Wählen gehen

Guten Tag.

Soll man am 27. September wirklich wählen gehen?
Ist es gerechtfertigt eine Wahlpflicht einzuführen und Zuwiderhandlungen mit Ordnungsgeld zu belegen? Oder darf auch der Ausdruck des Nichtwählens als eine Art „Wahl“ (Nach dem Motto: Es gibt keinen auf dem Zettel der eine Stimme verdient hätte) Beachtung finden?

Was ist wenn der Politiker vor der Wahl was anderes zusagt, als er nachher einhält? Ist das nicht Betrug am Wähler? Wie könnte dem vorgebeugt werden? Enthebung aus dem Amt per Verwaltungsakt wegen Nichteinhaltung des Wahlgesetztes. (Wahlgesetzt müsste natürlich geändert werden)

Negative Stimmen
Ich finde, man sollte auch Minusstimmen ankreuzen dürfen.

Dann würd ich wahrscheinlich zum Wählen. Aber nur die Minusstimmen benutzen …

Sollten die Politiker wirklich so blöd sein, die Wahlpflicht einzuführen, dann wirds bestimmt bald echt viele ungültige, honigverklebte oder stinkende Wahlzettel geben :smile:

Nick

Garnicht wählen heisst: Ich interessiere mich nen Dreck um Politik.
Ein großes Kreuz auf dem Wahlzettel heisst, dass die Stimme ungültig ist. Das bedeutet, ich interessiere mich für Politik, nur es Vertritt keiner meine Interessen.
Also lieber ne ungültige Stimme als garkeine Abgeben.

Guten Abend

Soll man am 27. September wirklich wählen gehen

Ja.

Ist es gerechtfertigt eine Wahlpflicht einzuführen und
Zuwiderhandlungen mit Ordnungsgeld zu belegen?

Ob es gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Ob es sinnvoll ist, halte ich für zweifelhaft.

Oder darf auch
der Ausdruck des Nichtwählens als eine Art „Wahl“ Beachtung finden?

Es ist ein Irrtum, dass der Ausdruck des Nichtwählens nennenswert Beachtung findet, sieht man mal von der sehr kurzfristigen Entrüstung bei einigen über die geringe Wahlbeteiligung ab.

Wer nicht wählt, sollte sich im klaren darüber sein, dass er undemokratisch handelt. Er darf sich hinterher nicht beschweren - und verpasst den Regierenden damit auch keinen Denkzettel. Im Gegenteil. Er wählt sie indirekt. Wobei Nichtwähler tendenziell eher die CDU „mitwählen“ weil die im Vergleich zur SPD einen höheren Anteil konservativer Stammwähler hat, die Wählen gehen tatsächlich noch als demokratische Pflicht empfinden.

Was ist wenn der Politiker vor der Wahl was anderes zusagt,
als er nachher einhält? Ist das nicht Betrug am Wähler?

Kommt drauf an. Nicht jede hinterher revidierte Zusage ist Betrug. Ein Blick auf das eigene Handeln (nach eigenen Zusagen) hilft. Es können sich bspw. Gegebenheiten geändert haben, die andere Handlungsalternativen fordern. Ob dies gut oder schlecht ist, hängt letztlich vom Einzelfall ab - und natürlich von dem, der bewertet.

Wie könnte dem vorgebeugt werden?

Gar nicht. Zumindest nicht sinnvoll.

Enthebung aus dem Amt per
Verwaltungsakt wegen Nichteinhaltung des Wahlgesetztes.
(Wahlgesetzt müsste natürlich geändert werden)

Das halte ich nicht für sinnvoll, weil es für ein anderes Tun eben Gründe geben kann. Was ich allerdings für sinnvoll halten würde, dass die Wähler die Parteien und ihre Sprüche ernster nehmen und mehr in die Pflicht nehmen würden. Das bedeutet natürlich auch, dass man sich da bereits vorher mal Gedanken macht.

Aktuelles Beispiel: Die Koalitionsaussagen. Da finde ich die Grünen eigentlich am sympathischsten. Die sagen: Wir wissen nicht, mit wem wir koalieren. Wir schließen nichts kategorisch aus. Wir stellen die Inhalte in den Vordergrund und gucken, was nach der Wahl rauskommt.

