender Fachmann tönt so lapidar über diese wirklich nicht triviale Problem herum, wie du es hier tust. Wobei mit Experte hier nicht irgendein daher gelaufener (Jung-)Politiker gemeint ist, der gerade mal der Meinung ist, dass man zu dem Thema was stammtischtaugliches sagen kann.

LG Petra

Nun, man muß sich nur mal anschauen, was privat Versicherte
für ihre Behandlungen zahlen und was die privaten
Versicherungen an aufgrund der höheren Sätze an Krankenhäuser
leisten. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf rd. 6 Mrd. Euro im
Jahr, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Was ist tatsächlich mit Stütze gemeint? Das 6 Mrd. (ich meine,
es sind 9) von knapp 250 fehlen?

Ich habe es gerade noch einmal nachgelesen: nach Angaben des Verbandes der privaten KV sind es inzwischen 10 Mrd. (meine Zahl stammte noch von vor 2005). Der Betrag kommt zustande, weil Privatpatienten gerne mal mehr als das 2,3 fache der GOÄ-Sätze zahlen und auch in den Krankenhäusern höhere Sätze abgerechnet bekommen. Wäre das nicht so, kämen auf die gesetzlich Versicherten höhere Kosten zu.

Und wieso fehlen 250 Mrd.? Das sind gerade mal die Gesamtausgaben.

Man könnte aber auch auf den Gedanken kommen, daß sie aufgrund
ihrer eher wirtschaftlichen Denkweise einen Hauch effizienter
sind.

Ich habe doch nebenan den internationalen Vergleich gepostet.
Der zeigt, dass dieser Gedanke eben auch nur ein Gedanke ist
und sich nicht in der Realität widerspiegelt.

Mal abgesehen davon, daß ich mir die Sachen in Ruhe anschauen will: Die Aussage, welche Kosten im gesamten System aufkommen, hat doch nichts damit zu tun, ob ein Teil davon effizient arbeitet.

Gruß
Christian

Die Versicherung der Familie ohne Beiträge kommt den Kassen schon teuer. Denkt mal daran, was das für Mengen sind. Privatkassen sind da eben anders und decken über Zusatzbeiträge die Kosten.

Was ist tatsächlich mit Stütze gemeint? Das 6 Mrd. (ich meine,
es sind 9) von knapp 250 fehlen?

Ich habe es gerade noch einmal nachgelesen: nach Angaben des
Verbandes der privaten KV sind es inzwischen 10 Mrd. (meine
Zahl stammte noch von vor 2005).

Deshalb hatte ich von 9 geschrieben, das war die Zahl, die ich noch im Kopf hatte.

Der Betrag kommt zustande,
weil Privatpatienten gerne mal mehr als das 2,3 fache der
GOÄ-Sätze zahlen und auch in den Krankenhäusern höhere Sätze
abgerechnet bekommen. Wäre das nicht so, kämen auf die
gesetzlich Versicherten höhere Kosten zu.

Für diesen Kausalzusammenhang gibt es aber keinen Beleg! Die Ausgangsbasis ist ein effizientes Gesundheitssystem für die Versorgung aller - richtig? Dann muss man doch genau gucken, was da mit diesen 10 Mrd. bezahlt wird - und ob genau das für das effizente System notwendig ist.

Da fallen mir dann ganz viele Dinge ein, die für das System Privatpatient aufrecht erhalten und bezahlt werden müssen, die für eine effiziente Versorgung nicht nur überflüssig sondern in dem Sinne „schädlich“ sind, weil sie eben nicht effizient sind.

Und wieso fehlen 250 Mrd.? Das sind gerade mal die
Gesamtausgaben.

