Wahlalternative --- eine echte Alternative ?

Hallo Rainer,

übrigens, … Du hast noch nicht erklärt, wo der Gewinn aus
dem technologischen Fortschritt geblieben ist. :wink:

von jedem als Gewinn erzielten Euro wandern rd. 33 % direkt in die Staatskasse (Unternehmensssteuern). Von jedem Euro, daß das Personal kassiert, wandern wieder direkt rd. 30%, indirekt 50% (Sozialabgaben) und vom verbliebenen netto noch einmal rd. 30% in die Staatskasse (MwSt., Spritsteuern, Alk, Tabak, Salz, Versicherungen, Lotto usw. usf.).

Und Du fragst, wo das Geld geblieben ist? Es wird umverteilt und zum Fenster rausgeworfen. 60 Mrd. Euro Steuerverschwendung, 100 Mrd. Zuschuß zur Rentenkasse, 20 Mrd. für die Arbeitsagentur, 40 Mrd. für Zinsen und das sind nur die laufenden Ausgaben. Dazu kommen noch ein paar unwesentliche Investitionen wie Infrastruktur und son Zeug.

Gruß,
Christian

Das ist ja

schließlich der wesentlichste Punkt! Wäre der in
Massenkaufkraft und Beschäftigung inverstiert worden, statt in
schnellen Gewinn, gäbe es kein Problem, über das man reden
könnte.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,
das erklärt nicht, warum auf der einen Seite Produktionskapazitäten brach liegen und auf der anderen Seite Bedarf nicht gedeckt wird.
Daß die Mehrheit der Leute gar nicht arbeiten will, glaube ich erst, wenn es mehr offenen Stellen als Arbeitslose gibt.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

Außer in Extremfällen sind Zölle so ziemlich das dümmste, was
man machen kann. Dadurch werden weder inländische
Arbeitsplätze geschützt noch nennenswerte Staatseinnahmen
erzielt.

Na ja, mit den Zöllen gäbe es mit der EU sicher ohnehin Ärger. …

Aber die Abschreibungen sind lustig. Ich kaufe also im Steuerbegünstigten Ausland etwas überteuert. Am besten bei einer Firma, die mir gehört. Dann stelle ich den korrekten Wert fest und kann die Differenz abschreiben. Wenn ich das richtig mache, zahle ich keine Steuern. … So kann man Gewinne auch steuerbegünstigt in Steueroasen transferieren. Da belibt der Gewinn! Unversteuert noch dazu.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer!

…warum auf der einen Seite
Produktionskapazitäten brach liegen…

Wenn sich a) Käufer finden lassen, die b) einen auskömmlichen Preis zu zahlen bereit sind, steht keine Kapazität ungenutzt herum.
Was ich meine, kannst Du in jeder Wohnstraße an den Haustüren erkennen: Beleidigungen fürs Auge, fabrikneuer Schrott, geschmacklose Gebilde angeblicher „Stiltüren“ aus dem Baumarkt. Der örtliche Tischler dreht Däumchen. Bei dem sind Kapazitäten frei. Aber nicht, weil er so ein elender Mistkerl ist, der seinen Angestellten keine Arbeit gönnt, sondern weil diese Arbeit kaum jemand bezahlen will. Vermutlich meinst Du nicht kleine oder mittlere Betriebe. Im Sprachgebrauch machen sich „Konzerne“ besser. Daß die Musik unserer Volkswirtschaft weit überwiegend in den kleinen und mittleren Betrieben spielt, wird dabei übersehen.

… und auf der anderen Seite
Bedarf nicht gedeckt wird…

An welcher Stelle wird Bedarf nicht gedeckt? In vielen Bereichen wird Bedarf nicht aus einheimischer Produktion gedeckt. Stichworte dazu sind z. B. Kostendruck und arbeitsteilige Wirtschaft.

