Hallo Onkel Heini,
Ich antworte mal hier oben, weil ich mich auf mehrere Beiträge beziehe.
Du fragtest zuletzt: Aber ist soviel Wachstum, wie zum Ausgleich nötig wäre, denn überhaupt realistisch?
Gute Frage.
EXC hat ja erklärt, daß der Zwang zum Wachstum unumgänglich ist, nicht zuletzt auch deshalb, weil man mitziehen muß, wenn andere Volkswirtschaften wachsen. Das ist nicht zu widerlegen…
Wolfgang schreibt weiter oben, daß die Zinsen den Wachstumszwang verursachen. Auch verständlich.
Er schreibt aber auch, daß andererseits die Märkte gesättigt sind, was natürlich ein großes Wachstumshindernis ist.
Es gibt natürlich noch ein anderes Problem, was garnichts mit Wirtschaft zu tun hat. Es kann kein ständiges Wachstum geben, und schon gar kein exponentielles wie etwa 3 % pro Jahr bezogen auf den Vorjahreswert.
Wenn wir die jetztigen Wirtschaftszahlen als Basis 100 setzen, wären wir in weniger als 50 Jahren bei einem Wert von 400 angekommen.
Ich wage, zu bezweifeln, daß wir in 50 Jahren 4 mal so viel produzieren und verbrauchen wie heute. So viel zu Deiner ersten Frage.
Sieht aus wie eine klassische Zwickmühle. Wir brauchen Wachstum auf lange Sicht, aber eben auf diese lange Sicht ist es vollkommen unmöglich. Wird interessant zu sehen, wie sich dieses Dilemma löst.
Gruß
Günter
PS: Was mir grade noch durch den Kopf ging. Auch wenn Du ein zufriedenstellendes Niveau erreicht hast und schuldenfrei bist, brauchst Du Wachstum wegen der oben erwähnten Zinsen. Die werden ja absolut jedes Jahr höher, da die Verschuldung zunimmt und kein Szenario vorstellbar ist, daß sie jemals abnehmen. Sogar wenn Du selbst keinerlei Zinsen zahlst, betrifft Dich das natürlich trotzdem, da der Staat immer mehr Zinsen zahlen muß und er daher immer mehr Leistungen streichen muß, wie wir ja inzwischen unschwer erkennen können.