Wählergedächtnis

Hallo,
die aktuellen Umfragewerte, die ich heute Mogren im Radio gehört habe, erstaunen mich so sehr, daß ich einiges nicht mehr verstehe.

Ich möchte mal versuchen, meine Einfrücke seit der Wiedervereinigung möglichst kurz zusammen zu fassen.

Nach der Wiedervereinigung begann Kohls Stern allmählich zu sinken. Die Kosten der Wiedervereinigung waren deutlich höher, als Kohl glauben machen wollte.
Ich glaube mich zu erinnern, daß Kohl den Eingangssteuersatz gesenkt hat, wodurch ich deutlich mehr Geld in der Tasche hatte. Das Kindergeld wurde kräftig angehoben, was ich bei der allgemeinen Stimmung mit erstaunen registriert habe.
Gleichzeitig hat Kohl vorsichtig angefangen, eine Liberalisierung in Gang zu setzen. Die SPD hat sich gegen diese Liberalisierung gestellt und es damit geschafft, an die Regierung zu kommen.

Dann hat sich herausgestellt, daß Schröder den Prozess nicht umkehren sondern beschleunigen wollte. Nachdem ihm Stoiber und das Hochwasser eine zweite Amtszeit beschert hatten, hat er trotz Protesten aus der eigenen Partei den Prozess fortgesetzt. Das Ergebnis heißt WASG und geht so allmählich in der SED auf.

Daß Schröder den Wählerwillen ignoriert hat, führt nun zu Neuwahlen.

Seit der Wahlkampf läuft, stellt Schröder eine Einstellung zur Schau, die er in den letzten sieben Jahren durch Taten widerlegt hat.

Je länger der Wahlkampf läuft, um so mehr orientieren sich die Wähler bei ihrer Entscheidung an den Worten Schröders, statt an seinen Taten.
Glaubt denn da wirklich jemand, Herr schröder würde eines der gegebenen Versprechen halten? Die Erfahrung zeigt doch, daß er das nicht in Erwägung zieht.

Wieso steigen Schröders Umfragewerte? Wieso wurde Schröder nach dem Fernsehduell zum großen Teil als glaubwürdig eingestuft? Was bringt die Leute dazu, Schröder auch nur ein einziges Wort als echt abzukaufen?
Mal den, für mich immer noch unwahrscheinlichen, Fall angenommen, Schröder gewinnt die Wahl, dann vergisst er noch am Wahlsonntag seine soziale Einstellung und seine Nähe zu den Gewerkschaften. Wieso beginnen die Gewerkschaften wieder, Schröder zu untersützen?

Sind Wähler wirklich so vergesslich?

Gruß, Rainer

Hallo Rainer

Je länger der Wahlkampf läuft, um so mehr orientieren sich die
Wähler bei ihrer Entscheidung an den Worten Schröders, statt
an seinen Taten.

Bist du sicher? Ich glaube eher, dass sie sich an den Worten Merkels und des Professors aus Heidelberg (mir fällt im Moment der Name wirklich nicht ein) orientieren. Irgendwie scheint das Grund genug, Schröder zu wählen.

Wieso steigen Schröders Umfragewerte? Wieso wurde Schröder
nach dem Fernsehduell zum großen Teil als glaubwürdig
eingestuft?

Sehr glaubwürdig kam auf jeden Fall die Liebeserklärung an seine Frau rüber.

Was bringt die Leute dazu, Schröder auch nur ein
einziges Wort als echt abzukaufen?

Ehrlich gesagt, mir fällt im Moment nur eins ein, was er konkret versprochen hatte (außer natürlich die Abschaffung der Arbeitslosigkeit), was er dann auf die Dauer nicht gehalten hat, und das wäre der Sparkurs, den er am Beginn seiner Regierungszeit ja auch eingeschlagen hatte. Seine anderen Äußerungen finde ich so unkonkret und interpretierbar, dass ich ihn nicht auf irgendwas festnageln könnte.

Schlimm an der Regierung fand ich diese Flops wie z. B. mit Toll Collect und Holzmann, was aber mit falschen Versprechungen eigentlich nichts zu tun hat.

Übrigens ist das mit dem Hartz 4 nicht für alle schlecht. Für manche ist es jetzt auch günstiger als vorher.

Mal den, für mich immer noch unwahrscheinlichen, Fall
angenommen, Schröder gewinnt die Wahl, dann vergisst er noch
am Wahlsonntag seine soziale Einstellung und seine Nähe zu den
Gewerkschaften.

