Hallo,
Langsam geht es mir auf den Geist. Je älter ich werde, um so
öfter erzählen mir die Leute etwas von IHRER Krankheit.
Möglicherweise hängt das u.a. damit zusammen, daß hier Menschen Mitgefühl und Zuwendung suchen, ein durchaus verständlicher Wunsch in unserer Ellenbogengesellschaft.
Ist es „unanständig“ über Gesundheit zu sprechen?
Nee! Doch heute scheinen die Menschen sich an ihren Wehwehchen zu ergötzen, die Medien sind voll von Schreckensnachrichten, drohenden Epidemine und weiß der Kuckuck was sonst noch. Dann fangen selbst Kerngesunde an, ein leichtes Museklzwicken für eine sich anbahnende schwere Krankheit zu halten. Hier wird soviel Angst geschürt, daß sich der sich gesund Fühlende schon fast schämen muß, wenn er offen sagt: Mir geht’s prima! Vermutlich hat dieser alle medizinischen Nachrichten erst gar nicht gelesen bzw. gehört!
Was ist eigentlich Gesundheit?
Hierzu klaue ich unten Gesagtes:
„Das sagt Wikipedia dazu:
Gesundheit des Menschen ist laut Weltgesundheitsorganisation „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“
Dem stimme ich zu, möchte aus meiner Sicht aber noch hinzufügen, daß man durchaus eine Behinderung leichter Art haben kann und sich dennoch dabei als rundum gesund betrachtet. Ich denke, daß das geistige, seelische und soziale Wohlergehen auch eine Einstellungssache ist. Wenn ich meinen Alltag meistern kann und nur ab und zu eingeschränkt bin - bei ganz konkreten Tätigkeiten z.B., dann kann ich das akzeptieren und mich entsprechend verhalten und mich so als rundum gesund betrachten. Ich kann aber auch dauernd wegen der Einschränkung jammern und mir damit das Leben selbst zur Hölle machen.
Ich habe einen Rollstuhlfahrer gekannt, der seine Behinderung geistig-seelisch so gut verarbeitet hatte, daß er sich selbst nicht als behindert sah, er war eben nur auf den Rollstuhl angewiesen, hatte das akzeptiert und fühlte sich trotzdem völlig wohl in seiner Haut. Als Gesprächspartner vergaß man binnen Minuten, daß hier ein Rollstuhlfahrer vor einem saß… Seine Einstellung war bewundernswert.
Ich habe unsere Gesundheitsministerin nach eine klaren
Definition gefragt und zur Antwort bekommen: „Haben wir nicht“
Wundert mich gar nicht. So wie sie unser Gesundheitssystem herunterwirtschaftet, kann sie von der WHO noch nie gehört haben…
Wer kann mir da weiter helfen? Wie kann man Gesundheit genau
definieren, damit man ein Ziel vor Augen hat.
Das Ziel „Gesundheit“ - da will ich hin.
Die ältere Generation wird ab einem je Person unterschiedlichen Alter langsam sich einstellende „Verlangsamungen“ oder weniger physische Belastbarkeit erleben. Das ist aber keine Krankheit, sondern eher ein allmähliges zur Ruhe kommen. Verlagern sich gleichzeitig die Interessen von weniger physisch zu mehr geistig, lebt man trotzdem glücklich und zufrieden. Statt Muskeltraining ein schönes Konzert!
Konzentriert man sich aber auf jedes Zwacken und Zwicken, jammert und bedauert sich selbst, rennt von Arzt zu Arzt (was nur dazu führt, daß der zig Untersuchungen macht und gleich mehrere „Krankheiten“ findet, bekommt dann so viele Medikamente verschrieben, daß man eine Apotheke eröffnen könnte). Vor dem Arztbesuch ging’s einem gut und hinterher meint man sterbenskrank zu sein. Heißt, solange keine konkreten Beschwerden vorliegen, brauch ich keinen Arzt.
Dann werden wir bestimmt auch den Weg finden.
Wie gesund wir uns fühlen ist zum Teil von dem eigentlichen körperlichen Gesundheitszustand unabhängig, unsere eigene Einstellung dazu ist maßgeblich.
Herzliche Grüße,
Cantate
PS: damit ich nicht mißverstanden werde - wer schwer krank ist hat natürlich Grund zur Klage, aber auch dann kann man sich selbst helfen, in dem man optimistisch bleibt und diese Einstellung kann dazu beitragen schneller gesund zu werden, denn Körper, Geist und Seele sind drei Elemente einer Einheit, die sich gegenseitig beflügeln können.