VW T5 Super-Benzin statt Diesel im Tank

Hallo,

ein VW-Transporter (Kastenwagen ohne Schiebetüren), Modell T5, Erstzulassung 2013, wurde vorhin versehentlich falsch betankt (Super-Benzin statt Diesel) und hinterher ca. 15 Meter weit gefahren, um den Tankbereich zu verlassen. Der Motor lief dabei ca. 1 Minute. Vor dem Tanken hatte das Fahrzeug höchstens 2 Kilometer zurückgelegt, der Motor war also wohl noch nicht warm gelaufen. Nun wurden von einer Werkstatt ca. 5000 Euro für die Reparatur veranschlagt. Andererseits habe ich mittlerweile im Internet mehrere Erfahrungsberichte in Bezug auf oben genannte Art von Falschbetankung gelesen, wo die Verursacher etliche Kilometer gefahren sind und dann zwar der Motor ruckelte oder ganz aus ging, aber dann andererseits kaum mehr fällig war als die Kraftstoff-Abpumpung und der Austausch des Kraftstoff-Filtes. Was sagen KFZ- oder besser noch VW-Experten zu oben genanntem Fall? Vielen Dank im voraus für Aufklärung und Infos.

Rüdiger

5000 Euro!?
Die VW- Leute wollen sich wohl auf Kosten der Kasko Versicherung gesundstoßen.

Wollen die den Motor komplett zerlegen und jede Dichtung auswechseln?

Zugegeben, die „modernen“ Diesel sind ganz im Gegensatz zu ihren Urvätern überzüchtete Sensibelchen, aber Tank abpumpen und das komplette System mit Diesel spülen müsste doch reichen.
Wahrscheinlich war ohnehin noch genug Diesel für die 15 Meter Fahrt im Leitungssystem und kein einziger Tropfen Benzin hat jemals den Motor erreicht.

Würde ein zweites Angebot von einer freien Werkstatt einholen.

Hallo,

ein VW-Transporter (Kastenwagen ohne Schiebetüren), Modell T5,
Erstzulassung 2013, wurde vorhin versehentlich falsch betankt
(Super-Benzin statt Diesel) und hinterher ca. 15 Meter weit
gefahren, um den Tankbereich zu verlassen.

Das hätte man sich schon mal sparen sollen.

Der Motor lief
dabei ca. 1 Minute.

Diese Zeit reicht dicke, damit das System bis zur Einspritzpumpe / zu den Pumpe-Düse-Elementen nun mit Gemisch versorgt ist. Hier ist meine Aussage im Widerspruch zur anderen Antwort. Ich denke aber, dass ich Recht habe. Die Dieselleitung ist keine Sackgasse zum Motor, sondern es wird viel mehr Kraftstoff zur Einspritzpumpe/PD-Elementen gefördert, als dort benötigt wird. Der Überschuss geht zurück zum Tank.

Die wichtigtse Frage:

Wie viel Liter Benzin sind nun auf wiviel Liter Diesel gemischt?
Wie lange lief der Motor?

Nach deiner Schilderung: 15m fahren, wohl keine Minute, eher 20s oder so.
Gemisch: Wissen wir ja nicht.

Ich würde aber nicht glauben, dass man nun alle Teile tauschen muss, quasi vorsorglich.

Ordentlich mit reinem Diesel spülen und das verunreinigte Gemisch in den Gulli, gut ist.
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Klar: nicht in den Gulli…
Aber kennt jemand eine sinnvolle Verwertung für das Zeugs?
Könnte man die 40l in den Heizöltank kippen, der noch 1000l hat?
Oder Schlückchen für Schlückchen auf die nächsten Füllungen eines W123 Diesels verteilen?

Diese Zeit reicht dicke, damit das System bis zur
Einspritzpumpe / zu den Pumpe-Düse-Elementen nun mit Gemisch
versorgt ist. Hier ist meine Aussage im Widerspruch zur
anderen Antwort. Ich denke aber, dass ich Recht habe. Die
Dieselleitung ist keine Sackgasse zum Motor, sondern es wird
viel mehr Kraftstoff zur Einspritzpumpe/PD-Elementen
gefördert, als dort benötigt wird. Der Überschuss geht zurück
zum Tank.