Die Privatkassen behaupten, dass sie mit diesen 10 Mrd. „das System“ stützen. Von einer „Stütze“ erwarte ich, dass sie nennenswert sein muss und dass es für die anderen einen Schaden geben muss, wenn sie weg fällt. „Das System“ sind 250 Mrd… 10 Mrd. sind 3 %. Das ist nicht nennenswert. Der Schaden für die Masse der Versicherten wäre eben nicht da. Was passieren könnte, dass sich der ein oder andere Chefarzt bzw. die dahinter liegenden Krankenhäuser und einige Niedergelassene Ärzte umgucken müssen.

Aber ganz ehrlich: Wenn ich mir da manch eine Arztpraxis angucke, wo die liegt und wie sie ausgestattet ist - dann hat das nichts mit Effizienz zu tun und gehört eigentlich auf den Prüfstand, angesichts der demographischen Probleme, die auf uns zu kommen.

Ich jedenfalls habe ein Problem angesichts dieser (und noch anderer) Zustände, wenn Töne kommen, dass es ineffizient wäre, älteren Menschen bestimmte Leistungen zukommen zu lassen - so lange für andere, nicht medizinisch notwendige Dinge das Geld im System ist.

Ich habe doch nebenan den internationalen Vergleich gepostet.
Der zeigt, dass dieser Gedanke eben auch nur ein Gedanke ist
und sich nicht in der Realität widerspiegelt.

Mal abgesehen davon, daß ich mir die Sachen in Ruhe anschauen
will: Die Aussage, welche Kosten im gesamten System aufkommen,
hat doch nichts damit zu tun, ob ein Teil davon effizient
arbeitet.

Wo genau sprechen wir jetzt drüber? Ich hab den Eindruck, da läuft es aneinander vorbei…

Ich habe behauptet, dass ein rein privatwirtschaftliches Gesundheitssystem nicht effizienter und nicht billiger als das ist, was wir haben. (Der internationale Vergleich bestätigt das.) Ich halte rein staatliche Systeme allerdings ebenfalls für nicht gut (obwohl die sich im internationalen Vergleich immerhin besser machen, als die rein privatwirtschaftlichen). Insofern finde ich eine Mischform, wie wir sie haben, grundsätzlich gut.

Natürlich gibt es Teilbereiche, die schon recht effizient arbeiten. Die haben aber mit dem Unterschied privatwirtschaftlich vs. staatlich (oder was auch immer) nichts zu tun.

LG Petra

Hallo,

was lernen wir aus diesem thread?

Allein ein Vorschlag in einem Forum, welches keinesfalls die Möglichkeit hat etwas in der echten Welt zu ändern, verursacht eine Unmenge von Reaktionen.
Die meisten Antworten zielen darauf, die Idee vom Tisch zu kriegen. Antworten, die die Idee verfeinern fehlen völlig!
Obwohl den meisten Leuten bewuust sein dürfte, dass unser derzeitiges System vor enormen Schwierigkeiten steht (Alterspyramide), wird es eigentlich von fast allen verteidigt.

Ich kann mir gut ausmalen, was in Berlin los ist, wenn es um das Thema Krankenversicherung geht. Eine vernünftige und grundlegende Änderung wird bei einer Vielzahl von gut aufgestellten Lobbyisten kaum möglich sein.

Jede Änderung die im System vorgenommen wird, wird für gewisse Gruppen Vor- für andere Nachteile haben! Dies darf aber doch nicht dazu führen, dass man ein sterbendes System am leben hält, bis es letztlich zusammenbricht.

Nur wenn man bereit ist alle Vor und Nachteile zusammen zu betrachten, ist eine Reform möglich. Eine höhere Selbstbeteiligung hätte z.B. einen sinkenden Beitragssatz zur Folge. Hier kann man nicht gegen die SB aber für die Absenkung des Beitragssatzes sein.