Gruß
Wolfgang

Hallo Rainer,

Aber die Abschreibungen sind lustig. Ich kaufe also im
Steuerbegünstigten Ausland etwas überteuert. Am besten bei
einer Firma, die mir gehört. Dann stelle ich den korrekten
Wert fest und kann die Differenz abschreiben.

jeder Gegenstand wird über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Eine Maschine in 7-10 Jahren, ein Auto in 4-6 Jahren usw. Bei einer Beteiligung ist das nicht ganz so einfach. Die wird regelmäßig nur dann abgewertet, wenn sich der Wert nachhaltig reduziert hat. Der Preis von Mannesmann unterlag keiner Diskussion. Schließlich wurden die Anteile an der Börse bzw. von den Aktionären direkt tatsächlich zu dem Preis erworben. In dem Zusammenhang sind natürlich auch Aufwendungen angefallen, wie z.B. die erheblichen Zinsen für ^die Übernahmefinanzierung.

Wie auch immer: Der damalige Kaufpreis ließe sich heute nicht mehr realisieren, daher muß eine Abschreibung vorgenommen werden. Es werden sicherlich lange Diskussionen mit dem Finanzministerium und der Stadt sowie den Wirtschaftsprüfern folgen, in denen man sich auf die Höhe der Abschreibung einigen wird.

Mannesmann aber mit dem bisherigen Wert in der Bilanz zu belassen, wäre schlicht und ergreifend Betrug, denn der derzeit angesetzte Wert ist tatsächlich nicht mehr vorhanden.

Im übrigen kommt da bei Vodafone nicht nur Freude auf, denn die Abschreibung wird das Jahresergebnis 2003 ordentlich verhageln.

Gruß,
Christian

Hallo Steven,

…Und die Firmen sind
garantiert nicht Schuld an den Arbeitslosen.

Nein?
Ein Beispiel: Fa.Steilmann: Produktion Westdeutschland. Zu teuer. Verlagerung nach Ostdeutschland. Zu teuer. Verlagerung nach Rumänien. Zu teuer. Verlagerung nach Moldawien. Momentan gibts nix billigeres.
Löhne:
In Deutschland ca. 900.-Euro/mtl.
In Rumänien ca. 150.-Euro/mtl.
In Moldawien ca. 80.-Euro/mtl.

Wie wäre es mit der Schuld der Bevölkerung? …

Ich bin motiviert, ich bin qualifiziert, ich bemühe mich stets dazu zu lernen. Aber ich habe einen großen Fehler ich bin nicht unter 35

Das Resultat wäre, dass keiner mehr die
deutsche Staatsbürgerschaft annimmt, sondern nur noch
diejenigen, in dessen Land er die wenigsten Steuern zahlt.

Falsch. USA praktiziert das. Ergebnis: Die wenigsten US-Amerikaner wollen eine andere Staatsbürgerschaft. Auch die Reichen nicht.

Das sind keine Betrügereien. Wenn es Betrug wäre, würde man
sie rechtskräftig verurteilen.

Der Betrug fand vorher statt. Da wurden Aktien künstlich hochgeputscht, um hinterher Verluste schreiben zu können.

Weil er ein Sozialschmarotzer war wie viele, ich sage bewusst,
Millionen auch. Da heißt es „Warum soll ich arbeiten, wenn ich
nur 100 Euro mehr verdiene.“

Nun ja, wenn ich nur 100 Euro mehr verdiene, dann ist das schon Billiglohn. Und wenn ich einen Job habe, habe ich Ausgaben. Ich brauche andere Klamotten, ich brauche Geld für die Fahrkarte, etc.
Und wenn ich trotz Arbeit meinen Lebensunterhalt nur bestreiten kann mit ergänzender Sozialhilfe, dann ist das für mich schlichtweg menschenunwürdig!

Die Arbeitslosen, „Armen“ möchten eine andere Demokratie, als
die arbeitende Bevölkerung. Jede Gruppe denkt nur an sich.

Das ist ganz falsch. Die Arbeitslosen sitzen im selben Boot wie die arbeitende Bevölkerung. Allzuviele der Arbeitenden übersehen, dass die Billiglohnpolitik bestehende Arbeitsplätze kaputt macht. Warum sollte ein Arbeitgeber Tariflöhne zahlen, wenn er sämtliche Stellen mit Billiglöhnern besetzen kann?
Am besten sieht man das im Verkauf. Wo man hinschaut, arbeiten 400-Euro-Kräfte. Wenn du so einen Job ergattert hast, kann es sein, dass du jeden Tag für 2 Std. Arbeit 25km Fahrstrecke zurücklegen musst. Was bleibt da wohl noch an Geld zum Leben?
Kannst du dir das leisten?