Klar die „Treibstoffleitung“ hat das unglückselige Gemisch.
Aber wie schnell schafft das Gemisch tatsächlich den restlichen Weg bis zu den Einspritzdüsen?

Vielleicht wollen die von VW alle „verschlissenen“ Pumpen auswechseln, weil sie eine Minute lang mit Benzin geschmiert wurden :stuck_out_tongue:

Hallo,

auch ich verstehe nicht, was bzw. warum jetzt eine große Reparaturaktion stattfinden soll. Ich würde den Kraftstoff komplett ablassen, den Kraftstofffilter wechseln, 5L Diesel auffüllen, Motor kurz laufen lassen damit die Leitungen und die Einspritzpumpe gespült werden, Kraftstoff erneut komplett ablassen, mit Diesel auffüllen und eine Ladung Zweitaktöl (Vorsicht falls Partikelfilter vorhanden!) hinzu schütten. Und natürlich hoffen, dass alles OK ist. Spätfolgen sind zwar nicht auszuschließen, da moderne Einspritzpumpen recht empfindlich sind, aber deswegen jetzt schon groß investieren?

Viel Erfolg
Guido

Hallo xstrom, hallo Rold,

Danke für die Infos. Nachdem, was ich gelesen habe, faßt der Tank des T5 86 Liter. Gefahren wurde das Fahrzeug auf Landstraßen 80 Kilometer weit und in der Stadt dann nochmal höchstens 20 km weit. Somit sind wohl ca. 10 Liter Diesel verbraucht worden. Da der Tank vorher voll war, sind demnach jetzt noch ca. 76 Liter Diesel übrig. Die Falschbetankung erfolgte mit 8 Liter Super-Benzin. Und völlig richtig: Der Motor ist nicht ca. 1 Minute gelaufen, sondern höchstens eine halbe, Danke.

Rüdiger

Hallo Fragewurm,

5000 Euro!?
Die VW- Leute wollen sich wohl auf Kosten der Kasko
Versicherung gesundstoßen.

Wollen die den Motor komplett zerlegen und jede Dichtung
auswechseln?

Das Teil ist erst ein paar Monate alt (Erstzulassung 2013, laut UP).

Nach dem nicht bestimmungsgemässen Gebrauch ist also die Garantie auf Motor und Kraftstoffsystem verwirkt.

VW kann diese nur aufrechterhalten, wenn alle, möglicherweise, in Mittleidenschaft gezogenen Teile instand gesetzt werden.

MfG Peter(TOO)

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Hallo,

Ich würde den Kraftstoff
komplett ablassen, den Kraftstofffilter wechseln, 5L Diesel
auffüllen, Motor kurz laufen lassen damit die Leitungen und
die Einspritzpumpe gespült werden,

Falls es sich um einen Common-Rail-Diesel handelt, sollte man das auf jeden Fall die Werkstatt machen lassen. Bei diesem Motor muss per Diagnosetester die Einspritzanlage entlüftet werden, da ansonsten Schäden z.B. an der Hochdruckpumpe auftreten können.

Ich habe diesen Thread hier verfolgt und bin, gelinde gesagt, ziemlich entsetzt über das „Expertentum“ hier.
Du bist dabei nicht gemeint, Guido!

Die einzige richtige Antwort hat übrigens Peter(TOO) weiter unten gegeben.

Gruß
O.Varon

Das Teil ist erst ein paar Monate alt (Erstzulassung 2013,
laut UP).

Nach dem nicht bestimmungsgemässen Gebrauch ist also die
Garantie auf Motor und Kraftstoffsystem verwirkt.

VW kann diese nur aufrechterhalten, wenn alle, möglicherweise,
in Mittleidenschaft gezogenen Teile instand gesetzt werden.

Klingt für mich schon fast nach Erpressung.
Schade dass VW nicht auf die Idee gekommen ist, die Kolben und die Ventile auch gleich noch auszuwechseln. Wenn die Pumpen kein stark verdünntes Benzingemisch für eine Minute aushalten, wäre ich geneigt zu sagen: VW = maßlos überteuerte Schrottmarke.