Ich habe es so im Gedächtnis, dass selbst er noch die ganze Zeit über wohl noch etwas sozialer war als die Leute von der CDU (außer nicht berufstätigen Müttern gegenüber).

Wieso beginnen die Gewerkschaften wieder,
Schröder zu untersützen?

So langsam wird den Leuten wohl klar, dass nur abwählen nicht geht, sondern dass man dann jemand anderen wählen muss. Da liegt wohl das Problem.

Viele Grüße
Thea

Hallo,

Sind Wähler wirklich so vergesslich?

eindeutig ja!!

Beispiel:
Pfand auf Einwegflaschen: Beschlossen von der CDU-Regierung mit ekelhaft langer Vorbereitungszeit für die Industrie. In Kraft getreten unter Rot/Grün: alles schlägt auf R/G rum

Quartalsgebühr beim Arzt: Eingeführt auf Druck der CDU, da ansonsten das Gesamtpaket im Bundesrat gescheitert wäre ==> Rumgehackt wird (auch von der CDU) auf R/G

Hartz IV: Entspricht dem, was Lafontaine immer gefordert hat: heute meckert er dagegen und der Wähler dankt es ihm

Rente: die intakte Rentenkasse wurde zur Finanzierung der Dt.Einheit herangezogen - heute ist sie desolat, aber es wird R/G in die Schuhe geschoben

nur ein paar von allen.

Gruß
HaWeThie

Hallo Thea,

Je länger der Wahlkampf läuft, um so mehr orientieren sich die
Wähler bei ihrer Entscheidung an den Worten Schröders, statt
an seinen Taten.

Bist du sicher?

nein, ich bin nicht sicher. Wenn ich denken würde, ich weiß alles, würde ich nicht fragen.

Ich glaube eher, dass sie sich an den Worten
Merkels und des Professors aus Heidelberg (mir fällt im Moment
der Name wirklich nicht ein)

Paul Kirchhof

orientieren. Irgendwie scheint das Grund genug, Schröder zu wählen.

Wenn mein Eindruck richtig ist, daß Kohl für den liberalen Anteil seiner Politik abgewählt wurde und daß Schröder ebenfalls die liberale Politik angelastet wird, dann kommt das der Frage gleich, ob ich ein Feuer mit Benzin oder Spiritus löschen möchte.
Wenn sich Benzin nicht bewährt hat und ich aus erfahrung weiß, daß Spiritus auch nicht das Richtige ist, dann greife ich doch nicht wieder zum Benzin?

Wieso steigen Schröders Umfragewerte? Wieso wurde Schröder
nach dem Fernsehduell zum großen Teil als glaubwürdig
eingestuft?

Sehr glaubwürdig kam auf jeden Fall die Liebeserklärung an
seine Frau rüber.

Das ist für die Politik ein wichtiges Argument. :wink:

Was bringt die Leute dazu, Schröder auch nur ein
einziges Wort als echt abzukaufen?

Ehrlich gesagt, mir fällt im Moment nur eins ein, was er
konkret versprochen hatte (außer natürlich die Abschaffung der
Arbeitslosigkeit), was er dann auf die Dauer nicht gehalten
hat, und das wäre der Sparkurs, den er am Beginn seiner
Regierungszeit ja auch eingeschlagen hatte. Seine anderen
Äußerungen finde ich so unkonkret und interpretierbar, dass
ich ihn nicht auf irgendwas festnageln könnte.

Schlimm an der Regierung fand ich diese Flops wie z. B. mit
Toll Collect und Holzmann, was aber mit falschen
Versprechungen eigentlich nichts zu tun hat.

Übrigens ist das mit dem Hartz 4 nicht für alle schlecht. Für
manche ist es jetzt auch günstiger als vorher.

Um HartzVI geht es mir nicht, schon gar nicht um den Teil, in dem die Leistungen geregelt sind. Am meisten stört mich an HartzIV, daß damit der Eindruck erweckt wird, daß die Arbeitslosen selbst die Ursache für die Arbeitslosigkeit wären. Es wird Stimmung gegen Arbeitslose gamacht um zu verschleiern, daß Arbeitsplätze fehlen.

Mal den, für mich immer noch unwahrscheinlichen, Fall
angenommen, Schröder gewinnt die Wahl, dann vergisst er noch
am Wahlsonntag seine soziale Einstellung und seine Nähe zu den
Gewerkschaften.