Alle anderen Parteien spielen unsägliches (Nicht-)Koalitionsgeblubber, was an Sandkasten erinnert (besonders schlimm jetzt bei den Landtagswahlen): Mit dir spiel ich nicht. Dass aber durch die Wahl es zu Konstellationen kommen kann, die neue Wege zwingend machen, so der Wählerwille respektiert werden soll, wird dabei dann gerne übersehen. Bei den jetzigen Koalitionsaussagen ist dann sehr wahrscheinlich, dass es entweder zu keiner Regierung kommt - oder jemand seine Aussage revidieren muss. Interessanterweise quittiert das aber der Wähler nicht mit dem Kreuz an der passenden Stelle.

Aber letztlich bleibt: Die Bürger kriegen schon ein Stück die Regierung, die sie verdienen. Und zu den Bürgern zählen Wähler und Nichtwähler.

LG Petra

Hi,

Enthebung aus dem Amt per
Verwaltungsakt wegen Nichteinhaltung des Wahlgesetztes.

Das wäre der Endsieg der Bürokratie: Die Bürokraten entscheiden, ob ein Politiker im Amt bleiben darf.

Adieu Demokratie.

Gruß S

Weißt du das in belgien Wahlpflicht besteht und du notfalls zur Wahl zugfeührt werden kannst?

David

Hi,

Also lieber ne ungültige Stimme als garkeine Abgeben.

es gibt faktisch keinen Unterschied. Wem es beim waehlen nur um das gute Gefuehl danach geht, der sollte vielleicht wirklich nicht von seinem Recht gebrauch machen.

Gruss
rantanplan

Das ist klar, aber es zeigt wenigstens nochmal, das sich jmd. für Politik interessiert.

Soll man am 27. September wirklich wählen gehen?

Wenn einem die Wahl zwischen Pest und Cholera nicht egal ist, dann auf alle Fälle… und natürlich um schimpfen zu dürfen dass die Politik mies sei. Wer nicht wählt hat dieses Recht meiner Meinung nach verwirkt.

Ist es gerechtfertigt eine Wahlpflicht einzuführen und
Zuwiderhandlungen mit Ordnungsgeld zu belegen? Oder darf auch der
Ausdruck des Nichtwählens als eine Art „Wahl“ (Nach dem Motto: Es
gibt keinen auf dem Zettel der eine Stimme verdient hätte) Beachtung
finden?

Da nichtwählen keinerlei Beachtung abgesehen von ein paar Kommentaren zur Wahlbeteiligung in den Medien findet, ist dies eh usus.
Eine Wahlpflicht würde ich begrüssen… die paar Minuten sollte man für seinen Staat aber ruhig freiwillig opfern.

Was ist wenn der Politiker vor der Wahl was anderes zusagt, als er
nachher einhält? Ist das nicht Betrug am Wähler? Wie könnte dem
vorgebeugt werden? Enthebung aus dem Amt per Verwaltungsakt wegen
Nichteinhaltung des Wahlgesetztes. (Wahlgesetzt müsste natürlich
geändert werden)

Ach Gottchen… sollen Sie doch gar keine plakativen Wahlaussagen mehr machen. Alle sogenannten Wahlversprechen sind doch nichts als fromme Wünsche, die sich den Realitäten zu beugen haben.

Hallo,

von einer Wahlpflicht halte ich nichts. Ein Bürger, der nicht wählen will, weiss halt nicht, welcher Partei er seine Stimme geben soll. Von der Staatsgewalt in die Wahlkabine gezwungen, stände er dann da, ärgerte sich, dass er mitmachen muss, und dann? Geht er in sich und überlegt, welche Partei seine Interessen nun am Besten vertritt? Oder überlegt er sich, wie er die am Besten ärgern kann, die ihn am Sonntag zu etwas zwingen, was er garnicht will?
Imho würde es zu einer gewaltigen Zahl an Protestwählern kommen, und damit ist der Demokratie nicht wirklich gedient.