Grüßle, Christa

Hallo Wolfgang.

Was ich meine, kannst Du in jeder Wohnstraße an den Haustüren
erkennen: Beleidigungen fürs Auge, fabrikneuer Schrott,
geschmacklose Gebilde angeblicher „Stiltüren“ aus dem
Baumarkt. Der örtliche Tischler dreht Däumchen. Bei dem sind
Kapazitäten frei. Aber nicht, weil er so ein elender Mistkerl
ist, der seinen Angestellten keine Arbeit gönnt, sondern weil
diese Arbeit kaum jemand bezahlen will.

Mach aus ‚will‘ ‚kann‘ und wir sind uns bis hier her einig.

Vermutlich meinst Du
nicht kleine oder mittlere Betriebe.

Doch, das Problem ist das selbe.

Daß die Musik unserer Volkswirtschaft
weit überwiegend in den kleinen und mittleren Betrieben
spielt, wird dabei übersehen.

Nein, das habe ich nicht übersehen.

… und auf der anderen Seite
Bedarf nicht gedeckt wird…

An welcher Stelle wird Bedarf nicht gedeckt?

So einige jetzt Arbeitslose würden sicher gern mehr kaufen, wenn sie wüßten, wovon.

In vielen
Bereichen wird Bedarf nicht aus einheimischer Produktion
gedeckt. Stichworte dazu sind z. B. Kostendruck und
arbeitsteilige Wirtschaft.

Ja, das ist eins der Probleme. Die Industrie, die nicht an den Standort gebunden ist, kann immer mit der Abwanderung an einen anderen Standort drohen. So unterbieten sich die AN gegenseitig.

Vor einiger Zeit habe ich gehört, daß es in China inzwischen wieder Hungertote geben soll. Meinst Du, wir sollten den Lebensstandard wirklich unterbieten?

Aber wieder ernsthaft. :wink:

Noch mal zurück zu Deinem Tischler.
Vor ein paar Jahren hatte der drei Gesellen und einen Lehrling, die Türen haben sich gut verkauft. Von dem Gewinn hat er sich eine moderne Maschine gekauft und macht nun alles selbst, braucht keine Angestellten mehr. Er kann trotzdem doppelt so viele Türen herstellen, wie früher mit den Leuten.
Nur sind die Leute jetzt arbeitslos und kaufen ihr Brot im Aldi, statt wie früher beim Bäcker. Der Bäcker hat das auch so gemacht und wundert sich seinerseits, daß er nichts mehr verkauft.
Beide hätten ja die Leute behalten können, die Arbeit wäre dann halt früher fertig gewesen. Die Tischlergesellen würden weiter beim Bäcker kaufen, weil’s da besser schmeckt und der Bäcker würde beim Tischler eine neue Tür bestellen, weil die besser ist, als die aus dem Baumarkt. Die Beiden brauchen nicht zu meckern, die waren das!
Oder willst Du mir nun einreden, daß die Tischlergesellen etwas falsch gemacht haben? Der Meister war’s, der meinte, den Gewinn aus dem technologischen Fortschritt für sich behalten zu müssen. Er und die anderen.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

Also mit anderen Worten: Du willst entweder die Preise in
Deutschland erhöhen (denn die Zölle werden in die Preise
eingerechnet) oder aber, daß bestimmte Waren in Deutschland
nicht mehr erhältlich sind?

Die, die in Billiglohnländern produzieren, sparen an Produktionskosten oftmals 90% gegenüber der Produktion hier. Das schlägt sich aber nicht auf die Preise nieder. Also ist die Gewinnspanne um ein vielfaches gestiegen. Warum sollte aus dieser Gewinnspanne nicht ein Anteil (hier Zoll) als Entschädigung für die in Deutschland verloren gegangenen Arbeitsplätze abgezweigt werden können?
Übrigens: Eine indonesische Arbeiterin, die Adidas-Turnschuhe herstellt, müsste einen ganzes Jahresverdienst hinblättern, um sich so ein Paar Edeltreter leisten zu können.