Ich habe es so im Gedächtnis, dass selbst er noch die ganze
Zeit über wohl noch etwas sozialer war als die Leute von der
CDU (außer nicht berufstätigen Müttern gegenüber).

Eine Einschätzung, was passiert wäre, wenn Kohl nicht abgewählt worden wäre, traue ich mir nicht zu.

Wieso beginnen die Gewerkschaften wieder,
Schröder zu untersützen?

Der DGB-Chef (Den Namen habe ich jetzt nicht parat. :wink:) ist gemeinsam mit Schröder aufgetreten und hat Partei gegen die CDU ergriffen. Das ist zwar keine Wahlempfehlung, aber nahe daran.

So langsam wird den Leuten wohl klar, dass nur abwählen
nicht geht, sondern dass man dann jemand anderen wählen
muss. Da liegt wohl das Problem.

Nein, ich werde nicht gezwungen zu wählen.

Ich setze mal meinen hinkenden Vergleich von oben fort. :wink:

Mein Haus und als Löschmittel werden mir Schwefel, Phosphor, Benzin und Spiritus empfohlen. Ein Außenseiter empfiehlt, das Haus zu sprengen. Mein Einwand, es doch mal mit Wasser zu versuchen wird abgelehnt: ‚Das haben wir immer so gemacht!‘
Der mit der Sprenung kann Erfolge aufweisen, am Nachbarhaus hat er das versucht, das Feuer war aus, viele der Bewohner sind dabei umgekommen. Beim Neubau hat es dann kürzlich wieder gebrannt und es wurde nach bewährter Methode wieder mit Benzin gelöscht, nun brennt die Bauruine.

Was empfiehlst Du? Auf wen soll ich hören?

Gruß, Rainer

Hallo HaWeThie,

Quartalsgebühr beim Arzt: Eingeführt auf Druck der CDU, da
ansonsten das Gesamtpaket im Bundesrat gescheitert wäre ==>
Rumgehackt wird (auch von der CDU) auf R/G

Zuzahlung zu Medikamenten, wenn ich mich recht erinnere unter Kohl eingeführt.
Pflegeversicherung ausschließlich zu Lasten der AN, war auch unter Kohl.
Das wurde von den Gewerkschaften und der SPD als Ausstieg aus der paritätischen Finanzierung des Sozialsystems verurteilt.
Das umzukehren war einer der Wähleraufträge an die SPD-Regierung.
Was ist Passiert? Der Kurs wurde fortgesetzt.

Hartz IV: Entspricht dem, was Lafontaine immer gefordert hat:
heute meckert er dagegen und der Wähler dankt es ihm

Das ist so nicht richtig. Ein-Euro-Jobs und ‚Druck‘ auf Arbeitslose stand bei Lafontain nicht. Das sind aber die Fehler in dem Gesetz.

Gruß, Rainer

Wieso steigen Schröders Umfragewerte? Wieso wurde Schröder
nach dem Fernsehduell zum großen Teil als glaubwürdig
eingestuft?

Sehr glaubwürdig kam auf jeden Fall die Liebeserklärung an
seine Frau rüber.

Hi Thea,

danke für deine Zeilen, verdeutlichen sie doch, wie Politik im Wahlkampf funktioniert und wie man um Stimmen wirbt. Vermutlich wird Gerhard Schroeder auch für seine 5. Ehefrau ein paar nette Worte finden. Wenn es Stimmen bringt - warum nicht?

Ich leg mich wieder hin!

Klaus

Hallo,

an den derzeitigen Trends (Schröder holt bedenklich auf) erkennt man den Einfluss geschickter Wahlkampfstrategien. Ich finde, die CDU/CSU/FDP führen einen relativ schlechten Wahlkampf. Wie kann man z. B. angesichts der explodierenden Kfz-Fahrtkosten jetzt lautstark für eine Streichung der Pendlerpauschale eintreten? Zumal doch jeder weiß: Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind. Nur 1 Beispiel neben einigen anderen (Mehrwertsteuererhöhung, Minderung des Spitzensteuersatzes - was eher Besserverdienenden zu Gute kommt…insgesamt eher Sozialabbau). Mit solchen Absichtswahrheiten gießen sie Wasser auf die Mühlen des politischen Gegners.

Gruß Tom

Hi!

Ich ann Dir nicht sagen, was all die anderen bewegt - ich kann Dir nur sagen, was mich bewegt!