Einen Vorschlag hätte ich, auch wenn er sehr populistisch und in der Realität mit sehr vielen Nachteilen verbunden wäre.
Man verbindet die Zahl der Volksvertreter im Parlament mit der Anzahl der abgegebenen Stimmen. Das würde dazu führen, dass die Nichtwähler nicht mehr gegen ihren Willen „zwangsvertreten“ werden. Die Parteien hätten weniger Posten zu vergeben und würden zwangsläufig ihre Apparate anschmeissen und sich bemühen, die Wahlbeteiligung nach oben zu treiben.
Mit diesem Vorschlag hätte die geringe Wahlbeteiligung auch über den Abend des Wahlkampfes hinaus einen Effekt ausser der mehr oder weniger gespielten Entrüstung der Politiker vor der Kamera.

Grüsse

Jörg

zu einigen gängigen Wahlirrtümern …

Soll man am 27. September wirklich wählen gehen?

Ja. Die Staatsgewalt geht nach der Verfassung originär vom Volk aus und das (einzige!) verfassungsmäßige Mittel, mit dem das Volk seine Staatsgewalt ausübt, sind Wahlen. Wer nicht wählt, verzichtet also auf seine einzige Möglichkeit, an der Ausübung von Staatsgewalt unmittelbar teilzunehmen. Ein Souverän jedoch, der seine Souveränität nicht lebt, hat die Souveränität und den demokratischen Staat, der in unserem Fall hierauf beruht, mit all seinen Vorteilen - die heute leider gar nicht mehr wahrgenommen, sondern für ganz selbstverständlich und naturgegeben gehalten werden - nicht verdient. Und ob das wirklich eine Alternative ist, sollte man sich mit Blick auf die gemeinsame braune und regional rote Vergangenheit ganz genau überlegen. Churchill hat das bereits einmal anschaulich auf den Punkt gebracht:

„Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.“

Ist es gerechtfertigt eine Wahlpflicht einzuführen und
Zuwiderhandlungen mit Ordnungsgeld zu belegen?

Nein. Wahlrecht ist ein Freiheitsrecht und zu jedem Freiheitsrecht gehört zwingend auch das Recht, von seiner Freiheit keinen Gebrauch zu machen.

Oder darf auch
der Ausdruck des Nichtwählens als eine Art „Wahl“ (Nach dem
Motto: Es gibt keinen auf dem Zettel der eine Stimme verdient
hätte) Beachtung finden?

Nein. Was nicht da ist, wird auch nicht beachtet.

Wenn man mit der Parteienlandschaft derart unzufrieden ist, dass man keiner Partei seine Stimme geben mag, dann ist die Lösung nicht, nicht wählen zu gehen. Die Lösung ist vielmehr, selbst politisch aktiv zu werden - sei es in der Form, dass man sich in einer bestehenden Partei einbringt oder eine neue Partei gründet.

Dass das funktioniert, hat die Kommunalwahl in NRW eindrucksvoll unter Beweis gestellt: In Monheim haben vor ein paar Jahren ein paar junge Erwachsene eine Partei gegründet (Peto). Heute stellt die Partei den Bürgermeister.

Dieser Weg verlangt allerdings viel Engagement und Durchhaltevermögen, ist steinig (man erinnere sich an das Zulassungsdebakel einiger kleiner Parteien für die anstehende Bundestagswahl) und führt auch nicht von heute auf morgen zu Ergebnissen. Für Menschen, die darauf konditioniert sind, in sämtlichen Lebenslagen „den Arsch nachgetragen“ zu bekommen, und erwarten, dass ihnen selbst ihre Wahlentscheidung mundgerecht vorgekaut in den eigenen vier Wänden dargeboten wird, was heute leider verbreitet en vogue ist, ist das allerdings - das gebe ich zu - eine eher fernliegende Alternative. Wie ungleich bequemer ist es da, sein Mißfallen dadurch „kund zu tun“, am Wahltag auf dem Sofa hocken zu bleiben. Allerdings - das wird gerne übersehen - ist diese Form der Mißfallenskundgabe für einen Außenstehenden nicht von bloßem Desinteresse bzw. Faulheit zu unterscheiden. Daher sollten sich die „Protest-Nichtwähler“ auch nicht wundern, wenn ihre „Mißfallenskundgabe“ übersehen und nicht gewürdigt und - zu Recht - erst recht nicht im politischen Prozeß berücksichtigt wird.

Was ist wenn der Politiker vor der Wahl was anderes zusagt,
als er nachher einhält? Ist das nicht Betrug am Wähler?