Ein Vermögensgegenstand für für Preis x erworben,
nun stellt man fest, daß dieser Preis nicht mehr dem Wert
entspricht.

Wenn ich meine Bruchbude mithilfe einer Fassade aus Pappe zu einer Villa mache, diese dann an einen Kumpel für 1 Mio verkaufe, dann kann der den „Verlust“ beim Finanzamt abschreiben. Richtig?

Daß alljährlich 35 Mio. Arbeitnehmer in
Deutschland ihre Arbeitgeber um mindestens 50 Mrd. Euro
bescheissen, interessiert keinen.

Sorry, aber ich hab meine Arbeitgeber nie beschissen. Und ich kenne viele, die mehrgeleistete Arbeitszeit nie in Rechnung gestellt haben.
Ich war viele Jahre im Verkauf. Da war nichts mit pünktlich Feierabend. Wenn noch Kunden im Laden waren, wurden die bedient. Die Kasse konnte man erst danach abrechnen. Jeden Abend eine halbe Stunde länger, als im Vertrag steht - und natürlich unbezahlt, weil Gehalt - wieviel Geld haben da Arbeitgeber schon „eingespart“.
Tja, das sieht auch aus wie Kinkerlitzchen. Aber wenn du das alles zusammenrechnest, gibt das ebenfalls eine ganz stattliche Summe …

Aber das sieht eben jeder immer aus seiner eigenen Perspektive.

Grüßle, Christa

Hallo Christa!

Allzuviele der Arbeitenden
übersehen, dass die :Billiglohnpolitik bestehende :Arbeitsplätze kaputt macht.

Zusammenstecken, Zusammenschrauben, Verpacken ist überall in der Welt machbar. Wenn Du ein simples Produkt herstellst, in D kostet die Stunde 50 € und jenseits der Grenzen wird der gleiche Job für einen Bruchteil gemacht, würdest Du sicherlich auch überlegen, wie Du in den Genuß der billigen Fertigung kommst. Mag sein, daß Du Idealistin bist und deshalb den erzielbaren Kostenvorteil ignorierst. Nun kommt der Wettbewerber aus Korea und gibt Dir Gegenwind. Er bietet nämlich sein Produkt in vergleichbarer Qualität an, nur eben mit koreanischen Löhnen hergestellt und deshalb viel billiger. Plötzlich nützt Dir Dein Idealismus nichts mehr, weil Du ganz einfach keine Käufer für Dein teures Zeug findest. Du stehst absehbar vor dem Ruin. Statt den Laden zu schließen, läßt Du in Rumänien stecken, schrauben und verpacken und siehe da, Du bist wieder wettbewerbsfähig und findest wieder Kunden. Du hast zwar nicht alle, aber wenigstens einen Teil der hiesigen Arbeitsplätze über die Runden gebracht.

Lerneffekt: Die Steck-, Schraub- und Packplätze sind in D nicht mehr wettbewerbsfähig darstellbar. Wir müssen andere Dinge machen, die höhere Anforderungen an die Beschäftigten und ihren Ausbildungsstand stellen. Ich hielte es für zielführend, das zu begreifen und danach zu handeln, statt auf eine unumkehrbare Entwicklung zu schimpfen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Du bist wieder wettbewerbsfähig und findest wieder Kunden.

Nö. Kunden findest Du keine, weil alle Arbeitslos sind und kein Geld mehr haben. Die Koreaner können mit ihren Billiglöhnen auch nichts kaufen, deshalb gehen beide Unternehmen pleite.

Gruß, Rainer

Hallo nochmal,

Die, die in Billiglohnländern produzieren, sparen an
Produktionskosten oftmals 90% gegenüber der Produktion hier.
Das schlägt sich aber nicht auf die Preise nieder. Also ist
die Gewinnspanne um ein vielfaches gestiegen. Warum sollte aus
dieser Gewinnspanne nicht ein Anteil (hier Zoll) als
Entschädigung für die in Deutschland verloren gegangenen
Arbeitsplätze abgezweigt werden können?

irgendwie herrscht hier wohl ein falsches Bild vor. Die Kosten eines Unternehmens liegen nich tnur auf der Personalseite. Diese macht zwischen 10 und 35% der Kosten aus. Die hier erzielte Entlastung wird durch erhöhte Transportkosten und erhebliche Risiken größtenteils aufgefressen. Nebenbei: Ungefähr ein sechstel der Auslandsexperimente geht gründlich in die Grütze.