Zum Einen sehe ich es ähnlich wie Simsy:
Durch Schröders Neuwahlankündigung war die Opposition gezwungen, „Butter bei die Fische“ zu tun. Nach und nach bekommen vielleicht immer mehr Leute mit, dass schwarz/gelb NOCH „unsozialer“ wäre als rot/grün.
Dann noch einige Fehltritte, wie die Meldung, dass Kirchhof seine „Steuerpläne“ erst nach der Wahl „öffnen“ wird…

Mir persönlich fehlt im CDU-Marketing (von Programmen mag ich fast nicht mehr reden) ein eindeutiger Hinweis zum Frieden, der mir wichtiger als so ziemlich alles andere ist!

Mir persönlich gibt zu denken, dass sich eine A. Merkel schon von ihrem nationalen Herausforderer vorführen lässt. Irgendwie habe ich im Urin, das diese Frau sich beispielsweise bei einem G7-Gipfel völlig auseinander nehmen lässt! Das hat nicht viel mit Inhalten zu tun, das ist eine Frage des Auftretens, der Rhetorik (des Verkaufs).

Mir persönlich ist die CDU zu USA-orientiert! Das, was Clement vorige Tage bei Wickert von sich gab (das Hauptabsatzgebiet ist nun mal nicht mehr nur Deutschland, sondern Europa), schildert so in etwa, was ich meine! Im Bezug auf Kooperationen innerhalb der EU (einschließlich Erweiterung) hat rot/grün meiner Meinung nach sehr gut gearbeitet! Der amerikanische Markt wird sich vermutlich nicht weiter öffnen - dafür sind die USA zu patriotisch!

Ansonsten sind mir beide Parteien zu ähnlich (und ich habe noch sehr gut in Erinnerung, das unter 16 Jahren Kohl vieles schlecht und verlogen gelaufen ist) - es macht vermutlich also keinen großen Unterschied!
Außerdem nerct es, dass die CDU der jetzigen Regierung Dinge vorwirft, die entweder zusammen entschieden wurden, oder aber sogar schon VOR 1998!

OK, man könnte noch grün, gelb oder lila wählen!
FDP: Nein danke, die sind mir eigentlich immer nur als sich bei Windwechsel drehendes Fähnchen aufgefallen!
GRÜN: Wären die Köpfe politisch das, was die Basis eigentlich im Kopf hat, dann vielleicht, aber so…
DIE LINKE: Nicht wirklich!

LG
Guido

Hallo Tom,

an den derzeitigen Trends (Schröder holt bedenklich auf)
erkennt man den Einfluss geschickter Wahlkampfstrategien. Ich
finde, die CDU/CSU/FDP führen einen relativ schlechten
Wahlkampf. Wie kann man z. B. angesichts der explodierenden
Kfz-Fahrtkosten jetzt lautstark für eine Streichung der
Pendlerpauschale eintreten? Zumal doch jeder weiß: Das Auto
ist des Deutschen liebstes Kind. Nur 1 Beispiel neben einigen
anderen (Mehrwertsteuererhöhung, Minderung des
Spitzensteuersatzes - was eher Besserverdienenden zu Gute
kommt…insgesamt eher Sozialabbau). Mit solchen
Absichtswahrheiten gießen sie Wasser auf die Mühlen des
politischen Gegners.

wenn man das vorher sagt, muß man sich hinterher keinen Wahlbetrug vorwerfen lassen. Wenn man das vorher sagt, kann man sagen: ‚Seht her, mit uns erlebt Ihr keine Überraschungen, wir wissen was wir tun, sagen das vorher und wir wissen auch, daß dann alles gut wird.‘
So verstehe ich die CDU-Strategie. Ob die Rechnung auf geht, werden wir sehen.
Das erklärt aber nicht, wieso Schröder in den Umfragen nach dem TV-Duell als glaubwürdig bezeichnet wurde. Der kann reden, was er will, ich glaube ihm nicht ein einziges Wort.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

Um HartzVI geht es mir nicht, schon gar nicht um den Teil, in
dem die Leistungen geregelt sind. Am meisten stört mich an
HartzIV, daß damit der Eindruck erweckt wird, daß die
Arbeitslosen selbst die Ursache für die Arbeitslosigkeit
wären. Es wird Stimmung gegen Arbeitslose gamacht um zu
verschleiern, daß Arbeitsplätze fehlen.