Nein. Der Abgeordnete ist nach der Verfassung allein seinem Gewissen verpflichtet. Er ist weder an seine Versprechungen noch an die Erwartungen oder gar etwaige Weisungen der Bürger „seines“ Wahlkreises gebunden (ganz abgesehen davon, dass Abgeordnete, die kein Direktmandat errungen haben, sondern über die Liste ins Parlament eingezogen sind, ohnehin keinen „eigenen“ Wahlkreis haben). Er ist nicht im Rechtssinne „Vertreter“ „seiner“ Wähler und es kann ihm grundsätzlich auch niemand vorschreiben, nach welchen Maßstäben er seine Entscheidungen im Parlament zu treffen hat.

Ob es allerdings für den Abgeordneten mit Blick auf eine etwaige Wiederwahl opportun ist, seine Wähler nach Strich und Faden „zu bescheissen“, ist eine ganz andere Frage.

Wie
könnte dem vorgebeugt werden? Enthebung aus dem Amt per
Verwaltungsakt wegen Nichteinhaltung des Wahlgesetztes.

Überhaupt nicht. Jede Art von Sanktionierung ist mit dem soeben dargestellten Prinzip des freien Mandats unvereinbar und indiskutabel. Die einzige legitime Sanktionsmöglichkeit hat der Wähler in der Hand - indem er beim nächsten Mal einen anderen Abgeordeten bzw. eine andere Partei wählt - oder einen eigenen Verein aufmacht.

Ein großes Kreuz auf dem Wahlzettel heisst, dass die Stimme
ungültig ist. Das bedeutet, ich interessiere mich für Politik,
nur es Vertritt keiner meine Interessen.

Keineswegs. Das kann auch heißen:

  • Ich bin zu blöd einen Stimmzettel auszufüllen

  • Ich bin ein pubertierender 19jähriger, für den es ein Riesenspaß ist, einen Wahlzettel, eine Bushaltestelle oder einen S-Bahn-Wagen zu bemalen

  • Ich habe gerade keinen Bock

  • Ich habe keine Ahnung (z.B. davon, wie ein Wahlzettel funktioniert, oder welche Partei welche Ziele hat) und keine Lust, mir diese Ahnung zu verschaffen.

Letztendlich wird sich aber ohnehin niemand ernstlich fragen, warum gerade Du ein großes statt vieler kleiner Kreuze gemacht hast.

Also lieber ne ungültige Stimme als garkeine Abgeben.

Nein. Siehe oben.

Das bedeutet für mich , ich interessiere mich für Politik, nur es Vertritt keiner meine Interessen.

So müsste der Satz richtig heissen.
Denn verallgemeinern lässt sich diese Sicht nicht.

Hi,

Soll man am 27. September wirklich wählen gehen?

Ja.

[…]

Danke, ein klasse Beitrag. Auch der weiter unten.

WoDi

Ein großes Kreuz auf dem Wahlzettel heisst, dass die Stimme
ungültig ist. Das bedeutet, ich interessiere mich für Politik,
nur es Vertritt keiner meine Interessen.

Keineswegs. Das kann auch heißen:

  • Ich bin zu blöd einen Stimmzettel auszufüllen

  • Ich bin ein pubertierender 19jähriger, für den es ein
    Riesenspaß ist, einen Wahlzettel, eine Bushaltestelle oder
    einen S-Bahn-Wagen zu bemalen

  • Ich habe gerade keinen Bock

  • Ich habe keine Ahnung (z.B. davon, wie ein Wahlzettel
    funktioniert, oder welche Partei welche Ziele hat) und keine
    Lust, mir diese Ahnung zu verschaffen.

Also ich denke das die meisten ungültigen Stimmen nicht ausden vorgenannten Gründen resultiern. Ich z.B. interessiere mich sehr für Politik (ja und ich weis auch wie man einen Wahlzettel ausfüllt) und gehe auch immer brav Wählen. Aber ich werde zur Bundestagswahl ganz sicher auch eine großes Kreuz aus Protest machen. Ob sich jemand dann dafür interessiert oder nicht sei mal dahingestellt. Aber ich sehe nicht ein, eine dieser Parteien mitzufinanzieren, von denen ich das gefühl habe nach Strich und Faden Belogen und Betrogen zu werden.

aus Protest machen. Ob sich jemand dann dafür interessiert
oder nicht sei mal dahingestellt.