Als Privatversicherter habe ich den grossen Vorteil die Abrechnungen von Ärzten zu sehen! Auch die Kosten in der Apotheke werden mir ständig vor Augen geführt.
Als Vater von 2 Kindern, die jetzt ständig irgentetwas aus dem Kindergarten anschleppen kann ich nur sagen: Unser Gesundheitssystem in der heutigen Form ist zu einem riesigen Selbstbedienungsmarkt verkommen!!! Viele Preise stehen in keinem Verhältnis zum Aufwand!
(kleines Beispiel: Augenpflaster für Kinder; 100 Stück: 120 Euro!!!)

Auch das Gejammere von Ärzten und Apothekern ist reine Lobbyarbeit! Viele ältere Mitbürger treten schon für Einkommensverbesserungen für ihren armen gebeutelten Hausarzt ein, da ihnen permanent eingeredet wird, dass die Versorgung (auf dem Land) gefährdet ist.
Ich kenne keinen!!! armen Arzt oder Apotheker!

Es muss sich etwas ändern. Vorschläge sollte man durchdenken und nicht zerreissen!

Gruß
tycoon

Hallo,

Als Privatversicherter habe ich den grossen Vorteil die
Abrechnungen von Ärzten zu sehen! Auch die Kosten in der
Apotheke werden mir ständig vor Augen geführt.

das wäre die erste Änderung die ich durchführen würde, dass auch die gesetzlich Versicherten ihre Arztrechnungen selber einreichen, wie es ja bei allen anderen versicherungen auch der Fall ist.
Aber das fürcheten die Kassenärztlichen Vereinigungen ja wie der Teufel das Weihwasser, offensichtlich aus gutem Grund.

Unser Gesundheitssystem in der heutigen Form ist zu einem riesigen
Selbstbedienungsmarkt verkommen!!! Viele Preise stehen in
keinem Verhältnis zum Aufwand!

Eben.

Ich kenne keinen!!! armen Arzt oder Apotheker!

Arm ist ja immer relativ :smile:

Es muss sich etwas ändern. Vorschläge sollte man durchdenken
und nicht zerreissen!

Der angeführte Vorschlag ändert aber an diesen Verhältnissen nichts.

Gruß
Torsten

Hallo,

Ich teile praktisch alle Kritikpunkte, die du am derzeitigen System direkt oder indirekt genannt hast. Witzigerweise ist das hier vorgeschlagene Modell nicht in der Lage, auch nur einen einzigen davon zu verbessern, sondern - größtenteils belegbar - dazu geeignet, in praktisch allen genannten Bereich zu verschlechtern.

Dieser auf 2 Paragraphen reduzierte Vorschlag lässt sich nun mal sofort zerrupfen, weil er bekannte Wirkweisen negiert. 'Abgesehen davon ist er derart grobschlächtig, dass er sich schon deshalb nicht als Diskussionsgrundlage eignet. Detailfragen, die bitter nötig werden, werden doch sofort als Miesmacherei abgestempelt…

Im übrigen halte ich unser Gesundheitssytem nicht für ein sterbendes! Es ist eines, bei dem es noch eine ganze Menge Entwicklungsbedarf gibt - aber als Basis ist es nicht schlecht! Das zeigt der Blick über den Tellerrand.

LG Petra

Im übrigen halte ich unser Gesundheitssytem nicht für ein
sterbendes!

Hallo,

jedes umlagefinanzierte System stirbt, wenn es keinen Nachwuchs gibt!
Es ist nur eine Frage der Zeit.

Gruß
tycoon

Hallo,

Jede Änderung die im System vorgenommen wird, wird für gewisse
Gruppen Vor- für andere Nachteile haben! Dies darf aber doch
nicht dazu führen, dass man ein sterbendes System am leben
hält, bis es letztlich zusammenbricht.

Ok, dann habe ich einen Gegenvorschlag.
In die GKV zahlt Jeder 80% seiner Einkommensteuer.
Die PKV versichert nur noch, was über die Leistung der GKV hinausgeht.
Gleichzeitig werden Zuzahlungen jeder Art und die Praxisgebühr wieder gestrichen.