Diese Stimmung kommt aber nicht von der regierung, sondern von der Presse und wurde sogar von einigen Trollen hier zitiert ohne darüber nachzudenken. Ich erinnere nur mal an Schlagzeilen wie Enteignungen, bald nur noch 1-EUR-Jobs usw.

Der DGB-Chef (Den Namen habe ich jetzt nicht parat. :wink:) ist
gemeinsam mit Schröder aufgetreten und hat Partei gegen die
CDU ergriffen. Das ist zwar keine Wahlempfehlung, aber nahe
daran.

Das wäre der falsche Weg. Das lässt den Schluss zu, dass die PDS SPD nur eine Arbeiter- und Bauernpartei ist, wie formals die SED.

Was empfiehlst Du? Auf wen soll ich hören?

Denke nicht, was ist für DICH wichtig, sondern was ist für die Gesellschaft wichtig- Natürlich kann ich mich vor alle Arbeitslosen stellen und wie von der appd (:smile:) „Recht auf Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich“ fordern. Und dan noch sagen, dies wird alles durch die Besservedienenden finaziert. Ich kann auch sagen, ich nehme es den Arbeitenden und gebe es den Arbeitslosen. Du kannst dir ziemlich sicher sein, 4 Mio Stimmen zu erhalten.

Für die Gesellschaft ist es nun mal wichtig, die Arbeitenden noch mehr zu schützen und weniger zu belasten. Und das geht oft nur auf Kosten der nicht arbeitenden.

Hallo Rainer,

Zuzahlung zu Medikamenten, wenn ich mich recht erinnere unter
Kohl eingeführt.
Pflegeversicherung ausschließlich zu Lasten der AN, war auch
unter Kohl.
Das wurde von den Gewerkschaften und der SPD als Ausstieg aus
der paritätischen Finanzierung des Sozialsystems verurteilt.
Das umzukehren war einer der Wähleraufträge an die
SPD-Regierung.
Was ist Passiert? Der Kurs wurde fortgesetzt.

Hartz IV: Entspricht dem, was Lafontaine immer gefordert hat:
heute meckert er dagegen und der Wähler dankt es ihm

Das ist so nicht richtig. Ein-Euro-Jobs und ‚Druck‘ auf
Arbeitslose stand bei Lafontain nicht. Das sind aber die
Fehler in dem Gesetz.

Gruß, Rainer

Und das ist gut so. Die Kostenlosmentalität muss eingedämmt werden. Früher haben „Patienten“ mit einer kleinen Erkältung die Wartezimmer überfüllt und so wirklich Kranken die Wartezeiten verlängert. Früher ging man zum Arzt, um mal einen Tag Ruhe zu haben. Die Ärzte sind vor Arbeit kaum hinterhergekommen. 2 min pro Patient waren die Regel. In Apotheken gab es jedes Medikament auf „Rezept“, heute achtet man darauf, was man sich verschreiben lässt.

Es ist nichts weiter als eine Marktbereinigung. Dem schamlosen Ausnutzen des Sozialsystem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Manch einer wird es sich heute 2x überlegen, ob er beim ersten Nieser den Arzt aufsucht oder zu akternativen Mitteln greift.

Hallo,

anderen (Mehrwertsteuererhöhung, Minderung des
Spitzensteuersatzes - was eher Besserverdienenden zu Gute
kommt…insgesamt eher Sozialabbau). Mit solchen
Absichtswahrheiten gießen sie Wasser auf die Mühlen des
politischen Gegners.

Hört hört, es ist also Sozialabbau, wenn diejenigen weniger betsuert werden, die den Sozialstaat finanzieren.

Ich sollte mich auch arbeitslos melden, dann kan nich auch schön auf „die da oben“ rumkloppen.

Hallo Steven,

Und das ist gut so. Die Kostenlosmentalität muss eingedämmt
werden. Früher haben „Patienten“ mit einer kleinen Erkältung
die Wartezimmer überfüllt und so wirklich Kranken die
Wartezeiten verlängert. Früher ging man zum Arzt, um mal einen
Tag Ruhe zu haben. Die Ärzte sind vor Arbeit kaum
hinterhergekommen. 2 min pro Patient waren die Regel. In
Apotheken gab es jedes Medikament auf „Rezept“, heute achtet
man darauf, was man sich verschreiben lässt.

Es ist nichts weiter als eine Marktbereinigung. Dem schamlosen
Ausnutzen des Sozialsystem muss ein Riegel vorgeschoben
werden.