Ok, es wird schon der Fahrzeughalter selber entscheiden, ob er sich auf die Forderungen von VW einlässt oder nur das machen lässt, was tatsächlich sinnvoll ist, das System vom Benzin zu reinigen.

Entschuldigung das ist meine private Meinung und nicht die eines Experten.

Danke. Das Problem ist, daß es sich um ein Mietfahrzeug handelt. Ich selber habe zwar diesen Thread im Namen eines Betroffenen eröffnet, aber ich persönlich verstehe null, wieso Autoverleiher offenbar keine Versicherung haben, die solche Schadensfälle regulieren.

Hallo noch mal,

8L Benzin auf 76L Diesel und dann nur eine halbe Minute laufen lassen? Also bei meinem eigenen Auto würde ich mir da keine großen Sorgen machen. Bei einem Mietwagen ist das natürlich etwas anderes, vor allem wenn der Vermieter von der Sache schon erfahren hat. Sollte der aber für eine Reparatur eine entsprechende 4stellige Summe fordern, dann soll der doch erst mal beweisen, dass bereits ein Schaden entstanden ist.

Beste Grüße
Guido

Hallo O.Varon,

ja klar, eine Werkstatt würde ich das auf jeden Fall machen lassen. Weniger wegen eventueller Garantie/Gewährleistungsgeschichten (falls das jetzt noch was bringt), eher weil das eine große Sauerei geben kann, wenn Kraftstoff beim ablassen daneben läuft.

Entlüften ist ein gutes Stichwort, auch wenn ich mir nicht so ganz vorstellen kann, dass das in diesem Fall etwas bringt. Denn Luft dürfte nicht im System sein. Und wo der falsche Kraftstoff hingelaufen ist, sollte der sich auch genauso schnell wieder wegspülen lassen.

Beste Grüße
Guido

Hallo,

Entschuldigung das ist meine private Meinung und nicht die
eines Experten.

Das merkt man.
Natürlich ist nichts gegen eine private Meinung zu sagen.
Wenn man jedoch wie du von Erpressung, Schrottmarke u.ä. redet, sollte das schon durch gewisse Grundkenntnisse unterfüttert sein.
Sind diese wie bei dir nicht vorhanden, sollte man den Ball ein wenig flacher halten.

Das genannte Problem ist kein spezifisches von VW, sondern wird bei allen anderen Herstellern genau so oder sehr ähnlich gehandhabt.

Gruß
O.Varon

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T5 Super-Benzin statt Diesel im Tank ==> keine Verriegelung seitens des Herstellers ?
Hallo zusammen,

ich hatte angenommen, dass gerade die modernen neuen Autos die Tankstutzen so gebaut haben, dass Fehlbetankungen der Vergangenheit angehören hmm man lernt ja nie aus … Gruß Jürgen

Danke an alle für die Beiträge.

Rüdiger

Hallo Fragewurm,

VW kann diese nur aufrechterhalten, wenn alle, möglicherweise,
in Mittleidenschaft gezogenen Teile instand gesetzt werden.

Klingt für mich schon fast nach Erpressung.

Entschuldigung das ist meine private Meinung und nicht die
eines Experten.

Das ist ganz normales Recht und er „bestimmungsgemässe Gebrauch“ steht in jeder Bedienungsanleitung drin.

Wenn du ein Feuerzeug als Flaschenöffner benutzt und das Feuerzeug dabei kaputt geht und in Flammen aufgeht ist es eben dein Problem und nicht dasjenige des Herstellers.

Hier wurde, wie ich erst späte gelesen habe, ein Mietfahrzeug „misshandelt“. Das jetzt der Verleiher keine Lust hat, das Risiko zu tragen, ist wohl logisch! Grundsätzlich ist de Verleiher haftbar, wenn er ein beschädigtes Fahrzeug vermietet. Wenn also, in diesem Fall, der nächste Kunde mit einem Motorschaden liegen bleibt, kann es den Verleiher teuer zu stehen kommen, weil er von dem Schaden wusste!

Ich möchte jetzt nicht wissen, was DU dem Verleiher alles an den Kopf wirfst, wenn DU mit diesem Fahrzeug irgendwo in der Pampa liegen bleibst!

Zudem kann sich der Verleiher gar nicht sicher sein, dass die Schilderung der Wahrheit entspricht.