An dem Prozentsatz darf man noch feilen, die 80 ist von mir nur mal so als Hausnummer in den Raum gestellt. Die Einnahmen solen die Ausgaben ohne Überschuss decken.

Gruß Rainer

Der Betrag kommt zustande,
weil Privatpatienten gerne mal mehr als das 2,3 fache der
GOÄ-Sätze zahlen und auch in den Krankenhäusern höhere Sätze
abgerechnet bekommen. Wäre das nicht so, kämen auf die
gesetzlich Versicherten höhere Kosten zu.

Für diesen Kausalzusammenhang gibt es aber keinen Beleg!

Geld, das nicht da ist, ist nicht da. Ich finde das einigermaßen schlüssig.

Da fallen mir dann ganz viele Dinge ein, die für das System
Privatpatient aufrecht erhalten und bezahlt werden müssen, die
für eine effiziente Versorgung nicht nur überflüssig sondern
in dem Sinne „schädlich“ sind, weil sie eben nicht effizient
sind.

Dann zähl mal ein paar Sachen auf. Mich würde schon interessieren, wo die ominösen Vorteile bei der PKV liegen, von denen ich ganz offensichtlich noch nie etwas bemerkt habe.

Und wieso fehlen 250 Mrd.? Das sind gerade mal die
Gesamtausgaben.

Die Privatkassen behaupten, dass sie mit diesen 10 Mrd. „das
System“ stützen. Von einer „Stütze“ erwarte ich, dass sie
nennenswert sein muss und dass es für die anderen einen
Schaden geben muss, wenn sie weg fällt. „Das System“ sind 250
Mrd… 10 Mrd. sind 3 %. Das ist nicht nennenswert.

Niemand leitet aus den 10 Mrd. eine Forderung ab, außer daß man sich wünscht, daß nicht jeder auf den PKV und ihren Versicherten herumhackt, ohne zur Kenntnis zu nehmen, daß Geld im System fehlen würde, wenn es die PKV nicht mehr gäbe.

Wenn man alle Privatpatienten in die GKV eingemeindet, fehlen die zehn Milliarden. Welche überflüssigen Dinge dann verschwinden könnten, wolltest Du mir ja noch erzählen.

Der Schaden
für die Masse der Versicherten wäre eben nicht da. Was
passieren könnte, dass sich der ein oder andere Chefarzt bzw.
die dahinter liegenden Krankenhäuser und einige
Niedergelassene Ärzte umgucken müssen.

Was natürlich an den Patienten spurlos vorübergeht.

Aber ganz ehrlich: Wenn ich mir da manch eine Arztpraxis
angucke, wo die liegt und wie sie ausgestattet ist - dann hat
das nichts mit Effizienz zu tun und gehört eigentlich auf den
Prüfstand, angesichts der demographischen Probleme, die auf
uns zu kommen.

Da ich nicht beurteilen kann, welche Arztpraxen Du Dir ansiehst und wie es dort aussieht, kann ich dazu nichts sagen.

Ich jedenfalls habe ein Problem angesichts dieser (und noch
anderer) Zustände, wenn Töne kommen, dass es ineffizient wäre,
älteren Menschen bestimmte Leistungen zukommen zu lassen

Ich hoffe, Du meinst nicht mich.

Ich habe doch nebenan den internationalen Vergleich gepostet.
Der zeigt, dass dieser Gedanke eben auch nur ein Gedanke ist
und sich nicht in der Realität widerspiegelt.

Mal abgesehen davon, daß ich mir die Sachen in Ruhe anschauen
will: Die Aussage, welche Kosten im gesamten System aufkommen,
hat doch nichts damit zu tun, ob ein Teil davon effizient
arbeitet.