Manch einer wird es sich heute 2x überlegen, ob er beim ersten
Nieser den Arzt aufsucht oder zu akternativen Mitteln greift.

Über die Inhalte zu streiten war nicht die Absicht, darin sehe ich auch keinen Sinn. Schröder hatte von den Wählern den gegenteiligen Auftrag, ob das richtig ist oder nicht. Diesen Auftrag hat er nicht erfüllt und deshalb geht er jetzt.
Die Frage war, wieso die, die ihn deshalb noch vor wenigen Wochen los werden wollten, plötzlich wieder für glaubwürdig erklären.

Gruß, Rainer

Hallo Guido,

Ich ann Dir nicht sagen, was all die anderen bewegt - ich kann
Dir nur sagen, was mich bewegt!

danke.

Zum Einen sehe ich es ähnlich wie Simsy:
Durch Schröders Neuwahlankündigung war die Opposition
gezwungen, „Butter bei die Fische“ zu tun. Nach und nach
bekommen vielleicht immer mehr Leute mit, dass schwarz/gelb
NOCH „unsozialer“ wäre als rot/grün.
Dann noch einige Fehltritte, wie die Meldung, dass Kirchhof
seine „Steuerpläne“ erst nach der Wahl „öffnen“ wird…

Mir persönlich fehlt im CDU-Marketing (von Programmen mag ich
fast nicht mehr reden) ein eindeutiger Hinweis zum Frieden,
der mir wichtiger als so ziemlich alles andere ist!

Mir persönlich gibt zu denken, dass sich eine A. Merkel schon
von ihrem nationalen Herausforderer vorführen lässt. Irgendwie
habe ich im Urin, das diese Frau sich beispielsweise bei einem
G7-Gipfel völlig auseinander nehmen lässt! Das hat nicht viel
mit Inhalten zu tun, das ist eine Frage des Auftretens, der
Rhetorik (des Verkaufs).

Mir persönlich ist die CDU zu USA-orientiert! Das, was Clement
vorige Tage bei Wickert von sich gab (das Hauptabsatzgebiet
ist nun mal nicht mehr nur Deutschland, sondern Europa),
schildert so in etwa, was ich meine! Im Bezug auf
Kooperationen innerhalb der EU (einschließlich Erweiterung)
hat rot/grün meiner Meinung nach sehr gut gearbeitet! Der
amerikanische Markt wird sich vermutlich nicht weiter öffnen -
dafür sind die USA zu patriotisch!

Ansonsten sind mir beide Parteien zu ähnlich (und ich habe
noch sehr gut in Erinnerung, das unter 16 Jahren Kohl vieles
schlecht und verlogen gelaufen ist) - es macht vermutlich also
keinen großen Unterschied!
Außerdem nerct es, dass die CDU der jetzigen Regierung Dinge
vorwirft, die entweder zusammen entschieden wurden, oder aber
sogar schon VOR 1998!

hmmm, Argumente gegen die CDU gibt es genug, keine Frage. Ein Vergleich mit der SPD fällt aber schwer, weil ich nicht beurteilen möchte, was uns die bringt. Das ist ja völlig unklar, wird für den fall der wahl mit dem was Schröder jetzt redet wohl nichts zu tun haben. Das ist ja mein Problem.

OK, man könnte noch grün, gelb oder lila wählen!
FDP: Nein danke, die sind mir eigentlich immer nur als sich
bei Windwechsel drehendes Fähnchen aufgefallen!
GRÜN: Wären die Köpfe politisch das, was die Basis eigentlich
im Kopf hat, dann vielleicht, aber so…
DIE LINKE: Nicht wirklich!

Da stimme ich Dir völlig zu. Ich frage mich ja auch nur, was mir am wenigsten unsympathisch ist. Die SPD fällt für mich aus der Rechnung leider heraus, weil ich Schröder für völlig unberechenbar halte. Da habe ich keine Ahnung, was ich wählen würde. Hättest Du vor sieben Jahren die Einführung einer Parxisgebühr durch eine SPD-Regierung für möglich gehalten? Ich hatte erwartet, daß sie die Medikamentenzuzahlung wieder abschafft und die Finanzierung der Pflegeversicherung ändert.

DIE Alternative kenne ich auch nicht.