Übrigens: Eine indonesische Arbeiterin, die Adidas-Turnschuhe
herstellt, müsste einen ganzes Jahresverdienst hinblättern, um
sich so ein Paar Edeltreter leisten zu können.

Und für ein BMW Cabrio wahrscheinlich noch viel länger. Was willst Du mir damit sagen?

Wenn ich meine Bruchbude mithilfe einer Fassade aus Pappe zu
einer Villa mache, diese dann an einen Kumpel für 1 Mio
verkaufe, dann kann der den „Verlust“ beim Finanzamt
abschreiben. Richtig?

Weiß ich nicht, kann aber gut sein. Aber selbst wenn: Warum sollte jemand so etwas unglaublich dummes tun? Dem Vermögensverlust von 1 Mio. steht eine Steuerersparnis von rd. 300.000 Euro gegenüber, macht also netto 700.000 Minus, von Grunderwerbssteuer und Zinsaufwand ganz abgesehen.

Aber das sieht eben jeder immer aus seiner eigenen
Perspektive.

Ja. Besser wäre, mal das Gesamtbild zu betrachten und sich nicht in Kleingkeiten zu ergehen. Das Gesamtbild ist dabei recht simpel: So gehts nicht weiter.

Gruß,
Christian

Hallo Rainer!

Kunden findest Du keine, weil :alle Arbeitslos sind und
kein Geld mehr haben.

Wie es scheint, interessieren die Sachverhalte nicht. Weil es die Ideologie so will, sind eben ALLE arbeitslos.

Hast Du heute noch nichts gegessen? Noch kein Radio eingeschaltet? Den PC hast Du aber schon benutzt, wie ich sehe. Ein paar Leute - so ungefähr 90% der Erwerbsfähigen und Erwerbswilligen - arbeiten nämlich noch, z. B. im E-Werk (damit Dein PC läuft) und die Leute, die Deine heute vertilgten Nahrungsmittel produzierten.

Ich habe keine Lust mehr, auf Darlegung von Sachverhalten und Zusammenhängen unsachliches Zeug geboten zu bekommen und habe außerdem noch reichlich Arbeit zu erledigen (von wegen arbeitslos).

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Die gleichen Argumente hört man seit Jahrhunderten bei
jedem Fortschritt. Webstuhl, Roboter, Computer usw.

na als Maschinenstürmer sehe ich mich nicht. :wink:

Und was ist passiert? Nichts. Der Webstuhl, der Roboter,
die Computer, deine Tischlermaschine müssen gewartet werden.
Diese Teile müssen hergestellt werden. Wer macht das? Macht
das in deinem Beispiel alles der Tischler selbst?

Nein, der eine der drei Gesellen macht das. Der schult um.

Arbeitsplätze werden wegrationalisiert, aber dafür entstehen
neue, die höher qualifizierte AN benötigen.

Nicht unbedingt. Aber es gibt neue Produkte. Der zweite Geselle könnte dem Tischler z.B. einen Computer bauen und verkaufen.
Nur einer bleibt übrig und ist Arbeitslos. Deshalb kommt die Pleite auch nicht sofort, sondern es dauert einige Zeit.
Der Tischler hätte also gar nicht alle behalten müssen, sondern nur einen. Weil er aber gierig war, hat er alles kaputt gemacht.

Gruß, Rainer

Hallo Wolfgang,

Wie es scheint, interessieren die Sachverhalte nicht. Weil es
die Ideologie so will, sind eben ALLE arbeitslos.

nein, nicht weil es eine Ideologie so will, sondern weil die AG in ihrer Gier sich selbst schaden. Nicht sofort, aber auf Dauer schon.

Übrigens, erinnerst Du Dich an den Anfang???

meinst Du, daß wir das wirklich diskutieren sollten?
Wir kommen ja doch nicht zu einer gemeinsamen Meinung.

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

ich hatte nicht speziell von Vodafon gesprochen, darüber weiß ich zu wenig. Das war nur mal so ohne Zusammenhang, Gedanken darüber gemacht, was so möglich ist.