Wo genau sprechen wir jetzt drüber? Ich hab den Eindruck, da
läuft es aneinander vorbei…

Ich bezog mich darauf, daß die privaten Krankenkassen aufgrund der wirtschaftlichen Denkweise effizienter arbeiten als die gesetzlichen Kassen. Dem wolltest Du mir die wikipedia-Tabelle mit den Kosten pro Patient (oder so) entgegenhalten, woraufhin ich bemerkte, daß diese Tabelle, die sich auf das gesamte Gesundheitssystem bezieht, keine Aussagekraft hinsichtlich der Effizienz eines Segmentes dieses Systems hat.

Natürlich gibt es Teilbereiche, die schon recht effizient
arbeiten. Die haben aber mit dem Unterschied
privatwirtschaftlich vs. staatlich (oder was auch immer)
nichts zu tun.

Ich denke, wir sind da durchaus einer Meinung. Ohne Regulierung kann ein Gesundheitssystem nicht funktionieren und wenn man die Kassenärztlichen Vereinigungen erst einmal entmachtet hat und jeder Patient eine Kopie seiner Rechnung bekommt, sind wir mit Sicherheit ein gutes Stück weiter.

Ich habe Dir ja auch gar nicht widersprochen, sondern wollte unserem Doktore etwas entgegengehalten.

Gruß
Christian

Hallo,

wodurch sollen sich in deinem System die Krankenkasse voneinander
unterscheiden und wer legt den Beitrag und die Leistungenfest?

Wo läge die Motivation von Investoren eine dieser privaten (!)
Kassen zu gründen / zu betreiben?

§2 Jede Kasse muß jeden jederzeit aufnehmen zum gleichen Satz;
unabhängig seines Geschlechts, seines Alters, seines
Einkommens, seines Familienstandes, etc.

Hauptzweck der AOKs ist es bisher, dass Vater Staat dort
Arbeitslose, Hartz4-Empfänger, Asylbewerber, Kleinrenten-
empfänger usw. zu einem Minisatz versichert. Genau deshalb
sind diese Kassen auch pleite. In deinem Modell müßte all
die aus dem Haushalt der Gemeinden bezahlt werden was ohne
Steuererhöhungen nicht geht.

Dieser Wettbewerb zwischen allen Beteiligten und auch
untereinander würde die gerechtesten und auch günstigsten
Ergebnisse liefern.

Dieser Wettbewerb allein würde mMn garnichts bringen. Freier
Wettbewerb allein nutzt nicht und führt zu Monopolen wenn
nicht bestimmte Marktbedingungen vorgegeben sind. Und an
Dingen wie Marktzugang (Pharmainstustrei) und Kräftegleich-
gewicht (Kassen Ärzte) habe ich Zweifel.

Wo lägen die Nachteile dieses Systems?

Als beispiel: Auflösung der Kassenärztlichen Vereinigungen:

Ohne KV müßte jede Kasse mit jedem Arzt direkt einen Tarif
aushandeln … das überfordert die Ärzte total und bindet
ihre Kraft noch mehr an die Bürokratie. Ausserdem wäre
dann die Macht zu einseitig bei den Kassen. Besser wäre es
mal in den KVs auszumisten oder es zu ermöglichen das
mehrere KVs miteinander konkurieren (Um Ärzte wie um Tarife).

Viele Grüße

Jake

Hallo,

dies würde zu einer extremen Verkleinerung! der Gruppe der Beitragszahler führen, da viele keine oder nur sehr geringe Steuern zahlen. Es gäbe eine massive Umverteilung von oben nach unten. M.E. müssten wirklich alle ins System einzahlen, also:

  • weg mit der privaten Vollversicherung
  • weg mit der Deckelung (JAEG)
  • weg mit der Beihilfe
  • weg mit der freien Heilfürsorge
    desweiteren
  • weg mit der KV
  • weg mit anonymen Abrechnungen (jeder kriegt eine Rechnung)
  • Einführung einer spürbaren SB, so dass jeder auch auf die Kosten achtet (keine Abrechnung von Phantompatienten)
  • sofortiger Aufbau eines Kapitalstocks

nur ein paar Gedanken.

Gruß
tycoon