Gruß, Rainer

Und das ist gut so. Die Kostenlosmentalität muss eingedämmt
werden. Früher haben „Patienten“ mit einer kleinen Erkältung
die Wartezimmer überfüllt und so wirklich Kranken die
Wartezeiten verlängert. Früher ging man zum Arzt, um mal einen
Tag Ruhe zu haben. Die Ärzte sind vor Arbeit kaum
hinterhergekommen. 2 min pro Patient waren die Regel. In
Apotheken gab es jedes Medikament auf „Rezept“, heute achtet
man darauf, was man sich verschreiben lässt.

Hallo Steven,

da gebe ich dir vollkommen recht, aber dadurch entstehen nicht die wirklich hohen Kosten.
Hohe Kosten kommen durch das Alter und die damit verbundenen teuren Untersuchungen und Operationen.
Ein Hausarztbesuch kostet mich als Privatpatient „nur“ ca. 21€.

Ich werfe der „sozialdemokratischen“ Regierung vor, bei der Gesundheitsreform die Pharma- und Diagnostikunternehmen verschont zu haben.

Eigentlich müsste ich jetzt SPD wählen (siehe Vika) :wink:

Gruß, Joe

Huhu!

hmmm, Argumente gegen die CDU gibt es genug, keine Frage.

Es gibt sicherlich nicht weniger davon bei der SPD!

Ein
Vergleich mit der SPD fällt aber schwer, weil ich nicht
beurteilen möchte, was uns die bringt. Das ist ja völlig
unklar, wird für den fall der wahl mit dem was Schröder jetzt
redet wohl nichts zu tun haben. Das ist ja mein Problem.

Zumindest hat er bereits in der für mich wichtigsten Frage einmal ganz klar Farbe bekannt!
Und ganz ehrlich: Glaubst Du, die CDU hält alles, was sie jetzt tönt?

Da stimme ich Dir völlig zu. Ich frage mich ja auch nur, was
mir am wenigsten unsympathisch ist. Die SPD fällt für mich aus
der Rechnung leider heraus, weil ich Schröder für völlig
unberechenbar halte.

Zumindest WEISS ich, was mich da erwartet!

Da habe ich keine Ahnung, was ich wählen
würde. Hättest Du vor sieben Jahren die Einführung einer
Parxisgebühr durch eine SPD-Regierung für möglich gehalten?
Ich hatte erwartet, daß sie die Medikamentenzuzahlung wieder
abschafft und die Finanzierung der Pflegeversicherung ändert.

Da muss ich doch etwas schmunzeln! Dass eine „neue“ Regierung irgendwas abschafft, was die Vorgänger gewinnbringend (natürlich gegen den Oppositionswiderstand) eingeführt haben, halte ich für sehr unwahrscheinlich (um es mal sehr dezent zu formulieren).

Obwohl: Die Aussage Merkels, die Ökosteuer um ca. 3 Cent zu reduzieren, ist spaßig - wenn man bedenkt, dass dann rund 3 Cent MWSt. drauf kommen :wink:

DIE Alternative kenne ich auch nicht.

Ich habe mich schon vor einigen Wochen entschieden! Ich werde auch nicht versuchen, irgendwen zu „missionieren“, aber hier waren für mich schlicht die Negativargumente zahlenmäßig bei der CDU (von den für mich wählbaren Parteien - obgleich „DIE PARTEI“ und „APPD“ durchaus etwas witziges haben) am größten - von den Linken Traumtänzern, die vermutlich sogar glauben, was sie predigen, mal abgesehen.

LG
Guido, der sich Merkel als Kanzlerin einfach nicht vorstellen will

Hallo Steven,

Denke nicht, was ist für DICH wichtig, sondern was ist für die
Gesellschaft wichtig.

Du sagst es. Genau das, was ich da für am sinnvollsten halten würde, hat keine Partei in ihrem Programm. Weder die vorgeschlagenen Wege noch die vorgeschlagenen Maßnahmen irgend einer Partei möchte ich unterstützen. Die Partei, bei der mit die Wege und Maßnahmen noch am Besten gefallen, habe ich im Verdacht, Ziele zu verfolgen, die mir nicht gefallen, deshalb kann ich auch die nicht unterstützen.

Aber noch einmal, das war nicht die Frage.

Die Frage war, wieso galuben die Leute Schröder, was er im Wahlkampf erzählt, wo sie doch wissen müßten, daß er das nach der Wahl vergessen hat, falls er gewinnt. (Wenn er nicht gewinnt, kann er ja dabei bleiben.)