Das braucht man nirgendwo hinzustellen: es ist sicher, daß sich dafür niemand interessiert. Nein, besser noch: absolut sicher. Bei der Kommunalwahl neulich gab es in meinem Wahllokal 4 ungültige Stimmen, also in etwa 0,7% der abgegebenen Stimmen. Einzig ich (und vielleicht noch andere) frage mich, was das für Idioten sind, die das Haus verlassen, sich ihren Wahlschein abholen, diesen anschließend ungültig machen, ihn zusammenfalten und in (im wahrsten Sinne) die Tonne werfen. Für so einen Unsinn hätte ich keine Zeit - gerade weil sich dafür niemand interessiert. Niemand!

Aber ich sehe nicht ein,
eine dieser Parteien mitzufinanzieren, von denen ich das
gefühl habe nach Strich und Faden Belogen und Betrogen zu
werden.

Dann bleib zuhause. Ob Du nun weiterdöst oder das Haus vom Nikolaus auf den Wahlzettel malst, spielt keine Rolle:
http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

Gruß
Christian

Warum kann ich hier keine Sternchen geben :frowning: du hättest eines verdient.

Also ich denke das die meisten ungültigen Stimmen nicht ausden
vorgenannten Gründen resultiern. Ich z.B. interessiere mich
sehr für Politik (ja und ich weis auch wie man einen
Wahlzettel ausfüllt) und gehe auch immer brav Wählen. Aber ich
werde zur Bundestagswahl ganz sicher auch eine großes Kreuz
aus Protest machen. Ob sich jemand dann dafür interessiert
oder nicht sei mal dahingestellt. Aber ich sehe nicht ein,
eine dieser Parteien mitzufinanzieren, von denen ich das
gefühl habe nach Strich und Faden Belogen und Betrogen zu
werden.

Wenn es Dir dann besser geht, dann sei Dir das natürlich gewährt und gegönnt, denn wie gesagt: Wahlrecht ist ein Freiheitsrecht und zu dieser Freiheit gehört auch, nicht zu wählen.

Allerdings: Wenn man etwas bewegen will, reicht es nicht, gegen etwas (oder alles) zu sein - auch wenn das bequem und in Deutschland ein gern geübter Sport ist. Man muß auch für eine bestimmte Richtung sein, in die es sich bewegen soll; und damit es sich bewegt, muß man diese Richtung unterstützen, indem man eine Partei wählt, die in diese Richtung unterwegs ist, oder - man kann es gar nicht oft genug sagen - sich selbst in diese Richtung engagiert. Wer sich aber nur beschwert, ohne selbst (ernsthaft) an einer Lösung mitzuwirken, läuft Gefahr, dass er von denen, die eine Lösung entwickeln, irgendwann schlicht ausgeblendet wird - und das mit Recht.

Im übrigen: Man muß wirklich lange suchen, um unter den unzähligen Möglichkeiten, seinem politischen Unmut Gehör zu verschaffen, einen Weg zu finden, der noch uneffizienter und wirkungsloser ist, als die Abgabe eines ungültigen Stimmzettels - da wäre allenfalls noch lautes Schimpfen unter der Dusche. Wer einen ungültigen Stimmzettel abgibt hat mit anderen Worten sich ohne großen Aufwand sein kleines privates Protestchen gemacht, keinem dabei wehgetan, es sich erspart, inhaltlich in irgendeiner Weise Stellung zu beziehen, sich auch nicht der Gefahr einer Debatte ausgesetzt und vor allem: absolut gar nichts bewegt. Sinnloser kann man kaum „protestieren“.

Aber immerhin: besser als Autos abzufackeln ist es immer noch.

Hallo,

Eine Wahlpflicht würde ich begrüssen…

Würde aber nichts nützen.

Wie sollte denn ein ungültiges Wählen (z.B. alles ankreuzen/ durchstreichen etc.verhindert werden?

Gruß:
Manni

Meinst du dass von 40% aller (Nicht-)Wähler, wirklich alle so ein Spielchen treiben würden? Ich glaube kaum…

Ein Grossteil der Nichtwähler hätte ziemlich sicher eine Meinung die er auf dem Stimmzettel kundtun würde… nur momentan ist halt das Grillen am See, etc. einfach priorisiert.