Mannesmann aber mit dem bisherigen Wert in der Bilanz zu
belassen, wäre schlicht und ergreifend Betrug, denn der
derzeit angesetzte Wert ist tatsächlich nicht mehr vorhanden.

Da hat sich aber jemand heftig verschätzt!

Im übrigen kommt da bei Vodafone nicht nur Freude auf, denn
die Abschreibung wird das Jahresergebnis 2003 ordentlich
verhageln.

Ja,

Gruß, Rainer

Hallo Steven,

du fragst:

Aber würdest du auch für weniger länger arbeiten?

Was heißt das auf deutsch?
Ich war fast mein Leben lang im Verkauf. Da gibt es keine Manager-Löhne. Da gibt es auch keinen Feierabend mit dem Gongschlag.
Ich war auch zum allerletzten Kunden noch so freundlich wie zum ersten morgens. Ich habe NIE verlangt, dass mir die ‚Mehr-Arbeitszeit‘ extra vergütet wird. Auch in meinem letzten Job (als Büroangestellte) habe ich oft meinen Bus verpasst, weil ich noch Aufträge angenommen habe für Artikel, die ein Kunde noch dringend brauchte. Mehrbezahlung? Nie.
Mein Arbeitsvertrag lautete auf täglich 6 Std. Oft war ich 8 Std. anwesend, wenn auch die beiden letzten Std. nur, um auf einen Kunden zu warten, der von auswärts kam.
Hätte ich beispielsweise in diesen beiden Stunden irgendwo einen Regal-Auffüller-Job (oder sowas) gemacht, hätte mir das extra Geld gebracht.
Also habe ich länger für weniger Geld schon immer gearbeitet.

Dann machst du etwas falsch. Vermutlich sind dein Fixausgaben zu
hoch. Vermutlich bist du niocht gewillt, dich einzuschränken.
Vermutlich ist es dir peinlich, dem Nachbarn zu zeigen, dass du dir
etwas nicht leisten kannst.

Mein letzter Brötchengeber hat mich entlassen, weil er kaum mehr Aufträge bekam, und sich keine Angestellte mehr leisten konnte.
Jetzt bin ich seit fast 2 Jahren arbeitslos.
Meine Arbeitslosenhilfe beträgt monatlich ca. 430 Euro. Wohngeld bekomme ich 115 Euro. Dazu ergänzende Sozialhilfe: 152 Euro. Das ist ein Einkommen von ca. 797 Euro. Für die Warm-Miete gehen schon mal allein 406 Euro weg. Und ca. 150 Euro für Strom, Telefon und Internet. Mein Zeitungs-Abo hab ich auf 2 Ausgaben pro Woche gekürzt.
Womit soll ich mich sonst noch einschränken?
Ach ja, ab 01.01.2005 bekomme ich Arbeitslosengeld II. Das sind 345 Euro.

Leiharbeitsfirmen boomen. Wie kommt das?

So? Bei uns in der Stadt haben schon mehrere Zeitarbeitsfirmen wieder dicht gemacht, weil sie keine Aufträge von Firmen bekommen haben. Und vor nicht allzu langer Zeit hat die größte, renommierteste Zeitarbeitsfirma ‚Maatwerk‘ Konkurs angemeldet. (Wozu ich jetzt grad leider den Link nicht finde).
Zeitarbeitsfirmen boomen in Holland, nicht aber in Deutschland.

Grüßle Christa

Hallo Christian,

Und für ein BMW Cabrio wahrscheinlich noch viel länger. Was
willst Du mir damit sagen?

Dass Adidas zwar in Indonesien billige Arbeitskräfte findet, aber keine Kunden. Und hier in Deutschland wird es auch immer weniger Kunden geben, die sich Markenturnschuhe leisten können.
(Übrigens hat das in meinem Posting nicht Jahreslohn, sondern Viertel-Jahreslohn heißen sollen)

recht simpel: So gehts nicht weiter.

Es geht wirklich so nicht weiter. Das darf aber nicht nur für das Volk gelten, sondern für ALLE Bürger. Also auch für die Reichen.

Grüßle, Christa