Gruß, Rainer

Wirklich?
Hi nochmal!

wenn man das vorher sagt, muß man sich hinterher keinen
Wahlbetrug vorwerfen lassen. Wenn man das vorher sagt, kann
man sagen: ‚Seht her, mit uns erlebt Ihr keine Überraschungen,
wir wissen was wir tun, sagen das vorher und wir wissen auch,
daß dann alles gut wird.‘
So verstehe ich die CDU-Strategie. Ob die Rechnung auf geht,
werden wir sehen.

SICHER?
Ein Kirchhof hat Pläne parat, die er noch verschlossen hält!
Ein Kirchhof erklärt, er will (erst) dann in die CDU eintreten, wenn sein Paket „durch“ ist!

Ich könnte verstehen, dass die Bürger das Vertrauen in „egal wen da oben“ verloren haben, nach all den Lügen der vergangenen (nicht nur 7) 20 Jahre!

LG
Guido

Hallo Guido,

Zumindest hat er bereits in der für mich wichtigsten Frage
einmal ganz klar Farbe bekannt!

welchen Gesetzentwurf meinst Du? Was er redet höre ich mir gar nicht erst an, das ist heiße Luft.

Und ganz ehrlich: Glaubst Du, die CDU hält alles, was sie
jetzt tönt?

Nur die ‚Androhungen‘, wie den Angriff auf Arbeitnehmerrechte und Mitbestimmung.

Da stimme ich Dir völlig zu. Ich frage mich ja auch nur, was
mir am wenigsten unsympathisch ist. Die SPD fällt für mich aus
der Rechnung leider heraus, weil ich Schröder für völlig
unberechenbar halte.

Zumindest WEISS ich, was mich da erwartet!

Bei Schröder? Woher? Der hat kein besseres Gedächtnis als Kohl. :wink:

Da habe ich keine Ahnung, was ich wählen
würde. Hättest Du vor sieben Jahren die Einführung einer
Parxisgebühr durch eine SPD-Regierung für möglich gehalten?
Ich hatte erwartet, daß sie die Medikamentenzuzahlung wieder
abschafft und die Finanzierung der Pflegeversicherung ändert.

Da muss ich doch etwas schmunzeln! Dass eine „neue“ Regierung
irgendwas abschafft, was die Vorgänger gewinnbringend
(natürlich gegen den Oppositionswiderstand) eingeführt haben,
halte ich für sehr unwahrscheinlich (um es mal sehr dezent zu
formulieren).

Das war aber Schröders Auftrag, dafür wurde er gewählt. Soi habe ich das jedenfalls verstanden.

Obwohl: Die Aussage Merkels, die Ökosteuer um ca. 3 Cent zu
reduzieren, ist spaßig - wenn man bedenkt, dass dann rund 3
Cent MWSt. drauf kommen :wink:

DIE Alternative kenne ich auch nicht.

Ich habe mich schon vor einigen Wochen entschieden! Ich werde
auch nicht versuchen, irgendwen zu „missionieren“, aber hier
waren für mich schlicht die Negativargumente zahlenmäßig bei
der CDU (von den für mich wählbaren Parteien - obgleich „DIE
PARTEI“ und „APPD“ durchaus etwas witziges haben) am größten -
von den Linken Traumtänzern, die vermutlich sogar glauben, was
sie predigen, mal abgesehen.

LG
Guido, der sich Merkel als Kanzlerin einfach nicht vorstellen
will

Ich weiß auch schon, was ich tun werde und auch ich möchte das für mich behalten. :wink:

Gruß, Rainer

Meins funktioniert hervorragend
Ich erinnere mich gut daran,

daß Merkel 2003 in die USA gefahren ist, um Deutschland als Teilnehmer am Eroberungsfeldzug im Irak anzudienen, wenn sie denn nur Kanzlerin wäre, und daß in jenem Falle eine Menge junger Männer aus Deutschland gestorben und verkrüppelt wären - für erlogene Gründe, wie nun erstaunlicherweise auch Powell zugibt, „die größte Schande meiner Laufbahn“

daß Schröder sich standhaft geweigert hat, mitzumachen

Im Gegensatz zu Krieg und Frieden ist alles andere unwichtig. Man mag Sozialdemokraten oder Grüne hassen, man mag durch Harz4 in die Armut gedrängt werden, oder was weiß ich sonst noch - wichtig ist einzig und allein:

KEIN KRIEG

Daher muß Merkel verhindert werden.