Du glaubst gar nicht, was man so alles erlebt, wenn man Nutzfahrzeuge verleiht. Da kommt öfters mal eines als Cabrio zurück, weil der Mieter ganz normal, wie mit seinem Pkw, schnell in die Tiefgarage des Einkaufscentrums fahren wollte…

MfG Peter(TOO)

Hi!

Naja, umgekehrt geht es nicht.

Grüße, E !

Tach!

Strukturieren wir das mal:

Ging der Motor aus?
Wenn ja: blöd. Dann war´s wohl doch mehr Benzin.
Wenn nein: wurscht. 10% Benzin töten keine funktionstüchtige Hochdruckpumpe.

Mietwagen?

Wenn ja: Vermieter schon informiert? Wenn ja: blöd - zahlen gemäß AGB des Mietvertrages. Wenn nein und Motor läuft: Nichts machen, wenn es wirklich(!) nur um ca. 10% geht.

Wenn kein Mietwagen, sondern privates Auto: Tank abpumpen, neu mit Diesel befüllen, weiterfahren.
Oder auch nichts machen, wenn der Motor läuft. ggf. etwas 2-Taktöl hinterherkippen.

Hatten gerade einen solchen Fall an einem privaten ML. Allerdings 3/4 Benzin getankt. Mercedes wollte 9.000 Eur. Ein auf solche Themen spezialisierter Betrieb verlangte dann 600 Eur für die Entleerung von Tank und Kraftstoffsystem. Er meinte, da passiert nichts weiter, sofern man den Wagen nur einmal falsch betankt.

Vor einigen Jahren passierte mir das mal mit einem Mercedes C. 4/5 Benzin getankt. Motor starb nach 50m ab. Tank entleert, mit reinem Diesel befüllt, 20 Sekunden orgeln lassen. Wagen sprang an und lief noch 100.000 Km völlig problemlos, bis ich ihn verkaufte. Auch der Käufer meldete sich nie mehr.

Alles ohne Gewähr.

Gruß,
M.

Hallo,

da tatsächlich aller Voraussicht nach nichts zu befürchten ist, die Verleihfirma aber zur Wahrung von Garantie- und Mängelgewährleistungsansprüchen gegenüber dem Hersteller durchaus die Reinigung durch die Vertragswerkstatt verlangen kann, könnte man ja mal überlegen, ob man nicht dem Verleiher gegenüber eine Haftungsübernahme für dem Fall eines Motorschadens aufgrund des Vorfalls abgibt, wenn er auf die Maßnahme lt. Kostenvoranschlag verzichtet. Die Chance dabei günstiger weg zu kommen, dürfte sehr anständig sein.

Ansonsten kann man sich natürlich stur stellen, es auf einen Prozess ankommen lassen, einen Gutachter auf das Thema ansetzen, der aber durchaus auch auf # sicher gehen könnte, und nur die Herstellermaßnahmen für angemessen zur potentiellen Schadenvermeidung ansieht. Aber wenn man RV versichert ist, und die Versicherung Deckung gewährt, könnte man natürlich auch diesen Weg versuchen und die Kosten zu minimieren.

Gruß vom Wiz

Kleiner Nachschag …

mein Arbeitskollege hatte in seinem nagelneuen X5 plötzlich Wasser in der Kraftstoffanlage. Der Verursacher war eine Tankstelle in der Nachbarschaft, und da Nachbarn miteinander reden konnte sich der Pächter nicht herausreden, eventuell wollte er das auch nicht, entweder weil er versichert war, oder den Schaden auf seinen Lieferanten abwälzen konnte.

Um die Gefährdung seiner Garantie auszuschließen war mein Arbeitskollege gezwungen, eine BMW Vertragswerkstatt zu beauftragen. Als diese „Versicherungsschaden“ hörte bekam sie glänzende Augen und veranschlagte ebenfalls 5000 Euro fürs Motor ausputzen, die sie auch bekam.

Geschädigte sind übrigens wir alle, denn wir zahlen die 5000 durch unsere Versicherungsprämien wieder zurück. Betrügereien zu lasten Dritter oder zu Lasten der Allgemeinheit (meiner Meinung nach) dieser Art sind in Deutschland leider Volkssport geworden.

Armin.

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